Nach seinem etwas wackligen Debüt schlug unser unentbehrlicher
Troubadour aus Texas 1969 erneut zu. Diesmal mit einem Gesellenstück,
das seinen Songwriting-Stil -- hörbar beeinflusst von Woody Guthrie,
Bob Dylan, Hank Williams und jeder Menge Texas-Bluesleuten -- deutlich
machte durch eine Ladung unvergesslicher Songs. Sein geradliniger Grummelgesang
war nie anziehender als auf seinen frühen Platten. Die Überfülle
"atmosphärischer" Flötenbegleitung verdirbt etwas
die Arrangements, dennoch ist dies eines der wenigen geigenüberladenen
Folkalben aus den Spätsechzigern, das immer noch Bestand hat. Zuweilen
zaubert es eine staubige Westernatmosphäre hervor, dann wieder besitzt
es eine mehr formale, fast klassische Stimmung. Die Parade von Van-Zandt-Klassikersongs
wird hier fortgesetzt mit einem zweiten, gelungeneren Versuch von "St.
John The Gambler", "Tecumseh Valley" und "Snake Mountain
Blues", einem seiner frühesten Talking-Blues. Wie bei allen
Van-Zandt-Platten ist auch hier der Ton von Traurigkeit bestimmt, aber
ist man erst einmal darauf eingestimmt, wird dies zu einem essenziellen
Teil der Schönheit und Größe dieses unersetzlichen Songwriters.
(Robert Baird, Amazon.de)
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