Waiting For Louise präsentiert: Michaels Favoriten von 2017
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Michaels Favoriten 2017

Jahresrückblick etc.

Die Jahresliste für 2017 ist jetzt auch endlich online. Dieses mal hatte ich mich vorher nicht lange mit dem Thema beschäftigt, sondern einfach an den vergangenen Feiertagen alles noch mal quergehört. Das Ergebnis war für mich selber ein wenig überraschend, da ich hatte immer von zwei Platten jeweils drei Lieder gehört und dann ohne lange zu grübeln Punkte vergeben. Am Ende gab es eine Art "Bundesligetabelle" und das einzige deutschsprachige Album von Gisbert zu Knyphausen ging als Sieger über die Ziellinie. Mehr Details dann später ...
(31.12.2017)

Das Album des Jahres

#1: Gisbert zu Knyphausen: "Das Licht Dieser Welt" (Play It Again Sam, Okt. 2017)
Das erste Album eines der besten aktuellen Sänger/Liedschreibers deutscher Zunge, seit er sich nach dem traurigen Ende der Band Kid Kopphausen etwas zurückgezogen hatte ...
(24.12.2017)
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Die Jahrescharts: Platz15im Rolling Stone!

Highlights des Jahres

#2: Hiss Golden Messenger: "Hallelujah Anyhow" (Merge, Oktober 2017)
M.C. Taylor, der Kopf hinter HGM, ist echt fleissig, denn das ebenfalls wunderbare Vorgängeralbum "Heart Like A Levee" ist gerade mal ein Jahr alt. Die Band ist für das neue Album mehr oder weniger zusammengeblieben, zu nennen sind vor allem die Brüder Brad und Phil Cook, die ja auch schon unter dem Bandnamen Megafaun oder solistisch tolle Musik im Spannungsbereich Rock/Blues/Folk/Country abgeliefert haben.
(20.10.2017)
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#3: The Blue Aeroplanes: "Welcome, Stranger!" (ArtStar, Jan. 2017)
Das erste Album des neuen Jahres ist ein richtiger Kracher! Zwar kommt die Platte erst am kommenden Freitag heraus, aber bei der Online-Bestellung der Vinylausgabe war direkt der komplette Download des Albums verfügbar. Für irgendetwas muss das Internet ja gut sein ...
(03.01.2017)

Heute kam die Platte per Luftpost aus England in Spellen an ... und ich bin noch begeisterter als zuvor! Der Klang der Band ist richtig gut, fast wie live aufgenommen. Und auch die Lieder gehören zum Besten was die Band seit ... sehr vielen Jahren gemacht hat. Das ist locker in der Liga von "Swagger" und "Beatsongs", ihren Klassikern aus den frühen 90ern.
(11.01.2017)

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#4: Motorpsycho: "The Tower" (Stickman, Sept. 2017)
Die etwas anstrengende Theatermusik Begynnelser auf Zehn-Zoll war nur Vorgeplänkel zum neuen Doppelalbum, jetzt mit dem neuen Drummer Tomas Järmyr - und gut wie immer bei den Norwegern!
(31.12.2017)
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#5: Aimee Mann: "Mental Illness" (Super Ego, März 2017)
Was soll ich sagen? Frau Mann ist auch auf dem neuen Album so gut wie immer - also eine der allerbesten Songschreiberinnen, die es in der Pop- und Rockmusik gibt. Punktum.
(01.04.2017)
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Die Jahrescharts: Platz28im Rolling Stone!

#6: Joe Henry: "Thrum" (Edel/earMusic, Oktober 2017)
In den letzten Jahren war er meist nur als Produzent aktiv, gelegentlich bringt er aber zu meinem Glück auch Alben unter dem eigenen Namen, mit seinen eigenen Songs und mit seiner eigenen Stimme, heraus.
Wer sich fragt, warum das eine oder andere Album von Lizz Wright, Bonnie Raitt oder Billy Bragg so gut ist, der findet hier einen Teil der Antwort.
(24.12.2017)
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Die Jahrescharts: Platz47im Rolling Stone!

#7: "Bedouine" (Spacebomb, Sept. 2017)
Debütalbum der Sängerin mit armenischen Wurzeln, die der Kunst von Judee Sill und anderen großen Sängerinnen und Songschreiberinnen aus den 60ern und 70ern so nahe kommt wie schon lange keine mehr ...
(24.12.2017)
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#8: Tift Merritt: "Stitch Of The World" (Redeye/Yep Roc, Jan. 2017)
Ich weiß zwar nicht, was uns Tift mit der großen Trommel in der Astgabel sagen will, aber es ist mir auch ziemlich egal, denn bereits seit ihrem grandiosen Debüt "Bramble Rose" von 2002 verfolge ich die Karriere dieser tollen Sängerin aus dem Grenzbereich Country/Indipendent-Rock. Zeitlos gute Singer/Songwriter-Musik mit toller Begleitband (Marc Ribot an der Gitarre, Jennifer Condos am Bass, Eric Heyman an der Hawaiigitarre und Jay Bellerose am Schlagzeug) und Sam Beam (Iron & Wine) im Produzentensessel.
(08.02.2017)
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#9: Peter Perrett: "How The West Was Won" (Domino, Juni 2017)
Grandios! Ex-Only Ones-Sänger mit seinem zweitem Soloalbum, erschienen völlig "out of the blue" nach knapp 20jähriger Pause, aber trotzdem so frisch, roh und kraftvoll rockend wie in den alten Tagen. An dem Reglern im Konk-Studio der Kinks) saß immerhin Chris Kimsey, dessen Dienste sich gelegentlich auch solche Hochkaräter wie die Rolling Stones sichern.
(15.07.2017)
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Die Jahrescharts: Platz45im Musikexpress!

#10: Mark Eitzel: "Hey Mr Ferryman" (Decor, Feb. 2017)
Der Meister der großen depressiven Ballade hat in England mit Bernard Butler (Ex-Suede-Gitarrist) ein wirklich gutes Album aufgenommen. Das hat durchaus die Klasse der alten Sachen vom American Music Club ...
(08.02.2017)
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Die Jahrescharts: Platz34im Rolling Stone!

#11: Courtney Barnett & Kurt Vile : "Lotta Sea Lice" (Marathon/Milk, Okt. 2017)
Courtney & Kurt, das neue Traumpaar des Indierocks, spielen auf ihrem gemeinsamen ersten Album nicht immer auf den Punkt gespielt, aber immer mit sehr viel Herzblut. Ein (überraschend) tolles Album, das mir besser gefällt als die große Produktion von Kurts Ex-Partner Adam Granduciel mit The War On Drugs.
(25.12.2017)
#12: Shelby Lynne & Allison Moorer: "Not Dark Yet" (Thirty Tigers/Silver Cross, CD: August, Vinyl: Oktober 2017)
ENDLICH ein gemeinsames Album der beiden Schwestern, die zu den Besten gehören, was es im Bereich Country gibt. Aber beide machen eigentlich schon lange keine typische Nashville-Musik mehr, sondern zeitlose Singer/Songwriter-Musik der Extraklasse. Hier gibt es neun Coversongs, von den Louvin Brothers, über Dylan bis hin zu Nirvana, aber nur ein gemeinsames Original. Als Produzent ist Teddy Thompson dabei, Sprössling vom Richard & Linda. Das ist alles richtig gut, aber wie toll wäre erst ein gemeinsames Album mit eigenen Liedern?
(20.10.2017)
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#13: Simon Joyner: "Step Into The Earthquake" (BB*Island/Ba-Da-Bing!, Oktober 2017)
Manch ein Singer/Songwriter singt besser als Simon Joyner - wenn man denn vereinzelten Kritikern glauben will. Kaum einer schreibt bessere Songs - und die Texte sind einfach nur großartig. Höhepunkt des prallen Doppelalbums von 80 Minuten Länge (wie sich das gehört!) sind die 20 Minuten des letzten Liedes mit dem wunderbaren Titel "I Dreamed I Saw Lou Reed Last Night", irgendwo zwischen den Kakophonien von "White Light White Heat", den Gitarrenausbrüchen von Syd Barrett bei den frühen Pink Floyd und Neil Young'schem Gegniedel einzuordnen, was natürlich für mich ein Hochgenuss ist.
(31.10.2017)
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Die Jahrescharts: Platz17im Rolling Stone!

#14: Laura Marling: "Semper Femina" (Kobalt/More Alarming, März 2017)
Die britische Sängerin, Gitarristin und Songschreiberin Laura Marling ist nach meinem Wissensstand erst Mitte bis Ende 20, hat aber schon mindestens fünf großartige Alben veröffentlicht. Inzwischen schätze ich ihre musikalische Qualität so hoch ein, dass ich mir ein neues Album ungehört kaufen kann. Auch bei "Semper Femina" wurde ich nicht enttäuscht. Produziert vom Amerikaner Blake Mills, der aus dem Dawes-Umfeld stammt.
(13.03.2017)
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Die Jahrescharts: Platz6im Rolling Stone!

#15: Michael Chapman: "50" (Paradise Of Bachelors, Jan. 2017)
5o Jahre musiziert der englische Sänger und Gitarrist nun schon im Schatten bekannterer Kollegen, was vielleicht auch erklärt, warum er ganz "unverbraucht" rüberkommt, also immer noch gut & spannend ist. Jetzt hat er erstmals in den USA aufgenommen, unterstützt von deutlich jüngeren Musikern aus der Indie-Szene (u.a. Steve Gunn und James Elkington). Nur Sängerin Bridget St. John ist ebenfalls ein Kind der 6oer und 70er und aus England. Viele der Lieder gab es schon auf anderen Alben des Künstlers, da die aber kaum einer kennt fällt das nicht weiter auf. Eine wirklich gute Platte, die mir großen Appetit darauf macht, meine leider noch großen Lücken in der eigenen Michael-Chapman-Sammlung zu schließen.
(08.02.2017)
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#16: Brent Cash: "The New High" (Marina, Jan. 2017)
Neue Platten vom Marina-Label sind rar geworden. Die Macher des kleinen & feinen Hamburger Labels veröffentlichen scheinbar nur dann noch etwas, wenn es von ihren Lieblingskünstlern Brent Cash (misteriöser Drummer und Multiinstrumentalist aus Athens/Georgia) oder David Scott (Kopf und einziges Mitglied der schottischen Band The Pearlfishers) alle Jubeljahre etwas Neues zu veröffentlichen gibt. Beide Künstler stehen für perfekten Pop in der Beach-Boys-Tradition und sind eher öffentlichkeitsscheu bzw. geben selten bis gar keine Konzerte. Also gibt es wohl auch keine Konzerte zur Präsentation von "The New High". Mutiges Label, tolle Künstler.
(08.02.2017)
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#17: LAKE: "Forever Or Never" (Tapete, April 2017)
Lake sind jetzt beim Hamburger Tapete-Label - wer jetzt aus meiner Generation ist und etwas stutzt ("Was sollen denn die Hamburger Mainstream-Altrocker bei einem so coolen Indie-Label wie Tapete?"), dem sei gesagt: Um die Gruppe Lake aus Hamburg geht es hier nicht, auch wenn es diese Band nach meinem Wissen immer noch (oder wieder?) gibt und gar nicht so schlecht war bzw. ist. LAKE dagegen kommen aus dem Nordwesten der USA und waren bislang beim hippen Label K (jawohl, nur ein Buchstabe!) von Beat Happening-Mastermind Calvin Johnson. Sie machen auf ihrem neuem Album so etwas "Softrock der guten Art" habe ich irgendwo gelesen - und irgendwie stimmt das sogar. Mir fallen als Referenz schnell ein paar E-Piano-lastige Stücke von Fleetwood Mac aus den 70ern ein.
(09.04.2017)
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#18: Mark Olson: "Spokeswoman Of The Bright Sun" (Glitterhouse, September 2017)
Wunderschöner, sparsamer, herzergreifender Folkrock aus der Mojawe-Wüste vom ehemaligen Sänger der Jayhawks, zusammen mit seiner Partnerin Ingunn Ringvold, die mit ihrer Harmoniestimme und Streicherklängen aus dem Mellotron verzaubert.
(15.09.2017)
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#19: Son Volt: "Notes Of Blue" (Thirty Tigers/Transmit Sound, Feb. 2017)
Jay Farrar bringt alle paar Jahre ein "Bandalbum" heraus. "Notes Of Blue" gefällt mir sogar besser als das, was von seinem Ex-Uncle Tupelo-Kollegen Jeff Tweedy zuletzt mit seiner Kapelle Wilco gekommen ist!
(20.02.2017)
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Willkommen zurück ...

Bohren & Der Club Of Gore: "Black Earth" (Wonder, März 2005 * Play It Again Sam, Jan. 2017)
Nach "Black Earth" habe ich mir jetzt auch noch dieses Album von 2005 besorgt!
(16.01.2017)
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Bert Jansch: "Living In The Shadows" (Earth, Jan. 2017)
Ausgezeichnete Box mit drei Alben des brillianten Gitarristen aus den 90ern ("The Ornament" von 1990, "When The Circus Comes To Town" von 1995 und "Balloon" von 1998), dazu ein weiteres Album mit Demos und anderem bislang unveröffentlichtem Material aus dieser Zeit.
(04.02.2017)
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"Cymande" (Janus, 1972 * Alaska, April 2017)
Vor ein paar Wochen erst habe ich diese englische Band, gegründet von karibischen Immigranten, kennengelernt. Begonnen habe ich mit Album #3 von 1974, "Promised Heights". Jetzt bin ich beim titellosen Debüt angelangt! Bereits hier gibt es diese großartige Mischung aus Jazz, Funk und Rock - mit einer ganz kleinen Spur "Jamaika", ohne dass man das hier schon "Reggae" nennen sollte. Was mir besonders gut gefällt ist der puristische, kristallklare Sound der Band, bei dem man spüren kann, wie die Band live im Studio zusammengespielt hat.
(2020-06-19)
[Promised Heights]
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"Elliott Smith" (Kill Rock Stars, Feb. 1995 * Universal, Mai 2017)
Das titellose zweite Album des leider viel zu früh verstorbenen Singer/Songwriters Elliott Smith hatte ich schon länger als Billig-CD im Regal stehen: erworben, nachdem mir eine Coverversion des Titels "Satelite" auf einem Album der brasilianischen Sängerin Luciana Souza sehr gut gefallen hatte. Richtig angehört hatte ich es mir dann aber wohl doch nicht. Kürzlich wurde eine Vinylausgabe vom großen Plattenlabel Universal billig bei meinem Lieblinx-Online-Dealer angeboten, wo ich erneut zugegriffen und dann endlich auch mal richtig zugehört habe: ein tolles LoFi-Homerecording-Album mit wunderbaren Liedern, das ich jetzt endlich richtig zu schätzen weiß. Damals hatten mich wohl die Nick-Drake-Vergleiche zuerst vom Kauf und anschließend vom Zuhören abgehalten, aber jetzt kann ich sagen: diese Musik hat zwar ihre berechtigten Nick-Drake-Referenzen, ist aber auf seine eigene Art richtig gut.
(2019-06-09)
[Nick Drake: Pink Moon | Luciana Souza]
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Can: "The Singles" (Mute/Spoon, Juni 2017)
Die meisten Titel kennt man natürlich von den Alben - und eigentlich waren Can ja auch eher eine Alben-Band, aber es macht großen Spaß, auf drei Langspielplatten dem zu lauschen, was die Burschen damals als kommerziell genug erachtet hatten, um es als Single zu veröffentlichen. Und schließlich haben Singles ja auch B-Seiten!
(30.06.2017)

Es macht großen Spaß, die Can-Hits in ihrer zeitlichen Reihe zu hören, vom wilden "Soul Desert" von 1969, noch mit Malcolm Mooney, über die großartigen Lieder mit Damo Suzuki (vor allem natürlich "Spoon" und "Vitamin C",) bis hin zum "Hoola Dance" von 1989, wieder mit Sänger Malcolm Mooney. Nur zwei instrumentale Coversongs wirken auf mich leicht verstörend beim Hören: das Weihnachtslied "Stille Nacht" mit verquerem Rhythmus und die bizarre Adaption von "Can Can" von Jacques Offenbach. Das zeugt möglicherweise von gutem Humor, vielleicht kommt die Motivation zur Aufnahme des Offenbach-Klassikers aber auch alleine vom tollen Wortspielmit Titel des Liedes. Aber für mich muß sowas nicht sein. Scheiß drauf - trotzdem eine tolle Platte.
(08.07.2017)

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Gentle Giant: "Three Piece Suite" (Soulfood/Alucard, Sept. 2017)
Die Highlights der ersten drei Gentle Giant-Alben von 1970/72, neu abgemischt von den noch verfügbaren Mehrspurbändern vom angesagten Steven Wilson, zusammen auf einem Doppelalbum. Das spart mir vielleicht das Geld für die sicherlich teuren Originalalben - vielleicht aber auch nicht (siehe dazu meine Ausführungen über andere Kompilationen an dieser Stelle)
(24.12.2017)
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auch gut ...

John Abercrombie Quartet: "Up And Coming" (ECM, Jan. 2017)
Seit über 40 Jahren nimmt der Gitarrist bereits Platten für das M&ünchener Label ECM auf - vielleicht nicht mehr so beeindruckende bzw. relevante wie damals "Timeless" und "Gateway", aber immer noch wunderbare! Im Quartett mit Marc Copland (Klavier), Drew Gress (Bass) und Joey Baron (Schlagzeug).
(18.01.2017)
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The Desoto Caucus: "4" (Glitterhouse, Jan. 2017)
Album numero cuatro der ehemaligen Begleitband von Howe Gelb (Giant Sand). Nicht nur eine der besten dänischen Americana-Bands (was für ein blöder Satzbeginn!) ...
, (08.02.2017)
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The Flaming Lips: "Oczy Mlody" (Bella Union, Jan. 2017)
Bei den Flaming Lips bin ich eigentlich immer neugierig, wenn ein neues Album erscheint. Allerdinx brauche ich dann meist auch eine gewisse Zeit um festzustellen, ob es mir auch wirklich gefällt. Selten, dass mir eine dermassen schräge und (trotzdem relativ) erfolgreiche Band untergekommen ist. Ach ja - Miley Cyrus soll irgendwo auf der Platte zu hören sein. Falls das jemanden interessiert.
(23.01.2017)
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Julian Cope: "Drunken Songs" (Head Heritage, Febr. 2017)
Der Mann ist natürlich legendär, aber in den letzten Jahren habe ich seine Musik etwas aus den Augen (besser gesagt: aus den Ohren) verloren. Leider gibt es wohl nur eine CD-Version ...
(13.05.2017)
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The Feelies: "In Between" (Bar-None, Feb. 2017)
Satte 40 Jahre hat diese Band inzwischen auf dem Buckel - geheime Helden des Indie-Gitarrenrocks. Ob sie statt Legendenstatus gerne auch etwas mehr kommerziellen Erfolg hätten, das ist mir nicht bekannt - wahrscheinlich aber eher nicht. Auf jeden Fall klingt auch die neue Platte total nach den alten Feelies, man fühlt sich im Klang der Gitarren und der Trommeln sofort zuhause, auch wenn es dieses mal etwas ruhiger zugeht als beim "Comeback"-Album "Here Before" von 2011.
(09.04.2017)
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Port Noo: "In The Middle Of Everything" (Goldrausch, Feb. 2017)
Port Noo, Gälisch (?) für Newport, ist das neue Projekt der Münchener Sängerin Hannah Permanetter, vormals in einer Band, deren Name mir leider gerade nicht einfällt, und die ich bisher wohl auch nicht auf dem Schirm hatte. Mein Zugang kommt über das Plattenlabel Goldrausch, hinter dem die Berliner Band Brokof steckt. Anscheinend gibt es das Album nur auf Vinyl inklusive Downloadgutschein, also ohne CD: beim letzten Brokof-Album "Cool Fame" gab es ja nur die CD, wie ich damals enttäuscht feststellen mußte. Scheinbar haben mir die Junx zwar zugehört, aber leider weiterhin nur Geld für eine Version von "In The Middle Of Everything": zum Glück ist das dieses mal eben eine schöne Vinylscheibe.
Zur Musik schreibe ich dann in den nächsten Tagen was. Es klingt auf jeden Fall vielversprechend.
(29.05.2017)

Das hat leider ein paar Tage länger gedauert mit dem Hören, als ich dachte, was nichts mit der Qualität der Musik zu tun hat. Wunderschöne Singer/Songwriter-Musik wird hier präsentiert, viel analoges auf Gitarre und Klavier und nur sehr sparsam eingesetzte Elektronik. Gut gefallen mir auch die Bläserarrangements. Als Referenz könnte man die Musik von Cherilyn McNeil nennen, die ja auch unter einem Bandpseudonym, Dear Reader, musiziert. (23.07.2017)

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Chuck Prophet: "Bobby Fuller Died For Your Sins" (Yep Roc, Feb. 2017)
Der Mann ist natürlich eine Legende. Zunächst bei Green On Red, wenn auch nicht als Gründungsmitglied, wie in manchen Besprechungen zur neuen Platte fälschlicherweise behauptet wird, aber auf jeden Fall als musikalischer Chef neben Sänger Dan Stuart, danach mit vielen guten bis sehr guten Platten unter eigenem Namen. Auch auf dem neuen Album klingt er so frisch, als wäre es sein erstes und kann diese wunderbare Mischung aus wildem, scheinbar simplem Rock'n'Roll und virtuosem Spiel auf der Gitarre bringen. Ein wahrer Master der Telecaster.
(16.02.2017)

Konzerthighlight: Jugendzentrum Karo, Wesel, 12.02.2017: der weltberühmte Gitarrist im kleinen Karo-Club? Kaum zu glauben, aber wahr! Zur Abwechselung war es auch einmal wieder richtig voll dort (und nicht so "überschaubar" wie dann, wenn wir mit W4L dort selber spielen!). Chuck war mit seiner Band in wirklich guter Form und hat einen beindruckenden Gig hingelegt. Das hat gepasst!
(13.02.2017)

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Spidergawd: "IV" (Crispin Glover, Feb. 2017)
Spidergawd stammen aus Norwegen und machen Hardrock - und sind somit eigentlich so gar nicht meine Baustelle. Weil aber zwei der vier bislang beteiligten Musiker ansonsten hauptsächlich bei meinen Helden Motorpsycho spielen, habe ich mich trotzdem für die Band interessiert. Motorpsycho-Bassist Bent Saether ist auf dem neuen, vierten Album aber nicht mehr dabei (im vergangenen Jahr wurde er schon beim OBS-Auftritt im Glitterhausgarten durch Hallvard Goardless ersetzt). Drummer Kenneth Kapstad ist zwar weiterhin an Bord, hat aber dafür nach zehn Jahren Zugehörigkeit seine Stammband Motorpsycho im letzten Jahr verlassen. Somit kann man Spidergawd also im Prinzip nicht mehr als Motorpsycho-Nebenprojekt bezeichnen.
Ansonsten ist alles beim Alten geblieben, leider mit etwas zuviel normaler Hardrockgitarre und Shouter-Gesang von Per Borten und etwas zu wenig Bariton-Saxophon von Rolf Martin Snustad für meinen Geschmack. Vielleicht warten wir auch einfach nur auf das nächste echte Motorpsycho-Album, das für das Jahresende angekündigt ist. Dann aber leider ohne Kenneth Kapstad.
(27.02.2017)
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Thundercat: "Drunk" (Brainfeeder, Febr. 2017)
Diese leicht dekadente Box mit vier Zehn-Zoll-Eps vom Wunderbassisten ist mir im Frühjahr doch glatt durchgegangen ...
(24.12.2017)
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Die Jahrescharts: Platz11im Musikexpress und Platz16im Rolling Stone!

Arbouretum: "Song Of The Rose" (Thrill Jockey, März 2017)
Die Band aus Baltimore um Sänger, Gitarrist und Songschreiber Dave Heumann klingt auch auf ihrem neuen Album so wie immer - nur noch ausgereifter. Und das ist etwas Gutes, auch wenn ich natürlich nichts gegen Veränderungen habe.
(09.04.2017)
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mESMO: "The Same Inside" (Staatsakt, März 2017)
Eine neue Band (bzw.: ein Studioprojekt) aus Berlin, mit wechselnden Gastsänger(inne)n, spielt großen Pop im Stil der späten 60er bis hin zu den mittleren 70ern. Bassist Lars Precht war mal bei der von mir hochverehrten Band Veranda Music und lernte seinen tastenspielenden Kollegen Vredeber Albrecht in der letzten Blumfeld-Besetzung kennen. Den Gesang und vereinzelte Instrumentalbeiträge übernehmen zahlreiche mehr oder weniger prominente Gäste, u.a. Veranda Music-Sänger Nicolai von Schweder-Schreiner, Ex-Veranda Music-Drummer Christoph Kähler, der als Solist unter dem Namen Zwanie Jonson (mehr oder weniger) bekannt ist, Dirk von Lowtzow von Tocotronic, Jens Friebe, Pascal Finkenauer und noch ein paar mehr. Eine sehr schöne Platte vom, ich muß es wieder sagen, genialen Label Staatsakt.
(14.05.2017)
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Conor Oberst: "Salutations" (Nonesuch, März 2017)
Alle Lieder vom puren Soloalbum "Ruminations" vom vergangenen Jahr, neu eingespielt mit hochkarätiger Band, dazu ein paar neue Lieder ... irgendwie vergessen und erst wieder beim Blättern im Rolling Stone aufgefallen ...
(25.12.2017) ...
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Die Jahrescharts: Platz14im Rolling Stone!

Die Regierung: "Raus" (Staatsakt, März 2017)
Tilman Roßmy hat seine alte Gang wieder zusammengeholt - und Maurice Summen vom wunderbaren Staatsakt-Label war schnell dabei, der Regierung eine neue Amtszeit zu gewähren ...
(01.04.2017)
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Die Jahrescharts: Platz25im Rolling Stone!

Lætitia Sadier Source Ensemble: "Find Me Finding You" (Drag City, März 2017)
Stereolab gehörten lange zu meinen absoluten Favoriten. Nach dem Ende (bzw. dem Pausenbeginn, das ist nicht so ganz klar) der Band vor etwa 10 Jahren habe ich es leider versäumt, in das Solowerk der Sängerin Laetitia Sadier hineinzuhören. Jetzt zum dritten (?) Album habe ich das endlich nachgeholt - und bin total begeistert! Die alte Magie von Stereolab ist immer noch da, vielleicht sogar besser denn je. Herrlich. Außerdem gibt es jetzt noch einiges aufzuarbeiten.
(2019-04-20)
[Stereolab]
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Joshua Abrams & National Information Society: "Simultonality" (Glitterbeat/tak:til, April 2017)
Seit Ewigkeiten mal wieder eine Platte, die ich beim zufälligen Hören im Plattenladen (Parallel in Köln!) für mich entdeckt habe. Der US-Amerikaner Josh Abrams ist eigentlich Bassist (u. a für Sam Prekop und auch auf Platten von Gomez und Godspeed You! Black Emperor zu hören), spielt hier aber hauptsächlich auf der Gimbri, einer nordafrikanischen Laute. Seine Mitstreiter sind auch auf Platten von Bonnie 'Prince' Billy und Ryley Walker zu hören, das Plattenlabel gehört zum Weltmusikableger vom Glitterhaus - dieses ganze Namedropping sagt euch zwar nicht, wie die Platte wirklich klingt, aber Ihr könnt sicher sein, dass sie spannend klingt. Mich hat sie völlig begeistert.
(14.09.2017)
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Father John Misty: "Pure Comedy" (Bella Union, April 2017)
Eigentlich wollte ich mir das dritte Album von Josh Tillman unter seinem aktuellen Pseudonym nicht kaufen. Zum einen sehr teuer (knapp unter 30 Oiro), zum anderen fand ich den Vorgänger "I Love You, Honeybear" (2015) auch nicht wirklich überzeugend - allerdinx kam der sogar noch mit beiliegender CD daher, die jetzt fehlt. Schließlich habe ich aber doch noch zugeschlagen, denn "Pure Comedy" ist eigentlich richtig gut geworden!
(01.05.2017)
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Die Jahrescharts: Platz2im Rolling Stoneund Platz26im Musikexpress!

"Robyn Hitchcock" (Yep Roc, April 2017)
Robyn Hitchcock ist einer meiner allerliebsten Singer/Songwriter, die ausserdem noch ziemlich gut Gitarre spielen können, also (für mich) fast so gut und wichtig wie mein Held Richard Thompson. Inzwischen ist der leicht kautzige Engländer auch schon Mitte 60 und lebt im Country-Mekka Nashville/Tennessee - wo er dann eine rockige und total britische neue Platte hinlegt, die fast so klingt, als gäbe es die Softboys noch. Das rockt und ist ziemlich gut.
(01.05.2017)
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Garland Jeffreys: "14 Steps To Harlem" (Rough Trade/Luna Park, April 2017)
Rock, Blues, Folk, Reggae - alles kommt hier zusammen. Bei den meisten Sängern geht so etwas schief, nicht aber bei dem wunderbaren Garland Jeffreys, der im Alter scheinbar zu neuer Höchstform aufläuft und nach "The King Of In Between" (2011) und "Truth Serum" (2013) hier mit "14 Steps To Harlem" bereits das dritte, gelungene Comebackalbum abliefert. Neben sehr guten Orginalen (u.a. mit dem Titelsong und "I'm A Dreamer" zwei tolle "Stream-Of-Conciousness-Storytelling"-Songs in bester Vanbzw. Jim Morrison-Tradition á la "Listen To The Lion" oder "The End") gibt es zwei mutige Coverversionen von ziemlich bekannten Songs (Oldies?), bei denen man eigentlich als "Nachspieler" nicht gewinnen kann ("Help" von den Beatles und "I'm Waiting For My Man" von The Velvet Underground). Dazu mit "Time Goes By" ein unpeinliches Duett mit seiner aparten Tochter Savannah Jeffreys über den hohen Wert der Familie. Und ganz am Ende wird das "Luna Park Love Theme" vo Laurie Andersons Geige veredelt. Herrlich.
(01.05.2017)
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Thurston Moore: "Rock N Roll Consciousness" (Caroline/Ecstatic Peace!, April 2017)
Beim neuen Album des Ex-Masterminds von Sonic Youth habe ich seit längerem erstmals wieder die CD der Schallplatte vorgezogen: jene hätte mehr als das Doppelte gekostet, sodass meine vorhandene Resthemmschwelle aktiviert wurde ...
(13.05.2017)
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Timber Timbre: "Sincerely, Future Pollution" (City Slang, April 2017)
Bands mit Keyboard-Dominanz sind mir oft ein Gräuel. Timber Timbre aus Kanada setzten aber auf einen historisch-analogen Fuhrpack aus den 60ern und 70ern (so klingt es zumindest), sodass das Ganze etwas sehr Angenehmes für meine Ohren ist. Ausserdem sind die Songs von Taylor Kirk einfach gut ...
(13.05.2017)
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Yorkston, Thorne, Khan: "Neuk Wight Delhi All-Stars" (Domino, April 2017)
Kaum ein Jahr ist vergangen seit dem ersten Album dieser Formation. Auch der Nachschlag haut mich total um. Der etwas merkwürdige Titel des Doppelalbums erklärt sich im übrigen aus der jeweiligen Heimat der drei Musiker: James Yorkston stammt aus East Neuk of Fife in Schottland, Bassist Jon Thorne von der südenglischen Isle of Wight und Sarangi-Virtuose Suhail Yusuf Khan aus New Delhi.
Die Musik? Wie beim letzten Mal irgendwo zwischen John Martyn mit Danny Thompson, also wie zu besten "Solid Air"-Zeiten, und indischer Geigenmusik (wie von L. Shankar? Aber da kenne ich mich nicht besonders gut aus!).
(08.04.2017)
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dAS bAND: "Eine Andere Option" (Sub Up, Mai 2017)
Ein mir bislang unbekanntes Gitarre/Bass/Drums-Trio aus München mit ihrem zweiten Album als Doppel-Zehn-Zöller - und dann auch noch vom völlig ungekannten bzw. fast vergessenen Label Sub Up, denen wir in den frühen 90ern ein paar schöne Platten zu verdanken haben, u.a. von den wunderbaren Bay You Know und von FSK. Da war dieser Kauf natürlich Pflicht. Auch wenn ich den Witz mit der fALSCHEN sCHREIBWEISE auch bei mESMO nur bedingt witzig fand, was wohl daran liegt, dass die fESTSTELLTASTE an meinem PC leider auch zum Feststellen neigt.
(13.07.2017)
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Hedersleben 4: "Orbit" (Cleopatra/Purple Pyramid, Mai 2017)
Eine interessante Band um den Ex-Punkrock-Gitarristen Nick Garrett (UK Subs), die ich als Begleitband von Ex-Hawkwind Saxmann Nik Turner kennengelernt habe.
(24.12.2017)
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"Slowdive" (Dead Oceans, Mai 2017)
Wen es überrascht, dass ich hier über die Rückkehr von fast vergessenen Britpoppern, bzw. Shoegazern berichte, dem muß ich sagen: ich mag das (überraschenderweise) irgendwie. Vielleicht eine kleine "Entschuldigung" meinerseits: Kennengelernt habe ich die Musik von Neil Halstead erst über die wunderbare Folkband Mojawe 3, die er nach Ende von Slowdive ab Mitte der 90er mit seinen alten Slowdive-Bandkollegen Rachel Goswell und Ian McCutcheon hatte. Slowdive selber hatte ich in den frühen 90ern dagegen kaum wahrgenommen, aber was ich da jetzt höre, das gefällt mir doch ziemlich gut. Trotz (?) der vielen Gitarreneffektgeräte, auf die diese Shoegazer da in Wirklichkeit immer gestarrt haben.
(22.05.2017)
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Die Jahrescharts: Platz24im Musikexpress!

Sugarfoot: "The St. Anna" (Crispin Glover, Mai 2017)
Bent Saether von Motorpsycho ist extrem fleissig. Von seiner Stammband erschien vor kurzem mit "Begynnelser" improvisierte Theatermusik auf Doppel-Zehn-Zoll mit CD und DVD, im Herbst kommt ein neues reguläres Album und er hatte auch noch Zeit, mit ein paar Kumpels das bereits dritte Album unter dem Namen Sugarfoot zu veröffentlichen, voll von Countryrock-Perlen, die scheinbar direkt aus den 70ern und aus dem sonnigen Kalifornien stammen, wo sie immerhin ja auch aufgenommen wurden. Da blieb für das Hardrock-Nebenprojekt Spidergawd wohl keine Zeit mehr ...
(15.07.2017)
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Paul Weller: "A Kind Revolution" (Warner/Parlophone, Mai 2017)
Den Paul und seine Musik mag ich eigentlich sehr gern, auch wenn ich ihm in den lezten 10 Jahren nicht mehr so ganz aufmerksam gefolgt bin. Auf das neue Album mußte ich jetzt auch von meinem Kumpel Wulf aufmerksam gemacht werden, der mir den Link zu einem tollen "Making Of" Film zugesandt hatte. Sonst hätte ich ein richtig gutes Album verpasst.
(29.05.2017)
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Big Thief: "Capacity" (Saddle Creek, Juni 2017)
(23.07.2019)
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James Elkington: "Wintres Woma" (Paradise Of Bachelors, Juni 2017)
Britischer Gitarrist mit Wohnort Chicago mit erstem Soloalbum unter eigenen Namen ...
(15.07.2017)
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Fleet Foxes: "Crack-Up" (Warner/Nonesuch, Juni 2017)
Nach langer Pause eine neue Platte der Helden des Folkrock, jetzt ohne Drummer Josh Tillman, der als Father John Misty in der Pause seit dem "Helplessness Blues" bereits drei eigene Alben herausgebracht hat. Die Chöre beschwören sofort die alte Magie, allerdings sind die Lieder komplexer und nicht mehr ganz so hymnisch.
(20.06.2017)
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Die Jahrescharts: Platz19im Rolling Stone und Platz50im Musikexpress!

Motorpsycho: "Begynnelser" (Stickman, Juni 2017)
Neues von meinen Lieblinx-Norwegern auf Zehn-Zoll ...
(25.06.2017)
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Jeff Tweedy: "Together At Last" (Anti/dBpm, Juni 2017)
Da ich die letzten Wilco-Alben nicht mehr ganz so toll und Duo-Album mit seinem Sohn sogar enttäuschend fand habe ich mich für die Soloaufnahmen des Wilco-Chefs bei Neuerscheinung nicht interessiert. Jetzt gab's die Vinylausgabe bei meinem Lieblinx-Online-Händler mit zusätzlichem Kunden-Treue-Rabatt für schlappe 11 Oiro: Da musste ich schließlich doch noch zugreifen und lausche einem wirklich guten Album. Vielleicht liegt dass auch daran, dass es sich hauptsächlich um Wilco-Klassiker aus der mittleren Phase der Band handelt?
(14.04.2018)
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Kathryn Williams: "Songs From The Novel Greatest Hits" (One Little Indian, Juni 2017)
Von Kathryn Williams gab es in den letzten Jahren regelmässig gute bis sehr gute Platten, meist sehr folkig, immer sehr anspruchsvoll, zuletzt auf "Resonator" im Duo mit dem Vibraphonisten Anthony Kerr sogar mit gelungenen Interpretationen von Jazzklassikern. Das neue Album enthält 16 Eigenkompositionen, bei denen die Texte meist von der mir als Literaturbanausen unbekannten Autorin Laura Barnett stammen. Es ist als Ergänzung zu Barnetts neuem Roman "Greatest Hits" gedacht, welcher von der fiktiven Sängerin und Songschreiberin Cass Wheeler und deren Arbeit an einem Album mit ihren größten Erfolgen und die Erinnerung daran handelt. Stilistisch sind die Lieder für Williams'sche Verhältnisse recht breit aufgestellt und reichen von sparsamen Folk bis hin zu richtigem Rock. Nur der Jazz bleibt dieses Mal außen vor. Die rockigen Lieder klingen ein wenig nach den Magic Numbers, was natürlich nicht verwundert, wenn man weiß, dass deren Sänger und Gitarrist Romeo Stodart hier als Produzent und Gitarrist mit dabei ist und seine Schwester Michelle Stodart auf den meisten Tracks den Bass beisteuert. Witzigerweise bringt der namentlich nicht genannte Autor des Waschzettels der Plattenfirma hier ein paar Sachen durcheinander. Aber lest selbst unter [Mehr...].
(04.07.2017)
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Zwanie Jonson: "Eleven Songs For A Girl" (Staatsakt, Juli 2017)
Einer meiner liebsten songschreibenden und singenden Trommler ist natürlich Christoph Kähler. Die elf Lieder für ein Mädchen sind bereits sein drittes Album unter eigener Regie, nur sein Künstlername ist noch verbesserungswürdig, wie finde.
(31.08.2017)
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Chris Robinson Brotherhood: "Barefoot In The Head" (Silver Arrow, Juli 2017)
Diese Band ist verdammt fleissig: Zwei Alben in 2012, nur eins in 2014, und wiederum zwei in 2016! Die letzte EP "If You Lived Here, You Would Be Home By Now" mit immerhin 30 Minuten Laufzeit erschien erst im letzten November und jetzt gibt es bereits einen Nachfolger: "Barefoot In The Head" ist vielleicht sogar das beste unter vielen guten Alben, welche die Band bislang abgeliefert hat. Mehr akustische Instrumente als zuvor und einen neuen, festen Bassisten mit Namen Jeff Hill, mit dem Gitarrist Neal Casal bereits bei Hazy Malaze gespielt hat, gibt es darauf zu hören. Es bleibt unter Brüdern eben alles in der Familie.
(13.08.2017)
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"Hudson" (Motéma, Aug. 2017)
Mit gewissen Signalen bin ich leicht manipulierbar. Gib mir ein paar meiner absoluten Lieblingsjazzer wie Jack DeJohnette und John Scofield, dazu ein paar weitere, meisterliche Spieler wie John Medeski und Larry Grenadier. Gib mir neben unzweifelhaft guten Jams dieser Leute ein paar Songs der größten Singer/Songwriter von Rock und Folk aus den Spät6oern und Früh70ern (Bob Dylans "Lay Lady Lay" und "A Hard Rain's Gonna Fall", Joni Mitchells "Woodstock", den The Band-Klassiker "Up On Cripple Creek" aus der Feder von Robbie Robertson und "Wait Until Tomorrow" von Jimi Hendrix und ich muss die Platte haben ...
(10.09.2017)
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Iron & Wine: "Beast Epic" (Sub Pop, Aug. 2017)
Sam Beam hat sein neues Album eher traditionell produziert, mehr Folk und weniger Breitwandpop wie noch vor ein paar Jahren auf "Kiss Each Other Clean". Die Fachgazetten scheinen es eher langweilig zu finden, aber ich mag es. Tolle Band, im Übrigen ...
(10.09.2017)
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Wilko Johnson: "I Keep It To Myself: The Best Of Wilko Johnson" (Universal/Chess, Aug. 2017)
Nach schwerer Krankheit hat der Mann mit der Tele einen Lauf: Zusammenarbeit mit Roger Daltrey, neues Doppelalbum beim legendären Chess-Label ... Allerdings ist es pure Untertreibung, hier nur von einer Best-Of-Zusammenstellung zu reden, denn es handelt sich um exklusive Liveaufnahmen von 2008-2012 mit seinem wunderbaren Trio, Bassist Garth Watt-Roy und Drummer Dylan Bones. 90 Minuten bester Rhythm'n'Blues mit seinem einzigartigen Telesound, gespickt mit allen seinen Hits für Dr. Feelgood und die Solid Senders.
(2022-06-02)
[Dr. Feelgood]
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Magnus Lindgren: "Stockholm Underground" (Act, Aug. 2017)
Der schwedische Flötist hat eine Hommage an den legendären Jazzflötisten Herbie Mann aufgenommen. Der Titel bezieht sich natürlich auf dessen Meisterwerk "Memphis Underground".
(31.08.2017)
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Randy Newman: "Dark Matter" (Warner/Nonesuch, Aug. 2017)
Ein neues Album von Mr. Newman - selten geworden in unserer Zeit, aber immer wieder eine gute Sache! Mit der wunderbaren Titelmusik von Monk ("It's Jungle Out There"), die ich schon immer mal abseits des Fernsehers geniessen wollte, und einem Lied über Putin. Erster ist natürlich viel geniessbarer ...
(31.08.2017)
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David Rawlings: "Poor David's Almanack" (Acony, Aug. 2017)
Eigentlich ein Muss, vor allem auf Vinyl, was Frau Welch und Herr Rawlings jetzt auch erstmalig anbieten, aber wenn die Platte mit 32 Oiro gleich doppelt so teuer ist wie die CD - dann gibt es für mich leider weiter nur Digitaldiät aus dem Hause Acony. Auch wenn diese tolle Musik geradezu nach Vinyl schreit ... (im übertragenen Sinn natürlich)
(10.09.2017)
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Die Jahrescharts: Platz41im Rolling Stone!

The War On Drugs: "A Deeper Understanding" (Warner/Atlantic, Aug. 2017)
Mein erster Höreindruck: noch mehr 80er-Keyboards als beim letzten Mal. Daran muss ich mich erst einmal gewöhnen ...
(31.08.2017)

Die Eingewöhnung gelingt trotz der vielen Keyboards mit den komischen Sounds ganz gut, sodass bei mir die eigentlichen Songs mehr Aufmerksamkeit bekommen. Ob ich das Album aber richtig gut finde? Eher nur ganz OK ... ganz gut soweit.
(10.09.2017)

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Die Jahrescharts: Platz8im Rolling Stone und Platz20im Musikexpress!

Tony Allen: "The Source" (Universal/Blue Note, Sept. 2017)
Der legendäre Schlagzeuger aus Nigeria mit seinem ersten Longplayer für das legendäre Jazzlabel Blue Note ...
(24.12.2017)
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Phoebe Bridgers: "Stranger In The Alps" (Dead Oceans, Sept. 2017)
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The Dream Syndicate: "How Did I Find Myself Here?" (Anti, Sept. 2017)
Eher zeitlos als altmodisch ... das gelungene Comeback der legendären Band um Steve Wynn, der ja selber nie weg vom Fenster war.
(28.09.2017)
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Godspeed You! Black Emperor: "Luciferian Towers" (Constellation, Sept. 2017)
Alle paar Jahre gibt es ein neues Album der kanadischen Untergrundhelden des Postrocks (oder wie nennt Ihr so etwas?). Und wie immer finde ich es gut, kann es aber nicht wirklich in Worte fassen.
(30.09.2017)
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Jolie Holland & Samantha Parton: "Wildflower Blues" (Cinquefoil, Sept. 2017)
Diese beiden Ladies waren mal zusammen bei den wunderbaren The Be Good Tanyas und haben jetzt zusammen ein tolles Album herausgebracht. Es wächst bei jedem Hören.
(12.11.2017)
The Savage Rose: "Homeless" (Target, Sept. 2017)
Zum 50jährigen Jubiläum hat die legendäre Band aus Dänemark ein neues Album herausgebracht - und ich hatte das gar nicht mitbekommen! Vor ein paar Tagen habe ich die noch versiegelte Vinylversion bei einem Duisburger 2nd-Hand-Discounter gefunden und ungehört mitgenommen, trotz eines Verkaufspreises den ich normalerweise nicht für Platten im 2nd-Hand-Laden bezahlen würde. Aber eine gebraucht gekaufte Savage Rose-Platte hat mich ja schon mal zu einem Lied inspiriert ("Perfect Day"), sodass ich nicht lange gezögert habe.
(2019-12-30)
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Nik Turner: "Life In Space" (Cleopatra/Purple Pyramid, Sept. 2017)
Nik Turner, Saxofonist und Mitbegründer der legendären Band Hawkwind, macht inzwischen den viel besseren Spacerock als sein alter Kumpan Dave Brock, der ja die Band seit fast 50 Jahren am Laufen hält. Unterstützung erhält der Mann in seinen 70ern vom Jürgen Engler, dem Ex-Chef der Düsseldorfer (?) Punkband Die Krupps, Mitgliedern der Neo-Spacerocker Hedersleben, sowie zwei der zahlreichen Ex-Hawkwind-Musiker (Geiger Simon House und Gitarrist Paul Rudolph). Es gibt sogar eine Neuaufnahme des Hawkwind-Klassikers "Master Of The Universe" vom grandiosen zweiten Album der Band "In Search Of Space". Sicherlich nicht sehr originell oder innovativ das alles, vor allem der Albumtitel, aber trotzdem (?) richtig klasse!
(10.12.2017)
Random Willson & Brokof: "Brother Equal" (Goldrausch, Sept. 2017)
Die auf diesen Seiten von mir schon mehrfach gewürdigte Berliner Band Brokof begleitet auf diesem Album den amerikanischen Sänger Greg Northrop, der aus New York stammt, den es aber wie viele Künstler inzwischen nach Berlin verschlagen hat. Aus der alten Heimat gibt es zum typischen Brokof'schen Folkrock als Schmankerl ein paar in New York aufgenommene Töne von den Bläsern der Dap Kings zu hören.
(27.09.2017)
Neil Young: "Hitchhiker" (Reprise, Sept. 2017)
Eine frisch ausgegrabene Soloaufnahmesession von 1976 hat mich bei Mr. Young rückfällig werden lassen. Fast alle Lieder sind bekannt und auf späteren Alben in anderen Versionen veröffentlcht worden: Nur "Campaigner" war bereits 1977 auf der wunderbaren Werkschau "Decade" zu hören. Und da auch das Vinyl mal nicht überteuert war, konnte ich ohne große Skrupel zugreifen ...
(14.09.2017)
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Gregg Allman: "Southern Blood" (Universal/Rounder, Okt. 2017)
Ich liebe natürlich die Allman Brothers und habe auch das eine oder andere Soloalbum der Beteiligten im Regal. Greggs Tod im Frühjahr war natürlich nicht der eigentliche Grund, mir dieses Album zu kaufen, aber zwei der gecoverten Lieder haben bei mir einen ganz banalem Kaufreflex ausgelöst, sodass ich keine Chance zu Widerstand hatte: "Black Muddy River" von den Grateful Dead und "Once I Was" von Tim Buckley. Aber eigentlich ist das ganze Album gelungen. Lied für Lied.
(16.10.2017)
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Anouar Brahem: "Blue Maqams" (ECM, Okt. 2017)
Anour Brahem aus Tunesien ist ein Meister der arabischen Laute - was allerdings ein Fakt ist, für den ich mich mich eigentlich kaum interessiere, da ich leider keinen Zugang zu traditioneller (oder sagt man klassischer?) arabischer Musik habe. Da er aber schon recht lange beim von mir hochgeschätzten ECM-Label zu hause ist, höre ich immer dann genauer hin, wenn er tiefer in den Jazz eintaucht und mit hochkarätigen Jazzern zusammen arbeitet. Das war vor knapp 20 Jahren so beim Album "Thimar" so, zusammen mit Bassist Dave Holland und Saxophonist John Surmann, jetzt haben sich Brahem und Holland wiedergefunden und werden dabei am Schlagzeug vom Meister Jack DeJohnette unterstützt. Nur der englische Pianist Django Bates war mir bislang nicht bekannt. Ein fantastisches Doppelalbum, die Anschaffung der Vinylausgabe lohnt unbedingt.
(19.11.2017)
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Tim Buckley: "Venice Mating Call" (Edsel/Manifesto, Okt. 2017)
Etwas verwirrend für mich ist dieser zweite Nachschlag von den Shows im Troubadour-Club, September 1969. Leider war kein Vinyl aufzutreiben und die Doppel-CD brauchte auch deutlich länger, um zu mir zu kommen, als das Doppelalbum. Es gibt im Prinzip das gleiche Programm wie auf "Greetings From West Hollywood", aber wegen der größeren Laufzeit (2 CDs statt einer CD bzw. 2 LPs) gibt es ein paar Lieder mehr zu hören.
Muss man beide Alben haben? Wohl nur, wenn man ein hartgesottener Fan ist wie ich. Allerdinx sagt auch Produzent Pat Thomas im Booklet, dass man beide braucht: Ein Schelm, wer Böses dabei denkt. Nur eine kleine Kritik von mir als (spiessigem) Fan sei erlaubt: ich hätte gerne gewusst, welche Aufnahme von welchem der fünf Auftritte ist ...
(10.12.2017)
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Tim Buckley: "Greetings From West Hollywood" (Manifesto, Okt. 2017)
Nachschlag von den fünf Konzerten, die Tim Buckley am 3. und 4. September 1969 im legendären Club Troubadour in Hollywood gespielt hat, und von denen es ja schon die CD "Live At The Troubadour 1969", erschienen 1994, gibt. Ich habe sogar (noch) ein Exemplar der Vinylausgabe ergattern können ...
(19.11.2017)
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"Jon Langford's Four Lost Souls" (Bloodshot, Okt. 2017)
Der Mekons-Gitarrist lebt schon lange in den USA, hat dort mit seiner Zweitband, den Waco-Brothers, schon viele wilde Countryrockalben veröffentlicht und wurde letztes Jahr vom legendären Bassisten und Produzenten Norbert Putnam in die Muscle Shoals-Studios eingeladen. Das Ergebnis liegt jetzt vor. Der Mann aus Wales hat den Südstaaten-Bastard aus Rock, Blues und Country besser drauf als so mancher Ami!
(12.11.2017)
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Kamasi Washington: "Harmony Of Difference" (Young Turks, Okt. 2017)
Der Mann hat wohl keinen Sinn für Tonträger von normaler Länge. Sein geniales Debüt "The Epic" von 2015 kam als 3fach-Album mit einer Laufzeit von fast drei Stunden daher. Der Nachfolger ist jetzt nur eine EP von knapp 30 Minuten Länge, kostet aber auch nur schlappe 10 Oiros - selbst auf Vinyl. Und ist natürlich musikalisch wieder von allererster Güte und kaum weniger episch als der Vorgänger. Pflichtkauf für den Jazzfan.
(31.10.2017)
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Lizz Wright: "Grace" (Universal/Concord, Okt. 2017)
Jazz, Gospel und Folk, kaum jemand bringt das so gut zusammen wie die Sängerin Lizz Taylor. Aber auch Produzent Joe Henry ist (wie immer) zu loben.
(20.10.2017)
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Sharon Jones & The Dap-Kings: "Soul Of A Woman" (Daptone, Nov. 2017)
Das letzte Album der letzten großen Soulsängerin. Aufgenommen, als sie schon schwer erkrankt war ...
(24.12.2017)
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Shiny Gnomes: "Searchin' For Capitola" (Micropal, Nov. 2017)
Völlig überraschend kommt diese hübsche, kleine CD meiner allerliebsten fränkischen Rocker, leider ohne Vinylausgabe. Musikalisch bin ich sehr angetan von den Songs und deren Umsetzung, wenn ich auch bei den Texten nach dem ersten Hören ein paar Abstriche machen möchte, da sind mir ein paar Reime zuviel im Stil von glad/sad dabei.
Aufgenommen wurde übrigenz bei Frank Mollena, früher mal bei der ebenfalls in und um Nürnberg beheimateten Band Missouri, die auch mal wieder was von sich hören lassen könnte ... (09.01.2018)
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Lucinda Williams: "This Sweet Old World" (Thirty Tigers/Highway 20, Nov. 2017)
Zum Silberjubiläum hat Frau Williams ihren Klassiker "Sweet Old World" von 1992 einfach nochmal neu aufgenommen ... mit wirklich gelungenem Ergebnis!
(10.12.2017)
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Blitzen Trapper: "Wild And Reckless" (Lojinx, Dez. 2017)
Das hat sehr lange gedauert, bis das neue Album der Band bei mir gelandet ist: gleich zwei mal hat mein Lieblinxdealer des Internets mir ein falsches Album zugesandt, aber im dritten Versuch war endlich alles gut. Auf "Wild And Reckless" ist die Band um Sänger, Gitarrist und Songschreiber Eric Earley in guter Form und liefert ein überraschend breites Spektrum ihres Könnens ab: auch wunderschöne Folksongs und Akustikklänge (Townes Van Zandt ist das eine, große Vorbild von Earley), sind neben den Mainstreamrockern (Bruce Springsteen ist das andere Vorbild) zu hören. Letztere hatten in der Vergangenheit für meinen Geschmack leider zuviel Platz im Klang und im Stil der Band eingenommen. (20.01.2018)
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Someday Jacob: "Everybody Knows Something Good" (Haldern Pop, Dez. 2017)
Nach dem sonnigen Kalifornien klingt die Bremer Band Someday Jacob, die ihr drittes Album erneut bei dem Label vom unteren rechten Niederrhein veröffentlicht. Popmusik aus einer anderen Zeit. (28.01.2018)
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Geht so ...

Neil Young: "Peace Trail" (Reprise, Dez. 2016 * Jan. 2017)

Neil Young ist einer meiner alten Helden, in einer Liga mit Bob Dylan und Van Morrison. In den letzten Jahren habe ich aber mit seiner aktuellen Musik doch ein wenig gefremdelt, um es mal etwas freundlicher zu formulieren. Vor dem Erwerb der einen oder anderen seiner neuen Platten habe ich mich teilweise geärgert, weil die Vinylversion viel zu teuer gewesen wären und ich mich mit der profanen CD begnügt habe (z.B "Psychedelic Pill"), teilweise war ärgerlich, dass ich sie nach Erwerb doch nicht gut fand. Die letzten Werke habe ich dann ganz ignoriert, bzw. höchstens online mal kurz reingehört und dann für mich abgehakt.
"Peace Trail" erschien im letzten Dezember völlig überraschend, aber ein paar Details haben mich wieder etwas neugieriger gemacht: das Album wurde weitestgehend live im Trio mit Drummerlegende Jim Keltner (mit dem es meines Erachtens keine schlechte Platte gibt!) und dem irischen Bassisten Paul Bushnell (mir bislang unbekannt, wird aber als als Studiomusiker hoch gehandelt und hat u.a. im Kultfilm "The Commitments" mitgewirkt) eingespielt und basiert im Wesentlichen auf Neils akustischer statt der elektrischen Gitarre. Beim Onlinehändler meines Vertrauens habe ich dann mal vorsichtig reingehört und war zwar nicht begeistert, aber auch nicht abgeschreckt. Weil es die verspätete Vinylausgabe dann zu einem normalen Preis gab (also nicht deutlich über 30, sondern nur knapp über 20 Oiro) habe ich mir seit langem mal wieder eine neue Neil Young-Platte bestellt.
Jetzt drehte sich die Platte gerade zum ersten Mal auf meinem Plattenteller und ich bin leider doch wieder etwas ratlos: einerseits klingt es ganz schön, vor allem das rumpelige Schlagzeug von Jim Keltner, ausserdem sind die Songs zwar nicht vom alten "Harvest" oder wenigstens "Silver & Gold"-Kaliber, aber eben auch nicht so schlecht wie etwa auf "Fork In The Road". Aber die zusätzlich eingespielten Overdubs von Joe Yankee (so nennt sich Neil vor allem wenn er als Regisseur seiner Konzertfilme aktiv ist) haben es "in sich": das Harmonium im eröffnenden Titelsong finde ich noch ganz gut und die E-Gitarren-Einwürfe sind zwar wie zuletzt gewohnt schlampig, aber doch auch irgendwie passend (vor allem, weil nur spärlich vorkommen!). Viele Lieder werden aber von einer total verzerrten Mundharmonika ruiniert. Das klingt für mich nicht spannend, sondern einfach nur schräg. Im letzten Lied "New Robot" gibt es dann noch Vocodereffekte, die mich etwas ratlos machen, auch wenn sie nicht so sehr nerven wie die Mundharmonika. Schließlich wird das Lied nicht musikalisch beendet oder ausgeblendet, sondern einfach mitten im Spiel der Musiker plötzlich abgeschnitten! Ich dachte zuerst, mein Plattenspieler sei kaputt oder habe sich einfach abgeschaltet. Positiv kann man sagen: so etwas traut sich wohl nur Neil Young!
(29.01.2017)

In der Januar-Ausgabe des deutschen Rolling Stone war "Peace Trail" Album des Monats. Die gute Kritik war einer von mehreren Gründen, die mich dazu bewogen haben, meinen kleinen Neil-Young-Boykott zu beenden. Da stehen schöne Sätze wie folgende:

"Es würde sich lohnen, eine Seite lang ausschließlich darüber zu schreiben, wie die Band auf Neil Youngs neuem Album zusammenspielt. Wie Schlagzeuglegende Jim Keltner keinen Groove selbstverständlich hinnimmt, sondern scheinbar diesen Moment neu entwickelt. Wie Bassist Paul Bushnell die Statik des Playbacks berechnet und zwischen Keltner und Young ausbalanciert. Und vor allem wie Young selbst seine Gitarre in der für ihn typischen art scheinbar linkisch spielt, als ränge er mit sich selbst, und doch eine immens unmittelbare Energie erzeugt - und wie das auf "Peace Trail" so direkt zu erleben ist wie schon lange nicht mehr."

Das klingt schön und stimmt wohl nach auch. Die folgende Bemerkung habe ich dann aber wohl übersehen, bzw. nicht richtig verarbeitet:

"Hier wie bei zwei, drei anderen Liedern bricht in der Mitte eine endlos verzerrte Mundharmonika ins Arrangement, man zieht unweigerlich den Kopf ein."

Genau das habe auch ich getan: den Kopf eingezogen. Und bis zum abrupten Ende der Platte scheint der Rezensent wohl nicht mehr gekommen zu sein, denn das wird nicht erwähnt. Oder mein Plattenspieler ist doch defekt ...
(30.01.2017)

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Erstellt: 17.01.2016 Letzte Aktualisierung: 20.07.2022 19:59 22332 Besucher seit dem 17.01.2016
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