Neulich in London waren ganze U-Bahn-Stationen mit Postern der Kings
Of Leon bepflastert, da wittert wohl jemand die neuen Strokes oder ähnliches.
Zumindest sehen die drei Brüder Caleb, Nathan und Jared Followill
und ihr Cousin Matthew Followill aus, als wären sie gecastet, um
in einer Sitcom CCR oder die Byrds während der Drogenphase darzustellen.
Noch dazu sind sie aus Tennessee (mal was anderes), sehr süß
und der Stoff, aus dem britische Hype-Träume sind.
Das interessante aber ist, das die zwischen 16 und 23 Jahre alten Burschen
wahrscheinlich schon Jahre in ihrem vermoderten Keller vor sich hin üben
und sich abends beim Bud ein paar Skynyrd, Allman oder AC/DC (man ist
ja noch jung) Alben zu Gemüte führen. Und eher zufällig
in den Sog einer PR-Maschine gerieten und jetzt mal ein wenig wie John
Boy Walton die große weite Welt bestaunen. Musik machen jedenfalls
können sie, die Zutaten sind allesamt erprobt und geliebt, reichen
von all den bereits erwähnten bis hin zu Z.Z. Top (die ersten 5 Alben),
abgehangenen Stones-Riffs, Johnny Cash und stadionkompatiblen FM-Rock
à la Bad Company.
Gute Songs, ein nöliger Sänger, ein paar greasy Licks und ein
solider Groove mehr braucht es nicht zu einem famosen Album.
(Glitterhouse)
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