One Bedroom ist bereits das sechste Album der Band aus dem 
      Umfeld der Post-Rock-Gemeinde um Tortoise. Chicago als kreatives Zentrum 
      US-amerikanischer Indie-Musik tritt Anfang des neuen Jahrtausends in Sachen 
      Medieninteresse ein wenig in den Hintergrund im Vergleich zu New York etwa, 
      wo unter dem Stichwort "Rückkehr von Post-Wave, Punk und Garage" 
      Bands wie die Strokes, Liars, Interpol oder Radio 4 hofiert werden. Was 
      uns nicht davon abhalten sollte, die Gruppe um Sam Prekop weiter zu verfolgen. 
      "One Bedroom" ist etwas "dynamischer, weniger smooth" 
      als der Vorgänger, das poppige Oui geworden, meint Mr. Prekop im Interview 
      gegenüber Amazon.de. Man habe versucht, wieder zu den experimentelleren 
      Roots der Anfänge zurückzukehren. Damals, als The Sea & Cake 
      im Herbst 1993 vom ehemaligen Kopf der grandiosen Band Shrimp Boat, von 
      Archer Prewitt (Gitarre, Piano), Eric Claridge (Bass) und John McEntire 
      (Drums) gegründet wurde. Dieses Mal hatte man die Idee, die Stücke 
      offen zu lassen und im Wesentlichen im Studio dann zu variieren. "Bis 
      zu einem gewissen Grad, waren die Songs vorher geschrieben, aber wir hatten 
      im Hinterkopf, das doch noch viel im Studio passieren sollte." 
      Die Rhythmen sind gelegentlich vertrackter und komplexer, wie im Song 
        "Hotel Tell" (Sam Prekop amüsiert: "Fühle mich 
        fast schon ein bisschen schuldig, dass der Beat dieses Stück so danceartig 
        ist") oder im Titelsong, wobei auch diese Platte fast schon hitverdächtige 
        Popsongs bereithält. "Four Corners" etwa, der Opener, der 
        mit seinem flotten Gitarrenpop an die alten Feelies erinnert oder das 
        David-Bowie-Cover "Sound & Vision", die erste Cover-Version 
        der Sea & Cake. "Eine Mixtur aus Hommage und Veränderung", 
        sagt Prekop: Wo die Keyboards dieselben sind, die auch auf dem Original 
        vorkommen, klingt Prekops Gitarre ganz anders als in Bowies Hit. "Die 
        Idee zu diesem Cover existierte schon länger", sagt Prekop, 
        "verschwand dann aber wieder aus unserem Bewusstsein. Eines Tage 
        kam aber John (McEntire, der Schlagzeuger, tb) sehr enthusiastisch damit 
        an. Also haben wir das dann aufgenommen. Wobei wir für dieses Stück 
        mehr Zeit gebraucht haben, als für alle anderen." 
      Die Gastvocals hier übernimmt übrigens die Aluminium Group 
        aus Chicago, ein verwegenes, schwules Electronic-Duo, deren Sounds und 
        pointierten Texte Prekop sehr schätzt. Wie immer verstehen es The 
        Sea & Cake auch auf diesem Album ein Rockinstrumentarium mit Synthesizern 
        und elektronischen Gimmicks zusammenzubringen, intelligenten Pop und Rock 
        mit jazzigem zusammenzubringen. Insgesamt eine der besseren Platten der 
        Band, der auch im zehnten Jahr ihres Bestehens die Ideen nicht ausgehen. 
       
      (Thomas Bohnet, Amazon.de-Redaktion) 
      
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       Als Variation Nummer sechs ein und desselben Themas könnte man One 
        Bedroom, das sechste Album des Chicagoer Quartetts The Sea & Cake, 
        durchaus bezeichnen, denn die grundlegenden Anteile ihrer zeitlos modernistischen 
        Popmusik sind seit Bandgründung 1993 keine anderen geworden. 
      Die eng miteinander verwobenen Gitarrenlinien, ebenso gründlich 
        ausgefuchst wie beiläufig inszeniert von Archer Prewitt und Sam Prekop, 
        treffen auf Eric Claridges bei freigeistiger Auffassung außergewöhnlich 
        klare Basslinien, ein paar Keyboard-Extras und die komplex klickende Rhythmusarbeit 
        von Drummer John McEntire (von dessen Hauptband Tortoise sich The Sea 
        & Cake, von den gleichen Wassern gewaschen und umgeben, kaum stärker 
        unterscheiden könnten). Noch einmal nach dem Album Oui tritt das 
        melodische Moment weiter in den Vordergrund, wobei die vokalen Qualitäten 
        Sam Prekops bei dem verblüffenden, praktisch unangetastet ins Sea 
        & Cake-Universum transferierten Cover des Bowie-Klassikers "Sound 
        & Vision" deutlicher werden als bisher. 
      Eine archetypische Sea & Cake-Platte, ebenso sophisticated wie charmant, 
        die mit ihren vielen kleinen Weiterentwicklungsschrittchen auf dem eigenen 
        Territorium längst hätte uninteressant werden können -- 
        wäre sie nicht so einzigartig und liebenswert.  
      (Rolf Jäger, Amazon.de-Redaktion)  
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       Solo careers and outside interests halted the Sea and Cake's momentum 
        late in the '90s, but each time the quartet returns it's a boon for anyone 
        who enjoys clean, efficient indie rock -- a potential fan base ranging 
        from Saint Etienne to Lambchop to Belle & Sebastian. Only the band's 
        second record in the past five years, One Bedroom updates a previously 
        trademarked sound only slightly; the usual drum shuffles are occasionally 
        replaced by the indie version of a dance beat (usually an under-performing 
        drum machine or samples), while Sam Prekop refines his breathy, upper-register 
        vocals and abstract songwriting with an eye to pop music. The opener, 
        "Four Corners," sets it off with a special grace, floating in 
        on a wave of sublime synth atmospherics reminiscent of late-'70s Cluster, 
        while the tidiest rhythm section in indie rock (bassist Eric Claridge 
        and drummer John McEntire) paves the way for a breezy Prekop vocal that 
        would have sounded fragmentary and undeveloped in the context of any other 
        band, but is pure brilliance here. "Left Side Clouded" is similarly 
        charming, beginning with neat acoustic strumming framed by an angular 
        bass line and ending in a restrained guitar flameout. The highlight "Shoulder 
        Length" is a perfect record for a crisp spring day, synths and guitar 
        feedback humming like bees over a bouncy, swinging beat. While the accompaniment 
        is always thoughtful and inventive, Prekop's vocal idiosyncrasies tend 
        to be a double-edged sword, delightful on the good songs but only accentuating 
        the dreariness of failed experiments like "Le Baron" or "Try 
        Nothing." Fortunately, those moments are few and far between; the 
        group sounds supremely confident throughout One Bedroom, even indulging 
        in a rare cover for the closer, David Bowie's icy "Sound & Vision," 
        a perfect fit.  
      (by John Bush, All 
        Music Guide) 
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