Nach zwei post-CSN Soloalben formierte Stephen Stills im Jahre 1971 die Band Manassas, eine Art L.A. Supergroup mit ex-Byrds und Burrito Brother Chris Hillman, Steeler Al Perkins, Joe Lala (Blues Image), Session-Mann Paul Harris und der CSN-Rhythmusgruppe um Dallas Taylor und Calvin Samuels. Das 1972 erschienene Doppelalbum mit den vier thematisch gegliederten Plattenseiten war damals nie weit von meinem Plattenteller, dagegen fiel das 73er Zweitwerk Down The Road mit einer Spielzeit von unter 30 Minuten nicht nur wegen der Kürze ab. Danach war Schluß mit Manassas, aber Rhino hat jetzt so viel Archivmaterial gefunden, um diese feine 15 Song-Kollektion zu veröffentlichen.
Mit Word Game und Sugar Babe finden sich hier zwei Songs von Stephen Stills 2 in brandheissen Manassas-Einspielungen, Like A Fox glänzt mit Backingvocals von Bonnie Raitt, unveröffentlichte Cuts wie Witching Hour und Love And Satisfy (Chris Hillman Tune) gehören zum Besten, was die Band je aufgenommen hat und man fragt sich, warum die Tracks nicht zumindest auf Down The Road erschienen sind. Von diesem Album gibt es hier (bessere) Alternativversionen von Do You Remember The Americans und Lies (mit Joe Walsh). Dazu unternimmt das Kollektiv, ein wenig an das stilistisch ausufernde Debüt erinnernd, Americana-Ausflüge in Richtung Bluegrass, Country und Latin mit Fremdsongs wie Panhandle Rag (Leon McAuliffe), Dim Lights Thick Smoke (Joe Maphis), Uncle Pen (Bill Monroe) und die Rhumba Sola Y Triste.
(Glitterhouse)