Eindringlich melancholisch
Wenige Stimmen in der Musikwelt klingen so eindringlich und unverwechselbar wie die von Beth Gibbons. Auch auf »Lives Outgrown«, dem ersten Soloalbum der Sängerin von Portishead.
Ganze zehn Jahre hat die Musikerin an den Songs gearbeitet, die sie schließlich mit Lee Harris von Talk Talk in Form gegossen hat. Das Ergebnis ist ein melancholisches, wunderschönes Album, das jederzeit offen für Experimente ist.
Beth Gibbons veröffentlicht ihr erstes Soloalbum »Lives Outgrown« im Mai 2024. Das Album enthält 10 wunderschöne neue Tracks, die über einen Zeitraum von 10 Jahren aufgenommen wurden. Produziert wurde das Album von James Ford & Beth Gibbons mit zusätzlicher Produktion von Lee Harris (Talk Talk).
»Lives Outgrown« ist in gewisser Weise Beths bisher persönlichstes Werk, das Ergebnis einer Periode anhaltender Reflexion und Veränderung - »viele Abschiede«, wie Beth sagt. Abschiede von der Familie, von Freunden, sogar von ihrem früheren Ich. Es sind Lieder aus der Mitte des Lebens, wenn der Blick nach vorn nicht mehr so viel bringt wie früher und der Blick zurück plötzlich einen schärferen Fokus hat.
Die Lieder handeln von Mutterschaft, Ängsten und den Wechseljahren (die Beth mal als »massive Prüfung« und mal als »massiven Abstieg« beschreibt, der »dich in die Knie zwingt«) sowie zwangsläufig auch von der Sterblichkeit.
Aber nach diesem Jahrzehnt des Wandels und der Neuausrichtung hat Beth das Gefühl, eine neue Bestimmung gefunden zu haben. »Jetzt, wo ich am anderen Ende angekommen bin, denke ich einfach, dass man mutig sein muss«, sagt sie.