Drittling des Trios aus Providence, Rhode Island, und fast noch magischer als die Vorgänger. Die drei erfinden den Country nicht neu, geben ihm aber ein mystisches, faszinierendes neues Gesicht, filtern frische, verzaubernde Facetten aus den jahrhunderte alten Wurzeln, vereinigen spürbar irdene Elemente mit kunstvollen Kadenzen und mystisch-magischen Schwebstoffen zu einer ursprünglichen Country-Folk-Sprache, die nahezu einzigartig ist. Gleichzeitig schenken sie ihren im verwunschen-luftleeren Raum zwischen Knarz-Country, Rumpel-Folk, Lagerfeuer-Romantik, Kunst-Americana und klassischen Vignetten schwebenden Songs warmherzige, eingängige Melodien, so dass man sich ihrem Reiz schlicht nicht mehr entziehen kann. Wie der junge Leonard Cohen raunt und schmeichelt die Stimme mal allein zum Banjo oder zur Gitarre, mal zu Mundharmonika und sakral-dümpelndem Harmonium, zu Orgel und Singender Säge, oder im überschwänglichen Country–Walzer und ruft dabei auch Erinnerungen an den frühen Costello, an meine Glitterhouse-Lieblinge von Boxharp und an Mumford & Sons wach, ohne dabei das eigene Gesicht zu verlieren. Aufgenommen in einer riesigen, leerstehenden Lagerhalle ist das Album von einer ganz eigenen, weiten, losgelösten Atmosphäre geprägt, und Mike Mogis (Bright Eyes, M.Ward, Monsters Of Folk) finale Mischung trug mit dazu bei, dass Low Anthem bei allen wertvollen Vergleichen letztlich ganz und gar nach Low Anthem klingen.
(cpa, Glitterhouse)