Iggy Pops neue musikalische Freiheit
Nach seinem letzten Album »Post Pop Depression«, das er vor drei Jahren zusammen mit Josh Homme veröffentlichte, und das international gleich mehrfach die Top 10 erreichte, war Iggy Pop erschöpft. Er wollte einfach frei sein.
2019 ist er es, zumindest klingt er so. »Free« heißt das vielleicht ungewöhnlichste Album seiner langen Karriere.
Zehn Songs hat der Godfather of Punk dafür aufgenommen. Und bereits die erste SIngle, der Titelsong »Free«, ist anders als das, was man von ihm gewohnt ist: ein Ambient-Jazz-Kurztripp von weniger als zwei Minuten.
Iggy selbst bezeichnete »Free« als Album, auf dem andere Künstler für ihn sprechen, aber durch seine Stimme. Was das genau bedeute? Wir dürfen gespannt sein.
Unterstützt wird er auf der Platte von Leron Thomas (Trompeter, Komponist, Produzent) und Sarah Lipstate (Gitarristin) alias Noveller.
Auch nach 50 Jahren und mehr als 20 Soloalben gelingt es Iggy Pop, seine Hörerschaft noch zu überraschen ...
›Free‹ ist ein mutiges und experimentelles Spätwerk.
(Audio, Oktober 2019)
Iggy Pop ist immer dann gut, wenn er weder seiner Legende nachläuft, noch neue Mythen zu schaffen versucht. Auf ›Free‹ löst er ein, was der Albumtitel verspricht. Er befreit sich von allen Erwartungen und brutzelt sein tonnenschweres Charisma in einer Pfanne voll fulminanter Songs. So ist ›Free‹ Pops bestes Album seit ›Avenue B‹ (1999).
(Stereoplay, Oktober 2019)