Waiting For Louise präsentiert: Michaels Favoriten von 1982
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Michaels Favoriten 1982

Das Album des Jahres

Donald Fagen: "The Nightfly" (Warner, Nov. 1982)
Das Soloalbum des Meisters war im Prinzip eine Fortführung von Steely Dan, nur eben ohne Walter Becker. Das Cover gehört natürlich auf die Seite "Cool Smokers".
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weitere Highlights ...

Van Morrison: "Beautiful Vision" (Vertigo, Feb. 1982)
Ende der 70er/Beginn der 80er hatte "Van The Man" einen wirklich guten Lauf mit mehreren Alben, die zu seinen absolut besten gehören: nach "Into The Music" (1979) und "Common One" (1980) nun dieses Album. Die tolle Band um David Hayes (bg), Pee Wee Ellis (sax) und Mark Isham (tp) war immer noch zusammen und spielt aus einem Guss, der durch ein paar Gäste noch das Sahnehäubchen bekommt (Rob Wasserman, Gary Mallaber, Mark Knopfler). Unter den Songs sind ein paar zukünftige "Klassiker": der Titelsong, "Cleaning Windows", "Dweller On The Threshold", "Vanlose Stairway" und natürlich "She Gives Me Religion".
XTC: "English Settlements" (Virgin, Feb. 1982)
Noch ein klasse Album von Andy Partidge und Colin Moulding!
Ry Cooder: "The Slide Aera" (Warner, April 1982)
Cooder, wie immer, in guter Form. In der Begleitband so bekannte Musiker wie Jim Keltner, Jim Dickinson und John Hiatt.
Hi-Fi: "Demonstration Record" (Butt, April 1982)
Diese kurzlebige Band brachte 1981/82 zwei der besten Rocksänger zusammen, wobei sie von ihrer musikalischen Herkunft und dem Klang der Stimmen her eigentlich keine nahe liegende Kombination darstellten: zum einen der Engländer Iain Matthews, früher mal bei Fairport Convention, Matthews' Southern Comfort und Plainsong und mit zahlreichen Soloalben. Zum anderen der Amerikaner David Surkamp, der mit der Band Pavlov's Dog Mitte der 70er zwei hochinteressante Alben ablieferte. Auf dieser Live-EP werden beide Sänger/Gitarristen von einem weiteren Gitarristen, Bassisten und Schlagzeuger unterstützt und liefern einen tollen Set mit 5 Liedern ab, sodass man sich (leider vergeblich) mehr davon wünscht. Von den Songs gefallen mir am besten die Matthews/Surkamp Zusammenarbeit "Heart Of Mine" und das John Martyn-Cover "Man In The Station". Ende des Jahres gab's dann noch ein Studioalbum, das aber nicht die Intensität dieser Liveaufnahmen erreicht.
Richard Hell & The Voidoids: "Destiny Street" (Line/Passport, Mai 1982)
Richard Hell ist einer der "Urväter" der New Yorker Punkrockszene und war mal ganz kurz Bassist bei Tom Verlaines Television. Auf dieser Platte wird er u.a. von Robert Quine (später bei Lou Reed) an der Gitarre und Fred Maher (Lou Reed, Lloyd Cole, etc.) am Schlagzeug unterstützt. Der Punkrock klingt hier nicht mehr ganz so hart und es gibt sogar zwei Coverversionen aus ganz alten Zeiten: Bob Dylans "Going, Going, Gone" und "I Gotta Move" von den Kinks.
Warren Zevon: "The Envoy" (Elektra/Asylum, Juni 1982)
Das letzte Elektra-Album vor der Kündigung. Frisch wiederveröffentlicht nach schlappen 25 Jahren.
(06.07.2007)
Joe Cocker: "Sheffield Steel" (Island, Juli 1982)
Wer sich beim Lesen meiner Plattentipps jetzt wundern sollte: ja, Ihr habt recht, Cockers großer Moment in Woodstock ist lange her und er ist heutzutage eher was Gediegenes für ältere Semester und Oldiefans. Aber auch er hat schon mal lichte Augenblicke, wie dieses Comeback nach vierjähriger Abstinenz als Premiere bei Chris Blackwells Island-Label. Begleitet von den besten jamaikanischen Musikern (u. a. Sly & Robbie) und mit hochkarätigen Gästen (Robert Palmer, Jimmy Cliff) wurde Songmaterial vom Feinsten aufgenommen: "Seven Days" (Bob Dylan), "Marie" (Randy Newman), "Many Rivers To Cross" (Jimmy Cliff), "Talking Back To The Night" (Steve Winwood) und "Just Like Always" (Jimmy Webb). Merkwürdigerweise (?) chartete das Album aber nicht und Cockers und Blackwells Wege trennten sich gleich wieder. Das nächste Album "Civilzed Man" kam bei Capitol raus, war total mainstreamig und eher langweilig, aber natürlich wieder viel erfolgreicher. Ach ja - der Massengeschmack.
Elvis Costello & The Attractions: "Imperial Bedroom" (Juli 1982)

Ein gutes, angeblich sogar das beste Album von Costello mit seinen Attraktionen. Produziert von Geoff Emerick, zu Beatles-Zeiten mal George Martins Toningenieur.

"This is the best album we ever did musically" (Bruce Thomas).

John Cale: "Music For A New Society" (Island/Ze, Aug. 1982)
Mitten im New Wave und völlig überraschend mal wieder ein richtig gutes Album mit guten Songs vom Ex-Velvet Underground Musiker. Mit "Close Watch" gibt es sogar die Neuauflage einer Ballade vom 75er-Album "Helen Of Troy": zwar scheint der Mann meistens eher der ruppigen Spielart zugeneigt zu sein, aber ab und zu schüttelt er bei aller Schroffheit die wunderbarsten Songperlen aus dem ärmel!
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Bruce Springsteen: "Nebraska" (Columbia, Sept. 1982)
Der Boss, von dem wir bisher nur das Rocken gewohnt waren, ganz alleine mit Gitarre, Harmonika und Stimme vor einem Mikrophon und einem Kassettenrekorder. Bedrohlich und beeindruckend.
Richard & Linda Thompson: "Shoot Out The Lights" (Hannibal, Nov. 1982)

Das Album zur Scheidung. Als wenn man's ahnen konnte, dass sich die Wege der beiden kurz nach Veröffentlichung des Albums trennen würden. Trotzdem gab es nach dem eher missglückten Album "Sunnyvista" (1979) endlich wieder großartige Songs von Richard Thompson und durch die drei alten Fairport Convention-Kumpels Simon Nicol, Dave Pegg und Dave Mattacks auch die passende Begleitung.
(ca. 2004)

Ein Meisterwerk - alle acht Songs von Richard (einmal, bei "Did She Jump Or Was she Pushed?" in Zusammenarbeit mit Linda) sind von allerhöchster Qualität. Der Gesang des Paares ist immer exquisit und Richards Gitarre nicht von dieser Welt. Die Band spielt spartanisch, aber immer genau richtig.
Diese Album markiert einen dramatischen Wendepunkt in der Karriere der beiden und stand eigentlich unter ungünstigen Zeichen: bereits 1980 wurde ein Grossteil der Lieder bereits unter der Produktionsaufsicht von Gerry Rafferty und Hugh Murphy schon einmal aufgenommen, aber der Versuch scheiterte und die Bänder verschwanden im Giftschrank. Den alten Plattenvertrag bei Chrysalis war das Paar los (die beiden "kommerziellen" Alben "First Light" und "Sunnyvista" waren für alle Beteiligten eine Enttäuschung) und ein neuer Vertrag nicht in Sicht, als der alte Freund Joe Boyd auf seinem neuen Label Hannibal ein neues Album, allerdings mit kleinerem Produktionsbudget, ermöglichte. Im November 1981 wurden fast alle Lieder vom vergangenen Jahr also neu eingespielt, dieses mal aber mit einem grandiosen Ergebnis. Dabei vergisst man schnell, wie die persönliche Situation der beiden damals war: Linda war hochschwanger mit ihrem dritten Kind, der Tochter Kamila, und gesanglich nicht mehr zu Schwerstarbeit im Studio in der Lage: es wurde deshalb viel aus einzelnen Gesangspassagen zusammengestückelt, was man aber im Ergebnis nicht merkt. Teilweise übernahm Richard sogar den Sologesang von Linda, z.B. beim wunderbaren Opener "Don't Renege On Our Love".
Vor den Aufnahmen muss sich Richard in eine andere Frau verliebt haben und verließ nach den Aufnahmen und nach der Geburt die Familie und ging in die USA. Gegen Ende 1982 stand die Veröffentlichung des Albums an, das ein großer Erfolgs zu werden versprach, deshalb die (letzte?) große Chance, die Karriere der beiden wieder voran zu bringen. Gegen Ende des Jahres gingen die beiden also trotz der bereits erfolgten privaten Trennung auf gemeinsame US-Tournee, auf der Linda dann quasi Trennungs- und Liebestexte von Richard singen musste, was ich mir bei aller Professionalität als sehr schwierig vorstelle. Diese Tournee muss zwischen genial und schlimmsten Abstürzen gependelt haben. Nach der Tournee trennten sich konsequenterweise auch die beruflichen Wege der beiden: Richard startete aus seiner neuen Wahlheimat heraus eine mittelprächtige Karriere mit zahlreichen Alben, keines davon so schlecht wie "Sunnyvista" (vielleicht bis auf die Cover, aber das ist eine andere Geschichte!), aber nur wenige davon so gut wie - oder sogar noch besser als - "Shoot Out The Lights" (vielleicht "Hand Of Kindness" von 1983?).
Lindas Neuanfang stand dagegen unter großen Handikaps: sie hatte drei kleine Kinder groß zu ziehen (was ihr offensichtlich gut gelungen ist, wenn man sich z.B. ihren Sohn Teddy Thompson anschaut!), war keine begnadete Instrumentalistin und auch keine Songschreiberin, sondern eben "nur" Sängerin. 1985 erschien ihr von Hugh Murphy (siehe weiter oben!) mit vollem Keyboardeinsatz produziertes Album "One Clear Moment", quasi mit einem prophetischen Titel. Danach war über 15 Jahre Funkstille, aus der sie sich erst im neuen Jahrtausend mit zwei wunderbaren Soloalben ("Fashionably Late" von 2002 und "Versatile Heart" von 2007) zurückmeldete.
(16.08.2008)

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The dB's: "Repercussion" (1982)
Peter Holsapple und Chris Stamey schufen in den unsäglichen Früh80er-Zeiten diesen wunderbaren, quasi zeitlosen Gitarrenpop-Klassiker.
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Steve Eliovson/Collin Walcott: "Dawn Dance" (ECM, 1982)
Kürzlich habe ich mal herumgegoogelt und geschaut, was es denn noch so alles von dem leider viel zu früh verstorbenen Tabla- und Sitarspieler von Oregon gibt. Dabei entdeckte ich dieses Album, das Collin Walcott zusammen mit dem mir bisher völlig unbekannten Akustik-Gitarristen Steve Eliovson eingespielt hat. Wegen des nicht unbescheidenen Kaufpreis von knapp 20 Oiro hatte ich für einen Moment gezögert - aber zum Glück nur für einen Moment. Sonst wäre mir diese wunderschöne Musik, irgendwo zwischen Folkpicking und typischem ECM-Sound (Towner & Abercrombie) entgangen. über Steve Eliovson lässt sich auch über das scheinbar allwissende Internetz wenig erfahren: "Dawn Dance " blieb anscheinend das einzige Album des wahrscheinlich aus Südafrika stammenden Gitarristen.
(22.08.2011)
"The Force" (Line, 1982)
Die Platte war damals schwer zu kriegen - und auch wenn es leichter gewesen wären, hätten sich wohl trotzdem nicht viele dafür interessiert. Für mich war es aber in schweren musikalischen Zeiten (Synthie-Pop!!!!!), als ob Weihnachten und Ostern zusammen fielen, denn gleich zwei meiner Helden schlossen sich, wenn auch nur für kurze Zeit, zu einer dreckigen kleinen Gitarrenband zusammen: Deke Leonard von Man und Sean Tyla von Ducks Deluxe bzw. der Tyla Gang. Als Rhythmusgruppe sind bei den meisten Titeln Bassist Mickey Groome (war 1974 für kurze Zeit bei Ducks Deluxe) und Trommler Paul Simmons zu hören. Bei 2 Liedern spielen sogar die alten Man-Mucker Martin Ace und Terry Williams.
Nick Gravenites - John Cipollina Band: "Monkey Medicine" (Line, 1982)
Line Records von Uwe Tessnow aus Hamburg war in den 80ern eines meiner Lieblingslabel. Neben vielen Reissues aus den 60ern und 70ern, u.a. das komplette Grateful Dead-Programm von deren eigenem Label, gab es auch einige interessante Neuveröffentlichungen kleinerer Labels in Deutschland (z.B. frühe Camper Van Beethoven-Platten oder "Blood & Chocolate" von Elvis Costello), sowie gelegentlich Eigenproduktionen wie diese Platte von Nick Gravenites (eine "kleinere" San Francisco-Legende: Songschreiber für Janis Joplin, Produzent des Quicksilver Messenger Service-Debüts und Sänger bei den semi-legendären Electric Flag) zusammen mit John Cipollina, dem Hexer auf der Gibson SG, der zwar wegen seiner Mitwirkung bei Bands wie Quicksilver Messenger Service und Copperhead gewiss noch "legendärer" als sein Partner ist, aber wohl auch keine Reichtümer ansammeln konnte. Unterstützt von den unbekannteren Musikern an Bass (Al Staehely - war mal bei der James Gang - oder war es Jo Jo Gunne?) und Schlagzeug (Marcus David - von ihm weiß ich überhaupt nichts). Was für Musik wird geboten? Meist auf Nick Gravenites Stimme zugeschnittener Blues, dazwischen einige eher rockige Stücke, die Al Staehely geschrieben hat und auch selber singt. Anspieltipps: "Blues In The Bottle" mit schönem zweistimmigen, aber nicht zu kompliziertem Gitarrenthema (das wir deshalb auch mit den Rusty Nails gerne gecovert haben) und die einzige Fremdkompostion "Pride Of Man", die es auch schon auf dem oben erwähnten Debüt von QMS zu hören gab.
Green On Red (Down There, 1982)
Debüt-EP einer tollen Rockband, mitten in den ansonsten musikalisch weitesgehend trostlosen frühen 80ern. Sonst gab's vergleichbar eigentlich nur den Gun Club von Jeffrey Lee Pierce und das Dream Syndicate von Steve Wynn, der auch Labelchef von Down There war. Sänger Dan Stuart, Keyboarder Chris Cacavas, Bassist Jack Waterson und Trommler Alex MacNicol kommen sehr ungestüm, fast schon punkig, daher und klingen noch nicht so deutlich nach "Alt-Country" wie in den späteren Jahren. Gitarrist Chuck Prophet,der später der musikalische Kopf der Band wird, war noch nicht dabei (es gibt hier nur sehr rudimentäres Gitarrenspiel von Dan Stuart). Tragendes Instrument ist die schräge Orgel von Chris Cacavas. Starkes Teil.
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Hermine: "The World On My Plates" (Crammed Discs, 1982)
Ein völlig obskure EP mit sechs Liedern, die von der Dame mit französischem Akzent auf Englisch gesungen werden. "I Won't Make It Without You" ist von Nick Lowe und befindet sich im Original auf dem Brinsley Schwarz-Album "Please Don't Ever Change". "Blue Angel" wurde von Roy Orbison geschrieben, "The Thrill is Gone" soll aus dem Repertoire von Bessie Smith stammen. Meist nur vom Klavier und Saxofon begleitet, hat das Ganze durchaus eine ähnlichkeit zum Gesangstil von Nico bei Velvet Underground. Und auf jeden Fall ein tolles Coverfoto!
Chris Hillman: "Morning Sky" (Sugar Hill, 1982)
Nach einigen Versuchen mit mittelmäßigem Mainstream-Rock in den 70ern (zuerst als Souther-Hillman-Furay Band, dann Solo oder im Duo/Trio mit den Ex-Byrds-Kollegen Roger McGuinn und Gene Clark) kehrt Hillman auf dem Independent-Label Sugar Hill zurück zu seinen Wurzeln - und die heißen Country und Bluegrass. Die Begleitband ist exquisit (Geiger Byron Berline, Steeler Al Perkins, Bassist Emory Gordy und Banjospieler Herb Pedersen), die Songs ebenso. Vor allem die Coverversionen sind gelungen: "Tomorrow Is A Long Time" (Bob Dylan), "Ripple" (Jerry Garcia/Robert Hunter), "Goodtime Charlie Got The Blues" (Danny O'Keefe), "It's Happening To You" (John Prine) und "The Taker" (Kris Kristofferson/Shel Silverstein). Dazu kommt das Remake des Byrds-Klassikers "Hickory Wind" (Chris Hillman/Gram Parsons), das aber nicht ganz an das Original mit Gram Parsons oder Emmylous Version heranreicht.
Kowalski: "Schlagende Wetter" (Virgin, 1982)

Die LP habe ich Mitte der 80er aus der Grabbelkiste gezogen, für unhörbar empfunden und wieder weiterverschenkt. War wohl ein grosser Fehler:
Die Band um den Sänger und Schauspieler Uwe Fellensiek (SK Kölsch) und den Bassisten Hans Bäär (Ex-Hoelderlin, großer Bruder von Wolf Maahn) hat leider nur diese eine LP, schlicht ein Meilenstein der deutschsprachigen Rockmusik, hinterlassen. Neben den musikalischen Oberhämmern "Indianer", "Massenhass", "Stahlmaschinen" und "Ultradeterminanten" auch einen Auseinandersetzung mit brauner Vergangenheit ("Eine peinsame Zeit").

'Und schon wieder Beklommenheit und Hochmut,
Arroganz um die Verletzlichkeit herumgebaut;
unentschlossenes Wetter, daß sich unter die Haut zwängt,
spöttisch lächelnd, seine Gefühle ins Kalte drehend.
In der Tat, eine peinsame Zeit!'

The Monochrome Set: "Eligible Bachelors" (Cherry Red, 1982 )
Lost & Found...
(19.07.2015)
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"Motor Boys Motor" (Albion, 1982)
Eine ungewöhnliche Platte von einer ungewöhnlichen Band. Alleine schon das Covermotiv auf der Vorderseite schreckt zugleich ab und macht neugierig. Auf der Rückseite sind dann die Musiker abgebildet: für Punker zu alt, für Rocker zu hässlich - was bleibt: allerschrägster R&B, der - wenn überhaupt - höchstens an Captain Beefheart und Howlin Wolf erinnert (auf ihrer Stiff-Single von 1980 war z.B. ein Beefheart-Song auf der B-Seite). Nach dieser einen Platte war leider wieder Schluß, als Sänger Tony Moon die Band verließ. Gitarrist Bill Carter und Bassist Chris Thompson kehrten aber 1983 als Screaming Blue Messiahs zurück und wurden dann zumindest ein klein wenig bekannter.
Jerry Jeff Walker: "Cowjazz" (MCA, 1982)
Mitten in der popmusikalischen ödniss der frühen 80er erschien dieses Klassealbum des "Texaners ehrenhalber" mit seiner wunderbaren Mischung aus Country und Rock und eigentlich ohne Jazz. Viele von Euch kennen den Mann nur insofern, dass sie schon mal seinen größten Hit "Mr. Bojangles" gehört haben.
Wir kommen jetzt zum Kapitel "Extremnamedropping": Die älteren in der Interpretation von Sammy Davis Jr. oder Frank Sinatra, die Jüngeren von Robbie Williams. Ein paar vielleicht auch nur in der Interpretation von Peter Bursch. Herrn Walker wird das egal sein, denn das Lied leistet sicherlich einen wesentlichen Beitrag zu seiner Altersversorgung!
Steve Young: "To Satisfy You" (Line/Rounder, 1982)
... und noch eine schöne Platte aus den dunklen 80ern, die ich fast vergessen hatte! Selber eigentlich ein angesehener Songschreiber, der gerne gecovert wird (Eagles, Merle Haggard, etc.) finden sich hier aber mit einer Ausnahmne nur Coverversionen, z.B. eine sehr schöne Version von "No Expectations" von den Rolling Stones. Vielleicht wird es ja deswegen als eines der schwächeren Alben des stimmgewaltigen Sängers und Gitarristen eingeschätzt? Eigentlich ist es mein liebstes, denn es ist das erste, was ich mir von ihm gekauft habe, nachdem ich ihn schon mehrfach bei Alan Bangs im BFBS-Niteflight gehört hatte. Für DM 2,99 Mitte der 80er bei Harry Bohlen in Wesel. War eine ziemlich gute Investition!
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Erstellt: Letzte Aktualisierung: 01.05.2022 22:27 33902 Besucher seit dem 01.12.2002
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