Wiederauferstehung eines wahren Wunderwerks: 20 Jahre nach der Entstehung
des bahnbrechenden zweiten Albums der Timmins-Geschwister fand sich die
Band, begleitet von den Gästen Natalie Merchant, Ryan Adams und Vic
Chesnutt, wieder am Geburtsort der Trinity Sessions ein, um die 12 Songs
erneut einzuspielen. Stieß das Debutwerk der Cowboy Junkies, Whites
Off Earth Now, nur auf verhaltene Resonanz, so wirkte das Nachfolge-Album,
das in nur einem Tag in der Church Of The Holy Trinity, Toronto, aufgenommene
Trinity Sessions wie ein Erdbeben in der weltweiten Americana-Gemeinde.
Mit der einfühlsamen Mischung aus eigenem Material und wohlgewählten
Coverversionen, der musikalischen Melange aus Alternative Country-, Folk-,
Blues- und Rock-Elementen, der unter die Haut gehenden Stimme Margos
und der Neu-Entdeckung der wahren Langsamkeit hatte die Band ihre ureigene
musikalische Sprache gefunden und ihre Fassung von Lou Reeds Sweet
Jane sollte ihnen die Herzen von zahllosen neuen Verehrern öffnen.
2007, 20 Jahre später, fand man sich wieder in der Trinity Church
ein, verstärkt um die Stimmen von Natalie Merchant, Vic Chesnutt
und Ryan Adams, umrundet von einer nie zu aufdringlichen Film-Crew, um
die 12 Songs in ihrer originalen Reihenfolge, mit 20 years of experience
under our belts (Michael Timmins), mit neuem Leben zu füllen.
Am Donnerstag wurde das Equipment aufgebaut, der Freitag diente den Proben,
die eigentlichen Aufnahmen fanden am Samstag von 7 Uhr in der Früh
bis kurz nach Mitternacht statt. Ohne einen Song hinzuzufügen ist
die Albumspieldauer jetzt von ehemaligen 52 auf 60 Minuten angewachsen,
eines der vielen Zeichen für die Gelassenheit und Reife, mit der
die Band die ins Blut übergegangenen Songs regelrecht zelebriert.
Die Instrumentalisten, unter ihnen Geburtsstunden-Gast Jeff Bird, kosten
jeden Akkord, jede Note vollmundig aus, den drei Gastsängern gelingt
das Kunststück, die Lieder mehrfach und nachhaltig zu bereichern,
ohne Margos unbestrittene Hauptrolle einzuschränken. We
came, we played, and the church, once again, did the rest. (Michael
Timmins) Auf der DVD findet sich das Album als 63-minütiger Film
und eine ebenfalls von den kanadischen Filmemachern Pierre und Francois
Lamoureux gedrehte 50-minütige Dokumentation der Aufnahmen, The Trinity
Sessions Revisited.
(Glitterhouse)
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