Der führende Felice-Bruder und auch bei The Duke & The King prägend Aktive hat anscheinend in seinen Band-Projekten nicht genügend kreativen Auslauf, den er jetzt in seinem selbstbetitelten Solo-Album ausleben kann. Allein zur Akustik-Gitarre, zum verträumten Piano oder zur schummrigen Orgel, aber auch – unterstützt von der Felice-Familie und den geistesverwandten Mumford-Söhnen – in voller Band-Stärke gelingt ihm eine tief berührende Melange aus rudimentärem Folk, rauhem Americana, akustischem Soul und vokalharmonie-seligem Gospel, erinnert an Lanegan’sche Seelen-Tiefen, Neil Young’s großartigen Country-Folk-Tage und Paul Weller’s Soul-Seitensprünge, und bewegt mit einer Stimme, die sandpapier-angerauht, dezent brüchig und verletzlich wirkend unter die Haut schmeichelt und schneidet. Bemerkenswertes Singer-Songwriter-Solo-Debut (mit beeindruckender Band-Geschichte dahinter), zwischen himmelhoch jauchzender Mumford-Rumpelei, nackt-rauhem Folk und tiefgehender Country-Gospel-Herrlichkeit.
(cpa, Glitterhouse)