In letzter Zeit war man gut beraten, die Ohren feste mit Wachs zu verschließen,
wenn angelsächsische Sirenen wöchentlich vom next big
thing säuselten. Alles klar. Und dann wird man doch wieder
kalt erwischt. Begrüßen Sie mit mir: Coldplay. Nicht nur, aber
auch in der Folge des Triumphzuges von Travis und einer neuen Melodienseligkeit
kombinieren diese vier zwanzigjährigen Insulaner scheinbar mühelos
die Vorzüge von Embrace, Radiohead und Jeff Buckley, verhandeln zehn
Songs lang die großen Themen, sind tief schürfend, ohne emotional
zu penetrieren, schütteln mit einem beneidenswerten Gespür für
Sounds Melodien aus dem Ärmel, die sich erst nach und nach entfalten,
gestalten ihr Debüt virtuos und variantenreich von lyrisch bis hymnisch
und lassen es auch noch famos von Ken Nelson (Gomez, Badly Drawn Boy)
produzieren. Läuft bei mir auf Repeat. Allemal bei diesem Wetter,
wenn Sie wissen, was ich meine.
Arnold Kant / Intro - Musik & so
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