Country mit Ecken und Kanten
Lucinda Williams scheint zurzeit vor Kreativität nur so zu sprühen. Nur knapp eineinhalb Jahre nach ihrem letzten Longplayer präsentiert die Roots-Rock- und Countryikone mit »The Ghosts Of Highway 20« ein neues Album.
»The Ghosts Of Highway 20« ist das zwölfte Album Williams in über 40 Jahren Karriere. Der Name ist darauf Programm, denn der Großteil der Songs findet seinen Ursprung in der Inspiration und den Erfahrungen, die Williams auf der Interstate 20 sammelte. Dabei handelt es sich um einen Highway, der durch die amerikanischen Südstaaten führt, von Georgia nach Texas.
Mit zwölf eigenen Songs offenbart die Sängerin diesmal ihre experimentelle Seite. Inhaltlich bleibt sie ihrer Linie aber treu und wagt sich wie gewohnt auch an düstere und traurige Themen heran. Zudem umfasst »The Ghosts Of Highway 20« zwei Coversongs: eine Version des Bruce-Springsteen-Klassikers »Factory« sowie den Songs »House Of Earth« – ein fast vergessener Woody-Guthrie-Song. Williams schrieb dafür die Musik zu den Lyrics der Folklegende.
Bei den Aufnahmen zu ihrem neuen Album wurde Lucinda Williams von ihrer altbekannten Rhythmusgruppe, bestehend aus Butch Norton am Schlagzeug und David Sutton am Bass, unterstützt. Für weiteren Support an der Gitarre sorgten mit Val McCallum, Bill Frisell und Greg Leisz drei Profis ihres Fachs. Letzterer produzierte das Album zusammen mit Williams und ihrem Ehemann und Manager Tom Overby.
Auf ihrem neuen Album macht Lucinda Williams das, was sie am besten kann: rauen und unverblümten Country mit tief gehenden Texten. »The Ghosts Of Highway 20« nimmt den Hörer mit auf den Interstate 20.
Die beste Countryrock-Musikerin der Welt mit einem Doppelalbum über das Wesen der Liebe im Angesicht des Todes.
(Rolling Stone, Januar 2016)
Mit superben Sidemen wie Greg Leisz und Bill Frisell entstand ein in Fernweh getränktes Roadmovie.
(stereoplay, März 2016)
Ein klasse Roadtrip, bei dem Williams und ihre exquisiten Mitreisenden wie Greg Leisz, Bill Frisell, Butch Norton und David Sutton so gut wie alle dunklen Schattierungen von Americana im Gepäck haben, mit “House Of Earth” hat sie einen verloren geglaubten Song von Woody Guthrie ausgegraben, darüber hinaus covert sie noch Bruce Springsteens “Factory”.
(Good Times, April / Mai 2016)