Nachhaltig beeindruckender Schwede mit famoser Band, gestern Abend live erlebt – trotz beschämend wenigen Zuschauern haben die fünf Burschen ein ganz wunderbares Konzert gespielt. Der Sound ist Americana in der elegischen Variante: zwei Gitarren und Keyboards plus kompetenter Rhythm Section. Björn Kleinhenz ist ein eigenwilliger Sänger mit leicht knarzigem Organ, besonders charmant finde ich ja seinen schwedischen Akzent beim Singen. Live klingt das dann doch das eine oder andere Mal nach den sanfteren Momenten von Crazy Horse. Auf diesem neuen Album mit teils älteren Songs, die aber alle mit seinen aktuellen Mitstreitern neu eingespielt wurden, klingen die Songs etwas ruhiger und melancholischer, einige wurden mit unaufdringlichen Streichern angereichert oder auch mal mit Banjo ein wenig countryfiziert. Das Ganze erinnert mich an den großen Jason Molina, in manchen Momenten schimmert auch die atmosphärische Dichte von Talk Talk durch. „Ursa Minor“ wäre also wie gemacht fürs Glitterhouse-Label, die Kollegen von Jellyfant (checkt mal deren tolles Programm, zuletzt u.a. Rivulets) waren aber diesmal schneller. Nach dem Konzert war ich mir aber mit meinen Begleitern rundum einig: Björn Kleinhenz und seine Band wären eine absolut perfekte Besetzung fürs Orange Blossom Special.
(Joe Whirlypop, Glitterhouse)