Waiting For Louise präsentiert: Michaels Favoriten von 1963
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Michaels Favoriten 1963

Duke Ellington: "Money Jungle" (United Artists, Feb. 1963)
Ellington + Mingus + Roach = Ein Gigantentreffen. Eine der wenigen Aufnahmen von Ellington in kleiner Triobesetzung. Aufgenommen am 17. Sept. 1962
(28.02.2009)
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The Beach Boys: "Surfer Girl" (Capitol, April 1963)
"Surfer Girl" war das dritte Album der Jungs und trug erstmals offiziell den Hinweis "Produced By Brian Wilson", der hier für großartige Arrangements sorgte und die Harmoniegesänge perfektionierte. Der Titelsong und besonders "In My Room" sind dabei meine absoluten Favoriten auf dem Album. Allerdings habe ich recht lange dafür gebraucht, mich überhaupt für die Beach Boys zu interessieren: Der Zugang kam über "Pet Sounds" Mitte der 90er und Brian Wilsons Comeback in den letzten Jahren. Inzwischen kann ich aber auch das Frühwerk geniessen und stelle fest: da ist mir doch bislang einiges durch die Lappen gegangen!
Ein Tipp: legt euch die CD-Wiederveröffentlichung von 2001 zu: ein beeindruckender Sound, vor allem natürlich bei den Harmoniegesängen. Außerdem gibt es ein Bonusalbum ("Shot Down, Part II" mit einem meiner allerliebsten Brian Wilson Songs: "The Warmth Of The Sun") und noch mehr Bonustracks (z.B. "In My Room" auf deutsch: "Ganz Allein" - auch nicht schlimmer als "Sie Liebt Dich" von den Beatles).
(Juli 2003)
Bob Dylan: "The Freewheelin´ Bob Dylan" (Columbia, Mai 1963)
Mit diesem Album Nr.2 gelang Dylan damals der Durchbruch. Die Liste der Songklassiker auf dem Album ist beeindruckend: "Blowin' In The Wind", "Master Of War", "A Hard Rain's Gonna Fall", "Don't Think Twice, It's Alright" und "Girl From The North Country".
"Judy Henske" (Elektra, Mai 1963)
Auf dem Cover ihres Elektra-Debüts macht Judy Henske zwar nicht diesen Eindruck - aber es geht hier um eine gelungene Verbindung von Folk und Jazz, live und mit einer Big Band. Die Dame hat eine beeindruckende Stimme und macht Ansagen zu den Liedern, die manchmal noch besser sind als die Lieder selber. Enthält außerdem die älteste, mir bekannte Version des späteren Grateful Dead-Klassikers "I Know You Rider".
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Charles Mingus: "The Black Saint And The Sinner Lady" (Impulse, Juli 1963)
Ich bin war kein wirklicher Mingus-Kenner oder gar Jazz-Spezialist, doch man kommt nicht daran vorbei festzustellen, dass Mingus einer der wichtigsten Bassisten und Komponisten des Jazz ist. Bekanntester Mitspieler aus Sicht eines "Jazz-Aussenseiters": Charlie Mariano, den es Ende der 60er nach Europa zog, wo er z.B. mit der deutschen Gruppe Embryo und dem United Jazz & Rock Ensemble zusammenarbeitete.
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Stan Getz/Joao Gilberto: "Getz/Gilberto" (Verve, Okt. 1963)
Diese Platte war ein echtes Ereignis: zum ersten mal kam es vor einer breiten öffentlichkeit zur Verbindung von Jazz und Bossa Nova. Der US-amerikanische Saxofonist Stan Getz und der brasilianische Sänger und Gitarrist Joao Gilberto schufen eine wunderbare Kombination dieser beiden Welten. Unverzichtbar dabei der brasilianische Komponist und Pianist Antonio Carlos Jobim, dessen Lieder den Bärenanteil des Albums ausmachen: "Girl From Ipanema", "Corcovado", "Desafinado" und weitere. "Ipanema" wurde sogar zum Welthit und präsentiert als Besonderheit Joao Gilbertos Ehefrau Astrud Gilberto, damals eigentlich keine professionelle Sängerin, die nur gebeten wurde, Jobims portugiesische Texte als Demo in englisch zu singen, da ihr Mann die englische Sprache nicht beherrschte. Das Ergebnis war so überzeugend, dass ihr Gesang für "Ipanema" und ein anderes Lied in der Endversion belassen wurden. Leider hat man für die gekürzte Singleversion sogar Joao´s portugiesisch gesungene Strophen herausgeschnitten, wodurch "Ipanema" alleine zu Astruds Hit wurde!
Luiz Bonfa: "Plays And Sings Bossa Nova" (Verve, 1963)
Vielleicht nicht so bekannt wie Antonio Carlos Jobim ist Luiz Bonfa aber trotzdem einer der wichtigsten Vertreter dieser damals absolut trendmäßigen Musik aus Brasilien. Sowohl als Sänger, aber vor allem als Gitarrist, glänzt er hier. Am bekanntesten sind wohl seine Kompositionen für den Spielfilm "Black Orpheus" von 1959: den "Samba De Orfeu" (hier leider nicht vertreten) kennt garantiert jeder von Euch!
Kenny Burrell: "Midnight Blue" (Blue Note, 1963)

Ein grooviges Album des Gitarristen und in den 90ern eine der meistgesamplten Vorlagen für den so genannten "Acid-Jazz". Aber keine Sorge: es handelt sich um ein wirklich gutes Album, nur vielleicht für Jazzpuristen etwas zu "kommerziell" - aber was soll´s?

An den Congas ist der legendäre Ray Barretto dabei, das Saxofon bläst Stanley Turrentine - auch eine Legende!

John Coltrane Quartet: "Ballads" (Impulse, 1963)
Der Titel des Albums sagt es klar und deutlich: Balladen. Auch wenn damals John Coltrane schon als einer der Großen galt, so war er doch eher für laute Töne bekannt, wenn auch (noch) nicht für Free-Jazz. Auf jeden Fall macht er hier deutlich, dass er auch einer der besten Interpreten von Balladen war. Ich wage zu behaupten, dass das Album sogar für Nicht-Jazz-Fans hörbar ist. Aufgenommen im November 1962 vom klassischen Coltrane-Quartett mit McCoy Tyner, Elvin Jones und Jimmy Garrison.
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John Coltrane: "Impressions" (Impulse!, 1963)
Vier Lieder aus drei verschiedenen Aufnahmesessions (3. Nov. 1961 - 29 April 1963), die auch noch mehr als ein Jahr auseinander liegen; Live- und Studioaufnahmen; Unterschiedliche Besetzungen: trotzdem eine reguläre Veröffentlichung von John Coltrane zu Lebzeiten - und auch ein sehr gutes Album. Vor allem wegen "India" mit Coltrane am Sopransaxofon (nach meiner Meinung sein zweiter großer Auftritt an dem Instrument nach "My Favorite Things"!) und Eric Dolphy an der Bassklarinette. Ausserdem neben McCoy Tyners "Live At Newport"-Album, leider das einzige Impulse -Album, das ich auf Vinyl besitze, wenn auch nur als billige italienische Pressung - aber immerhin schon seit den späteren 70ern in meinem Plattenregal!
(08.03.2009)
John Coltrane: "Stardust" (Prestige, 1963)
Aufnahmen von zwei Sessions aus dem Jahr 1958, die aber nach meiner Einschätzung erst 1963 veröffentlicht wurden, als Coltrane zum Star der Jazzszene geworden war. Kein sehr bekanntes Album des Meisters, aber ein sehr schönes: ich liebe den Balladenspieler Coltrane, hier mit dem Klassiker "Stardust" von Hoagy Carmichael und drei weiteren Standards. Mit dabei Pianist Red Garland und Bassist Paul Chambers, mit denen er zuvor im Miles Davis Quintet gespielt hatte, sowie Jimmy Cobb bzw. Art Taylor am Schlagzeug und der damals noch sehr junge Freddie Hubbard bzw. der mir nicht bekannte Wilbur Harden an der Trompete.
(01.01.2008)
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Buddy Emmons: "Steel Guitar Jazz" (Verve/Mercury, 1963)

Sommer 2003. Ich bin mit meinem schönen neuen Roller mal wieder unterwegs und lande mal wieder vor einem Plattenladen (passiert mir oft, aber nicht jedes mal!). Ist ja auch praktisch mit einem Zweirad, denn man kann auch in einer großen Stadt wie Essen direkt vor dem Laden parken!

Nun ja - zurück zum Thema: bei "Zweitausendeins" (mein Gott - wie die Zeit vergeht: der Name war in den 70ern und 80ern mal futuristisch und ich habe vor einigen Jahren noch darüber gegrübelt, was mit dem Laden bei der Jahrtausendwende passieren würde. Jetzt ist es schon 2003 und nix ist - Gott sei Dank- passiert!).

ALSO JETZT WIRKLICH ZURüCK ZUM THEMA! Bei "Zweitausendeins" blättere ich eigentlich immer gerne durch die gute und preiswerte Auswahl an Jazzplatten (das hat auch unser "Steeler" Rainer Müller entdeckt: siehe "Kind Of Blue" von Miles Davis!) und finde dabei dieses völlig schräge Ding: Jazzstandards auf der Pedalsteel! Das klingt dann wohl für die meisten Leute genauso schräg und ungenießbar wie zu erwarten. Da ich aber nun schon seit einiger Zeit vom Virus "Steelguitar" befallen bin und ich auch keine Angst vor Jazz habe (ganz im Gegenteil!) und Buddy Emmons wirklich ein Meister an dem Instrument ist, war klar, dass ich die Platte haben musste. Zumal das CD-Reissue in einem tollen Pappcover, an eine alte Vinylscheibe erinnernd, daherkommt. Tolle Platte!

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Chico Hamilton: "Passin' Thru" (Impulse!, 1963)
Neben Art Blakey ist Chico Hamilton sicherlich der bekannteste trommelnde Bandleader im Modern Jazz. Dieses "erstaunliche neue Quintett" hatte eine phantastische Besetzung mit jungen Musikern, denen zum Teil noch Großes bevorstand: Saxofonist und Flötist Charles Lloyd, Gitarrist Gabor Szabo, Posaunist George Bohannon und der leider früh verstorbene Bassist Albert Stinson. Highlight unter lauter hochklassigen Liedern ist das 13minütige "Lady Gabor", komponiert vom ungarischen Gitarrenspieler.
(18.02.2011)
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Joe Henderson: "Page One" (Bue Note, 1963)
Das Blue Note-Debüt des Tenorsaxofonisten enthält mit "Blue Bossa" vom an der Aufnahmesession beteiligten Trompeter Kenny Dorham die Originalversion eines Jazzklassikers. Für mich bleibt aber unerklärlich, warum der hier ausgezeichnet aufspielende Pianist McCoy Tyner als einziger auf dem Froncover namentlich nicht genannt wird und unter "etc." firmiert.
Freddie Hubbard: "The Body & The Soul" (Impulse!, 1963)
Freddie's zweite Platte bei Coltranes Hauslabel. Dieses mal nicht mit kleiner Combo, sondern im Septett, unterstützt von Big Band und Streichern, arrangiert von Kumpel Wayne Shorter, der sich hier als Musiker weitestgehend zurückhält. Tolle Musik in phantastischem Sound (natürlich von Rudy van Gelder aufgenommen!).
(Juni 2006)
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Vinicius de Moraes & Odette Lara:"Vinicius & Odette Lara" (Elenco, 1963)
Ein Meisterwerk des Bossa Nova. Das Songschreiberteam Vinicius de Moraes und Baden Powell liefert hier bei ihrer ersten Zusammenarbeit solche Klassiker wie "Berimbau" und "Deixa".
(13.01.2009)
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Horace Parlan: "Happy Frame Of Mind" (Blue Note, 1963)
Klassischer Blue-Note-Sound von einem eher unbekannten Pianisten. Wunderbar entspannende Musik, die sicherlich nicht so aufregend ist wie das, was zur selben Zeit von John Coltrane, Thelonius Monk und anderen gemacht wurde - aber eben doch auch sehr schön und auf keinen Fall "beliebig" oder so was wie schnöde "Barmusik". Neben dem etwas blusigen, etwas eckigen Klavierspiel von Horace Parlan fallen besonders die fliessenden Soli der Bläser auf (Booker Erwin am Tenorsax und Johnny Coles an der Trompete), daneben gibt es aber auch schöne Gitarresoli vom Meister Grant Green zu geniessen!
(10.12.2006
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Erstellt: 24.12.2006 Letzte Aktualisierung: 10.08.2019 22:36 15974 Besucher seit dem 24.12.2006
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