... der Titel des neuen Slaid Cleaves-Albums, immerhin über die
letzten Jahre einer meiner absoluten Singer/Songwriter-Lieblinge, bezieht
sich auf den Inhalt. Es handelt sich nämlich um 12 fremde Songs,
die es nach Meinung des Protagonisten wert sind, gecovert und einem größeren
Publikum näher gebracht zu werden. Cleaves höchstpersönlich
hat sich also diesen verborgenen/vergessenen/verschütteten Americana-Schätzen
angenommen und präsentiert sie in seinem ureigenen, von so sensationell
starken Alben wie 'Broke Down' und 'Wishbones' bekannten Stil: Die Geschichten
über ewige Loser und Leute, die es geschafft haben, werden in unterhaltsamer,
zum Teil augenzwinkender, oft lässiger Storyteller-Manier interpretiert,
die musikalische Umsetzung geschieht im gewieften, intelligenten Acoustic/Electric-Produktionsmodus
von David Henry (Josh Rouse, Tommy Womack, Donal Hinely, Rod Picott, Vienna
Teng). So engagiert und ehrwürdig behandelt würden diese Tracks
glatt als neue Slaid Cleaves-Nummern durchgehen, aber da soll die Wahrheit
keineswegs verschwiegen werden. 'Racecar Joe' von Adam Carroll und 'Millionaire'
von David Olney hat man als Texas Singer/Songwriter-Fan bestimmt schon
mal im Original gehört, Karen Poston's 'Flowered Dresses', 'Fairest
Of Them All' von Ana Egge und 'Another Kind Of Blue' von Peter Keane eventuell
auch noch. Aber wer die übrigen Titel von Michael O'Connor, Steve
Brooks, Graham Weber, Chris Montgomery, Melvern Taylor und dem erst 22-jährigen
JJ Baron parat hat, der darf sich uneingeschränkt zu den absoluten
Topfachleuten des Genres zählen! Feat. Pat Buchanan, Charles Arthur,
Dave Jacques, David Henry, Paul Griffith, Rod Picott, Richard McLaurin,
Mary Gauthier (ein Mal Harmony Vocal). Sehr, sehr schöne Musik!!
(Glitterhouse)
|