Waiting For Louise präsentiert: Michaels Favoriten von 2011
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Michaels Favoriten 2011

Jahresrückblick

Kommen wir nun zur Rubrik "Amtlicher Musikgeschmack". Schauen wir also, wie weit ich in diesem Jahr wieder neben dem Geschmack der amtlichen Musikgazetten für die "etwas reifere Jugend" liege.
Von den 50 Jahresbesten im Musik Express haben sechs auch mein Wohlwollen, zwei sind sogar in meiner Top10 zu finden: Ja, Panik (#17 im ME, Platz #5 bei mir) und Bill Callahan (#48 im ME, Platz #2 bei mir). Bon Iver (#5), Fleet Foxes (#6), Wilco (#14) und Iron & Wine (#18) haben es bei mir immerhin in's "graue Mittelfeld" geschafft. Nur mein Gewinner Niels Frevert wird leider schmählich ignoriert. Im Gegenzug konnte ME-Gewinnerin PJ Harvey bei mir leider nicht landen, bzw.: ich hab mir ihre neue CD bisher noch gar nicht angehört, was ich aber vielleicht nachholen sollte.
Beim Rolling Stone sieht es viel besser aus: drei meiner Top10-Perlen sind auch dort hoch geschätzt: Bill Callahan (#3), Ja, Panik (#4) und Laura Marling (#15 im RS und #7 bei mir). Wilco wurden zum Sieger erklärt, mein Held Niels Frevert schafft es sogar auf Platz #9. Auch Bonnie 'Prince' Billy (#12), die Decemberists (#19), Iron & Wine (#22), Nick Lowe (#23) und die Jayhawks (#24) sind dort unter den 25 Besten. Hey, das sind ja immerhin 9 von 25!
(07.01.2012)

Das Album des Jahres

#1: Niels Frevert: "Zettel Auf Dem Boden" (Tapete, Nov. 2011)

Bereits das vierte Soloalbum des ehemaligen Sängers der Hamburger Nationalgalerie, auf dem er den unrockigen, kammermusikalischen Weg mit der Akustikgitarre vom wunderschönen Vorgängeralbum "Du Kannst Mich An Der Ecke Rauslassen", verstärkt um ein Streicherquartett und Blechbläser, fortsetzt. Die Platte klingt ansonsten wirklich so gut, wie sie aussieht. Zwar habe ich beim ersten Hören noch keinen zweiten "Baukran" entdeckt, die Nummer, die mit dafür verantwortlich ist, dass "Du Kannst Mich..." zu meinen Hightlights von 2008 gehört, aber "Ich würde dir helfen, eine Leiche zu verscharren, wenn's nicht meine ist" ist schon ziemlich nahe dran. Ach ja - Vinyl inklusive CD gibt's zum überschaubaren Preis. Da lacht das Herz des gebeutelten Musikjunkies. Und noch was: ein schönes Plattencover mit Pferden gab's auch schon bei Bill Callahan - nicht dass Niels Frevert diese "Unterstützung" brauchen würde.
(08.11.2011)

Nach zwei, dreimaligem Hören mutiert der Zettelkasten doch tatsächlich zu meinem ersten ernsthaften Jahresfavoriten!
(12.11.2011)

Es ja nun tatsächlich zum ersten Platz gereicht! Platten aus der Heimat sind ja nichts Exotisches mehr in meiner kleinen Jahresauswahl, aber dieses mal ist es ja sogar etwas auf deutsch Gesungenes. Im Grunde ist es mir aber völlig unwichtig, woher der Künstler kommt, aber mich mit deutscher Zunge zu überzeuge, das ist schon ziemlich schwierig! Ich gestehe, dass mittelmäßige englische Text kein so großes Problem für mich wären, während das in Deutsch einfach nicht gehen kann, weil ich da den Kopf nicht abschalten kann. Auf jeden Fall ist Niels Frevert einer der allerbesten deutschen Liedermacher und braucht den Vergleich mit der Konkurrenz aus den USA und von den britischen Inseln nicht zu scheuen. Und bei mir sowieso nicht.
(12.01.2012)

leider verpasstes Konzerthighlight: Zeche Carl, Essen, 17.12.2011: mein alter Opel hatte auf dem Weg nach Essen seinen Geist aufgegeben. Herr Frevert musste leider ohne mich anfangen. Wirklich schade, das!

Konzerthighlight: Druckluft, Oberhausen, 09.02.2012: bei'm zweiten Versuch hat es endlich geklappt! Niels Frevert war auch alleine mit seiner Gitarre und ohne Band ein Erlebnis.

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weitere Highlights des Jahres (die Top 10)

#2: Bill Callahan: "Apocalypse" (Drag City, April 2011)
Lange habe ich gebraucht, um Bill Callahan als das zu erkennen, was er ist: einer der besten aktuellen Songschreiber aus den USA. Die Musik ist zwar nicht wirklich ungewöhnlich, wegen die kompositorische Handschrift von Callahan - und natürlich auch wegen seiner markanten Stimme (ist das schon Bariton?) - aber auf jeden Fall etwas Besonderes. Außerdem trägt der Mann so weit ich weiß keinen Zauselbart. Es geht also auch ohne ...
(08.05.2011)

verpasstes Konzerthighlight: ZAKK, Düsseldorf, 07.11.2011: ich hatte schon eine Karte, musste aber am an dem Tag in Berlin einen Workshop leiten (was ich beim Kauf der Konzertkarte total vergessen hatte!) und war an dem Abend erst wieder gegen Mitternacht in der Heimat! Sehr schade das Ganze, vor allem weil die Konzerte der Tournee wohl toll gewesen sein müssen, wie unter anderem Günter Ramsauer in seinem Blog berichtete.

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#3: Tim Neuhaus: "The Cabinet" (Grand Hotel van Cleef, Jan./März 2011)
Der mir bislang unbekannte Tim Neuhaus ist studierter Schlagzeuger und war Begleiter u.a. von Künstlern wie Clueso oder der Blue Man Group und legt hier auf dem schicken Hamburger Plattenlabel von Kettcar und Tomte ein tolles Album als Singer/Songwriter vor. Geboten wird unspektakulärer, englisch gesungener Folkpop der guten Art, der mit wiederholten Hören immer besser wird.
Noch mehr singende und songschreibende Trommler gibt es hier zu bestaunen. Die CD gab's bereits im Januar, das Vinyl erst im März, allerdinx mit Downloadgutschein: wie immer eine Freude, so etwas!
(20.03.2011)
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#4: M. Walking On The Water: "Flowers For The Departed" (Fuego, Jan. 2011)
Das Comeback der besten Band vom Niederrhein! Es ist schon erstaunlich, wie Markus Maria Jansen und Mike Pelzer mit ihren Begleitern auf höchstem Niveau weitermachen mit zeitloser Musik, als wären nicht bereits mehr als 10 Jahre vergangen seit den letzten gemeinsamen Tönen.
Mehr darüber, wie die Band wieder auf meinem Radar aufgetaucht ist, findet Ihr bei meinem Geschreibsel über den Grabbelkisten-Fund "Pluto".
(04.02.2011)

Konzerthighlight: KuFa, Krefeld, 18.03.2011

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#5: Ja, Panik: "DMD KIU LIDT" (Rough Trade/Staatsakt, April 2011)

Seit längerem mal wieder ein Album, das bei den Profikritikern hoch im Kurs steht und das mir (trotzdem?) gut gefällt! Hier nur ein paar kurze Stichworte, denn ansonsten MüSST Ihr Euch das Album unbedingt selber anhören: 5 junge Österreicher (!), die in Berlin zu hause sind und "im Prinzip" alternativen Gitarrenrock spielen, der angeblich an britische Vorbilder wie Franz Ferdinand erinnern soll (finde ich nicht, aber ...), mit dem dritten Album. Neben der tollen Energie und Lebensfreude, die die Musik versprüht, ist ganz besonders der Umgang mit der Sprache hervorzuheben: gesungen wir Deutsch und Englisch, allerdings nicht wie bei Alin Coen schön liedweise getrennt, sondern wild durcheinander gemischt bis hin zu den Worten einer Zeile. Beim ersten Hören fand ich das noch blöd, jetzt (fast) genial!

P.S.: Schaut Euch mal ein paar der launischen Videos der Band an. Nach dem Genuß ebendsolcher ist bei mir "der Wiener an sich" wieder deutlich in der Wertschätzung gestiegen. Alle, die mit mir zusammen 1977 auf Klassenfahrt in Wien waren, wissen wovon ich rede. Alle anderen vielleicht auch.
(05.06.2011)

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#6: Tedeschi Trucks Band: "Revelator" (Sony/Masterworks, Juni 2011)
Das ist fast schon Mainstream-Rock, Abteilung Südstaaten, den das Ehepaar Susan Tedeschi und Derek Trucks hier mit 11köpfiger Band abliefert. Der kommt so gut und gleichzeitig so unspektakulär und unaufgeregt daher, dass auch ich als alter "Mainstream-aus-dem-Weg-Geher" (kein Hasser!) hier nur sagen kann: toll! Dereks Gitarre steht, wie schon bei den Allman Brothers und seiner eigenen Derek Trucks Band, über jeder Kritik. Susan Tedeschi singt locker in der Liga von Bonnie Raitt (und dabei Sheryl Crow an die Wand!), die Band ist wunderbar (natürlich mit zwei Drummern, wie sich das bei Südstaatenrockern so gehört!), aber vor allem: die Songs sind gut und nicht einfach bloß Vehikel für lange Jams (was ich allerdings manchmal auch mag).
(19.06.2011)
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#7: Laura Marling: "A Creature I Don't Know" (Virgin, Sept. 2011)
Schon vor einiger Zeit wurde mir diese CD von meinem Breisgau-Buddy Wulf an's Herz gelegt, aber irgendwie hatte ich da wohl eine ziemlich lange Leitung. Jetzt stöbere ich durch meinen Stapel mit "Noch-Nicht-Richtig-Gehört"-CDs und bin doch sehr angetan: bei Laura Marlings dritter CD stimmt tatsächlich alles: Stimme, Songs, Arrangements und Instrumentierung. Verdammt gut, diese CD! Und genauso wie der Glitterhaus-Mann sollte auch ich mich wohl bald mal mit dem Backkatalog der jungen Dame aus England beschäftigen!
(25.12.2011)
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#8: "The Head And The Heart" (Heavenly Recordings, April 2011)
Das Debütalbum einer neuen Folkband aus Seattle, die ich kürzlich im Vorprogramm von The Low Anthem geniessen konnte. Eigentlich ist die Band nicht besonders spektakulär, aber ein paar Details fielen schon im Konzert auf und heben die Band aus der Masse der US-Folkrocker heraus: gleich zwei singende, bärtige, klampfende, sich als Frontleute abwechselnde Songschreiber und eine dritte, weibliche Stimme zur Ergänzung erzielen eine ganz besondere gesangliche Wirkung, auch wenn das nicht so spektakulär daherkommt wie bei den Fleet Foxes (eben ohne deren Hall!), von denen auch ein neues Album auf dem Weg zu mir ist. Dazu kommt als musikalischer Mittelpunkt ein ausgezeichneter Pianist, der zusätzlich auch noch für die komplexen Gitarrenparts zuständig ist.
(08.05.2011)

Konzerthighlight: Stadtgarten, Köln, 20.03.2011

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#9: Gillian Welch: "The Harrow & The Harvest" (Acony, Juni 2011)
ACHT JAHRE mussten wir auf dieses Album warten - und dann war es ganz plötzlich da. Gillian Welch und Dave Rawlings pur - zwei Stimmen - zwei Gitarren. Wunderbar.
(07.08.2011)
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#10: Damon & Naomi: "False Beats & True Hearts" (Broken Horse/20|20|20, Mai 2011)
Es gibt eine handverlesene Zahl von Künstlern, von denen ich mir ein neues Album ungehört kaufen kann und nie enttäuscht werde: Damon Krukowski und Naomi Yang, auch ein (Ehe?-)Paar wie Tedeschi & Trucks, ehemalige Rhythmusgruppe von Galaxy 500, gehören definitiv dazu! Seit etwa 20 Jahren sind sie als Duo unterwegs, seit 10 Jahren mit Michio Kurihara von der japanischen Band Ghost als fest dazugehörendem Gitarristen. Die drei werden sogar von Platte zu Platte immer besser.
(19.06.2011)
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auch gut ...

The Decemberists: "The King Is Dead" (Rough Trade, Jan. 2011)
Mit Elvis P. kann ich altersbedingt wenig anfangen, weswegen ich mich zuerst auch nicht für das neue Album der Folkrocker aus dem Nordwesten der USA interessiert habe. Zwar habe ich die Texte jetzt noch nicht im Detail studiert, aber ich kann in der Musik auf jeden Fall keinen Bezug zu dem King erkennen. Stattdessen ist die wunderbare Produktionshandschrift von Tucker Martine (Laura Veirs etc.) nicht zu überhören, einem Meister der Zusammenführung akustischer und elektrischer Instrumente. Im Chor sind ausserdem die wunderbare Gillian Welch und ihr Partner Dave Rawlings dabei. Da fällt mir ein: haben die beiden nicht mal einen "Elvis Presley Blues" geschrieben? Fragen über Fragen!
(03.04.2011)
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Anna Depenbusch: "Die Mathematik Der Anna Depenbusch" (105 Music, Jan. 2011)
Keine Ahnung, wo und wann ich dem Charme der Anna Depenbusch verfallen bin. Exzellenter Singer/Songwriter-Pop in Deutsch aus der ersten Liga. Sonst ist das ja eigentlich nicht mein Fachgebiet, aber es klingt eben doch toll. Aber nicht wie Annette Louisian oder so.
(18.04.2011)
Iron & Wine: "Kiss Each Other Clean" (4AD, Jan. 2011)
Der musikalische Zauselbart Sam Beam ist also jetzt für Europa beim englischen Kultlabel 4AD (This Mortal Coil, Pixies, Birthday Party, Tindersticks, etc.) gelandet, was durchaus Sinn macht! Waren die frühen Alben noch ganz puristisch angelegt (ein Mann und seine Gitarre!), so kommt er inzwischen mit voller Band daher, was sicherlich den einen oder anderen alten Fan stören könnte, aber mir gefällt's. Ok - vielleicht gibt es da ein klein bisschen zuviel Saxofon zu hören, aber das ist ja schon fast wieder etwas Exotisches bei einer "Indie" bzw."Alternative"-Produktion und klingt hier auch nicht so penetrant wie bei "Baker Street" oder "Year Of The Cat", sondern eherso cool wie bei Morphine oder Menomena - wenn Ihr wisst, was ich meine!
(13.02.2011)
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Kraan : "Diamonds" (Bassball, Jan. 2011)
Ich kenne die Band natürlich schon seit einer gefühlten Ewigkeit - also seit Mitte der 70er - und habe sie auch eigentlich immer gemocht, war trotzdem nie wirklich ein Fan von Basslegende Helmut Hattler und den Wolbrandt-Brüdern Peter (Gitarre) und Jan Fride (Schlagzeug). So besitze ich von damals auf Vinyl nur das '75er-Album "Let It Out" und habe mir die ganzen alten Platten davor erst in den letzten Jahren als günstige Reissues auf CD besorgt. Das neue Album mit dem etwas langweiligen Titel "Diamonds" habe ich mir ohne besonderen Grund aber wieder direkt bei der Veröffentlichung gegönnt. Beim Hören des typischen Kraan-Sounds, dieses mal im Trio ohne Keybarder Ingo Bischof, kommen gleichzeitig nostalgische Gefühle und echte Begeisterung für eine richtig gute Band auf, die nach fast 40 Jahren immer noch kreativ zur ersten Liga gehört - zumindest in Deutschland. Ich finde sogar, dass der Hattler heutzutage viel angenehmer und entspannter seinen Bass bedient als damals (er hat mich zugegebenermaßen früher mit seinem plektrumbetriebenen Leadbass manchmal genervt, aber nie so sehr wie dieser schreckliche släppende Kerl von Level 42, dessen Namen mir zum Glück gerade nicht einfallen will!).
(28.01.2011)
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Arbouretum: "The Gathering" (Thrill Jockey, Feb. 2011)

Dies ist bereits das zweite Album der Band um Dave Heumann aus dem Süden der USA (mir fällt gerade leider nicht ein, woher genau!) auf dem legendären Chicago-Label Thrill Jockey (u.a. gibt's dort so wunderbare Bands wie Tortoise, Freakwater, The Sea And Cake und Eleventh Dream Day zu hören!), die auch hier wieder in die Nähe von englischem Folkrock in der Art von Richard Thompson gestellt werden. Das ist für meinem Geschmack wohl etwas zu hoch gegriffen, denn Heumann schreibt nicht so gute Songs wie Thompson und klingt als Gitarrist mit seinem Fuzz-Sound auch völlig anders, liefert mit seinen Kollegen aber trotzalledem eine interessante Rockmusik ab. Vielleicht können wir es etwas lustig-provokant mal so formulieren: Fairport Convention und Black Sabbath in eine Schüssel geben, gut umrühren und dann auslöffeln. Oder wir bleiben schlicht und einfach bei ROCK. Wie auf dem ersten Album "Song Of The Pearl" gibt es auch hier einen Coversong aus den guten alten Tagen des Folkrocks: vor fast zwei Jahren hatte mir Dylans "Tomorrow Is A Long Time" im Arbouretum-Klanggewand gut gefallen, aber jetzt wird Jimmy Webbs "Highwayman" eigentlich nur nachgespielt und ist somit der schwächste Titel auf einem insgesamt doch ordentlichen Album. Und wie immer (?) bei Thrill Jockey gibt's das Vinyl mit Gratis MP3-Downloadgutschein.
(20.03.2011)

Ich hab mir gerade mal was überlegt: Arbouretum - das klingt, als würden Black Sabbath Songs von Fairport Convention spielen. Ein amüsanter Gedanke? Maybe. Aber wie wäre es mit einer Band, die wie Fairport Convention klänge, wenn diese Black Sabbath covern würden? Vielleicht kein ganz so amüsanter Gedanke! Oder doch?
(25.12.2011)

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Cowboy Junkies: "Demons" (Latent, Feb. 2011)
Die kanadische Familie Timmins würdigt mit diesem Album den vor einiger Zeit verstorbenen US-amerikanischen Singer/Songwriter Vic Chesnutt, den ich selber als Songschreiber immer grandios fand, aber nicht immer als Interpreten seiner eigenen Lieder (manches toll, vor allem die späten Sachen auf dem kanadischen Constellation-Label, manches weniger toll, manches kenne ich auch gar nicht vom eigenen Hören). Aber jetzt interpretiert von der göttlichen Margo Timmins: da bin ich fast sprachlos!
(20.02.2011)
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The Low Anthem: "Smart Flesh" (Nonesuch, Feb. 2011)
Das ist definitiv eine der besten aktuellen Bands im Spannungsbereich von Country, Folk und Rock bzw. von "Alternative" und "Americana". Bereits im Sommer 2009 konnte mich das zweite Album "Oh My God, Charlie Darwin" begeistern, im Sommer 2010 konnte mich die Band dann im Spiegelzelt vom Haldern-Festival auch live überzeugen. Am 20. März ist die Band in Köln zu Gast - und ich habe natürlich längst mein Ticket ...
(06.03.2011)

Konzerthighlight: Stadtgarten, Köln, 20.03.2011

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The Twilight Singers: "Dynamite Steps" (Sub Pop, Feb. 2011)
Greg Dulli, mein alter Held aus Afghan Whigs-Zeiten hat nach dem Intermezzo mit Mark Lanegan als Gutter Twins wieder seine Band "Twilight Singers" am Start, wobei "Band" etwas zu viel gesagt ist: Dulli spielt als einzige Konstante der Lieder mit vielen verschiedenen Musikern zusammen, sodass der einzige Unterschied zu "Saturnalia" von den Gutter Twins der ist, dass Mark Lanegan nur auf einem einzigen Lied als Gast dabei ist.
(13.03.2011)
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Eleventh Dream Day: "Riot Now!" (Thrill Jockey, März 2011)
Wie doch die Zeit vergeht! Seit 25 Jahren hält die Band an ihrer Rockmusik fest, die irgendwo zwischen Neil Young und Sonic Youth liegt, ohne abzukupfern und ohne dabei je langweilig geworden zu sein. OK - die Band ist nicht mehr so produktiv wie in den späten 80ern, frühen 90ern, wo sie sogar mal bei Atlantic unter Vertrag standen, macht aber immer noch gute Musik. Nicht modern, nicht alt - zeitlos. Mit Sänger/Gitarrist Rick Rizzo, Schlagzeugerin Janet Bean und Bassist Doug McCombs sind sogar noch drei der Gründungsmitglieder dabei. Zwar scheint 11DD nicht mehr die Hauptaktivität der drei zu sein (McCombs ist mit Tortoise recht erfolgreich, Bean hat- oder hatte - die Folkband Freakwater, auch Rizzo hat bestimmt andere Projekte laufen, die mir aber nicht bekannt sind), aber vielleicht bekommt das ja der Musik besonders gut, wenn man/frau sich alle paar Jahre trifft, um so eine rotzige Rockplatte rauszuhauen?
(27.03.2011)
Moritz Krämer: "Wir Können Nix Dafür" (Tapete, März 2011)
Fast ein Jahr alt ist das Debütalbum (?) des berliner (?) Sängers und Songschreibers auf dem famosen Tapete-Label von Dirk Darmstaedter, dem wir ja auch das wunderbare neue Album von Niels Koppruch zu verdanken haben, das locker im Dunstkreis der Veröffentlichungen von Frevert, Koppruch und Knyphausen bestehen kann: ausgezeichnete Texte, lakonisch gesungen und altmodisch analog, aber trotzdem frisch instrumentiert. Wäre schade, wenn ich das verpasst hätte. Dank dafür deshalb an Herrn Wiebusch von Kettcar, der diese Empfehlung im Rolling Stone abgegeben hatte. Leider gibt's wohl keine Vinylausgabe.
(05.02.2012)
Josh T. Pearson: "Last Of The Country Gentlemen" (Mute, März 2001)
Von dem Mann hatte ich bis vor Kurzem noch nie gehört, aber gute Kritiken und ein paar You-Tube-Filme haben mich neugierig gemacht. Das Covermotiv hatte dabei selbstverständlich keine Rolle gespielt.
Hier ein paar Informationen zum Debütalbum des bärtigen Burschen, der da vor der Lady kniet: er stammt aus Texas, singt und spielt die akustische Gitarre, lebt in Paris, hat fast ohne weitere Musikanten in Berlin aufgenommen (ab und zu sind ein paar Streicher zu hören). Das macht 1ominütige Lieder mit den allerwenigsten Zutaten ohne zu langweilen und ohne technische Kunststückchen, aber man hört sofort, dass da was ganz Besonders entstanden ist.
Auch die Plattenfirma ist eine kleine überraschung: das Londoner Mute-Label ist - soweit mir bekannt - ansonsten eher für Synthie-Pop (Depeche Mode) und andere leicht extravagante Künstler mit Wurzeln in den 80ern bekannt (z.B. Nick Cave und die Crime & The City Solution).
(13.03.2011)
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Teddy Thompson: "Bella" (Verve Forecast, März 2011)
Ein neues Album vom talentierten Sohn meines Lieblinxgitarristen ist natürlich Pflichtkauf für mich - und weil "talentiert" ist das natürlich keine Qual oder Belastung. Es klingt gut (vielleicht eine Spur zu gut!) und der Papa haut ein paar schöne Soli raus, aber ich weiss noch nicht, ob ich es richtig gut finde. "Schau'n wir mal" -würde eine berühmte Münchener Lichtgestalt sagen!
(18.04.2011)
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Kurt Vile: "Smoke Ring For My Halo" (Matador, März 2011)
Eine weitere Entdeckung aus dem Zündfunk!
(27.04.2014)
Alela Diane: "Wild Divine" (Rough Trade, April 2011)
Zuletzt gab sie sich auf dem Cover ihrer EP "Alela & Alina" zusammen mit Freundin Alina Hardin sehr glamorös, während die Musik puristischer Folk blieb. Beim neuen Vollalbum kann man die Musik zwar noch nicht als glamorös, aber auch nicht mehr als puristisch bezeichnen. Der bekannte Produzent Scott Litt (R.E.M., Patti Smith, Replacements, Indigo Girls, etc.) sorgte bei offensichtlich erstmalig größerem Etat für einen vollen Sound mit Bass und Schlagzeug, holte sogar den bekannten Jazz-Keyboarder Larry Goldings in's Studio, der seine Orgel sonst eher für Künstler vom Kaliber James Taylor, Norah Jones oder Melody Gardot anschmeißt. Erste Kritiken zum Album klingen nicht mehr so begeistert wie zuvor, sprechen fast von "kommerziellem Ausverkauf" - und das wohl nur, weil Alela zum ersten mal ein wenig mit Rock & Pop flirtet! Zwar gefallen auch mir die beiden schlagzeuglosen Lieder, jeweils am Ende der beiden Seiten meiner schwarzen Scheibe, beim ersten Hören am besten, aber eigentlich kann man Scott und Alela keinen ernsthaften Vorwurf machen, wenn die Musik plötzlich wie Fairport Convention zu Zeiten der seligen Sandy Denny klingt! Warten wir doch einfach mal ab, welche Langzeitwirkung die neuen Lieder haben.
(08.05.2011)
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Alin Coen Band: "Wer Bist Du?" (Pflanz Einen Baum, CD: Sept. 2010, LP: April 2011)
Hier weiß ich, wie ich d'rauf gekommen bin. Ich sag nur: Doppelvinyl + MP3-Gutschein. Da war auch zusätzlich kein Foto der Dame auf dem Cover mehr erforderlich. Bald auch in der ersten Liga wie Frau Depenbusch?
Interessanter und ungewöhnlicher Punkt am Rande: 7 Lieder in Deutsch, 7 Lieder in Englisch - und es passt trotzdem (?) alles zusammen!
(18.04.2011)
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The Feelies: "Here Before" (Bar/None, April 2011)
Die Feelies gehörten immer schon zu meinen allerliebsten Gitarrenschrammlern. Nach 20 Jahren Unterbrechung gibt es jetzt ein neues Album, auf dem die Band einfach so tut, als wäre nichts gewesen und einfach göttlich weiterschrammelt ...
(09.06.2011)
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Fleet Foxes: "Helplessness Blues" (Bella Union, April 2011)

Drei Jahre mussten wir auf den Nachfolger zum grandiosen Debütalbum warten ...
(21.05.2011)

Der "Hilflosigkeitsblues" ist, nicht ganz verwunderlich bei dem Titel, etwas schwerer zugängig als das Debüt, aber Sorgen sind unbegründet: klasse Platte, klasse Lieder. Einziges Manko, wenn auch unverschuldet: der überraschungseffekt ist weg. Am Schlagzeug sitzt übrigenz inzwischen Josh Tillman, der selber ein ausgezeichneter Singer/Songwriter ist.
(05.06.2011)

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Guru Guru: "Doublebind" (inakustik/Trance Music, April 2011)
Mehr als 20 Alben in43 Bandjahren: eine wirklich beeindruckende Leistung. Aber alleine deshalb muss man sich das neue Guru Guru-Album natürlich nicht anhören oder mögen. Mir dagegen gefällt's sogar noch besser als die Jubiäums-Platte "Psy" von 2008, obwohl es weniger aufwändig aufgenommen wurde (es klingt fast wie live im Studio eingespielt) und bis auf eine Sitareinlage im Lied #4 ganz ohne Gastmusiker auskommt. Einziges Manko: die drei schwächsten, weil zu sehr rockenden Lieder, stehen direkt am Anfang - aber danach wird's richtig gut. Highlight ist Lied #4, die indisch angehauchte Hippie-Improvisation mit dem etwas tüdeligen Namen "Chabbli-Babbli".
(18.05.2011)
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The High Llamas: "Talahomi Way " (Drag City, April 2011)
Beste Beach-Boys-Reinkarnation, noch vor Brian Wilson und seiner Liveband. Sean O'Hagan und seine Kapelle gibt es ja immerhin auch schon seit ca. 10 Jahren. Wunderschönes Cover - Wunderschöne Musik: WYSIWYG!
(18.05.2011)
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Alison Krauss & Union Station: "Paper Airplane" (Rounder, April 2011)

Wer mich ein wenig als Musikhörer und Musikmacher kennt, der weiß: ich habe eine sehr große Schwäche für gute Coversongs. Meistens solche, die nicht jeder kennt, wobei es eigentlich keine Rolle spielt, daß sie unbekannt sind, sondern daß es sich um gute Lieder handelt - und der Kenner weiß ja sowieso bescheid.

Als Musiker waren Waiting For Louise anfangs im Spannungsfeld Rock/Country/Bluegrass mein Vehikel für dieses Bedürfnis, aber natürlich ist das Songschreiben noch schöner als das Songausgraben. Der Forscher und Fan in mir lebt sich immer noch bei der Band Songs To The Siren aus, wenn sich das Spannungsfeld auch etwas verlagert hat (Tim Buckley, Nick Drake, John Martyn, Jazz, Krautrock, ...).

Als Hörer waren oft die Platten von Künstlern Inspiration, die die gleiche Art von Liedern ausgegraben haben: Emmylou Harris und Linda Ronstadt sind als bekanntere Namen zu nennen, aber zum Beispiel auch Rita Coolidge: wunderbare Alben, voll mit Liedern von bekannten Songschreibern wie Dylan und Neil Young, aber auch neu zu entdeckenden Songschreibern wie Jesse Winchester.

Emmylou schreibt inzwischen ebenfalls ihre eigenen Lieder und von Linda und Rita hört man leider nicht mehr viel. Gut deshalb, dass es Alison Krauss gibt, die uns schon zusammen mit Robert Plant besonders schöne Interpretationen von Gene Clark- und Townes van Zandt-Liedern lieferte. Nach einer ziemlich langen Pause hat sie nun mit ihrer alten Band Union Station, in der die allerbesten Saitenkünstler der Bluesgrassszene versammelt sind (zum Beispiel Dobromeister Jerry Douglas!), eine ausgezeichnete Platte vorgelegt, die alleine schon wegen der Liederauswahl ein Muss für mich ist: "Dust Bowl Children", komponiert von Peter Rowan (und gesungen vom Gitarristen der Band, Dan Tyminski), "Dimming Of The Day" (natürlich von Richard Thompson) und "My Opening Farewell" von Jackson Browne.

Manch einer wird Alison und ihren Junx jetzt vielleicht den Vorwurf machen, daß das alles zu perfekt umgesetzt sei, aber ich kann dem nicht zustimmen: Alison Krauss hat einfach eine der besten Stimmmen im Bereich Folk/Country und Jerry Douglas ist nach meiner Einschätzung am Dobro sowieso der Beste überhaupt. Und auch Sänger/Gitarrist Dan Tyminski, Banjospieler Ron Block und Bassist Barry Bales gehören zur ersten Liga. Und diese fünf Musiker können einfach nicht unperfekt musizieren. Naja - vielleicht hätten T-Bone Burnett oder Buddy Miller als Produzenten etwas Schmutz in den Klang gebracht (so wie auf "Raising Sand" und "Band Of Holy Joy"), aber eigentlich mag ich den perfekten Klang von Union Station.
(15.05.2011)

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Motorpsycho: "Roadworks Vol. 4: Intrepid Skronk" (Stickman, April 2011)
Live-Dippel-Vinyl von den Europatourneen der Jahre 2008 bis 2010. Insgesamt nur 6 Lieder auf 4 Plattenseiten zeigen die ganze Kraft und Schönheit dieser Band. Und beim Kölner Konzert im vergangenen Sommer war ich sogar dabei!
(18.05.2011)

Konzerthighlight: Gloria, Köln, 28.05.2010

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Old Calf: "Borrow A Horse" (No Quarter, April 2011)
Das Debütalbum der Band aus dem Mittelwesten der USA um den Sänger und Gitarristen Ned Oldham bringt eigene Musik zu alten Folktexten (z.B. "The Cuckoo"). Musikalisch kann man das auch weitestgehend als Folkrock bezeichnen, manchmal erinnern die zart ausufernden Instrumentalpassagen sogar an die Grateful Dead, die ja auch gerne alte Folksongs als Basis ihrer musikalischen Exkursionen genommen haben. Die Stimme Ned Oldham erinnert unüberhörbar an seinen (großen?) Bruder Will, besser bekannt als Bonnie 'Prince' Billy, bei dem Ned zu Palace Brothers-Zeiten ja auch Bass gespielt hat, aber ohne als Kopie zu wirken.
Das wunderschöne Cover kommt in der Vinylausgabe besonders gut zur Geltung, die im übrigen nicht teurer ist als die CD und sogar noch den MP3-Download-Gutschein gratis dabei hat: "Kaufen, liebe Leute!" sag ich da nur.
(22.05.2011)
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The Silos: "Florizona" (Blue Rose, April 2011)
Blödes Cover, lahmes Wortspiel im Titel, aber ansonsten bestes Silos-Album seit langem!
(18.05.2011)
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Brent Cash: "How Strange It Seems" (Marina, Mai 2011)
Album #2 des Trommlers aus Athens/Georgia, der den schönsten 60er-Pop seit den Beach Boys, The Association und The Free Design erschafft. Und das alles natürlich bei dem besten Label für solche Musik: Marina Records aus Hamburg, die nach einer Pause von etwa zwei, drei Jahren zum Glück doch weiter (oder wieder?) am Start sind. Das freut mich sehr. Auf Brent Cash bin ich im übrigen vor wenigen Monaten ganz unspektakulär über Datenbankrecherche gestoßen: nachdem mich das Comeback Album von The Free Design bei Marina so beeindruckt hatte gab ich bei einem Internethändler meines Vertrauens in dessen Suchmaschine zwei kleine Suchbegriffe ein: Marina und Vinyl: eine der Empfehlungen war das 2008er Debütalbum "How Will I Know If I'm Awake" von dem mir bislang völlig unbekannten Brent Cash, welches ich dann sofort geordert habe. Das neue Album habe ich jetzt sofort nach Erscheinen geordert und kann schon nach dem ersten Hören sagen: noch besser als beim ersten Versuch!
(2011-06-10)
[The Free Design ]
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John Martyn: "Heaven And Earth" (Liason, Mai 2011)
Das letzte Album eines meiner Helden, an dem er bis zu seinem Tod vor etwa zwei Jahren gearbeitet hat, fertiggestellt von den Produzenten Garry Pollitt und Jim Tullio - und auch das erste, dass ich mir seit vielen Jahren zeitnah zur Veröffentlichung angeschafft habe! Die Glanztaten liegen schon sehr lange zurück ("Bless The Weather" von 1971, "Solid Air" von 1973 und "One World" von 1977), bei den Veröffentlichungen in den 80er- und 90er und 00er Jahren hatte ich dann im Laufe der Jahre den Anschluss verpasst bzw. den überblick verloren. Warum habe ich jetzt doch wieder zugegriffen? Es ist eben sein letztes Album und wurde zur Abwechselung auch mal wieder durch die journalistische öffentlichkeit wahrgenommen, sodass ich auch Bescheid wusste von seiner Existenz.
Was soll ich jetzt sagen zur Musik? Natürlich nicht so gut wie in den 70ern. Zum Glück zwar keine üblen Drummcomputer und Keyboards wie in den 80ern, leider aber auch keine schönen Akustikgitarren wie in den seligen 70ern. Gesanglich machmal in der Nähe einer Kröte (wenn man's nicht mag) oder Dr. John (wenn man's doch mag, so wie ich). Also wohl kein Meisterwerk (wie vereinzelt schon wieder behauptet wird), aber doch seine beste Platte seit langem. Und ein schöner Abschied.
(05.11.2011)
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Efrim Manuel Menuck Plays: "High Gospel" (Constellation, Mai 2011)
Das für mich unerwartete Solodebüt des wunderbar exzentrischen kanadischen Gitarristen und "Sängers" von Thee Silver Mt. Zion und von Godspeed You! Black Emperor knüpft nahtlos an deren Großtaten an. Irgendwo zwischen Krach, Kunst und Schönheit. Und wie immer bei Constellation ist die Vinylausgabe (mir beiliegender CD!) ein optischer und haptiler (heißt das so?) Hochgenuss. Jetzt fehlt nur noch ein neues Album der wieder aktiven Godspeeds!
(05.07.2011)
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The Sea And Cake: "The Moonlight Butterfly" (Thrill Jockey, Mai 2011)
Auch diese Band gehört bei mir zum "Club der Zuverlässigen", von denen man sich ungehört jeden neuen Tonträger kaufen kann, genauso wie von Damon & Naomi. Das hat natürlich nichts mit Langeweile, sondern mit konstant hoher Qualität zu tun. Dieses mal gibt es nur 6 Lieder zu hören, alle irgendwo zwischen Gitarrenrock, Bossa Nova und Kraftwerk angesiedelt. Sahnehäubchen ist aber wie immer die einzigartige Stimme von Sänger & Gitarrist Sam Prekop.
(05.07.2011)
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The Blue Aeroplanes: "Anti-Gravity" (ArtStar and Albino Recordings, Juni 2011)
Völlig überraschend habe ich vor kurzem dieses neue Album meiner alten Helden entdeckt ...
(31.12.2016)
Fink: "Perfect Darkness" (Ninja Tunes, Juni 2011)
Der britische Ex-Technofrickler Fin Greenall mit seinem nächsten perfekten Folk/Singer/Songwriter-Album.
(05.07.2011)
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Jolie Holland + The Grand Chandeliers: "Pint Of Blood" (Anti, Juni 2011)
Diese Sängerin und Songschreiberin kannte ich bisher nur durch ihr Mitwirken bei den Be Good Tanyas und diversen Gastauftritten. Ein paar Hör- und Sehproben bei JuchhuTube und die Tatsache , dass die Vinylausgabe MIT BONUS-CD nicht mehr kostet als die pure CD, hat mich schnell zum Kauf überredet.
Der erste Höreindruck: Jolie Holland liegt stimmlich, wenn man/frau denn überhaupt vergleichen will, zwischen Cat Power und Lucinda Williams, aber ohne in irgendeiner Weise wie eine Kopie zu wirken. Zusammen mit Klasse-Songs und guter Schrammel-Folkrock-Instrumentierung macht das "Pint Of Blood" wohl aus dem Stand zu einem meiner Kandidaten für das Album des Jahres!
(07.08.2011)
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"Marissa Nadler" (Box Of Cedar, Juni 2011)
Die Platte ist natürlich schon ein halbes Jahr alt, wurde von mir aber gerade erst "entdeckt". ähnlich wie Alela Diane hat Marissa ihre im Kern wunderschöne "Feenmusik" für meinen Geschmack etwas zu sehr modernisiert: Die Stimme ist zwar wie immer wunderbar, die Lieder sind auch gut, aber der Klang der Keyboards bei manchen davon gefällt mir leider gar nicht. Ich bin wirklich kein Feind der Moderne, aber Marissas Liedern stehen die alten Folkinstrumente doch deutlich besser. Und wenn schon Tasten, dann bei solcher Musik doch lieber ein akustisches Harmonium oder eine E-Piano. Oder wenigstens ein Keyboard mit gutem Orgelsound. Ich bin ja schließlich kein Purist und es muss ja nicht so karg sein wie bei Mirel Wagner. Doch trotz allem Gemeckere gilt: eine schöne Platte.
(25.12.2011)
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Vetiver: "The Errant Charm" (Sub Pop, Juni 2011)
Ist SOFT ROCK immer das, was man/frau braucht? Eher nicht. Darf man heutzutage ungestraft kuscheligen SOFT ROCK spielen, vor allem, wenn man bisher als Freak-Folk-Geheimtipp galt? Wenn es so gut kling, wie bei Andy Cabic und seiner Band - Unbedingt! Witzigerweise kommen bei mir neben den üblichen 70er-Jahre-Bands (Fleetwood Mac, ...) zuerst Yo La Tengo in den Sinn, wenn diese gerade ihre sanfte Seite gezeigt haben. Das Allerwichtigste ist aber die wunderbare Simme von Andy Cabic. Zu den Songs mit prognostizierter Langzeitwirkung sage ich vielleicht später mal was Schlaues ...
(15.07.2011)
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Alexi Murdoch: "Towards The Sun" (City Slang, CD: April 2011, LP: Juli 2011)
Drei Monate musste ich auf die Vinylversion mit MP3-Download-Code vom Album #2 des schottischen, in Kalifornien lebenden Singer/Songwrters warten, nachdem die CD anscheinend schon im April zu bekommen war- aber es hat sich gelohnt. Ich will mich auch gar nicht lange mit den Nick Drake-Vergleichen aufhalten, obwohl das eine angenehmere Assoziation als zu - sagen wir mal - James Blunt wäre, sondern die angenehme ruhige Stimmung des Albums hervorheben: sieben länger Titel mit knapp über 40 Minuten, bei denen Murdochs Stimme und Gitarre von gelegentlichen und dezenten eigenen Keyboard- und Perkussioneinlagen und geschmackvollen Bläsern unterstützt wird. Mag ich sehr, so etwas!
(31.07.2011)
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"Bon Iver" (4AD, Juli 2011)
Nach dem überraschenden Erfolg seines Debütalbums von 2008, das Justin Vernon noch mehr oder weniger alleine aufgenommen hatte, jetzt der Nachfolger mit größerem Budget. Für die Klasse des Künstlers spricht, dass auch dieses titellose Album gelungen ist!
(01.09.2011)
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Portugal. The Man: "In The Mountain In The Cloud" (Atlantic, Juli 2011)
Das sechste Album in sechs Jahren - das ist wohl eine stramme Leistung. Als Anerkennung sind die Buschen jetzt sogar bei einer großen Plattenfirma gelandet - gottseidank hört man das der Platte nicht an.
Weil mir das "elektronische" Album "American Ghetto" vom vergangenen Jahr weder musikalisch ("elektronisch" war vor allem das Schlagzeug!) noch optisch (keine sonderlich originalle Verpackung!) besonders gefallen hatte, wollte ich diesesmal zuerst auch nicht zugreifen. Weil man bei Atlantic, wie bei fast allen "großen Plattenfirmen", nichts von Gratis-Mp3s zur sowieso viel zu teuren Vinylausgaben hält, habe ich mir erstmals also eine Portugal-CD angeschafft: und die ist auch endlich wieder gut gelungen. Optisch mit verrücktem Klappcover (klapptechnisch zwar nicht ganz so verwegen wie bei Guru Guru) und musikalisch endlich wieder mit "richtigem Schlagzeug".
(07.08.2011)
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Dear Reader: "Idealistic Animals" (City Slang, Aug. 2011)
"Replace Why With Funny", das Debüt der südafrikanischen Band, besser gesagt: der Sängerin/Songschreiberin Cherilyn MacNeil, war eines der Glanzlichter von 2009. Jetzt sind natürlich die Erwartungen ziemlich hoch - und werden nicht enttäuscht. Allerdinx werde ich das Album erst einmal richtig auf mich einwirken lassen, bevor ich etwas Sinnvolles darüber sagen möchte.
Kauftipp: Vinyl mit Gratis-MP3s.
(10.09.2011)
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Jonathan Jeremiah: "A Solitary Man" (Island, Aug. 2011)
Das Debütalbum des Sängers aus London ist mit viel Liebe für's Detail über einen größeren Zeitraum entstanden. Besonders gut gefallen mir seine tiefe & volle Stimme, die wunderbaren Arrangements und Instrumentierungen, meistens mit Band und großem Orchester eingespielt. Bei den Liedern bin ich nicht immer sicher, ob sie "richtig gut" oder nur "ganz O.K." sind, aber der Auftritt neulich in der Kölner Pampas in einem alten Industriegelände (JWD= "Janz weit draußen") war ziemlich gut. Hat sich gelohnt, der Abend - trotz "JWD". Und eigentlich auch die Platte als solche.
(30.11.2011)

Konzerthighlight: Kantine, Köln, 15.10.2011

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Zwanie Jonson: "I'm A SunshineTime" (Staatsakt, Aug. 2011)
Auch Christoph Kähler hat unter Pseudonym sein zweites Album am Start. Auch hier werde ich wahscheinlich später mehr erzählen, aber zuerst nur ein kleiner Hinweis an die anderen Kritiker: Zwanies bekannteste Ernährer als Trommler mögen zwar Fettes Brot und die Fantasierenden Vier sein, was ich garnicht wusste, aber ich kenne ihn vor allem als Trommler der wunderbaren Kapelle Veranda Music und als Begleiter von Nils Koppruch (bzw. Fink) und Wolf Maahn. Aus dieser Perspektive ist sein "ausgeruhter Laidback-Softrock" dann vielleicht auch nicht mehr so ganz so überraschend.
Kauftipp: selbstverständlich die Vinylausgabe mit beiliegender CD. So ist's recht!
(10.09.2011)

Konzerthighlight: Druckluft, Oberhausen, 19.01.2012

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Maria Taylor: "Overlook" (Affairs Of The Heart, Aug. 2011)
Maria Taylor musiziert ansonsten im Duo mit Orenda Fink unter dem Namen Azure Ray und war mir bisher nur als Mitwirkende auf Bright Eyes-Alben aufgefallen. Schöner, wenn auch vielleicht nicht unbedingt essentieller Folk-Pop.
(01.09.2011)

Konzerthighlight: Steinbruch, Duisburg, 13.01.2012

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"Thees Uhlmann" (Grand Hotel van Cleef, Aug. 2011)
Dieser Tipp kommt vielleich ein wenig spät, aber ich habe mir das Soloalbum des Sängers von Tomte erst jetzt angeschafft, wo der "Mini-Hype" schon wieder nachgelassen hat. Das Cover hatte mir in seiner Schlichtheit schon immer gut gefallen, aber die Bemerkungen über "US-Rock" hatten mich im Vorfeld ein wenig abgeschreckt. Jetzt kann ich Entwarnung geben: das Abum ist so gut und interessant wie jedes Tomte-Album. OK - vielleicht eine Spur näher am Mainstream - aber was soll's?
(12.02.2012)
Jonathan Wilson: "Gentle Spirit" (Bella Union, Aug. 2011)
Noch eine Importplatte, auf die ich erst mit Zeitverzögerung aufmerksam wurde - und zwar über den Artikel im aktuellen Roadtracks-Magazin! Jonathan Wilson ist ein Mitt30er, multiinstrumentaler Studiomusiker in L.A. (Gary Louris, Elvis Costello, Vetiver, etc), der hier anscheinend sein spätes Debüt (?) als Sänger und Songschreiber gibt. Gesanglich eher unspektakulär (keine Kritik!), aber voll musikalischer Finesse wird hier eine randvolle CD abgeliefert, die tatsächlich neben seinen Vorbildern (den California-Folkrockern der späten 60er bis frühen 70er von Jackson Browne über Gene Clark bis hin zu CSN&Y) bestehen kann, ohne dabei nostalgisch oder sogar epigonenhaft rüberzukommen. Ein echtes Juwel!
Zur einzigen Coverversion des Albums, "The Way I Feel" vom kanadischen Folksänger Gordon Lightfoot, kann nur soviel sagen: es passt gut auf das Album, ohne aber besonders herauszustechen, hat aber nicht die Klasse der Version von Fotheringay mit Sandy Denny und Trevor Lucas als Sängern und der großartigen Sologitarre von Jerry Donahue. Aber das wäre auch wohl weder vorstellbar noch machbar.
(04.03.2012)
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Bonnie 'Prince' Billy: "Wolfroy Goes To Town" (Domino/Drag City, Sept. 2011)
Will Oldham hat im Moment echt einen Lauf! Nach gleich drei wunderbaren Zehn-Zöllern in den vergangenen Monaten gibt es jetzt sogar eine wunderbare Zwölf-Zoll-Langspielplatte!
(21.10.2011)
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Downpilot: "New Great Lakes" (Tapete, Sept. 2011)
Eine Zufallsentdeckung! Paul Hiraga ist ein Singer/Songwriter und Multiinstrumentalist aus dem Nordosten der USA (Seattle?), der sich hinter diesem "Bandpseudonym" versteckt, so wie es andere Kollegen auch gerne tun: denkt mal an Will Oldham A.K.A. Bonnie "Prince" Billy, Bill Callahan formerly known as Smog, Justin Vernon A.K.A. Bon Iver, Fin Greenall A.K.A. Fink oder die charmante Cherilyn MacNeil A.K.A. Dear Reader).
(05.11.2011)
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The Jayhawks: "Mockingbird Time" (Universal/Rounder, Sept. 2011)
Erster Höreindruck: natürlich nicht so gut wie das '92er-Meisterwerk "Hollywood Town Hall" (wo sind die Ohrwürmer?), aber auf jeden Fall ein tolles Comeback. Und eigentlich bin ich schon deshalb zufrieden, weil Mark Olson und Gary Louris wieder zusammen singen.
Leider ist die Vinylausgabe, wie so oft bei der Industrie, schweineteuer, sodass ich mich ganz profan für die CD entschieden habe!
(10.09.2011)
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Nick Lowe: "The Old Magic" (Yep Roc, Sept. 2011)
Es ist schon erstaunlich, auf welch hohem Niveau das "Alterswerk" jenes Mannes ist, der als Jungspund in den späten 60ern mit seiner Kapelle Brinsley Schwarz quasi den Pubrock erfunden hatte, bei Stiff Mitte der 70er einer der ersten Punkrock-Produzenten war, mit Dave Edmunds als Rockpile gerockt hat, eine Zeit lang Schwiegersohn von Johnny Cash war und ab den 80ern ein erstaunlich umfangreiches Alterswerk hingelegt hat! Auf "The Old Magic" ist alles stimmig und ich kann nur wenige Punkte für Kritik finden. Vielleicht den hier: etwas zuviel 50er Jahre- und zuwenig 70er-Jahr-Feeling. Wahrscheinlich bin ich aber auch nur ein paar Jährchen zu jung, um das hier richtig geniessen zu können? Egal. Schöne Platte. Niedliches Cover.
(19.09.2011)
"Megafaun" (Hometapes, Sept. 2011)
... und hier noch das aktuelle, vierte und titellose Album dieser wunderbaren Band aus der Grauzone zwischen Oldtime-Folk und Avangarde! Genauso gut wie "Gather, Form & Fly" von 2009 und doch völlig anders bzw. völlig neu!
(15.04.2011)
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Mekons: "Ancient & Modern 1911-2011" (Bloodshot/Sin, Sept. 2011)
Seit einer gefühlten Ewigkeit dabei: die Mekons aus Leeds/England. Als dilletantische Punkband haben sie mal begonnen, sind inzwischen sowas wie die Rolling Stones des Indierocks (relevanztechnisch gesehen, leider nicht finanziell!). Definitiv in einer eigenen Liga und gut wie immer in den letzten Jahrzehnten - hey! der Stones-Vergleich passt vielleicht doch nicht so ganz!
(05.11.2011)
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Wilco: "The Whole Love" (Anti/dBpm, Sept. 2011)
Wie schön es doch manchmal sein kann, wenn jemand verläßlich ist! Niemand ist überrascht, dass auch das neue Album der Band den extrem hohen Standard der Vorgängeralben halten kann. Ok - beim ersten Hören konnte ich kein neues "Imposible Germany" finden, aber ich werd mal abwarten ...
Ach ja: das Doppelvinyl inklusive CD gibt es zum erschwinglichen Preis.
(21.10.2011)
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Ryan Adams: "Ashes & Fire " (Sony/Columbia/Pax Am, Okt. 2011)
Vor zehn Jahren war Ryan Adams mal ziemlich wichtig für mich. Das Debüt "Heartbreaker" und besonders der Nachfolger "Gold" sind echte Meisterwerke. Danach ließ er langsam, aber sicher nach - oder zumindest kam das so bei mir an. In den letzten Jahren war es sehr ruhig geworden, aber jetzt kommt plötzlich "Ashes & Fire" daher und ist angeblich sein bestes Album seit 10 Jahren (also seit "Gold"!). Keine Ahnung, warum ich mir die Platte trotz dieser Marktschreierei gekauft habe (vielleicht weil Glyn Johns produziert hat?), aber ich kann beruhigt sagen: es stimmt tatsächlich. Welcome Back, Mr. Adams.
Wer noch ein marktschreierisches Kaufargument braucht: Norah Jones singt und spielt Klavier auf mehreren Titeln.
(21.10.2011)
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Meg Baird: "Seasons On Earth" (Wichita, Okt. 2011)
Die Sängerin der wunderbaren amerkanischen Band Espers mit ihrem zweiten Soloalbum. Wie auch schon bei ihrer Stammband bekommen wird hier etwas geboten, das man früher "Folk" bzw. "Folkrock" genannt hätte, aber eher aus England und den frühen 70er gestammt hätte (mir fallen da natürlich Fairport Convention mit Sandy Denny ein!). Neben 8 Originalen werden auch zwei wirklich originelle Coverversionen geboten, etwas was ich natürlich immer sehr schätze: "Friends" vom fast vergessenen Duo Mark / Almond von 1972 und das eher unerwartete, weil von 1990 stammende , aber passend umgesetzte "Beatles And The Stones" von den leider viel zu wenig geschätzen House Of Love. Aber immerhin eine englische Band.
(05.11.2011)
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The Bangles: "Sweetheart Of The Sun" (Fontana/Down Kiddies!, Okt. 2011)
Wie vielleicht bekannt ist, bin ich den Mädelz verfallen seit ich sie damals, noch vor dem großen Durchbruch mit "Manic Monday", in der Bochumer Zeche gesehen habe. Inzwischen sind reichlich Jahre in's Land gegangen und die Damen machen immer noch, bzw. wieder, gute Musik und sehen dabei immer noch unverschämt gut aus.
"Sweetheart Of The Sun" wurde von der Band zusammen mit Matthew Sweet sehr schlicht & altmodisch produziert, was mir richtig gut gefällt. Einziger Wermutstropfen: Bassistin Michael Steele, die Frau mit dem besonders schönen Vornamen, ist leider nicht mehr dabei.
(04.12.2011)

Konzerthighlight: Zeche, Bochum, Frühjahr 1986

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Big Harp: "White Hat." (Saddle Creek, Okt. 2011)
Mal wieder ein wunderbar musizierendes Ehepaar haben wir hier mit Christopher Senseney (Gesang, Gitarre, Tasten) und Stefanie Drootin (Bass), die ich noch von der Band The Good Life kenne. Schöner Folkrock mit manchmal etwas hemdärmeligen Country-Tendenzen, aber deswegen nicht schlechter als ohne diese. Die LP kommt daher mit MP3-Gutschein - so wie es sich inzwischen gehört!
(20.01.2012)
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Inge Brandenburg: "Sing! Inge, Sing!" (Silver Spot, Okt. 2011)
Letztens bin ich nachts bei ARTE mitten in den gleichnamigen Dokumentarfilm über Deutschlands vergessene, beste Jazzsängerin Inge Brandenburg gestolpert, den ich mir anschließend schnell auch auf DVD besorgt habe. Jetzt lausche ich auch noch dem Soundtrack auf CD: fast alles bisher unveröffentlichte Aufnahmen aus den Jahren 1959 bis 1995 - eine wahre Schatzgrube. CD und DVD sind eine meiner allerdringendsten Empfehlungen der letzten Zeit!
(13.01.2013)
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Kami Thompson: "Love Lies" (Warner, Okt. 2011)
Das Debütalbum der jüngsten Tochter von Richard und Linda Thompson wurde schon vor längerer Zeit angekündigt, sodass ich es leider längst wieder vergessen hätte, wenn ich es nicht kürzlich doch noch im Glitzerhaus-Katalog aufgetaucht wäre. Bisher ist es wohl auch nur in England veröffentlicht worden, aber im Zeitalter der Globalisierung spielt es ja gottseidank keine besondere Rolle mehr, ob die deutsche Abteilung der Warner-Brüdern sich was aus Kami macht oder eben nicht.
Zu hören gibt es - wenig überraschend - Klänge zwischen Country, Folk und Rock, auch "Singer/Songwriter-Musik" genannt, die durchaus mit dem mithalten können, was die Verwandschaft und Bekanntschaft von Kami so produziert. Neben neun eigenen Liedern ("Nice Cars" kannte ich schon von der 2007er-CD von Mama Linda) gibt es auch ein eher unbekanntes Beatleslied von George Harrison zu hören.
Mit dabei sind unter anderem Papa Richard mit seinen unvergleichlichen Gitarrentönen, Bruder Teddy und noch ein paar hochtalentierte Sprößlinge anderer bekannter Eltern, bei denen Ihr euch selber die Verwandschaftsverhältnisse erschliessen könnt: Martha Wainwright, deren Halbschwester Lucy Wainwright Roche und sogar Sean Lennon. Nur Rufus Wainwright hatte wohl keine Zeit.
(01.03.2012)
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"Mirel Wagner" (Svart, Okt. 2011)
Diese junge Sängerin mit deutschem (?) Namen und äthiopischen Wurzeln stammt Finnland (!) und hat ihr Debütalbum ganz alleine zur Gitarre eingespielt. Düsterer Folk, dessen minimale technische Schwächen in Hinblick auf Gesang und Gitarrenspiel mehr als wett gemacht werden durch hohe künstlerische Qualität und Eigenständigkeit. Also kein Meisterwerk, wie gelegentlich schon wieder behauptet wird, aber eben doch kein ganz normales Debüt. Gerne mehr davon - und gerne auch mal mit kleiner Band.
(10.12.2011)
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Walkabouts: "Travels In The Dustland" (Glitterhouse, Okt. 2011)
(26.06.2016)
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Flare Acoustic Arts League: "Big Top/Encore EP²" (Affairs Of The Heart, Nov. 2011)
Diese Band habe ich kürzlich im Vorprogramm von Labelkollegin Maria Taylor entdeckt, wobei "Band" wohl etwas zuviel gesagt ist, denn es handelt sich wohl eher um das Projekt des mir bisher unbekannten Sängers und Songschreibers LD Beghtol. Wenn ich das jetzt richtig verstehe, dann handelt es sich hier um die Kombination von zwei EPs auf einem Album, aber ich konnte keinen Hinweis darauf finden, ob diese beiden EPs tatsächlich separat erhältlich sind oder waren - Sei's d'rum, denn um die Musik zu mögen ist die Beantwortung dieser Frage eher unwichtig. Stimmlich erinnert Beghtol ein wenig an Morrissey. Neben eigenem Material werden sogar einmal die fast vergessenen Psychedelic Furs aus den 80er gecovert. Aber keine Sorge: die Band holt sich die Inspirationen für ihren "Folkrock" (nennen wir es der Einfachheit halber mal so) aus den guten Ecken der 80er, denn sonst würde ich die Platte hier wohl kaum weiterempfehlen. Ach ja - die Schallplatte hat die CD ohne grossen Aufpreis direkt mit dabei!
(21.01.2012)

Konzerthighlight: Steinbruch, Duisburg, 13.01.2012

"Old Jerusalem" (Broken Silence/PAD, Nov. 2011)
Francisco Silvia: ein Musiker aus Lissabon auf den Spuren von Nick Drake! Wunderschöne Lieder, alles selbstgespielt und aufgenommen mit einem wunderbaren Klang - ist das HiFi-Homerecording? Klingt auf jeden Fall eher nach England als nach Portugal.
(15.03.2011)
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Acid Mothers Temple & The Melting Paraiso U.F.O.: "The Ripper At The Heavens Gate Of Dark" (Riot Season, Dez. 2011)
Völlig abgedrehte Japaner spielen Spacerock, irgendwo zwischen Jimi Hendrix und Hawkwind. Angeblich gibt es ca. 50 Alben von dieser Band, in deren Zentrum der Gitarrist Kawabata Makota steht. Zusammen mit dem Bassisten der Band spielt er auch noch im Trio acidmothersguruguru, wo natürlich Mani Neumeier hinter den Trommeln sitzt!
(08.03.2012)
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A Seated Craft:"The Savage And The Small" (Songs & Whispers, Dez. 2011)
Das Projekt der australischen Sängerin und Songschreiberin Alexia Peniguel, die aber inzwischen, wie viele Künstler, in Berlin zuhause ist. Sehr zarte, aber nicht süßliche Musik. Ich könnte viele gut gemeinte Vergleiche bemühen, lasse das aber mal sein. Vielleicht einen leicht absurden Vergleich: eine Mischung aus späten Talk Talk und früher Joan Baez. So - jetzt habt ihr was zum Grübeln und ich werde noch einmal reinhören, ob diese These wirklich haltbar ist ...
(20.01.2012)
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Geht so ...

Williams Fitzsimmons: "Gold In The Shadow" (Grönland, März 2011)

Bereits der 4. singende und klampfende Zauselbart mit neuer Platte in 2011, der mir zusagt (Sam Beam a.k.a. Iron & Wine, Josh T. Pearson und natürlich Will Oldham, a.k.a. Bonnie 'Prince' Billie, auch wenn der gerade nur eine EP am Start hat). Steckt da etwa ein System hinter? Und warum haben Herbie G. und ich den gleichen Musikgeschmack? (Hallö! Grönland: Gröschen gefallen?)
(18.04.2011)

Im Prinzip kommt William auch auf seiner neuen Platte mit einer einzigen Akkordfolge aus (Am G F, in unterschiedlichen Tonlagen und in unterschiedlicher Reihenfolge) und eigentlich auch mit einer Melodie. Das klingt zwar alles schön (ja - ich mag das!), aber ist auf die Dauer vielleicht doch ein bisschen zu wenig: zu wenig auf jeden Fall für mein Album des Jahres 2011.
(25.04.2011)

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Lucinda Williams: "Blessed" (Lost Highway, März 2011)
Lucinda Williams ist für mich natürlich eine der besten singenden Songschreiberinnen. Viele ihre Alben sind für mich echte Juwelen, vor allem "Lucinda Williams" von 1989 und natürlich "Car Wheels On A Gravel Road" von 1998. In den letzten Jahren hat sie mich mit ihren Veröffentlichungen aber irgendwie gelangweilt, etwa mit "West" von 2007. Das bis jetzt letzte Album "Little Honey" (2008) fand ich dann auch nicht viel besser . Jetzt bin ich aber wieder schwach geworden bei der limitierten Vinylausgabe (2 x 180 Gramm schwarzes Gold und zwei (!) CDs als Beigabe) mit dem wunderschönen Cover.
Vor dem Hören war ich etwas ängstlich: Habe ich da etwas mehr als 20 Oiro in den Sand gesetzt oder gibt es zur Abwechslung mal wieder ein richtig gutes Album? Die Wahrheit liegt wohl zwischen den beiden Extremen: es klingt zwar alles ganz schön, aber die ganz großen Songs kann ich (noch?) nicht erkennen. Warten wir also auf den zweiten Höreindruck ...
(13.03.2011)
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Okkervil River: "I Am Very Far" (Jagjaguwar, Mai 2011)

Nach dem ersten Hören hab ich noch keine Meinung ...
(18.05.2011)

Nach dem zweiten Hördurchgang bin ich schon ein wenig klarer in meinen Gedanken: ich schwanke in meiner Einschätzung zwischen "zu kompliziert", "sehr interessant" und "leicht nervig".
(22.05.2011)

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Erstellt: 03.02.2011 Letzte Aktualisierung: 11.08.2024 20:51 29979 Besucher seit dem 03.02.2011
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