Vor einiger Zeit hat sich Neal Casal als Tourgitarrist von Shannon McNally verdingt. Dort traf er auf die Rhythmusgruppe Jeff Hill und Dan Fadel und während sich die Chefin entweder im Hotel ausruhte oder Promotion für ihr Album machte, checkte das Trio derweil im Club/Stadion den Sound. Jeder, der das mal erlebt hat, weiss wie langweilig das sein kann. Zum Zeitvertrieb spielten die Jungs alte Stones Nummern und Booker T.-style Funkinstrumentals, was ihnen so viel Spass machte, dass sie Hazy Malaze gründeten und ruckzuck ihr Debütalbum einspielten.
Alte Neal Casal Fans werden wissen, dass Neal sehr wohl eine Hardrock/Southern-Vergangenheit hatte und mal bei Blackfoot angestellt war - und sowieso ja ein mit allen Wassern gewaschener, exzellenter Gitarrist ist.
In knappen 11 Tagen wurde das vorliegende Album eingespielt, produziert von Eric Sarafin (Ben Harper, Acetone etc.). Ursprünglich als reines Instrumentalalbum im Stile der ersten Meters-Alben geplant, schrieb Neal am 3. Tag einige Texte, die das rockende Gebräu aus Southern-Rock, Blueswurzeln, Soul/Funk-Einflüßen und 70er Grooves positiv beleben. „Hazy Malaze“ könnte so auch vor knapp 30 Jahren geklungen haben, satter Triorock irgendwo im Niemandsland zwischen Little Feat und Johnny Guitar Watson, mal eine Trompete, mal eine Hammond oder wie beim letzten Track „Backwards Barrell“ die unnachahmliche Steel von Robert Randolph. Nichts wirklich Neues, aber man merkt an der Spielfreude der Band, dass der Funken bei den Sessions übergesprungen ist. Und wer die Alben oben genannter Künstler und Bands mit Stolz sein Eigen nennt, der wird an „Hazy Malaze“ seine Freude haben.
(Glitterhouse)