Ich habe viele Platten und CDs. Mehrere raumhohe Regale zu Hause, stapelweise
hier im Büro und reichlich in Kisten im Keller und auf dem Dachboden.
Und jeden Tag kommen mehr dazu, auch welche, die ich eigentlich gar nicht
haben will. Nur selten kann man sich etwas lange widmen, nach dem Katalog
ist vor dem Katalog und wieder wollen 50 Platten angehört und besprochen
werden. Da greift man in Pausen, oder wenn nichts mehr geht, gerne zu
Bewährtem wie Neil Young oder Van Morrison. Eine Platte, die ich
in den letzten 5 Jahren in solchen Situationen immer wieder aus dem Schrank
genommen habe, ist Beauty In Madness, das Debüt von Hobotalk. Das
ist wie gute Medizin in Musikform. Und als ich vor kurzen mal in Internet
checkte, was eigentlich aus der Band geworden ist, stand ein neues Album
an. Das mussten wir uns für unser Territorium sichern. Und seit dem
streiche ich mir Notes On Sunset jeden Morgen als erstes auf die Seele.
Und wie diese Band klingt: Folky Pickings, ein leichtes Anlehnen an Americana,
das Wissen um die Kraft reduzierter Popsongs und Marc Pilleys über
allem strahlende Stimme tragen das Zweitwerk. Im Ergebnis hört man
manchmal swingende und manchmal traurige, verspielte oder auch leicht
ätherische Stücke, die die Sehnsucht nach reiner Schönheit
nicht nur erwecken sondern auch direkt erfüllen. Pilleys außergewöhnliche
Stimme ist bereits mit Größen wie Tim Hardin oder dem jungen
David Crosby verglichen worden. Er klingt gleichzeitig nach Verlassensein
und nach Hoffnungsstrahlen. Keine Ahnung, wie er das hinbekommt.
Intensiviert wird dieser Eindruck noch durch die kompositorische Klasse
der Songs und das großartige Zusammenspiel seiner Band. Gerade die
unaufdringlichen, aber in fast jedem Stück präsenten Figuren,
die Ali Petrie an den Tasteninstrumenten einstreut, scheinen wie aus Sommertagsschatten
geschnitzt. Die Turin Brakes bewegen sich auf ähnlichem Terrain und
von Instrumentierung und Arrangements ist auch Aimee Mann nicht allzu
weit entfernt: Ein Balsam aus Ton und Stimme. Und obwohl die Band aus
Schottland stammt, scheint hier ganz hell die Früh-70er Westcoast-Sonne.
Marc Pilley's Stimme eröffnet das Album mit dem ersten Ton, vorsichtig
von der Akustischen begleitet. Nach 28 Sekunden stösst ein warmer
Bass und hinzu und ein ebenso einfaches wie bezwingendes Pianomotiv ertönt.
Wetten, dass es dann um dich geschehen ist
(Glitterhouse)
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...ein himmlisches Stück Musik, das nur alle
paar Jahre auf die Erde fällt. In diesem Rhythmus soll die Welt sich
drehen. FAZ
Eine Platte, die jeden begeistern wird, der ein Herz hat für
herrlich melodiöse, sparsam instrumentierte, entspannt dahin fließende
Songs. MUSIKEXPRESS
Ein Hauch verträumter Americana, ein Hauch Hippie-Folk a la
Crosby & Nash, das alles aber mit einer zutiefst nordeuropäischen
Melancholie dargeboten: So meldet sich Hobotalk selbstbewusst zurück
und wird Fans von Midnight Choir oder The Walkabouts endgültig auf
ihre Seite ziehen. Ein schmeichelndes, unspektakulär romantisches
Album. STEREO (4****)
Ein großer Songschreiber! Bevor Sie wieder fünf Jahre
auf so unprätentiösen, sehnsuchtsvollen Folkpop warten müssen,
handeln Sie jetzt. Kaufen Sie ein kleines Stück von Marc Pilleys
Herz. Er hat bestimmt noch genug davon übrig. ROLLING STONE
Es braucht keine zweieinhalb Minuten, und schon ist man Notes
On Sunset (...) gründlich und auf Dauer erlegen. Eines der
Alben des Jahres, das kann man jetzt schon sagen. KÖLNER STADTANZEIGER
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"In 2000 Hobotalk, aka Marc Pilley, released Beauty in Madness,
an astonishingly fine album of American-tinged folk-pop. It stood out
from other efforts by singer- songwriters by dint of its lack of irony.
Pilleys songs of loss, love and redemption were delivered in a direct
fashion, like diary entries sung straight into a microphone.
Then there was Pilleys voice, a mesmerising and pure instrument
that recalled Tim Hardin and David Gates from Bread. Beauty in Madness
was an unfashionable concoction, and its descent into obscurity was as
rapid as it was incontrovertible. Pilleys major record label decided
to turn him into another David Gray by slathering his new songs with strings,
beats and effects. The album was shelved, the label dropped Pilley and
that was that. Another talent snuffed out by corporate stupidity. Now,
though, Pilley is back and still, in his own words, howling at the
stars.
Notes on Sunset is not quite in the same league as Beauty in Madness,
but it comes close. It bears the same confessional quality, although Pilley
has added a little anger to the mix. On the anti-war Letter From a Friend
he asks Is America dying?, although, typically, it sounds
more like a regretful sigh than a roar of disapproval. He has also mixed
a little soul into the folk-pop pot, but its the lovelorn beauty
of songs such as Little Light and In the Arms of Love that still bewitches.
Welcome back, Marc."
(The Times. 4/5 stars. CD of the week)
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