Shelby Lynne und Allison Moorer sind zwar Schwestern, doch gingen sie bisher unterschiedliche Wege... Bis jetzt! Grammy, Oscar und viele andere Awards wurden schon verliehen an beide. Zusammen kommen die beiden auf 24 Alben. Besonders Shelby Lynne ist auch in Deutschland sehr bekannt.
Das erste gemeinsame Projekt der beiden Kritikerlieblinge und Geschwister wurde produziert von Teddy Thompson. Sie widmen sich hier countryfizierten Coverversionen von Kurt Cobain, The Killers, Nick Cave, Jason Isbell bis hin zu Merle Haggard!
Sämtliche Arrangements sind akustisch gefärbt und wurden vom britischen Multitalent Teddy Thompson überzeugend analog produziert. Eine feine Sache.
(Audio, September 2017)
Eklektische Americana-Coverversionen: Die beiden Schwestern haben endlich ein gemeinsames Album aufgenommen
(Rolling Stone, August 2017)
Mit dieser 2017er tonträgergewordenen Kollaboration erfüllt sich nicht nur für mich ein langgehegter Wunschtraum, spätestens seit den gemeinsamen Auftritten der beiden gesegneten Schwestern mit der bewegten, nicht immer glücklichen Geschichte zählte ein solches Gemeinschaftswerk zu den heißest ersehnten Alben der Americana-Gemeinde. Auch die Akteurinnen selbst pflegten den Gedanken an eine Studio-Zusammenarbeit über Jahre, erst jetzt aber, nach zahlreichen großartigen Solo-Veröffentlichungen und so manch verworfenem Duo-Ansatz, hat dieses Wurzel-Wunschobjekt endlich seine finale, faszinierende Form angenommen, wobei die beiden traumgleich harmonierenden Stimmen ihre Zusammenarbeit mit vorsichtigen Schritten beginnen. Obwohl beide in den vergangenen Jahrzehnten nicht nur als berührende Sängerinnen, sondern vor allem auch als Songautorinnen beeindrucken konnten, nutzten sie neun Weisen fremder Feder, um ihrem ersten Studio-Paarlauf die wohlgewählte Song-Basis zu verleihen. Die ein oder andere erwartbare Lied-Vorgabe (Lungs/Townes van Zandt, Every Time You Leave/Louvin Brothers, Silver Wings/Merle Haggard, The Color Of A Cloudy Day/Isbell & Shires, das titelgebende Dylan-Stück) steht dabei gleichberechtigt neben zunächst überraschend wirkenden Interpretations-Kandidaten (My List/The Killers, Into My Arms/Nick Cave, Lithium/Kurt Cobain), aber unter der einfühlsamen Produktion von Teddy Thompson und der gepflegt-pointierten Begleitung von Doug Pettibone (Gitarren), Ben Pealer (Steel Guitar) und Benmont Tench (Keyboards), vor allem aber durch den nahezu zaubrisch sicheren Harmoniegesang der hör- und spürbar verwandten Gesangs-Seelen werden die meist wehmütigen Weisen geeint in einer feinfühlig arrangierten Mischung aus zurückhaltendem Akustik-Folk, klassischem Country, zerrendem Roots-Rock und deftigen Soul-Spitzen, wobei aber stets die alles bestimmenden Stimmen im Zentrum des genialen Geschehens stehen. Erst zum Ende aber zeigt die Schwestern-Komposition Is It Too Much, wohin die Schwestern-Reise womöglich noch führen kann und gibt ein fesselndes Versprechen, dessen Einlösung ich bereits jetzt schon wieder herbeisehne. Ich bin aber auch nie zufrieden …
(cpa, Glitterhouse)