2005er Solo-Debut des einen Grand Drive-Bruders. Schon beim ersten Hören
fühlte ich mich weit zurück in bessere Zeiten versetzt, und
bei jedem Hören festigt sich das tröstliche Gefühl, dass
es das Reine und Gute in der Musik doch noch gibt. Denn nicht nur sind
die 9 von akustischer Saiten-Arbeit geprägten Wilson-Originale von
einer derart zeitlosen Qualität, dass die Melodien vom ersten Kennenlernen
an so wohlvertraut sind, wie sonst nur wenige seit Jahren ans Herz gewachsene
Lieblinge, sie werden auch in einer ebenso zeitlosen, wundervollen Art
dargereicht, dass man es auch beim wiederholten Hören immer noch
nicht wirklich fassen kann. Es sind nicht nur die naturbelassenen Arrangements
aus akustischer Gitarre, Kontrabass, Banjo, Geige, die so wohlig vertraut
klingen, sondern vor allem das Stimmen-Duett von Danny George Wilson und
Jess Klein, das die schönsten Erinnerungen weckt. Klingen schon Arrangements
und auch die Songs wie für Neil Youngs Comes A Time aufgenommen,
so erfüllt Jess voll und ganz die Nicolette Larson-Rolle, begleitet
Dannys eher schneidende Stimme mit lieblicher Weichheit (auch der
Gedanke an Emmylou an der Seite von Bob will mir nicht aus dem Kopf).
Und um das Mass noch voller zu machen, wird der Comes A Time-Atmosphäre
durch das schwebende Geigenspiel von Josh Hillman noch eine weite Willard
Grantsche Ebene hinzugefügt. War ich Anfangs noch ungläubig
staunend, bin ich mir jetzt sicher, dass wir da etwas ganz Großes
vor uns haben. (Glitterhouse)
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