Nachlass, Testament, lang nachhallendes letztes Lebenszeichen eines beeindruckenden Menschen und wahrhaft großen Geistes, zur finalen Form geführt vom langjährigen Weggefährten und Vielinstrumentalisten David Michael Curry. Neben Curry wirkten noch ungefähr 20 weitere zum Teil wohlbekannte Musiker (darunter auch Pete Sutton, Michael Tarbox, Steve Wynn und Chris Brokaw) an diesem Abschiedsalbum mit („If anyone tells you they played with Willard Grant Conspiracy, they probably did“), und nach einer überfallartigen, kurzen, aber heftigen Anfangsattacke entwickelt sich das Werk aus 14 Fisher/Curry-Co-Compositionen zu der gewohnt wehen Wüstenweite, gewinnt von Song zu Song an epischer Breite, und verbindet sonnige Hoffnungsschimmer mit unendlich berührender Melancholie. Neben Fisher's unverwechselbar sonor-samtrauher, mitunter bewegend brüchiger Stimme ist auch Curry's Gesang zu hören, fiel Zeit und Raum wird auf mitunter herrlich ausufernde, instrumentale Desert-Ausflüge gelegt, bei denen neben fließenden Akustik-Gitarren, Viola und Cello auch Mandoline, Ukulele, ein wenig Tastenwerk und ungebremst verzerrte E-Gitarren-Akkorde wichtige Mitreisende sind. Dem durchweg spürbaren Geist Fisher's, seiner unnachahmlichen Art, Worte unter die Haut zu reiben und der kongenialen Kreativarbeit David Michael Curry's ist es zu verdanken, dass Untethered ein ehrliches, echtes, ewiges WGC-Werk geworden ist, auch wenn es das unwiederbringlich letzte sein wird.
Thank you Robert.
(cpa, Glitterhouse)