Nun ist es raus, das 2007er Album nach der EP The Scenery Of Farewell vom Frühjahr. Keiner der Songs der EP ist übrigens auf dem Album, man bekommt also nichts doppelt.
Mich verblüfft noch immer die urwüchsige Kraft des Duos, die mir schon auf What The Toll Tells kalte Schauer über den Rücken jagte. Den Eindruck gestrandeter Strassenmusiker liefern Adam Stephens und Tyson Vogel noch immer. Nicht zu unterschätzen, vor allem wenn man bedenkt das sie aus dem dekadenten LA kommen.
Mein lieber Dylan, was musst Dir durch den Kopf gehen, wenn Du die Two Gallants hörst, wie sie The Hand That Held Me Down intonieren. Die Stimme schneidend, die akustische Gitarre raumfüllend und die Mundharmonika sehnsüchtig – und die Kraft, als heimgekehrte Triebfeder für Lyrics die kratzen beissen und zuschlagen. Irgendwaan werden die beiden sicher auch nur noch ein Abziehbild ihrerselbst sein, erst einmal aber sind sie die Hoffnung für jeden, der seinen Songwriter noch wild und wütend habe möchte. Natürlich auch Poetisch, Trembling Of The Rose erblüht so ergreifend wie einfach, nur ein paar Streicher untermalen die einfache Ballade, schon ein Luxus, es wäre wohl sogar ohne gegangen, so von Herzen klingt die Stimme, andererseits stört die Fidel nicht und ist ihnen gegönnt. Ansonsten glaubt man, sie könnten sich jederzeit in der Fussgängerzone aufstellen und loslegen und ich bin sicher noch jeder Passant mit Alditüte in der Hand würde stehen bleiben und staunen.
TG haben nicht an Intensität eingebüsst, und haben noch immer keine Allüren, klingen immer noch nach Strasse, manchmal auch immer noch mit Krach und Kraft, immer noch mit `nem Bier in Griffweite, immer noch eine klatschende Ohrfeige auf den Wangen der gesesselten Barden-Bande. Wen benennt Dylan als Erbe seiner frühen, zornigen, schlichten, aber ergreifenden Kunst?
(Glitterhouse)