"Ja wo laufen Sie denn?, fragte der Komiker WILHELM BENDOW vor über 80 Jahren.
Ja worauf warten sie denn eigentlich, bzw. wer ist Louise, frage ich mich in Anbetracht des Bandnamens. Gefunden habe ich die Band durch einen Eintrag auf der Homepage der Germanheads. Reingehört, angefordert war eine Sache von Minuten und nun liegt die Demo CD in meinem Player und erfreut Ohren und Seele auf das Angenehmste. Rein akustisch (!!) werden hier viele meiner persönlichen Faves gecovert. Ich weiss, Coversongs sind so eine Sache, aber glaubt mir, es wird nicht einfach nachgespielt. Jeder Titel hat den WFL Stempel. Nimmt man zum Beispiel mal die HIATT Nummer Georgia Rae: Petra und Michael bringen durch Ihren Duettgesang eine ganz andere Farbe in den Song. Auch im nächsten Titel ist das ganz besonders zu spüren. Petra hat das richtige Timbre - daneben leben die Songs aber auch durch dezentes (eben akustisches) Mandolinen-, Harmonica- und Banjospiel.
Michael und Detlef gründeten die Band 1992 als akustisches Duo. Olaf und Heinz sind laut meinen Informationen nicht mehr im aktuellen Line-up dabei. Hinzugekommen ist Johannes Lehmann (Bass und Chorgesang). Songs & Stings = akustische Musik im Spannungsbereich von Rock/Pop bis Bluegrass/Country, definiert die Band selbst ihr Genre und das kommt hin, wobei ich Pop auf dieser CD nicht finden kann. Man beachte generell einmal von wem die Lieder im Original stammen: Es gibt wohl ganz wenige Bands, die solche Sachen covern. Sweet Home Alabama und Smoke On The Water sind wohl eher die Regel. Aber eigentlich covern WfL auch nicht richtig. Sie suchen sich wunderschöne Songs aus, bearbeiten sie und bringen sie unter die Leute. Ich könnte jetzt auf jede einzelne Nummer eingehen, schreiben wie perfekt sich die Stimmen von Michael und Petra ergänzen, wie die akustischen Instrumente dezent und ohne in den Vordergrund drängen zu wollen, ihr Scherflein zum positiven Gesamtbild der CD beitragen usw. Nun ja, Femme Fatale, von LOU REED muss ich aber noch erwähnen. Auch das Dead Stück Black Muddy River. Es gibt keinen Durchhänger. Auch Michaels Eigenkomposition Sophie's Tune fügt sich nahtlos in den Reigen der 11 Coversongs ein. Aber er erinnert mich an etwas. Ich will es gar nicht sagen, denn erstens kann ich mich irren und wenn nicht, wäre die Herkunft eines Teils des Stückes von total anderer Quelle als die sonst interpretierten Künstler... Sophie's Tune gibt es gleich zweimal und die letzte Version unbedingt bis zum Schluss hören - da gibt es dann noch etwas Bandkonversation. Diese Band sollte einmal in einem grossen Studio eine Chance bekommen. Ausserdem wünsche ich mir, WAITING FOR LOUISE auf einem der nächsten Deadheadmeetings zu sehen, bzw. zu hören. Ob hinter dem Bandnamen eine tiefere Bedeutung steht, weiss ich immer noch nicht. Warte ich halt auch..."
(Ulli Heiser, Home-Of-Rock)