Es ist erst die zweite LP und doch klingen die Shiny Gnomes mit ihren rockig flockigen Stücken wie gute alte Bekannte, die mit handgemachter Beatmusik, mit düsteren Psychedelic-Nummern, rauen angepunkten Abgehstücken und akustischem Klangbeiwerk mal wieder vorbeischauen und aufzeigen, dass es sie noch gibt, lebendiger als je zuvor. Ohne dass sie jemanden kopieren, kommen sie ungemein vertraut.
(Musik Des Westens)
Und noch einmal Nachschlag zur deutschen High Class of 87 - Garagenedition The Sound and the Fury des Waltroper Big Store-Labels. Da hätten z.B. die fränkischen Shiny Gnomes auch ihr Plätzchen verdient, haben sie doch zumindestens mit Broken Jug gemeinsam, über jegliches vorsichtige Ausloten der eigenen Stilbreite hinaus zu sein. Sich (endlich) wieder klassisch in allen Schweinepfuhlen dies und jenseits des guten Geschmacks (hier einsetzen nach Bedarf. Aber nicht relativ - du Idiot!) zu suhlen und dabei von Sitarklängen, Paisley Pop, 70ern auf und awärts, fröhlichem Feelies-Offshoot und Country&Western alles zu verbraten. Some Funny Nightmares mischt, was an Stilen gerade da ist, ohne dass sich daraus so was wie Flatterhaftigkeit ableiten ließe oder man sich an bärtige langhaarige Crossoverprodukte erinnert fühlt. Sind einfach zu verschlagen gut dafür. Und den blöden Witz mit Zwergen bei tiefstehender Sonne kann man sich getrost sparen.
(Spex, Köln)
Die beste Platte zuerst: Diese vier Nürnberger haben wirklich allerhand zu bieten. Zunächst mal - und das ist sowieso das Wichtigste - können sie Songs und Melodien schreiben. Gitarrenbeat zum Mitsingen und Einprägen, und da kann sie wirklich manch einer nicht nur hierzulande für beneiden. Dann schaffen sie es auch noch, die Songs gut zu arrangieren mit allem, was man sich wünschen kann: das superschnelle Time Is Right mit Orgel, Lazing At Desert Inn mit Fiddle, Dr. Moustache mit Sitar und das sind gerade mal die ersten drei Stücke. In erster Linie sind die Gnomes natürlich eine Gitarrenband mit sehr viel Beat und Power, eine, die überdies ach noch richtig gut singen kann. Die Produktion, auch das in Eigenregie, bringt das Ganze sehr schön ungeschliffen auf den Punkt.
(Stadtrevue, Köln)