Mit Horse Thief präsentiert uns die anspruchsvolle Klangkunstschmiede Bella Union ihren neuesten Zugang.
Das Debütalbum „Fear In Bliss“ ist ein musikalisches Panoramabild aus dem Mittleren Westen, voll von Emotionen. Songs, die erst zerbrechlich intim erscheinen, steigern sich zu hymnenartigen Werken, eine Gratwanderung zwischen Besinnlichkeit und Lebendigkeit. Zusammen mit den metaphorisch schönen Texten von Frontmann Cameron Neal ist so ein Werk entstanden, das zum Schwelgen einlädt.
In Denton, Texas gegründet wurde das Quintett schnell vom Flaming Lips Management entdeckt und in Folge von Bella Union-Chef Simon Raymonde unter Vertrag genommen, der dieser fantastischen Live-Band bereits eine große Karriere voraussagt.
Die aus dem texanischen Denton stammenden und wegen eines Studiums nach Oklahoma City übergesiedelten Neulinge sind zum ersten Mal mit der EP GROW DEEP, GROW WILD aufgefallen, vor allem wegen des euphorisierenden Popsongs „I Am The Bear“. Im Vergleich dazu wirkt das Album melancholischer. Mit den perlenden Gitarren und dem Wehklagen in „I Don’t Mind“ werden Freunde von Interpol gut leben können.
„Already Dead“ dagegen ist keine Moritat, sondern weist auf das Ende des Dunkels hin: „I’ll be good, I’ll be safe for the rest of our days.“ überhaupt lässt sich feststellen, dass sich die Stimmung mehr und mehr aufhellt, je länger das Album dauert. In „Dead Drum“ und „Let Go“ ist man wieder bei den Klingelgitarren angelangt, die man von der EP kennt. Beim sphärischen Finale „Warm Regards“ weiß man endgültig, warum Simon Raymonde diese Band unbedingt für sein Label Bella Union haben wollte. Der Sound erinnerte ihn an die Achtziger, als er Mitglied der Cocteau Twins war.
(www.musikexpress.de)