Schon mit seinem Debütalbum hat sich der britische Troubadour in meinem Herzen festgesetzt. Mit seiner Band The Athletes und Freunde wie Olly Knight (Turin Brakes) und Norma und Mike Waterson hat er hier einen selbstproduzierten Songreigen eingespielt, der durch und durch nach britischer Folktradition klingt.
Midtempo bis langsam rollen die Tunes dahin, machen dabei Geräusche wie ein altes Schiff auf rauher See und Yorkston erzählt dazu traurig düstere Geschichten mit seiner warmen, etwas hoffnungslosen Stimme. Auf Schlagwerk wurde völlig verzichtet, ein Bass bestimmt den Rhythmus, wenn überhaupt einer gebraucht wird. Im abschließenden, 8-minütigen Epos The Capture Of The Horse begleitet er sich nur mit akustischer Gitarre, bis nach 3 Minuten ein Bass einsetzt und das Arrangement üppiger wird. Klarinetten und Oboen, eine alte Orgel, diverse Saiteninstrumente, Streicher und ein Akkordeon bestimmen neben geflüsterten Backingvocals auch im Rest des Albums das wundervoll-warme Klangbild. Vorsichtig eingesetzt wird das alles, nie klingen die Songs überfrachtet, wie eine wärmende Decke umhüllen den Hörer die sanft gesetzten Töne.
When The Haar… klingt oft nach all dem was wir am Folk der Insel so lieben, erinnert aber auch an aktuelle Künstler wie Sufjan Stevens und ist ein Album wie gemacht für die Tage, die den Herbst ankündigen.
(Glitterhouse)
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