Waiting For Louise präsentiert: Michaels Favoriten aus 2007
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Michaels Favoriten 2007

Nr.1: Wilco: Sky Blue Sky Nr.2: Laura Veirs: Saltbreakers Nr.3: Kim Richey: Chinese Boxes Nr.4: Hoelderlin: 8 Nr.5: The Sea And Cake: Everybody Nr.6: Crowded House: Time On Earth Nr.7: Linda Thompson: Versatile Heart Nr.8: Richard Thompson: Sweet Warrior Nr.9: Damon & Naomi: Within These Walls Nr.10: Loudon Wainwright III: Strange Weirdos ...

Jahresrückblick

Viele gute Platten gab's auch dieses Jahr zu Hören. Ausnahmsweise habe ich einen Favoriten gefunden, den auch so einige andere Leute gut finden, etwa die vom deutschen Rolling Stone oder der eine oder andere meiner Freunde und Kollegen. Als ich mir Wilcos "Sky Blue Sky" vor wenigen Tagen noch mal angehört und auch die DVD noch mal angeschaut hatte brauchte ich auch nicht lange zögern: zwar mag ich eigentlich alle Platten, die ich auf diesen Seiten so vorstelle, aber die richtig guten Platten mache ich für mich an den richtig guten Liedern darauf fest. Um das deutlicher zu machen habe ich jeweils ein oder zwei Lieder erwähnt, die mir auf den jeweiligen CDs besonders gut gefallen haben - und da kommt eben so leicht nichts an "Impossible Germany" heran! Ganz klar mein Lied des Jahres.

Das Album des Jahres

#1: Wilco: "Sky Blue Sky" (Nonesuch, Mai 2007)

Direkt begeistert bin ich dagegen schon nach dem ersten Hören vom neuen Wilco-Album. Da will ich mich jetzt mal ganz spontan sehr weit aus dem Fenster hängen und sagen: bestes Album der Band bislang. Punkt.
Lange, aber irgendwie schlichte Songs - wie man der Bonus-DVD entnehmen kann, wurden diese größtenteils live und voller (Gruppen-)Harmonie aufgenommen. Umgehauen hat mich dann auf Anhieb das dritte Lied: "Impossible Germany". Nicht aus patriotischen Gefühlen heraus, sondern wegen der schönen, zweistimmigen Gitarrenpassage von Sänger und Songschreiber Jeff Tweedy und Allroundspieler Pat Sansone, über die der begnadete Gitarrist Nels Cline ein absolutes Wahnsinnssolo spielt. Im Titelsong spielt er sogar eine wunderschöne Lapsteel, die ohne Nostalgie Erinnerungen an die Frühphase der Band aufkommen läßt. The Band, Grateful Dead, Allman Brothers und Wishbone Ash in ihren besten Momente (das heißt natürlich: fast alles bei The Band, viele bei den Allman Brothers und den Dead, sowie ein paar bei Wishbone Ash). Pure Früh70er (ca. 72/73!) ohne nostalgische Peinlichkeiten. Auf jeden Fall ein Album für meine Jahres-Charts.
(13.05.2007)

  • Lieblinxlieder: natürlich "Impossible Germany" wegen der Gitarrenarbeit von Cline, Tweedy und Sansone. Mein Lied des Jahres. Oder der Opener "Either Way", wegen der Sologitarre. Oder der Titelsong, neben der hübschen Lapsteel von Cline auch mit einem tollem Gitarrensolo von Tweedy.
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weitere Highlights des Jahres (die Top 10)

#2: Laura Veirs: "Saltbreakers" (Nonesuch, April 2007)

Die Lady hat, so weit ich weiß, schon mehrere Alben veröffentlicht, ist mir aber jetzt erst aufgefallen. Unter den vielen Herren- und vor allem Damen aus der Abteilung "aktuelle Singer/Songwriter" ragt Laura Veirs für mich klar heraus. Sehr gute Songs, eine interessante (wenn auch nicht spektakuläre) Stimme, aber vor allem sehr schöne, zeitlose, abwechslungsreiche und originelle Arrangements. Mrs. Veirs sei hiermit weiterempfohlen.
(13.05.2007)

  • Lieblinxlieder: "Don't Lose Yourself" (mit tollem Uralt-Synthiesound und Drumcomputer!), das rockende "Wandering Card" und der Titelsong "Saltbreakers" mit dem schönen Wechselgesang von Laura und ihren Männern.
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#3: Kim Richey: "Chinese Boxes" (Vanguard, Juli 2007)

Vor fünf Jahren hab ich ihr letztes Album "Rise" zu meiner Platte des Jahres erkoren. Dann flog sie bei ihrer Plattenfirma "Lost Highway", bei der Ryan Adams offensichtlich machen darf, was er will, raus und ich hatte mich sehr aufgeregt und mir sogar Sorgen um die Zukunft dieser tollen Sängerin und Songschreiberin gemacht. Jetzt ist sie endlich zurück, hat beim alten Kultlabel Vanguard angeheuert und in England mit Giles Martin (Sohnemann von Sir George) mal wieder eine tolle Platte hinbekommen.
(28.07.2007)

  • Lieblinxlied: direkt das erste - "Jack and Jill"
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#4: Hoelderlin: "8" (EMI/Odeon, März 2007)

Der Krautrock lebt!!! Alte Helden - zweiter Teil!!! Zwar war die Wuppertaler Band zu ihren Hochzeiten in den 70ern nie meine absolute Lieblinxband, aber ich habe ihren ersten beiden Alben (das deutschsprachige Folkalbum von 1972 auf dem Pilz-Label und den titellosen Nachfolger in Englisch von 1975) doch sehr gemocht. Die späten Sachen waren mir zu "poppig" (z.B. das Album "New Faces" von 1979). Das letzte Werk, "Fata Morgana" von 1981, wieder mit deutschen Texten, habe ich mir damals gar nicht mehr angehört: es soll sich um einen hilflosen Versuch handeln, auf einen der letzten Waggons vom NDW-Zug aufzuspringen. Die Band hatte sich zur Veröffentlichung auch konsequenterweise aufgelöst, Bassist Hans Bäär und Rüdiger Elze, Gitarrist der letzten Besetzung, anschließend zusammen mit dem späteren Schauspieler Uwe Fellensiek schnell die kultige Band Kowalski gegründet.
Jetzt, nach 25 Jahren, ist die Band wieder da in alter Frische: kurz nach Veröffentlichung des gesamten Backkatalogs aus der Zeit beim Stuttgarter Intercord-Label durch die EMI, gibt es ein neues Album, das es doch tatsächlich schafft, den komplexen und eigenständigen Rock der Frühphase der Band, mit nicht verborgener Anlehnung an die Vorbilder Genesis (zu Peter Gabriel-Zeiten) und King Crimson, mit modernen Klängen zu verbinden. Verantwortlich dafür sind die alte Rhythmusgruppe (Hans Bäär und Michael Bruchmann am Schlagzeug) und drei junge Musiker an Gitarre, Keyboards und Geige, wobei besonders die Sängerin mit dem merkwürdigen Namen Ann-Yi Eötvös auffällt, die ihren eigenen Stil hat und gar nicht erst versucht, den alten Sänger Christoph Noppeney zu ersetzen. Der ist übrigens als Gast bei einem Lied mit seiner Bratsche dabei und arbeitet ansonsten als Kinderarzt in Solingen. Auch der alte Mitstreiter Büdi Siebert ist mit Saxofon und Flöte zu hören. Er gehörte zwar nie fest zur Band, hatte aber als Gastmusiker damals auf dem Album "Clowns & Clouds" und auch oft live eine wichtige Rolle gespielt.
(10.03.2007)

  • Lieblinxlieder: das treibende "Angel" zu beginn und am Schluss der wunderschöne Folksong "Rivers"
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#5: The Sea And Cake: "Everybody" (Thrill Jockey, Mai 2007)

Das ist irgendwie meine Lieblinxband aus dem Chicago-Postrock-Umfeld. Alle paar Jahre kommen Sam Prekop, Archer Prewitt, Eric Claridge und John McEntire zusammen, um eine dieser tollen Platten hinzukriegen. Ist das noch Rockmusik? Irgendwie schon. Was auch sonst. Aber irgendwie auch nicht. Müsst Ihr Euch unbedingt anhören!
(06.05.2007)

  • Lieblinxlieder: "Middlenight" mit schöner Flöte (?) aus dem Mellotron (?) und samtweichem Gesang von Sam Prekop, das fast gesangslose "Left On", irgendwo zwischen Neu und Television und zum Schluss da wunderschöne "Transparent", das klingt, wie es heißt
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#6: Crowded House: "Time On Earth" (EMI/Parlophone, Juni 2007)

Crowded House machen glücklich! Nach mehr als 10 Jahren Pause (in der es zum Glück ja ein paar Neil Finn und Finn Brothers-Platten gab!) ist eine der besten Pop-Bands in der Nachfolge der Beatles wieder am Start - und natürlich mit einem richtig tollen Album. Da gab es im Vorfeld von meiner Seite auch überhaupt keine Skepsis. Mehr zu den Einzelheiten dann nach intensiverem Hören. Hier nur noch eines: im Herbst gibt es genau zwei Deutschland-Konzerte - und ich bin in Köln dabei!!!
(01.07.2007)

  • Lieblinxlieder: "A Sigh" und das mit den Dixie Chicks geschriebene "Silent House" und die Wurlitzer-Ballade "You're The One To Make Me Cry"
#7: Linda Thompson: "Versatile Heart" (Rounder, August 2007)

Eine der besten englischen Sängerinnen meldet sich mit einem wunderschönen Album nach fünf Jahren zurück. Mit dabei Sohn Teddy Thompson und Tochter Kamila Thompson, von denen auch bald neue Alben zu erwarten sind, auf die ich mich schon freue. Dieses mal nicht dabei ist leider Ex-Gatte Richard Thompson, der nur mit einer kleinen, aber feinen und gleichzeitig charmanten Gemeinheit als Fußnote erwähnt wird: "a little known, but extremely useful guitarist".
Was macht für mich momentan ein Album zu einem "wunderschönen" Album? Zuerst natürlich eine gute Gesangsstimme, über die Linda nach (langer?) Krankheit ja inzwischen wieder verfügt, dazu schöne Chorstimmen aus der Verwandtschaft und dem Freundeskreis (neben den Kindern sind noch Martha Wainwright, Jenny Muldaur, Eliza Carthy und Anthony zu erwähnen). Außerdem eine transparente Produktion und Instrumentierung, die elektrische und akustische Instrumente gut mischt (mit Schwerpunkt auf den akustischen Instrumenten!), ausgeführt von Könnern mit klarer persönlicher Note (etwa die Saitenmultinstrumentalisten Martin Carthy, David Mansfield und Larry Campbell). Außerdem eine gute Songauswahl, die Eigenes und Fremdes mischt (hier z.B. je ein Titel von Rufus Wainwright und Tom Waits). Und dann gibt's hier noch am Anfang und am Ende ein schönes Instrumentalstück von Teddy Thompson. Einleitend nur mit der Gitarre gespielt, am Ende aber als Streicherarrangement von niemand anderem als Robert Kirby, der ja auch auf den ersten beiden Nick Drake-Alben hier etwas einzigartiges schuf.
(07.09.2007)

  • Lieblinxlieder: der Titelsong "Versatile Heart" und "Beauty" (von Rufus Wainwright)
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#8: Richard Thompson: "Sweet Warrior" (Proper, Juni 2007)

Mal wieder ein sehr schönes Album von einem meiner liebsten Sänger, Songschreiber und Gitarristen (vor allem in dieser Kombination kaum zu schlagen!). Nach einigen Jahren auch mal wieder mit voller Band aufgenommen und vor allem mit toller Arbeit an der elektrischen Gitarre. Und mit einem für Richards Verhältnisse "halbwegs gutem" Cover. Da wurde einem in der Vergangenheit ja schon so einiges zugemutet (eine Auswahl scheußlicher Richard-Thompson-Plattencover gibt es hier zu bewundern!)
(23.06.2007)

Die Platte gefällt mir immer besser! Vielleicht sogar was für meine Top10 zum Jahresende?
(01.07.2007)

  • Lieblinxlieder: die Ballade "Take Care The Road You Choose" und "Bad Monkey" mit einem Gitarrensolo, wie nur Mr. Thompson es spielen kann
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#9: Damon & Naomi: "Within These Walls" (20.20.20 Records, Sept./Nov. 2007)

Es war gar nicht einfach aufzutreiben, dieses neue Werk der singenden Ex-Rhythmusgruppe von Galaxy 500! Bei Glitterhouse Fehlanzeige und bei Amazon zu teuer. Aber es gibt ja auch noch JPC. Aber jetzt genug mit der Schleichwerbung.
Im Prinzip hat sich seit dem letzten Album "The Earth Is Blue" von 2005 kaum was geändert: Damon singt und spielt die akustische Gitarre und trommelt anschließend dazu, mehr Klangfarbe als Rhythmus. Naomi spielt ihren melodischen Bass, ein paar Keyboardtupfer und singt immer mehr und immer besser. Der Japaner Michio Kurihara von der Band Ghost fügt seine ganz wunderbaren Klangfarben auf der E-Gitarre hinzu. Rhob Rainey spielt das Sopransaxofon und arrangiert atmosphärische Bläsersätze. Neu dazugekommen sind ein paar Streicher, für die jetzt wohl endlich genug Etat vorhanden war. Das Ganze soll auch wieder zu hause in der Wohnung der beiden aufgenommen worden sein, aber ich kann das bei dem perfekten Wohlklang der Musik kaum glauben ...
(30.11.2007)

  • Lieblinxlieder: "Defibrillation" - das schönste Lied über Elektroschockbehandlung und "Stars Never Fade" wegen der WahWah-Gitarre
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#10: Loudon Wainwright III: "Strange Weirdos - Music From And Inspired By the Film Knocked Up" (Universal/Concord, August 2007)

Obwohl ich mich durchaus als Fan von Loudon Wainwright dem Dritten bezeichnen würde, wollte ich mir das neue Album zuerst gar nicht kaufen, denn Soundtracks sind normalerweise nicht mein Ding - und den Film habe ich im Kino auch nicht gesehen. Gute Kritiken (auf die ich sonst auch nicht höre) und eine gute Laune meinerseits (die mich dann immer mal wieder zum Online-CD-Kauf verführt) haben dann aber letztendlich doch dazu geführt, dass ich dieses ausgezeichnete Album jetzt zu Hause hören kann: und es ist sogar eines seiner besten Alben geworden! Singer/Songwriterstoff der alten Schule, aber mit erstklassigem Klang und erstklassiger Band eingespielt: u. a. m. Busenfreund Richard Thompson mit seiner unnachahmlichen Sologitarre, Joe Henry (Co-Produzent und Co-Autor), Greg Leisz (der wohl zur Zeit angesagteste Steelgitarrist) und Van Dyke Parks. Ach ja - gab's da dieses Jahr nicht auch eine Platte von seinem Sohnemann?
(16.09.2007)

  • Lieblinxlieder: die melancholischen "You Can't Fail Me Now" und "Valley Morning" , sowie das ironische "X or Y" mit starkem Gospelchor

auch gut ...

Norah Jones: "Not Too Late" (EMI/Blue Note, Jan. 2007)

Norah Jones macht sehr schöne Platten. Norah Jones verkauft auch ungeheuer viele Platten. Letzteres interessiert mich eigentlich nicht. Aber ich befinde mich ausnahmsweise mal ganz auf der Linie des Mainstream-Publikums, was mich einerseits ein wenig irritiert, aber andererseits auch wieder beruhigt, denn es zeigt, dass für mich Musik für den "Massengeschmack" nicht automatisch ungenießbar sein muss. Am anderen Ende der Fahnenstange gibt es ja schließlich einen ganzen Haufen unverkäuflicher, unkommerzieller Musik, die ich überhaupt nicht schätze.

Aber zurück zur neuen Platte von Norah Jones, bei der sich zu den ersten beiden Alben musikalisch kaum was verändert hat, außer dass sie nun alle Lieder selber geschrieben hat oder als Autorin beteiligt war, was ihr gelegentlich als Schwachpunkt vorgeworfen wird: es würden "die großen Songs fehlen". Ich für meinen Teil kann das nicht bestätigen. Mir gefallen ihre neuen Lieder auf Anhieb, auch wenn da vielleicht auf dem ersten Blick kein "Hit" zu entdecken ist. Mich freut es, dass Norah sich da jetzt wesentlich mehr zugetraut hat als noch vor 3 Jahren bei "Feels Like Home", wo ja schließlich auch schon die Hälfte der Lieder ihren Namen in der Autorenliste hatten. Erwähnt werden sollte auch Lee Alexander, Bassist, Co-Autor und Freund der Lady, der dieses mal die Produktion ganz alleine gemeistert hat, da Arif Mardin, Produzentenlegende von Atlantic Records und verantwortlich für die ersten beiden Alben, ja im vergangenen Sommer verstorben war.

PS: die leider 3 Oiro teurere Deluxe-Edition hat als Beigabe eine DVD mit ein paar netten Videos. Die Lady gefällt mir nicht nur musikalisch sehr ...
(28.01.2007)

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Oren Lavie: "The Opposite Side Of The Sea" (Tuition, Jan. 2007)

Mein letzter Tipp, bevor ich wieder für zwei Wochen nach Formentera verschwinde, stammt von Heino Walter, mit dem ich mich seit einiger Zeit musikalisch austausche. Hier nur kurze Infos, weil ich in das Album erst einmal kurz reinhören konnte: Oren stammt aus Israel, ist schon (erst?) drei&ßig Jahre alt, landete über London und New York in Berlin, hat dort knapp drei Jahre an seinem Debütalbum gearbeitet. Eine Stimme ähnlich der von Nick Drake (wirklich!). Schöne, spärliche und deshalb auch zeitlose Arrangements. Ich hab mir die CD auf den MP3-Player gepackt und erzähle Euch mehr davon, wenn ich wieder da bin.

C.U.
(26.05.2007)

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"Endless Highway - The Music Of The Band" (429 Records, Jan. 2007)
Wenn ich was in den Musikzeitschriften über Tribute-Sampler lese habe ich oft das Gefühl, dass sich die Kritiker genervt fühlen ("schon wieder werden gute Lieder von irgendwelchen Möchtegernkünstlern verhunzt..."). Sicherlich ist da manchmal was dran und die eine oder andere Interpretation auch nervend - oder vielleicht auch nur überflüssig. Aber ich für meinen Teil freue mich immer wieder, wenn ich Songs von Künstlern, die ich sehr verehre, in neuen Versionen hören kann: oft bringt mich das dann nach längerer Zeit mal wieder zu den Originalen zurück. So habe ich "Black Muddy River" von den Grateful Dead für mich und Waiting For Louise eigentlich erst durch die Coverversion von Norma Waterson wieder entdeckt.
Auf jeden Fall gibt es hier tolle Songs aus dem Repertoire von The Band, d.h. es sind zumeist Lieder von Robbie Robertson, gelegentlich zusammen mit seinen Kollegen geschrieben, aber auch zwei (bzw. drei) Nummern von Bob Dylan, die The Band aufgenommen wurden. Die zweite wichtige Zutat sind natürlich gute Interpreten, alle kompetent und mit dem Herzen dabei, auch wenn die gro&ßen überraschungen ausbleiben. Allerdinx brauch ich auch nicht unbedingt eine Hipp-Hopp Version von "Up On Cripple Creek".
Was ist besonders schön geworden? Zum Beispiel retten die Allman Brothers "The Night They Drove Old Dixie Down" aus den Klauen von Joan Baez (sorry, Joan!) und Juliane Werding. Auch hat es mich extrem gefreut, alle drei Roche-Schwestern mal wieder gemeinsam singen zu hören ("Arcadian Driftwood"). Gute Platte.
(06.05.2007)
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Rickie Lee Jones: "The Sermon On Exposition Boulevard" (New West, Feb. 2007)

Wow! Rickie Lee Jones schüttelt schon wieder ein kleines Meisterwerk aus dem ärmel! Das habe ich zwar vor ein paar Jahren bei "The Evening Of My Best Day" ebenfalls behauptet, aber es stimmt auch dieses mal wieder- auch wenn die Plattenverkäufe damals nicht so toll waren und es sicherlich wieder nicht werden. Ich will gar nicht viel zur Platte sagen: selber hören! Besorgt euch am besten die etwas teurere Deluxe-Version mit schönen Video-Impressionen von den Studioaufnahmen. Außerdem gibt's auf der DVD noch alle Titel als MP3's - Gott sei dank, denn mein PC will die "Hybrid-CD" mit SACD (oder sagt man da Sack-CD?) leider nicht fressen.

Noch 'ne kleine, nette Anekdote: Ich hab am Samstag meine erste Rollertour 2007 gemacht, so wie es sich gehört mit Rheinfähre Orsoy, und bin dann in Moers gelandet, mitten im Karnevalstrubel, und hab meinen Freund Peter besucht, der mal in Wesel einen netten Plattenladen hatte und jetzt sein Geld bei einem HiFi-Diskaunter in Moers verdient. Wir haben uns nett unterhalten und ich rufe beim Stöbern durch die CD-Regale kurz rüber, ob das neue Rickie Lee Jones-Album schon da wäre, als mir gegenüberstehend ein Fremder freudestrahlend die CD rüberreicht und sagt, dass er sie sich gestern gerade selber gekauft hätte und total begeistert sei. Fand ich nett. Toller Service. Ich sollte wohl öfter mal nach Moers fahren.
(18.02.2007)

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Dirk Darmstaedter: "Our Favorite City" (Tapete, März 2007)

Zusammen mit seinem Schlagzeuger Lars Plogschties und ein paar Gitarren hat sich unser alter Bekannter im vergangenen Spätherbst auf nach Südengland in das Studio von Lee Russell (mit bisher unbekannt, soll aber Produzent von Ezio sein, wie ich lese) gemacht und dort mal wieder eine wunderbare Platte hinbekommen. Für mich ist der Ex-Sänger der Jeremy Days ganz klar einer der besten Singer/Songwriter aus deutschen Landen, wenn nicht sogar darüber hinaus!
(08.04.2007)

PS: Es ist gerade mal April und es befinden sich bereits fünf Platten aus deutschen Landen auf dieser Seite der Neuigkeiten!

Flowerpornoes: "Wie Oft Musst Du Vor Die Wand Laufen Bis Der Himmel Sich Auftut?" (V2, März 2007)
Elf Jahre nach der letzten Platte gibt es von Duisburgs bester Band endlich wieder was zu hören. Das sind natürlich Tom Liwa mit seinen Flowerpornoes und nicht Peter Bursch mit seiner Bröselmaschine. Eigentlich gibt es keinen großen Unterschied zu den letzten Soloplatten, denn die Rhythmusgruppe der Mailorder-CD als Tribut an Randy California (die ich auch unbedingt noch mal vorstellen muss!), Peter Herrmann am Bass und R.M.Leukel am Schlagzeug, ist auch hier auf den meisten Songs mit dabei (die alte Band mit Schwester Birgit Q. an der Kirmesorgel und Bassmann Markus Steinebach kam erst im Laufe der Aufnahmen wieder zusammen). Aber irgendwie hat das Ganze eine ganz neue Dynamik, die den Soloplatten fehlte!
Etwas merkwürdig finde ich allerdinx, dass die Band ihr neue Platte beim englischen Label V2 von Richard Branson dem ehemaligen Macher von Virgin herausbringt. Wird da viel von der Band erwartet oder ist das nur ein Abschreibungsmodell? Weil es sich in jedem Fall um eine tolle Platte handelt soll uns Hörern das jetzt mal total egal sein ...
(04.03.2007)
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Green Apple Sea: "Forever Sounds Great" (Skycap, März 2007)
Scharmant-dezenter Singer-Songwriter-Pop aus Münster. "Americana" aus Westfalen? Klingt komisch, ist aber so.
(06.05.2007)
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James Harries: "Days Like These" (Dekkor, März 2007)
Eine Entdeckung von meinem Bandkollegen bei Songs To The Siren, Mathias Schüller, der den waliser Sänger mit tschechischem Wohnort am vergangenen Samstag in "seinem Club", dem Weseler Jugendzentrum Karo, zu Gast hatte. Nur mit Akustikgitarre (allerdinx mit vielen Effektgeräten!), einer gigantischen Stimme und einer virtuosen tschechischen (?) Rhythmusgruppe hat er dort einen Wahnsinnsgig abgeliefert, der den Top-Act aus Holland, Ad Vanderveen, ein ganz klein wenig alt aussehen ließ. Mathias findet, das James was von Jeff Buckley hat, einem seiner erklärten Helden. Ich höre dagegen (bei aller Eigenständigkeit des Mannes!) eher Tim Buckley heraus. Womit wir uns ja dann ja doch irgendwie einig sind.
Ach ja - ausnahmsweise habe ich mal wieder auf einem Konzert die CD gekauft, die erst Ende März offiziell erscheinen wird. Sie hält die Versprechungen des Konzerts und bietet sogar noch mehr, weil dort alles etwas üppiger arrangiert ist, ohne überladen zu sein: Zentrum bleiben Stimme und die ausgezeichnet gespielte Akustikgitarre. Moderne und gleichzeitig zeitlose Singer-Songwriter-Musik "at it's best"! Ich bin mal gespannt, ob James Harries im Laufe des Jahres noch etwas bekannter wird. Das Zeug dazu hat er in jedem Fall.
(09.03.2007)
Kraan: "Psychedelic Man" (EMI/Harvest, März 2007)
Und noch mal Deutschrock! Kraan waren in den 70ern genauso wie Hoelderlin beim Stuttgarter Intercord-Label unter Vertrag und bringen jetzt ebenfalls bei der alten Tante EMI, sogar bei deren reaktiviertem (?) Kultlabel Harvest, eine neue Platte heraus, die ebenfalls nicht altbacken daherkommt. Ich war zwar vor allem wegen dem virtuosen, aber manchmal eben auch penetranten Bassspiel von Helmut Hattler nie ein echter Kraan-Fan (mein einziges, damals in den 70ern gekauftes Album war das "kommerzielle" Album "Let It Out"), aber die neuen Sachen machen Spaß beim Hören. Und sogar Herr Hattler spielt angenehm banddienlich.
(01.04.2007)
Man: "Diamonds & Coal" (Point, März 2007)
Alte Helden - erster Teil: es war nach dem Ausstieg von Gründungsmitglied Deke Leonard und dem Rückzug vom Micky Jones, letztem verbliebenen Musiker der ersten Besetzung von 1968, nach schwerer Erkrankung, nicht zu erwarten, dass es noch mal eine neue Man-Platte geben würde, aber Bassist Martin Ace, mit Unterbrechungen immerhin seit 1970 dabei, hat in seinem Sohn Josh Ace und Mickys Sohn George Jones kompetenten Ersatz an den Gitarren gefunden. Es gibt jetzt also Man "in der zweiten Generation". Das Ganze birgt natürlich gewisse Risiken, weil Deke und Micky nicht wirklich zu ersetzen sind, aber die Youngsters halten sich eigentlich ganz gut.
Positiv ist also zu vermerken, dass es Man immer noch gibt und immer noch grandios rockt. Dazu kommt, dass die Platte (für Man-Verhältnisse) gut produziert ist. Die Schwachpunkte dürfen aber nicht verschwiegen werden: Gesanglich können der "bisheriger Gelegenheits- und jetzt Hauptsänger" Martin Ace und die beiden Junioren die Lücke von Deke und Mickey nicht füllen. Auch stellt sich beim ersten Hören der Eindruck ein, dass das neue Songmaterial nicht an die alten Klassiker vom Schlage "Bananas" und "C'mon" heranreicht. Aber vielleicht relativiert sich meine Einschätzung ja noch? Auf jeden Fall freue ich mich auf die kommende Deutschlandtournee. Mit Glück kann ich die Burschen dann im April in Nürnberg sehen. Und da gibt es dann garantiert "Bananas" und "C'mon" zu hören!
(10.03.2007)
Graham Parker: "Don't Tell Columbus" (Bloodshot, März 2007)
Schön, dass es so jemanden wie den Herrn Parker noch gibt! Ein alter Sack, dessen erste Platten in den 70ern als Pubrock und sogar als Punkrock angeboten wurden. Vielleicht erinnert sich ja noch der eine oder andere von Euch an das tolle Debütalbum "Howlin' Wind" oder seinen Rockpalastauftritt ca. 1980 mit seiner Band "The Rumour" in der damals Brinsley Schwarz (auch so eine kleine Pubrocklegende) und sogar Nicky Hopkins mitgewirkt haben. "The Rumour" gibt es schon lange nicht mehr und Graham Parker hat es inzwischen von England in die USA verschlagen, wo er sich in seiner keinen Nische als knarziger Singer/Songwriter wohl ganz gut eingerichtet hat. Auf jeden Fall bringt er regelmä&ßig gute bis sehr gute Alben heraus - zwar nicht mehr bei einer gro&ßen Plattenfirma (er war in den Spät70ern ein Hoffnungsträger von Polygram/Vertigo neben - ähem- den Dire Straits!), aber immerhin beim kultigen Americana-Independent Label Bloodshot (Waco Brothers, Ryan Adams). Sehr sympathisch finde ich es auch, da&ß er als ehemaliger "Schrammelgitarrist" inzwischen bis auf Schlagzeug und Keyboards alle Instrumente sehr kompetent selber spielt. Auch wenn da sicherlich der "enge finanzielle Rahmen" einer Independent-Produktion eine nicht unwichtige Rolle bei dieser Entscheidung gespielt hat. Außerdem ist Graham Parker einer der wenigen Menschen, der Pilotenbrillen tragen kann und darf.
(29.04.2007)
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Sons Of Jim Wayne: "Leavingthecave" (Warehouse, März 2007)
Vorzüglicher Low-Fi-Alternative-Country aus dem kleinen Städtchen Waltrop bei Dortmund vom Duo Stefan Kullik und Bernd Uebelhöde (Ex-Ferryboat Bill).
(01.04.2007)
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Lucinda Williams: "West" (Lost Highway, März 2007)

Das Album ist natürlich ein Pflichtkauf. Und nach Meinung einiger Kritiker auch ihr bislang bestes Album. Ich hab's jetzt zweimal gehört - am Dienstag auf dem Weg zur Arbeit nach Frankfurt im ICE und am Donnerstag auf dem selben Weg zurück. Es ist auf jeden Fall ihr Album mit dem besten Klang, was sicherlich ein Verdienst von Produzentenlegende Hal Willner und der Mitwirkung der allerbesten Musikanten, die man in den Studios antreffen kann, ist: u. a. Bill Frisell und Jim Keltner. Aber irgendwie bin ich (noch?) nicht so richtig begeistert, denn ich kann bei den Liedern (noch?) nichts Meisterliches hören. Viele Akkordfolgen sind von Lucinda (und anderen) schon mehrfach verwendet worden und die Melodien sind auch sehr vorhersehbar. Bei den einleitenden Akkorden vom neunten Lied "What If" wusste ich schon, wie die Melodie werden würde, bevor Lucinda den ersten Ton sang. Danach kommt aber wenigstens der Höhepunkt der Platte mit dem fast 10minütigen "Wrap My Head Around That", das zwar nur aus einem einzigen Bassriff besteht, aber einen tollen Spannungsbogen aufbaut..

Wenn das Alles jetzt zu negativ klingt, so will ich doch betonen, dass es ein schönes Album ist - aber Lucinda gehört für mich eben zu den Allerbesten der Singer/Songwriter-Zunft und ich habe wohl etwas mehr erwartet. Oder vielleicht etwas überraschenderes.
(16.03.2007)

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Neil Young: "Live At Massey Hall 1971" (Reprise, März 2007)
So - jetzt habe ich lange genug gewartet, um mir eine Meinung zu bilden zum "neuen" Neil Young-Album. In den Zeitschriften und BLOGs habe ich oft was von einem "Meisterwerk" gelesen. Dabei ist es doch "nur" ein - wenn auch sehr schöner - akustischer Soloauftritt von einem meiner Helden aus seiner Frühzeit "zu Hause" in Toronto, Kanada.
Auf der Habenseite stehen für mich ganz klar der Klang der CD und die zumindest teilweise ungewohnte Setliste: so gibt es zum Beispiel einige Lieder vom erst im folgenden Jahr erscheinenden Album "Harvest" zu hören, die damals natürlich noch niemand kannte. Es gibt aber auch Nervendes: zum Beispiel der für meine Ohren etwas peinliche Applaus des Publikums in "Journey Through The Past" bei der Stelle "Now I'm Going Back To Canada...". Außerdem finde ich die Bildaufnahmen auf der Bonus-DVD wegen der miserablen Qualität eher "unansehnlich".
Vielleicht bin auch nur in Anbetracht der aktuellen Veröffentlichungsflut von Neil Young (innerhalb von einem und einem halben Jahr sind erschienen: "Prairie Wind" (September 05), "Living With War" (Mai 06), "Live At Fillmore 1970" (11/06), "Living With War - In The Beginning" (12/06), die DVD "Heart Of Gold" (01/07) und jetzt diese Live-CD) auch nur übersättigt? Auf jeden Fall habe ich mir die Zweitauflage von "Living With War" ohne den Riesenchor nicht mehr gekauft, obwohl die Platte "noch besser als die erste Version" sein soll. Ich fühle mich da ein klein wenig verarscht. Na ja - "Live At Massey Hall" kann da ja nichts für. Wie auch immer.
(13.05.2007)
"Keren Ann" (EMI/Blue Note, April/Juni 2007)
Dies ist wohl schon das dritte Album der Dame, die aus Israel stammt, in Paris aufgewachsen ist und inzwischen in New York lebt und arbeitet. Frühere Alben sollen in Französisch sein, aber auf diesem titellosen Album wurde erstmals ausschließlich Englisch gesungen. Für ältere Zeitgenossen: Es klingt stark nach Velvet Underground. Etwas Jüngere unter uns fühlen sich vielleicht ein wenig an die Band Mazzy Star erinnert, die ja aber auch im Grunde nach VU klangen. So etwas mag ich natürlich sehr!
(30.09.2007)
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Dinosaur Jr.: "Beyond" (Play It Again Sam, April 2007)
Das kam für mich sehr überraschend, dieses neue Album einer meiner allerliebsten "Krachbands"! Sogar in Urbesetzung mit Trommler Murph, Bassist Lou Barlow und Bandchef J. Mascis. Das klingt alles so frisch und unverändert, als wären seit "Freak Scene" keine 20 Jahre in's Land gegangen.
(13.05.2007)
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Inger Marie Gundersen: "By Myself" (Stunt, April 2007)
Eine Zufallsentdeckung aus dem Radio, die ich fast wieder vergessen hatte! Inger Marie Gundersen ist eine mir bislang unbekannt gebliebene Jazzsängerin aus Dänemark - zumindest wurde die CD in Kopenhagen aufgenommen. Neulich fiel mir das besagte Hörerlebnis wieder ein, aber ich konnte mich nicht mehr an den Namen der Dame erinnern. Zum Glück kam ich dann aber mit einigem Grübeln wieder auf das Lied, das gespielt wurde: "I Don't Want To Talk About It", bekannt gemacht von Rolf Stuttgart, aber geschrieben von Danny Whitten, zu finden auf dem Debütalbum von Neil Youngs Begleitband "Crazy Horse". Durch Googeln kam ich dann auch wieder auf den Namen der Sängerin und entdeckte, dass sich auf der CD noch mehr tolle Songs befinden, in ebenso schönen Jazzversionen: Lieder von James Taylor, Billie Holliday, Hank Williams und Jaques Brel, dazu sogar "A Taste Of Honey" (diese WDR2-Mittagsmagazin-Herb Alpert-Nummer, die auch schon von Lizz Wright veredelt wurde) und sogar "One" von U2.
(01.12.2007)
Nils Koppruch: "Den Teufel Tun" (V2, April 2007
Und schon wieder ein Album aus deutschen Landen, das mir gefällt - und sogar eins mit deutschen Texten! Nils Koppruch kannte man bisher nur als Sänger und Songschreiber der offensichtlich dahingeschiedenen Hamburger Band Fink, die ich eigentlich immer sehr gemocht habe, auch wenn mir am Schluss ihre Mischung aus Country und Rock mit moderner Elektronik nicht mehr so zugesagt hat. Von den Drumcomputer-Experimenten und anderen Spielereien ist auf seinem ersten Soloalbum nichts übrig geblieben, sodass man hier vielleicht von einem der besten Fink-Alben sprechen kann.
(20.04.2007)
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Patti Smith: "Twelve" (Columbia, April 2007)
Braucht die Welt ein weiteres Album mit Coverversionen? Natürlich nicht. Aber das ist für mich auch nicht die Frage, denn ich mag viele dieser Hommagen doch sehr. Vor allem wenn sie von jemandem stammen, der als Songschreiber selber zur ersten Garnitur gehört. So wie Patti Smith.
Die Auswahl der Songschreiber auf "Twelve" ist zwar nicht überraschend (Beatles, Stones, Neil Young, Dylan, Doors), aber doch ganz offensichtlich mit Herzblut gemacht worden. Und besonders dann, wenn Patti Smith sich an einer so bekannten Vorlage wie "Gimme Shelter" oder "Smells Like Teen Spirit" versucht und dabei dann etwas ganz Eigenes schafft, wird deutlich, was für eine große Künstlerin diese Frau doch selber ist.
(14.04.2007)
The Blue Aeroplanes: "Harvester" (EMI/Harvest, Mai 2007)

Eine meiner englischen Lieblinxbands ist wieder zurück. Nach "Altitude" vom vergangenen Jahr, dessen Lieder bis in das Jahr 1995 zurückreichen und deshalb auch in den unterschiedlichsten Besetzung aufgenommen wurde (mit "Sänger" Gerard Langley als einziger Konstante), gibt es dieses mal sogar eine feste Besetzung (wie immer mit drei Gitarristen, darunter zwei neuen und einem, der vor einigen Jahren schon mal zur Truppe gehört hatte), was darauf schließen lässt, dass es sich hier wohl durchweg um aktuelle Aufnahmen handelt.
Die Blue Aeroplanes haben im Laufe der Jahre immer mal gerne gecovert (ich erinnere mich z.B. an eine geniale Version von Lou Reeds "Rock'n'Roll" oder Paul Simons "Boy In The Bubble"), aber "Harvester" ist sogar ein richtiges Tributealbum geworden. Allerdinx wird hier nicht einer Band oder einem Songschreiber gehuldigt, sondern einem Plattenlabel - natürlich dem kultigen Label "Harvest", der damaligen "Progressiven"-Abteilung von Tante EMI, die es inzwischen ja auch wieder gibt. (z.B ist dort das neue Kraan-Album erschienen!)
Wir bekommen hier deshalb eine recht bizarre Mischung von Songmaterial geboten, aber immer im typischen "Blue-Aeroplanes-Sound" (wenn Ihr wisst, was ich meine): "Fireball" von Deep Purple (das geht tatsächlich!), von eher unbekanntem Spät60er- (Michael Chapmans "I Didn't Work Out von dessen schönem Debütalbum "Rainmaker") und Früh70er-Stoff (u.a. von Kevin Ayers, Pink Floyd, Syd Barrett, der Edgar Broughton Band und sogar BARCLEY JAMES HARVEST, die ja wohl scheinbar auch einmal in der progressiven Schublade gesteckt haben!) bis hin zu Spät70er-Punkrock (das tolle "I'm Stranded" von den Saints und was von Wire, das mir aber nichts sagt).

Fazit: eine merkwürdige Platte. Eine tolle Platte. Und meine erste Deep-Purple-Coverversion. Ein Coveralbum der besonderen Art!
(23.06.2007)

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Cowboy Junkies: "At The End Of Paths Taken" (Cooking Vinyl, Mai 2007)
Kaum noch wahrgenommen von der breiten öffentlichkeit bei uns bringt diese kanadische Band regelmä&ßig gute Alben heraus. Vielleicht nicht mehr ganz so spannend wie in den späten 80ern ("The Trinity Session") und frühen 90ern "The Caution Horses"), aber kann man einer Band vorwerfen, dass man sich auf sie verlassen kann?
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Great Lake Swimmers: "Ongiara" (Nettwerk, Mai 2007)
Diese kanadische Band um den Sänger & Songschreiber Tom Dekker hatte ich ja bereits vor einigen Wochen mit ihrem neuen Album "Lost Channels" an dieser Stelle präsentiert, nachdem ich sie live im Duisburger Steinbruch erlebt hatte. Auch "Ongiara", der Vorgänger von 2007, ist ganz grossartig und hat sogar ein noch schöneres Cover. Und besser spät entdecken als gar nicht!
(02.01.2010)
Hobotalk: "Homesick For Nowhere" (Glitterhouse, Mai 2007)

Vor zwei Jahren hatten mich die Schotten mit ihrem zweiten Album "Notes On Sunset" total begeistert. Jetzt war die Vorfreude natürlich sehr groß. Der zugegebenerma&ßen nicht besonders objektive Schreiber vom Glitterhaus spricht sogar vom bislang besten Album der Band (besser gesagt: vom besten Album von Marc Pilley). Ich habe es jetzt zweimal gehört, finde es zwar auch sehr schön, bin aber nicht im "klassischen Sinne" begeistert. Etwas ratlos haben mich beim ersten Hördurchgang die mit "Homesick Part 1" bis Part 5 durchnummerierten kurzen Instrumentalsongs gelassen. Da ich von Marc Pilley als Sänger und Autor ja bekanntlich sehr viel halte, muss ich da natürlich noch verstärkt angreifen, um dieses Album doch noch für mich zu entdecken.
(13.05.2007)

Keine wesentlichen neuen Erkenntnisse beim dritten Hördurchgang! Ein Lied fällt auf, "How It Is". Und weiterhin Verwirrung ob der fünf instrumentalen Zwischenspiele.
(17.05.2007)

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Kings Of Leon: "Because Of The Times" (RCA, Mai 2007)
Keine Ahnung eigentlich, warum mir diese Band aus Nashville/Tennessee so gut gefällt, denn eigentlich machen sie nichts Besonderes - zumindest nichts besonders Originelles. Aber irgendwie passt das halt alles toll zusammen und ergibt eine feine Rockplatte. Leider scheint es dieses mal kein 10-Inch-Doppelvinyl zugeben, sodass ich mir doch die CD kaufen musste!
(06.05.2007)
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Nick Lowe: "At My Age" (Proper, Mai 2007)
Schön, mal wieder was von einem meiner Helden aus alten Pubrockzeiten bei den Bands Brinsley Schwarz und Rockpile zu hören. Beim ersten Eindruck wirkt es zwar etwas schlapp, aber wir sind ja durch den Titel der CD vorgewarnt und dürfen keinen 70er-Jahre-Rock erwarten. Es klingt sogar eher nach den 40ern und 50ern (so weit ich das beurteilen kann). Der Mann ist inzwischen in der Van Morrison-Liga angekommen - eigentlich gefällt es mir sogar besser als das, was man zuletzt von "Van The Man" zu hören bekam!
(23.06.2007)
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Son Volt: "The Search" (Mai 2007)
So langsam mache ich mir Gedanken, was denn mein Lieblinxalbum des Jahres sein könnte. In der ganz engen Wahl befindet sich das neue Wilco-Album, wobei ich ausnahmsweise mal auf der gleichen Wellenlänge wie der deutsche Rolling Stone liege, während Devendra Banhart, Sieger beim Musik Express, mich immer noch ein klein wenig ratlos macht.
Während ich also vor mich hin grüble fällt mir auf, daß ich die neue Platte von Son Volt, der Band von Jay Farrar, dem ehemaligen Bandkollegen von Jeff Tweedy in alten Uncle Tupelo-Tagen doch glatt vergessen habe! Schnell die CD rausgeholt und aufgelegt - eine wunderschöne CD, aber natürlich schwebt da immer der Vergleich mit seinem alten Partner drüber. Und gäbe es da wirklich ein Duell der beiden (was ich nicht hoffe!), so hat Farrar in der Disziplin "Wahrnehmung in der öffentlichkeit" natürlich auf ganzer Linie verloren, während er in den Disziplinen "Gesangsdarbietung" und "Qualität Songwriting" für mich in Augenhöhe mit Tweedy arbeitet, als Sänger und Gitarrist vielleicht sogar noch etwas besser ist. Warum würde ich trotzdem wohl Wilco den Vorzug vor Son Volt geben? Wilco sind (inzwischen) zu einer ganz tollen BAND geworden, mit einer atemberaubenden Teamleistung, wenn man etwa an die Gitarrenarbeit von Nels Cline und das Schlagzeugspiel von Glenn Kotche denkt, während es sich bei Son Volt doch eher um einen tollen Singer/Songwriter mit guter Begleitband handelt.
(24.12.2007)
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"A Tribute To Joni Mitchell" (Nonesuch, Mai 2007)
Und hier ein weiterer Tribute-Sampler! das besondere ist hier vielleicht die ungewöhnlich hochkarätig besetzte Interpretenriege, durch die der besondere Stellenwert von Joni Mitchell als Autorin bestens hervorgehoben wird: Björk, Caetano Veloso, Prince, Elvis Costello, Emmylou Harris und James Taylor wird man sicherlich so schnell nicht wieder gemeinsam auf einem Tribute-Sampler finden.
(06.05.2007)
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Ryan Adams: "Easy Tiger" (Lost Highway, Juni 2007)
Da geht es wohl nicht nur mir so: die wirre Veröffentlichungspolitik vor einigen Jahren mit einem guten ("Cold Roses") und zwei mittelmäßigen ("Jacksonville City Nights" und "29") Alben innerhalb von zwölf Monate anstatt einem Knaller vom Kaliber "Heartbreaker" bzw. "Gold" hat dazu geführt, dass ich mich nicht sonderlich auf das neue Album gefreut habe. Ich hab es mir natürlich trotzdem gekauft, u. a. weil die bisherigen Kritiken von einem Album sprechen, dass zwar nicht "richtig toll" sei, aber eben das beste seit den beiden oben genannten Werken. Beim ersten Hören hat es noch nicht Klick gemacht, aber das kann ja noch werden ...
(01.07.2007)
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"The Autumn Defense" (Broken Horse/Broadmoor, Juni 2007/2008)
Bereits 2006 aufgenommen und 2007 beim familieneigenen Label Broadmoor von Schwester Laurie Stirratt in den USA erschienen (siehe dazu auch die beiden CDs von Blue Mountain!), wurde das neue Werk der beiden Wilco-Musiker John Stirratt und Pat Sansone jetzt auch in England veröffentlicht und erreicht schließlich auch meine Aufmerksamkeit. Auch hier gilt wie schon bei When Skipack Tripped: auf Grund der Qualität des Vorgängers "Circles", kann man sich das neueste Werk der Band ungehört anschaffen - und wird nicht enttäuscht!!!
(14.08.2008)
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"COLLIE ///// electric" (Rent A Dog, Juni 2007)
Das neue Album von Markus Maria Jansen aus Krefeld, früher mal Sänger der wunderbaren M. Walking On The Water, in den letzten Jahren unter dem schlichten Namen Jansen mit deutschen Texten unterwegs, jetzt aber mal wieder in Englisch und ganz puristisch rockend mit Gitarre, Bass und Schlagzeug und mit einem ganz tollen Bandnamen. Das findet der eine oder andere wahrscheinlich langweilig. Ist aber richtig gut.
(24.12.2007)
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Fit & Limo: "Astralis" (September Gurls, Juni 2007)
Und nochmal meine Lieblinxfranken. Diese Aufnahmen aus der Zeit von April 2005 bis März 2006 sind wohl die letzte gemeinsame Arbeit des Duos nach immerhin 25 gemeinsamen Jahren (erste Kassettenveröffentlichungen gehen bis in die frühen 80er zurück!). Diesesmal wieder ohne Gäste und gut wie immer.
(13.07.2010)
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Zwanie Jonson: "... It's Zwanietime" (Buback Tonträger/Hoobert, Juni 2007)
Christoph Kähler, Schlagzeuger für Veranda Music, Nils Koppruch und Wolf Maahn, hat im letzten Jahr fast unbemerkt ein wunderschönes Soloalbum herausgebracht, irgendwo zwischen Folk, Gitarrenpop und Barjazz angesiedelt. Ich sag mal: Brian Wilson und die Beatles sind nicht weit weg. Alles selber komponiert und ganz toll gesungen - und dazu auch noch fast alles selber eingespielt, aber es hat gar nichts von dillethantischem bis höchstens charmantem Homerecording, sondern klingt auch noch richtig gut produziert.
Singende & komponierende Trommler - das scheint ja ein neuer Trend zu sein (hallo Mathias!).
(09.03.2008)
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Glenn Mercer: "Wheels In Motion" (Pravda, Juni 2007)
Solodebüt des ehemaligen Sängers der Feelies. Die alte Magie ist (wieder?) da. Fast alle alten Bandkollegen mischen mit, sogar der inzwischen zum Starschlagzeuger aufgestiegene Anton Fier (Golden Palominos). Zeitloser, hypnotischer Gitarrenschrammelrock. Mag ich immer noch sehr.
(28.07.2007)
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Mark Olson: "The Salvation Blues" (Hacktone, Juni 2007)

"A two-year journey through the heart of loss and redemption, in words and music. Illustrated with photographs."

Die Platte nach der Trennung von Victoria Wiliams beinhaltet (wie zu erwarten) viele Lieder über Trauer und Verlust, hat aber auch ein paar durchaus positive überraschungen dabei: es war beim neuen Plattenlabel offenbar ein größerer Etat da, der einen Sound fast wie auf den alten Jayhawks-Platten ermöglicht hat. Dieser Eindruck entsteht nicht zuletzt auch deswegen, weil die Gesangsharmonien von Gary Louris, seinem alten Partner bei den Jayhawks stammen. Viel Geld wurde auch in die Verpackung gesteckt: die CD kommt zumindest in der Erstauflage wie ein Buch (im Schutzumschlag samt Klappentext) daher.
Vor allem gefällt mir die Platte aber natürlich wegen der guten Songs von Mark Olson. Ein weiterer Kandidat für die Platte des Jahres?
(28.07.2007)

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Judee Sill: "Live In London - The BBC Recordings 1972-1973" (Water/Troubadour, Juni 2007)
Erstmalig offiziell veröffentlicht sind hiermit die Aufnahmen, die Judee Sill bei ihren London-Besuchen gemacht hat. Auch solo zur Gitarre oder zum Klavier war die Frau beeindruckend.
(28.07.2007)
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Rufus Wainwright: "Release The Stars" (Geffen, Juni 2007)

Tja - ich weiß noch nicht so recht, ob mir das gefällt, was ich da so höre. Da muss ich mir beim Hören wohl etwas mehr Mühe geben ...
(23.06.2007)

Ich bin immer noch nicht schlauer. Viel Operette, wenig Rock'n'Roll. Immerhin kann man irgendwo die Gitarre von Richard Thompson heraus hören ...
(01.07.2007)

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James Yorkston: "Roaring The Gospel" (Domino, Juni 2007)
Eine nette Raritätensammlung des schottischen Sängers aus den Jahren 2000 bis 2006, die mir fast entgangen wäre. Besonders interessant ist für mich natürlich die bisher nur auf einer Single-B-Seite erhältliche Coverversion von Tim Buckley's "Song To The Siren", für die Yorkston mal bei einem Konzert in Spanien von einem Fan gerügt wurde, wie er selber in den ausführlichen Linernotes berichtet und dann ganz unschuldig entgegnet, dass er doch lediglich die Aufnahme von This Mortal Coil kennen würde und gar nicht wüsste, dass die Nummer von Tim Buckley sei.
(23.06.2007)
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Lonnie Jordan: "War Stories" (Concord/Fantasy, Juli 2007 * Jan. 2008)
Von der Papierform her ist das eigentlich kein Gewinnerspiel: Lonnie Jordan, vor langer Zeit mal Keyboarder der legendären Funkband War, bringt nach ungefähr 20 Jahren Studioabstinenz ein Soloalbum heraus, auf dem er neben neuen eigenen Songs und ein paar interessanten Neubearbeitungen alter Rocksongs ("Paint It Black" von den Stones als Salsa, Mambo oder so was Ähnlichem und eine tolle Neuinterpretation von "Third Stone Frome The Sun" von Jimi Hendrix) auch fünf Nummern seiner alten Kapelle War neu eingespielt hat. Und dann nennt er das Ganze auch noch "War Stories", damit auch JEDER weiß, was Sache ist. Das riecht vom Weiten also verdammt und penetrant nach Wiederaufbereitung oder sogar Leichenfledderei!
Das in den USA bereits im vergangenen Sommer veröffentlichte Album steht außerdem erst seit Anfang des Jahres als teurer Import bei uns in den Plattenläden. Ich hab's auch erst vor zwei Wochen zufällig dort entdeckt und - nachdem es mit einiger Verzögerung beim Namen Lonnie Jordan bei mir "KLICK" gemacht hat - es mir sofort angehört. Ich war total begeistert vom Sound: altmodisch in den 70ern verankert (nur analoges Zeug: Fender Rhodes, Mellotron, Mini Moog, etc.) und gleichzeitig mit einer absolut modernen, fetten Produktion. Der Preis von 18 Oiro 99 hat mich dann aber vom Kauf zunächst abgehalten.
Zuhause stellte ich dann leider fest, dass die Platte über Webshops sogar noch teurer ist - wenn sie sie überhaupt angeboten wird. Deshalb steht jetzt also doch mit etwas Verzögerung ein Album für fast 19€ in meinem Plattenschrank - aber der Kauf hat sich absolut gelohnt: Funk & Latin-Rock at it's best - genauso wie schon bei War zu ihren besten Zeiten!
(02.03.2008)
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Os Mutantes: "Mutantes Live: Barbican Theatre, London, 2006" (Luaka Bop, Juli 2007)
Brasiliens beste Rockband kehrte nach über 30 Jahren auf die Bühne zurück und spielte im Londoner Konzertsaal "Barbican Theatre" ein grandioses Konzert, das hier auf CD und DVD vorliegt. Ich habe in den letzten Jahren kaum eine Konzert-DVD gesehen, die mich ähnlich begeistert hat. übrigenz eine sehr günstige Zufallsentdeckung aus der Grabbelkiste im 2nd-Hand-Shop. Da strahlt der Schatzsucher in mir.
(27.09.2008)
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Fionn Regan: "The End Of History" (Lost Highway, Juli 2007)
Fionn Regan ist ein junger irischer Singer/Songwriter und Akustikgitarrist, dessen wunderbares Debütalbum ich bei der Erstveröffentlichung im Sommer 2006 in England auf dem Bella Union Label genauso verpasst habe, wie die Zweitveröffentlichung vom Sommer 2007 in den USA bei Lost Highway. Allerdinx  gibt es vom US-Label ein 10"-Vinyl-Doppelalbum,  das ich kürzlich im Kölner Normal-Plattenladen entdeckt habe. Der Sticker auf der Hülle zitierte u. a. die Times ("this is similar to Dylans early albums, but with the flow of a Nick Drake - a stunning combination") und den NME ("Ireland's answer to Bright Eyes"), was natürlich erst einmal ziemlich marktschreierisch daherkommt. Da ich aber in guter Stimmung war, vor allem weil ich beim Stöbern endlich Nick Drakes "Five Leaves Left" als neuwertiges Vinyl zu einem erschwinglichen Preis gefunden hatte, habe ich auch hier ohne langes Überlegen zugegriffen.
Der Kauf hat sich gelohnt! Ich höre zwar keinen Dylan heraus, vielleicht ein wenig Conor Oberst bei der Gesangsstimme. Dafür sind aber die Lieder durchweg gut, extrem sparsam instrumentiert, aber man vermisst nichts: es gibt kein Bedürfnis nach größeren Arrangements (so wie auch schon auf "Pink Moon" oder von mir aus auch beim frühen Dylan). Vor allem aber hat der Bursche (im Unterschied zu Dylan!) eine sehr gute und interessante Fingerstyle-Technik auf der Gitarre, die sich nicht vor der von Nick Drake zu verstecken braucht! Noch ein Tipp: guckt Euch das Video zum Opener "Be Good Or Be Gone" auf Youtube an!
(21.11.2008)
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Josh Rouse: "Country Mouse, City House" (Bedroom Classics, Juli 2007)
Die letzten CDs von Josh Rouse fand ich alle ziemlich gut, besonders "Nashville" von 2005 und "1972" von 2003. Jetzt habe ich das neue Album schon zweimal durchgehört - alles klingt genauso wunderbar wie bisher - aber irgendwas fehlt mir: leider weiß ich nur nicht so genau, was das ist. Vielleicht der unnachahmliche Rouse-Ohrwürmer, der einen sofort packt?
Ich werde dem Album wohl noch öfter lauschen müssen ...
(11.09.2007)
The Sheiling: "Life In A Box" (Umbrella Head, Juli 2007)

The Sheiling nennt sich die Band bzw. das "Folk/Roots Collective" um den Sänger Dylan Jones aus Aberystwyth in Wales, die traditionelle Folkssongs und Eigenes mit den Liedern von Nick Drake und Tim Buckley mischt. über diese Verbindung habe ich die CD letztendlich auch kennen gelernt, denn Dylan hatte mir kürzlich eine Email geschickt, weil ich seine CD "Remnants", die ich zwar nicht gehört hatte, aber wegen gleich vier Buckley-Songs in meine übersicht mit Tim Buckley Tribute-CDs aufgenommen hatte. Inzwischen haben wir uns musikalisch ausgetauscht, sodass drei Sheiling-CDs den Weg zum Niederrhein und zwei W4L-CDs und die neue "Songs To The Siren"-EP den Weg nach Wales gefunden haben.
"Life In A Box" ist eine Zusammenstellung aus aktuellen Aufnahmen von 2006 und Liedern der drei bisher veröffentlichten CDs, die bis in das Jahr 2000 zurückreichen und enthält mit "From The Morning" eine meiner allerliebsten Interpretationen von Nick Drake-Songs neben dem "River Man" von Julia Hülsmann und Roger Cicero.

"Life In A Box" kann man hier bestellen: www.fourdogsmusic.co.uk
(28.09.2007)

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Luciana Souza: "The New Bossa Nova" (Verve, Juli 2007)
Die erste Anschaffung als Nachwirkung auf die neue Till Brönner-CD: Luciana Souza ist Brasilianerin und legt hiermit ihr erstes englisch gesungenes Album vor. Es ist auch kein reines Bossa-Nova-Album, sondern liegt genauso wie "Rio" von Till Brönner im Spannungsfeld von Jazz / Pop / Brasilien. Die Lieder selber sind meist nicht ganz so bekannt, stammen aber fast alle von den besten Songschreibern der "etwas gesetzteren Generation": Leonard Cohen, Randy Newman, James Taylor (der sogar bei seinem "Never Die Young" mitsingt), Brian Wilson (das göttliche "God Only Knows" von Pet Sounds!), Joni Mitchell, Steely Dan und Sting. Nur eine Nummer von Elliot Smith passt da generationstechnisch nicht so ganz hinein, fällt aber nicht unangenehm auf. Insgesamt eine sehr schöne CD von einer großen Sängerin, die ich bis vor kurzem noch gar nicht kannte!
(03.10.2008)
Richard & Linda Thompson: "In Concert, 1975" (Island, Juli 2007)
Familie Thompson und kein Ende! Nach den tollen neuen Soloalben von Richard und Linda gibt es jetzt nach über 30 Jahren endlich die damals geplante, aber nie durchgeführte Veröffentlichung eines Livealbums der beiden. Zwar gab's drei der Lieder schon mal auf der Richard Thompson-Compilation "(guitar, vocal)" von 1976, aber jetzt endlich das komplette (?) Konzert vom November 1975 zu hören ist doch eine feine Sache. Die Thompsons sind in gesanglicher und instrumentaler Höchstform (O.K. Linda singt nur ...), genauso wie die wunderbare Rhythmusgruppe, bestehend aus Dave Mattacks und Dave Pegg von Fairport Convention und dem virtuosen Akkordeonspieler John Kirkpatrick.
Ach ja - in wenigen Tagen kommt auch das dritte Soloalbum von Sohn Teddy heraus - und auch Tochter Kamila steht angeblich kurz vor der Veröffentlichung ihres Debütalbums.
(11.09.2007)
Kelly Willis: "Translated From Love" (Rykodisc, Juli 2007)
Am selben Tag wie Kim Richey meldet sich auch eine weitere, von mir sehr verehrte Sängerin zurück. Auch sie hat fünf Jahre verstreichen lassen seit ihrem letzten Album "Easy", was aber, soweit ich es weiß, mit einer Babypause zu tun hat. Wenn dann so etwas schönes entsteht spielt das auch überhaupt keine Rolle. Vorzüglich produziert wurde das Album von Chuck Prophet (Ex Green On Red).
28.07.2007)
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Vic Chesnutt: "North Star Deserter" (Constellation, Aug. 2007)
Dem Mann vom Glitterhaus ging's nicht anders als mir: Vic Chesnutt ist schon irgendwie gut, aber auch nicht soooo gut, wie manche Leute behaupten. Bis man bei "North Star Deserter" dann doch begristert ist und nur noch staunen kann, denn auch ein exzellenter Versschmied braucht für ein richtig tolles Album eben eine richtig tolle Band. Die Kombination von Chesnutt und dem wunderbaren Silver Mt. Zion Memorial Orchestra aus Montreal ist anscheinend genau die richtige!
(10.04.2010)
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Mekons: "Natural" (Quarterstick, Aug. 2007)
Seit ungefähr 30 Jahre existierte diese aus Leeds stammende Band. Was mal als politischer Punkrock begann hat sich zu zeitlosem, politischem "Rock i.w.S." entwickelt, nicht mehr wirklich Punk (man wird ja älter, zynischer und weiser), auf keinen Fall Mainstream, irgendwie schon so was wie "Alternative" oder sogar "Americana", nie gleich klingend auf zwei Alben, manchmal nervend, aber auf jeden Fall immer spannend. Beim neuen Album, dessen Erscheinen mich völlig überrascht hatte, klingt alles wieder etwas akustischer und zugänglicher als bei den vergangenen Platten, was meinen momentanen Hörgewohnheiten entgegenkommt und manchem Hardcorefan der Band vielleicht den Spruch "Ausverkauf" oder "seicht" entlockt. Mir ist das völlig egal. Welche andere Band ist schon ähnlich lange im Geschäft kann von sich behaupten, auch immer noch so spannende Musik zu machen und so eigenständig zu sein?
(07.09.2007)
David Murray Black Saint Quartet feat. Cassandra Wilson: "Sacred Ground" (Justin Time, Aug. 2007)
Seit längerem mal wieder eine aktuelle Jazzplatte auf dieser Seite. David Murray, einer der weltbesten Tenorsaxofonisten, legt hier eine fast klassische (im Coltran'schen Sinne) Quartettplatte hin, bei der zwei Titel durch den Gesang von Cassandra Wilson veredelt werden. Zeitlos, kraftvoll, inspiriert, modern. Und das alles gleichzeitig. Vielleicht sollte ich auch noch einmal an seine tolle CD "Dark Star" erinnern, auf der er mit gro&ßem Bläserensemble Grateful-Dead-Stücke zum Besten gibt?
(30.09.2007)
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Okkervil River: "The Stage Names" (Jagjaguwar, Aug. 2007)
Zwar letztes Jahr schon gehört und als gut befunden, aber erst jetzt wieder entdeckt, als der Nachfolger "The Stand Ins" erschienen ist.
(19.10.2008)
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Kevin Ayers: "The Unfairground" (Tuition, Sept. 2007)
Bei Althippie Kevin Ayers musste ich nicht lange überlegen, ob ich das neue Album mag: heute Mittag von einer bezaubernden Briefträgerin überreicht wusste ich schon nach wenigen Takten der Musik, dass das was für mich ist!
Wie ich lesen konnte, liegt das letzte Album bereits 15 Jahre zurück - ich kann mich sogar noch ganz grob dran erinnern, wie ich es mir damals gekauft habe, auch wenn ich mich nicht wirklich erinnern kann, ob ich "Still Life With Guitars" damals gut fand. Auf jeden Fall habe ich das Album scheinbar vergessen, denn in meinen Highlights von 1992 ist es bislang nicht zu finden.
(11.09.2007)
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Devendra Banhart: "Smokey Rolls Down Thunder Canyon" (XL Recordings, Sept. 2007)

Viel Musik. Sehr viel Musik. Die CD ist randvoll. Musikalisch durchaus auf meiner Wellenlänge (sprich: leicht schräger Singer/Songwriter-Stoff: Akustisches mit ein wenig Elektrischem gut gemischt), aber beim ersten Hören blieb leider keiner Songs besonders auffällig in meinen Ohren hängen. Beim zweiten Hören nervte mich dann wieder die Stimme unseres Edelhippies (kein Schimpfwort!). Jetzt, beim dritten Hören, gefällt mir das Ganze schon wieder besser, besonders das groovige "Seahorse" im Früh70er-Bluesrocksound. Doch plötzlich kommt in "Shabob Shalom" (blöder Titel!) wieder dieser nervige Meckerziegengesang. Jetzt bin ich erst mal wieder ratlos.
(10.10.2007)

Bestes Album des Jahres nach Meinung des Musik Express... Da habe ich mir die CD doch noch mal angehört, ob ich da was überhört habe - und ich mag es immer noch. Die musikalische Vielfalt ohne musikalische Beliebigkeit ist schon sehr beeindruckend. Von den Liedern gefällt mir besonders gut die lange Jam "Seahorse", das aber mit den historischen Vorbildern von den Allman Brothers oder den Grateful Dead (natürlich) nicht mithalten kann. Am schönsten sind daneben die folkigen Songs wie "Seaside" mit seinen schönen Streichern - wenn da nicht zu oft dieser jodelartige ("jodelartig", weil es kein wirkliches Jodeln ist!) Gesang kommen würde. Den mag ich einfach nicht.
(16.12.2007)

Gravenhurst: "The Western Lands" (Warp, Sept. 2007)
Portishead, My Bloody Valentine und Fairport Convention in einem Topf zusammengerührt? Das ist ziemlich reisserisch, aber sicherlich etwas zu einfach formuliert. Auf jeden Fall hat Sänger, Songschreiber und Gitarrist Nick Talbot aus Bristol zusammen mit Drummer Dave Collingwood ein tolles Album hinbekommen, das mir bei der Veröffentlichung im vergangenen Herbst leider entgangen ist. Als es jetzt, bereits wenige Monate später, im "Nice Price-Segment" aufgetaucht ist, habe ich endlich zugegriffen. Schönes, altmodisches Cover. Schöne, zeitlose Musik.
(11.05.2008)
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Joe Henry: "Civilians" (Anti, Sept. 2007)
Eine kuriose Geschichte, wie ich auf dieses Album gestoßen bin, bzw. gestoßen wurde: eigentlich mag ich den amerikanischen Singer, Songwriter und Produzenten (u. a. für Solomon Burke, Aimee Mann, Elvis Costello & Allen Toussaint) Joe Henry sehr, doch war mir sein letztes, angebliches Meisterwerk, "Tiny Voices" etwas zu sperrig, weshalb ich dieses mal eigentlich gar nicht zugreifen wollte. Dann erschien im Sommer 2007 Loudon Wainwrights neues Album "Strange Weirdos - Music From And Inspired By the Film Knocked Up", bei dem Joe Henry als Co-Autor und Co-Produzent mitwirkte. Das gemeinsam geschriebene Lied "You Can't FailMe Now" war mir dabei schon positiv aufgefallen. Vor einigen Wochen hat mir mein Freund Frank dann eine gebrannte CD des englischen Songschreibers Darren Hayman (Ex-Hefner, falls die jemand kennt) geschenkt, die mir auch sofort gut gefiel. Dann kam aber plötzlich jenes Lied "You Can't Fail Me Now": ich war etwas verwundert über diese Coverversion. Meine sofortige Internetrecherche ergab dann, dass es sich nicht um Darren Hayman, sondern um Joe Henry selber handelte, der die Nummer kurz nach Loudon Wainwright ebenfalls aufgenommen hatte. Jetzt gefiel mir das Lied sogar so gut, dass ich es selbst gesungen und gespielt habe - und bald wird es auch auf der neuen W4L-CD zu hören sein! Wie die Joe Henry-Aufnahme auf die Darren Hayman-CD geraten ist konnte bislang aber nicht geklärt werden.
(09.06.2008)
Let's Go Sailing: "The Chaos In Order" (Yardley Pop, Sept. 2007)
Immer öfter "verbergen" sich hinter Namen wie diesem hier keine "echten" Bands im "klassischen Sinne", sondern es handelt sich um Projekte von Singer/Songwritern mit einem mehr oder weniger "bandähnlichem" Umfeld. "Bonnie 'Prince' Willy" = Will OldhamGiant Sand = Howe Gelb, Vetiver = Andy Cabic, etc. p.p.
Hinter "Let's Go Sailing" steckt Shana Levy, eine talentierte und ganz aparte junge Dame, die hier u.a. mit der Unterstützung von Cellistin Tanya Haden (aus dem Charlie-Haden-Clan) einen netten Folkpop zaubert. "Nett" im ursprünglichen Wortsinn, also nicht abwertend gemeint. Entdeckt habe ich die CD beim Internetsurfen. Startpunkt war natürlich der Haden-Clan. Das erste Lied, "Sideways", ist übrigenz ein ganz vorzüglicher Ohrwurm und hat es wohl genauso wie manches Lied von Ingrid Michaelson in irgendeine Fernsehserie geschafft, deren Namen ich mir aber nicht merken konnte (und wollte). Das bezahlt die Miete sicherlich besser als CD-Verkäufe.
(15.03.2009)
Menomena: "Friend And Foe" (City Slang/Barsuk, Sept. 2007)

Knapp 14 Tage nach der Erwähnung im Plattentipp zu Ramona Falls habe ich durch Zufall (?) in der Grabbelkiste vom Duisburger Garageland auch die CD von Brent Knopfs Stammkapelle Menomena gefunden, in der die drei Multiinstrumentalisten Brent Knopf (hauptsächlich anscheinend Gitarre, Keyboards und Gesang), Danny Seim (hauptsächlich anscheinend Schlagzeug und Gesang; im Nebenjob mit dem Projekt Lackthereof aktiv) und Justin Harris (hauptsächlich anscheinend Baritonsaxofon, Bass und Gesang; Nebenjobs nicht bekannt) zusammen musizieren.
Wie soll man diese Musik jetzt nennen? Vielleicht Experimental-Indie-Pop? Früher hätte man das sicher Progrock genannt, allerdings fehlt der Band zum Glück dieser Hang zu bombastischem Kitsch und virtuoser Selbst-XXX-ung (hier bitte je nach Geschmack für die Ixe "befrei", "befriedig", "verwirklich", "beweihräucher" oder dergleichen einsetzen!), den moderne Progrockbands oft haben.
Auf jeden Fall gibt es auf "Friend And Foe" wirklich interessante und coole Sounds, wildes Spiel und - vor allem - gute Song: z.B. "Rotten Hell", das hier als Klavierballade mit dreistimmigem Gesang, Rumpelschlagzeug und Glockenspiel daherkommt. Zu dem Lied gibt es bei Daytrotter auch ein schönes Video, in dem die frei Burschen nur mit Akustikklampfe und Shakern bewaffnet singend durch die Gegend laufen und dabei von einem Ninja, einer Prinzessin und einem Gorilla verfolgt werden, auch wenn das Ganze nicht unbedingt viel Sinn ergibt. Charmanter Trash!
Ansonsten: wann konnte man zuletzt in einer Rockband so ein tolles Baritonsaxofon hören? Ok, ganz früher bei King Crimson, z.B. in "Pictures Of A City" auf dem Album "Wake Of Poseidon". Aber als tragendes Element in einer Band? Da fällt mir im Moment nur das Trio Morphine ein, die ich mir unbedingt mal wieder anhören muss!
(02.02.2010)

Das 1993er-Meisterwerk "Cure For Pain" von Morphine hatte ich bislang leider nur auf einer alten C90-Kassette, doch endlich kann ich es auch auf CD geniessen!
(01.04.2010)

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Ingrid Michaelson: "Girls And Boys" (Cabin 24, Sept. 2007)
Das ist vielleicht nicht besonders cool, diese über ein Jahr alte CD gerade jetzt hier vorzustellen, wo sie auch bei uns offiziell veröffentlicht worden ist. Außerdem habe ich noch nie im Leben diese Arztserie im Fernsehen geguckt, wo mehrere Lieder aus dem Album präsentiert worden sind.
Aufgefallen ist mir die hübsche Dame mit der Brille und dem schönen Namen in einem Video von William Fitzsimmons auf Youtube, wo sie mit gesungen hat. Anschließend sah ich mir auch ein paar ihrer eigenen Videos an - und war ziemlich angetan! Vor allem natürlich von ihrer Persönlichkeit und ihrer Musik. Ehrlich. Charmanter Folkpop mit Hirn. Anscheinend mal wieder einer der seltenen Überschneidungen von meinem Geschmack mit dem Mainstream!
(20.12.2008)
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Sandro Perri: "Tiny Mirrors" (Constellation, Sept. 2007)
über Sandro Perri habe ich zum ersten Mal im Beipackzettel einer meiner frisch angeschafften Constellation-Platten gelesen (es war das Album "North Star Deserter" von Vic Chesnutt zusammen mit dem Silver Mt. Zion Memorial Orchestra). "Tiny Mirrors" ist das Solodebüt des Sängers, Songwriters und Gitarristen aus Toronto, zu dessen Einflüssen obskure Zunftkollegen aus den 6oern, wie Tim Buckley und Tim Hardin, gezählt werden. Der einzige Coversong ist "Everybody's Talking" und stammt natürlich aus der Feder von Fred Neil. Gesanglich soll sich Perri angeblich an den Skip James-Aufnahmen bei Vanguard orientieren, aber das kann ich leider nicht aus eigener Hörerfahrung beurteilen. Mich erinnern Stimme und auch die fragilen Arrangements der Lieder eher an Will Oldham, auch bekannt als Bonnie "Prince" Billy. Bei den Stichworten Constellation und Tim Buckley habe ich natürlich nicht lange mit der Anschaffung der Platte (jawohl: als 180g schweres Vinyl! Und mit Kupfer-Siebdruck- Cover!) gezögert und wurde nicht enttäuscht: vielleicht ist "Tiny Mirrors" ja kein Meisterwerk, aber auf jeden Fall auf hohem Constellation-Niveau. Und das soll ja schon mal was heißen.
(19.04.2010)
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Angus & Julia Stone: "A Book Like This" (Capitol, Sept. 2007)
Die australischen Geschwister Stone sind mit ihrem charmantem Folkrock leider bislang gänzlich an mir vorbeigegangen. Die Musik ist genauso, wie das schöne Cover erwarten läßt. Eine Entdeckung aus dem aktuellen RoadTracks-Magazin #27.
(05.03.2009)
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Teddy Thompson: "Upfront & Down Low" (Universal/Verve Forecast, Sept. 2007)
Familie Thompson und immer noch kein Ende! Bei seinem dritten Album setzt sich der Filius von Richard und Linda zwischen alle Stühle: 11 Coverversionen von alten Countrysongs, die bei uns bestimmt kaum jemand kennt (auch ich nicht) und nur ein eigenes Lied (da sich aber nahtlos einfügt!) - und das alles nicht im aktuellen Nashville-Popsound, sondern eher wie in den späten 60ern und frühen 70ern, eingespielt mit seiner New-York-Clique, die auch auf den Alben von Rufus und Martha Wainwright zu hören ist. Außerdem hat er interessante Gesangspartner dabei: Iris DeMent (wann macht Iris mal wieder eine Platte?), Tift Merritt und Jenni Muldaur (Wann macht Jenni mal wieder eine Platte?). Dazu tolle Streicherarrangements von Robert Kirby (ja, genau der von ersten beiden Nick-Drake-LP's!), die auch überhaupt nichts mit Nashville zu tun haben. Meine Befürchtung ist jetzt, dass er damit sowohl New-York-, also auch Nashville-Fans vergraulen wird (zu sehr Country! zu wenig County!), aber wisst Ihr was? Das ist mir XXXXX-egal, denn das ist eine tolle Platte!
(16.09.2007)
"Two Gallants" (Saddle Creek, Sept. 2007)
Sicherlich nicht mehr so ganz "frisch" ist dieses Album des Gitarre/Schlagzeug-Duo aus San Francisco. Diese Minimalbesetzung hat mich bislang auch davon abgehalten, mir diese Musik genauer anzuhören. Nicht dass ich der Meinung bin, eine Gitarrenband muss einen Bassisten haben, aber dieser Minimalsound hat mich auch schon abgehalten, mich mit Bands wie den White Stripes oder der Jon Spencer Blues Explosion ernsthaft zu beschäftigen, bei aller Qualität die diese Bands sicherlich haben. Die Two Gallants habe ich mir deshalb trotzdem angehört, weil zwei der Lieder des Album gratis beim Download von MP3s zu einer Vinyl-LP mit dabei waren, deren Name mir gerade nicht einfällt. Jetzt habe ich mir die restlichen Lieder besorgt und mir gefällt dieser rumpelige, aber wunderschöne Folkrock ganz ausgezeichnet. Was vor allem am ausgezeichneten Songwriting liegt. Außerdem gibt es gelegentlich das eine oder andere zusätzliche Instrument zu hören: vor allem Mundharmonika und Streicher. Nur eben kein Bass, was in solchen Konstellationen offenbar ein Tabu zu sein scheint. Vielleicht würden dann noch mehr wie ich Leute fragen: "Warum holt Ihr Euch denn keinen festen Bassisten dazu?". Das klingt jetzt aber alles viel zu negativ: selten fehlt der Bass wirklich, weil der Trommler auch selten wirklich losrockt. Aber vielleicht ein schöner Kontrabass wie von Danny Thompson bei Pentangle, John Martyn oder Nick Drake wäre schon schön.
(17.02.2009)
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Beachfield: "Brighton Bothways" (Tuition, Okt. 2007)
Ein und ein halbes Jahr nach dem Tod von Grant McLennan und somit dem Ende der Go-Betweens gibt es ein kleines freudiges Ereignis in Form des ersten Soloalbums von Glenn Thompson, dem letzten Schlagzeuger meiner Lieblinxband. Schon auf "Worlds Apart" konnte man erahnen, dass der Mann mehr als Trommeln kann, denn bereits dort sorgte er im Studio für die eine oder andere Gitarren- und Keyboardeinlage. Auch live wusste er als Chorsänger zu gefallen. Dass er als Songschreiber und Leadsänger bei den Go-Betweens keinen Platz hatte war klar, aber er holt es jetzt nach: und gar nicht mal so schlecht! Eine angenehme Gitarrenpop-Platte ohne virtuoses Gefrickel (Glenn spielt alle Gitarren und Keyboards absolut songdienlich selber). Allerdinx finde ich nicht, dass er wie Grant McLennan singt, wie in einer Rezension behauptet wird. Oder gar die Go-Betweens ersetzten könne. Oder wollte.
(31.12.2007) mehr über "beachfield"
Cowboy Junkies: "Trinity Revisted" (Cooking Vinyl/Latent, Okt. 2007)
Zum 20jährigen Jubiläum ihres Meisterwerk "The Trinity Session" kehrte die Band zurück in die "Church Of Holy Trinity" in Toronto, mit dabei als Gäste Ryan Adams, Natalie Merchant und Vic Chesnutt. Es wird aber nicht einfach "nachgespielt", sondern in teilweise völlig neuen Version die alte Platte gewürdigt, etwa wenn Natalie Merchant am Klavier "To Love Is To Bury" singt, nur von der Geige von "Langzeitgastmusiker" Jeff Bird begleitet.
(18.11.2007)
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Stephen Duffy & The Lilac Time: "Runout Groove" (Ministry Of Sound, Okt. 2007)
In den frühen 80ern soll er Sänger und Bassist von Duran Duran gewesen sein, dann gab's von den späten 80ern bis in die 90er hinein die Band The Lilac Time, (wahrscheinlich) benannt nach einer Textzeile aus Nick Drakes "River Man", von der ich sogar 2-3 CDs mein Eigen nenne, aber deren Karriere (?) ich nicht weiter verfolgt habe. Duffy hat sogar mal zusammen mit dem Klassikgeiger Nigel Kennedy (das ist der mit der Punkerfrisur, der auch gerne Jimi Hendrix spielt!) eine CD aufgenommen. In den letzten Jahren hat er sein Geld als Songschreiber und Gitarrist bei Robbie Williams verdient und ist jetzt als Solist wieder zu seinen Folkrock-Wurzeln zurück gekehrt. Zwar wurde das Album im Rolling Stone bestenfalls "wohlwollend" bewertet, aber der Hinweis auf die Mitwirkung des legendären britischen Kontrabassisten Danny Thompson (Pentangle, Richard Thompson, John Martyn, Nick Drake, und, und, und, ...) hat mich schließlich doch dazu überredet, mir mal wieder was von dem Mann zuzulegen - und ich bin nicht enttäuscht: Eine schöne, irgendwie altmodische, bzw. zeitlose Platte! Und gleich dreimal konnte ich hier den Namen von Nick Drake droppen!
(30.11.2007)
Levon Helm: "Dirt Farmer" (Vanguard, Okt. 2007)
Wunderbar! Nach über 20 Jahren ein neues Album des ehemaligen Sängers und Schlagzeuger von "The Band", eingespielt mit Tochter Amy Helm und Dylan-Sidekick und Saitenvirtuose Larry Campbell. Meist (uralte?) Folk- und Bluessongs, dazu passendes neues Material, u. a. von Steve Earle, Buddy & Julie Miller und Paul Kennerley. Als Songschreiber tat sich Levon Helm zwar schon bei seiner alten Band nicht besonders hervor (dafür war damals fast ausschließlich Gitarrist Robbie Robertson zuständig), aber hier wird doch ganz deutlich, dass Levons Art zu singen und zu trommeln von zentraler Bedeutung für die Magie von "Music From Big Pink" waren. Eine wunderbare, altmodische und zeitlose Angelegenheit!
(18.11.2007)
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Sharon Jones & The Dap-Kings: "100 Days, 100 Nights" (Daptone, Okt. 2007)
Sharon und ihre Junx spielen Soul. Diese Musik ist gleichzeitig sehr altmodisch und sehr modern. Sagen wir also besser: zeitlos & gut. Und überhaupt nicht "retro". Entdeckt habe ich Sängerin und Band ganz altmodisch im Plattenladen, wo "1oo Days" sofort neugierig gemacht hat. Allerdings habe ich erst zuhause weiter geforscht und mir die Scheibe dann ganz schnöde über das Internet geordert.
(01.06.2010)
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"Parsons & Thibaud" (Blue Rose, Okt. 2007)
Joseph Parsons und Todd Thibaud sind seit einiger Zeit als Solisten beim süddeutschen Blue Rose-Label und haben auch schon bei Hardpan miteinander musiziert (u. a. wunderbar im Weseler JZ Karo!) und nahmen - wohl um eine gemeinsame Tournee rechtfertigen zu können - in nur 3 Tagen 10 Songs auf - einige neue, einige alte. Gesang, Akustikgitarre, Mundharmonika und eine dezente Rhythmusgruppe- eine durchweg relaxte und angenehme Sache. Leider habe ich den Auftritt in Wesel verpasst, weil ich mich von unserer W4L-Probe nicht loszueisen konnte (und wollte), aber es soll nach Aussage von Mathias, Bandkollege bei Songs-To-The-Siren und natürlich Chef vom JZ Karo, toll gewesen sein, was diese CD dann auch bestätigt.
(24.12.2007)
Robert Plant & Alison Krauss: "Raising Sand" (Decca/Rounder, Okt. 2007)

Die Stimme von Led Zeppelin und die Königin des Bluegrass covern Gene Clark und Townes van Zandt, begleitet von Marc Ribot und anderen Meistern der akustisch-elektrischen Grenzüberschreitung, produziert von T-Bone Burnett. Muss ich noch mehr sagen? Ein unspektakulärer, aber echter Genuss für die Ohren. Klanglich und musikalisch irgendwo zwischen "Battle Of Evermore", "Walking Into Clarksdale", dem "O Brother"-Soundtrack und Alisons anderen Glanztaten auf Rounder einzuordnen.
(26.10.2007)

  • Lieblinxlieder: "Polly" und "Through The Morning ...", die beiden Gene Clark-Songs
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Sir Vincent Lone: "When The Bridegroom Comes" (Cooking Vinyl, Okt. 2007)
Sir Vincent Lone ist natürlich das Alter Ego von Jackie Leven, ehemaliger Sänger der wunderbaren und unterbewerteten Doll By Doll, dessen Energie offensichtlich für mehr als eine Künstlerkarriere reicht. Vor Jahres gab's schon mal eine Veröffentlichung in der Mailorder-Only Reihe Return To Sender vom Bonner Normal-Label, an die ich mich aber nur noch düster erinnere. Auch dieses mal wird er von dem Folk-Multiinstrumentalisten Michael Cosgrave und dem Elektronik-Tüftler David Wrench unterstützt. Folk & Drumcomputer - klingt für mich erst mal nicht nach einer guten Kombination (deswegen gefiel mir wohl auch das erste Album nicht so besonders, aber das muss ich wohl noch mal nachprüfen!), aber hier funktioniert es. Kaufanreiz war eine Coverversion von Judee Sill, natürlich der Titelsong. Dann gibt es noch eine weitere Coverversion eines traurig Gescheiterten, der nicht mehr unter den Lebenden weilt: "Blues Run The Game" von Jackson C. Frank, sowie eine Hommage an den ebenfalls unterbewerteten und bereits verstorbenen Kevin Coyne und an den lebendigen Johnny Dowd. Allerdinx auch ein mir unbekannter Titel von Donovan und ein paar schöne eigene Folksongs. Schöne Platte.
(19.01.2007)
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Neil Young: "Chrome Dreams II" (Reprise, Okt. 2007)
Was soll man dazu sagen? Ein völlig überraschend erschienenes neues (?) Album unseres Helden, dazu noch ein ziemlich gutes. Wie gut ich es finde, kann ich noch nicht sagen, aber auf jeden Fall ist es besser als "Living With War" vom letzten Jahr, das mir zu einseitig rockend war, und um Klassen besser als das öde "Greendale" und "Are You Passionate". Bis auf das üBER ACHTZEHNMINüTIGE und gar nicht so schreckliche "Ordinary People" mit seinen vielen Bläsern (denen von "This Note's For You" von 1988!), sehr viel Text und sehr, sehr vielen Gitarrensoli, scheint es sich um neue Aufnahmen und nicht das nicht offiziell veröffentlichte Album "Chrome Dreams" aus den 70ern zu handeln, eingespielt mit einer gemischten Stammbesetzung, die aus den sonst bei Neil Young immer schön getrennten Teams für "Rock" und "Country" rekrutiert wurde: Ben Keith (hauptsächlich Steelgitarrist aus der "Harvest"-Mannschaft, aber auch Saxofonist in der "This Note's For You"-Truppe), Rick Rosas (Bassist auf "Freedom" und "Prairie Wind") und Ralph Molina (Trommler von Crazy Horse). Insofern klingt diese Platte auch wesentlich abwechslungsreicher als die meisten seiner anderen neueren Werke. Es klingt eben manchmal nach Crazy Horse und manchmal nach "Harvest". So weit ich mich erinnern kann gab es zum letzten mal einen derma&ßen breit gefächerten Ansatz bei Neil Young auf dem Album "Freedom". Vielleicht liegt das ja am Einfluss von Co-Produzent Niko Bolas, der auch schon bei "Freedom" (allerdings auch beim weniger abwechslungsreichen "Living With War"!) dabei war? Oder hat Neil ihn engagiert, um wieder genau so zu klingen?
Wie auch immer. Eine schöne Platte, auf der (fast) nichts nervt. Eigentlich nur das schreckliche Billig-Keyboard auf "Ordinary People". Noch ein Indiz dafür, dass diese Aufnahme aus den 80ern stammt.
(26.10.2007)
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Robert Wyatt: "Comicopera" (Domino, Okt. 2007)
Da hat Domino wohl einen Teil der Franz-Ferdinand-Kohle aber für etwas wirklich schönes ausgegeben! Das beste Wyatt-Album seit langem. Nicht ganz so sperrig wie sonst (natürlich immer noch zu sperrig für normaler Zuhörer)), schön gesungen und mit wunderbaren Instrumentalbeiträgen seiner Freunde Eno, Phil Manzanera, Paul Weller und David Sinclair (von Caravan), um mal nur ein paar der etwas bekannteren Namen zu nennen. Außerdem hat Ex-Schlagzeuger Robert Wyatt seine Liebe zur Trompete entdeckt, der er ein paar sehr schöne Töne entlockt.
(26.10.2007)
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And Also The Trees: "(Listen For) The Rag And Bone Man" (Nov. 2007)

Traurig und wunderschön... Demnächst mehr dazu.
(03.01.2008)

Was soll ich zu AATT noch viel sagen? Eigentlich die einzige Band, die man ganz entfernt mit der Gruftie-Szene in Verbindung bringen kann (bzw. konnte, weil sie man im Vorprogramm von The Cure gespielt haben) und die ich trotzdem interessant finde. Seit Ende der 70er spielen die Brüder Simon Huw Jones und Justin Jones schon ihre Musik und immer kann man sie sofort wieder erkennen. Inzwischen klingt es auch etwas ruhiger (man wird eben älter ...) und der neue Bassist Ian Jenkins spielt sogar viel Kontrabass, was der Musik sehr gut bekommt.
(13.01.2008)

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Bonnie "Prince" Billy: "Ask Forgiveness EP" (Domino, Nov. 2007)
Auch Independent-Waldschrat Will Oldham war wieder fleißig und hat mit Musikern von den Espers schnell mal eine sehr schöne EP mit 7 Coverversionen und einem eigenen Lied aufgenommen. Um die Sache schön "kryptisch" zu halten wird von den Liedern nur der Autor und nicht der Titel genannt: ein nettes kleines Ratespiel! Mit dabei als Vorlagen eine wie immer sehr schrullige Mischung: Mickey Newbury, Björk, Glenn Danzig, Phil Ochs, Merle Haggard/Mekons, Frank Sinatra und R. Kelly.
(13.01.2008)
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Chris Eckman, Hugo Race, Chris Brokaw: "Dirtmusic" (Glitterhouse, Nov. 2007)
Seit längeren habe ich mir mal wieder eine Neuveröffentlichung aus dem Glitterhaus zugelegt, aber mit Chris Eckman von den Walkabouts, dem Australier Hugo Race (Nick & The Bad Seeds, The Wreckery) und Chris Brokaw (Come, Saint Vitus) haben sich drei ausgezeichnete Sänger, Gitarristen und Songschreiber für dieser "Allstar-Projekt" zusammengefunden und liefern eine spannende und gleichzeitig entspannte Gitarrenmusik.
Einzige Coverversion: "Morning Dew" von Bonnie Dobson, ein wunderbares Lied, an das sich schon viele gute Leute gewagt haben (Fred Neil, Tim Rose, Grateful Dead, Robert Plant, Einstürzende Neubauten u.v.a.). übrigenz wird auch auf dem Cover dieser CD mal wieder behauptet, dass das Lied von Tim Rose zusammen mit Bonnie Dobson geschrieben worden sei, was nach meinem Kenntnisstand aber nicht stimmt.
(13.01.2008)
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Steve Evans Quartet: "2 Sets" (ESC, Nov. 2007)
Ein junger (?) Jazzsänger aus Chicago, der aussieht, als würde er eher bei Pearl Jam oder Devendra Banhart mitmischen und ein wenig wie Chet Baker mit vollerer Stimme oder vielleicht sogar ein ganz klein wenig wie Tim Buckley (oder doch eher Jeff?) klingt, spielt mit argentinischem Pianisten und japanischem Trommler im Sommer 2006 live im Studio nachträglich die zwei Sets eines Konzertes von 2005 ein, weil er dort von klingelnden Handys und zu lauten Gästen gestört wurde. Gleich drei Lieder von Nick Drake (natürlich ist der River Man dabei!), drei Lieder von Tom Waits und zwei Lieder, die zuvor bereits Jeff Buckley gecovert wurden ("The Way Young Lovers Do" von Van Morrison und "Corpus Christi" von Benjamin Britten). Das Ganze vor kurzem bei einer kleinen (?) Frankfurter Plattenfirma erschienen. Neugierig geworden?
(23.01.2008)
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Paul Handyside: "Future's Dream" (Malady Music, Nov. 2007)
Beim Namen "Kitchenware" , dem Label, dem wir u. a. Prefab Sprout zu verdanken haben, fielen mir auch deren alte Labelkollegen Hurrah! wieder ein. Beim Googeln kam dann zu Tage, da&ß deren ehemaliger Sänger und Gitarrist Paul Handyside immer noch aktiv ist, wenn auch nicht mehr unter den Fittichen von Kitchenware. Sein Solodebüt "Future's Dream" war dann auch tasächlich bei JPC für einen moderaten Preis bestellbar, soda&ß ich natürlich in alter Verbundenheit zugreifen musste.
Es handelt sich um eine schöne & schlichte Singer/Songwriterplatte, auf der sich Paul Handyside vor allem als Sänger und Pianist profiliert, unterstützt von Rob Tickell an Bass und Weissenborn-Hawaiigitarre, mit dem er schon in den letzten Jahren in der mir bislang gänzlich unbekannten Band Bronze gespielt hat, und der auch mitproduziert und aufgenommen hat. Am Schlagzeug sa&ß sogar ein anderer Ex-Kollege: David Porthouse, der alte Bassist (!) von Hurrah!. Und irgendwie klingt es auch ein kleines bisschen wie bei Hurrah! - nur alles eben ein bisschen erwachsener und bescheidener, was ja überhaupt kein Nachteil. Schöne Platte.
(24.09.2009)
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Bruce Robison: "It Came From San Antonio EP" (Premium, Nov. 2007)

Ein Texanischer Singer/Songwriter, den man weitestgehend in der Country-Ecke einsortieren kann, der aber für Nashville-Verhältnisse zu akustisch und zu eigenwillig daherkommt mit einer so genannten "EP": nur 7 Lieder mit weniger als 30 Minuten Laufzeit, die aber auch nur 9 Oiro kostet. Da kann man also nicht meckern.

Ach ja - wer ihn nicht kennt: er ist mit der göttlichen Kelly Willis verheiratet und der Schwager von einer der Dixie Chicks-Mädels. Außerdem verdient er sein Geld als Songschreiber für viele Nashville-Stars. Da kann man bei der eigenen CD ruhig etwas "unkommerzieller" sein. Danke, lieber Alan Jackson.
(13.01.2008)

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Space Ritual: "Otherworld" (Cherry Red/Esoteric, Nov. 2007)
Kann eine Nachbildung, wenn auch mit viel Herzblut gemacht, besser sein als das Original? Das ist natürlich eine saudumme Fangfrage, aber hier stimmt es irgendwie: gleich sieben (!) von gefühlten 100 ehemaligen Hawkwind-Musikern haben ihre gemeinsame Band nach dem bekanntesten (und besten?) aller Hawkwind-Album benannt, sodass alle Unklarheiten ausgeräumt sind, um was es hier geht: Space Ritual haben sich der Wiederbelebung des klassischen Hawkwind-Sounds aus den frühern bis mittleren 70ern verschrieben, nur eben ohne Mitwirkung vom ehemaligen "Chef" Dave Brock: am bekanntesten sind Saxofonist Nik Turner, Synthesizer-Hexer Del Dettmar, Bassist Dave Anderson (war auch mal bei Amon Düül!) und Drummer Terry Ollis. Aber auch Thomas Crimble, Mick Slattery und Jerry Richards waren mal bei Dave Brock "angestellt". Und wenn man den bekannten SF-Autor Michael Moorcock als Texter mitzählt sind es sogar acht Ex-Hawkwind-Mitarbeiter. Aber warum ist das ganze denn jetzt nicht so peinlich wie etwa Ten Years After ohne Alvin Lee, Black Sabbath ohne Ozzy, Bläck Fööss ohne Tommie Engel oder Queen ohne Freddie Mercury (O.K.: die waren auch mit Freddie nicht nach meinem Geschmack!)? Zum einen findet man auf "Other World" bei 60 Minuten Spielzeit richtig gute neue Songs (obwohl die Band natürlich live vor allem auf die alten Klassiker wie "Silver Machine" und "Master Of The Universe" setzt!). Zum anderen aber, weil Nik Turner der Oberförster in diesem Wald ist, der mit seinem Saxofon und seinem ganzen verückten Wesensart für mich immer die Seele von Hawkwind war. Dann ist Dave Brock wohl das Herz und das Hirn von Hawkwind. Soviel Respekt mu&ß sein. Ach ja - Dave Anderson, im Hauptberuf schon seit längerem Betreiber eines Tonstudios in Wales, hat bei "Otherworld" einen richtig guten Job als Produzent gemacht. Gesamturteil: gute Platte - wenn da nur nicht dieses scheu&ßliche Cover wäre.
(08.04.2013)
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Mushroom with Eddie Gale: "Joint Happening" (Hyena, 2007)
Von Mushroom aus San Francisco steht ja schon längere Zeit die Mailorder-CD "Oh, But They're Weird & They're Wonderful" aus der Return To Sender-Reihe bei mir im Plattenregal. Zusammen mit dem legendären Trompeter Eddie Gale (hört Euch sein Blue Note Debüt "Ghetto Music" von 1968 an!), hat die Band diese ziemlich eigenartige Platte eingespielt: das klingt alles gleichzeitig nach Krautrock, King Crimson und "Bitches Brew".

Schlagzeuger und Bandleader (?) Pat Thomas ist zwar kein zweiter Jaki Liebezeit, aber das hier ist trotzdem eine tolle Platte, voll mit 70 Minuten improvisierter freigeistiger Instrumentalmusik.
(19.06.2009)

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Peter Rowan & Tony Rice: "Quartet" (Rounder, 2007)
Zwei ältere Herren, Helden des Bluegrass und anderer artverwandter akustischer Musik, bilden hier zusammen mit zwei charmanten und deutlich jüngeren Damen ein ganz vorzügliches Quartett: zwei Gitarren, Bass und Mandoline, kristallklar aufgenommen, keine Tricks. What You See Is What You Get! Im Programm vor allem Rowan-Klassiker ("Dust Bowl Children", "Walls Of Time" und "Midnite Moonlight") und ein paar Traditionals ("Cold Rain And Snow" und "Shady Grove"), die man selten so intensiv präsentiert bekommt. Dazu ein schönes Townes van Zandt-Cover ("To Live Is To Fly" vom Klassiker "High, Low And In Between") und ganz überraschend eine Nummer von Patti Smith ("Trespasses" vom Album 2004er-Album "Trampin'"). Bei der Veröffentlichung vor ca. einem Jahr noch an mir spurlos vorbeigegangen, habe ich jetzt mal zugegriffen und bin begeistert! Das ging mir schon vor ein paar Jahren so, als "You Were There For Me", die erste Platte unter dem Projektnamen "Peter Rowan and Tony Rice", heraus kam.
(27.12.2008)
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Erstellt: 25.07.2007 Letzte Aktualisierung: 27.06.2021 21:23 44690 Besucher seit dem 25.07.2007
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