Mit "Snake Eyes Cry" bringt die deutsche Band Baby You Know 
        ihr bislang 4. Album heraus und ich will nicht leugnen, daß die 
        ersten drei spurlos an mir vorübergegangen sind. Leugnen will ich 
        allerdings auch nicht, daß ich dies bedauere, denn die Platte hier 
        ist ziemlich klasse.
      Die Band aus dem tiefsten Südosten unserer Republik besteht seit 
        über 15 Jahren und hat sicherlich schon längst die Hoffnung 
        auf eine Musikkarriere aufgegeben, was ihnen vielleicht auch die Freiheit 
        gibt, konsequent und kompromißlos in der Provinz ihren Sehnsüchten 
        und Träumen musikalischen Ausdruck zu verleihen. Im Mittelpunkt der 
        Songs stehen die Loser, die Outlaws, die Geschlagenen dieser Welt, da 
        wird gepokert, da gibt es Liebe und es fließt auch mal Blut. Musikalisch 
        werden vor allem die amerikanischen Vorbilder zitiert, die spröden 
        Gitarrenkram machen. Namen will ich hier keine nennen, weil man das in 
        den falschen Hals bekommen könnte, es sind aber nur die Guten. Die 
        Songs werden mal zart mit Akustikgitarre ("We Can´t Be Friends"), 
        mal krachend mit Schrammelgitarre ("To The Bone"), mal schwebend 
        mit Feedback-Gitarre ("Nothing Runs Faster Than Rain") und auch 
        einer Steel-Guitar umgesetzt ("Home Is Where The Pain Is").
      Baby You Know liefern mit "Snake Eyes Cry" eine Platte ab, 
        wo Musik drauf ist, die schon seit Jahren gemacht wird, die noch in Jahren 
        gemacht werden wird, weil der Quell solcher Musik Dingen entspringt, die 
        es auch noch in Jahren geben wird: Sehnsucht, Leidenschaft und etwas Selbstmitleid. 
        Als Hörer kann man sich da anschließen, diese Emotionen wird 
        man selbst auch noch in Jahren haben, weil man sie haben will und wird 
        entsprechend diese Platte dann auch immer noch auflegen können. Viel 
        mehr kann eine Gitarrenplatte zur Zeit nicht leisten, auch eine amerikanische 
        nicht.
      (www.hinternet.de) 
    
      Vielleicht sollte man eine neue Musikrichtung einführen: "Musik-die-Townes-Van-Zandt-gewidmet-ist". 
        Gemeint wäre dann natürlich Musik, die ihr Hauptaugenmerk auf 
        gute Songs legt, die meist spärlich, dafür äußerst 
        effektiv instrumentiert ist, und die dadurch irgendwie zeitlos bleibt. 
        Wo solche "MdTVZgi" dann gemacht wird ist letztendlich egal. 
        Meist kommt sie natürlich aus USA, aber manchmal halt auch aus Bayern, 
        so wie hier. Baby You Know haben viel TVZ gehört, auch viel Bob Dylan 
        und jede Menge von den jüngeren, etwas indiemäßigeren 
        Bands, die sich auch schon von Dylan und Van Zandt haben beeinflussen 
        lassen. Aber Baby You Know haben dabei nicht vergessen, an sich und ihren 
        eigenen Stil zu denken, und das macht's dann aus, daß auch ihr viertes 
        Album "Snake Eyes Cry" mehr ist als eine Mixtur aus schon Gehörtem: 
        "Snake Eyes Cry" ist ein wunderbares Stück "MdTVZgi", 
        das sich jeder anhören sollte der solche Musik mag.
        PS: "This album was recorded at rosecorner and is dedicated to Townes, 
        naturally."
      (www.schallplattenmann.de)