Matana Roberts: "Coin Coin Chapter Five: In The Garden" (Constellation, Sept. 2023) |
[Coin Coin Chapter One: Gens De Couleur Libres (2011)]
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»Coin Coin Chapter Five: In The Garden« ist die neueste Folge des visionären Projekts der Komponistin, Improvisatorin, Saxophonistin und bildenden Künstlerin Matana Roberts, die die afroamerikanische Geschichte anhand von Vorfahren, Archiven und Orten erforscht.
Indem sie Elemente des Jazz, der Avantgarde-Komposition, des Folk und des gesprochenen Wortes miteinander verwebt, erzählt Roberts die Geschichte einer Frau aus ihrer Ahnenreihe, die an den Komplikationen einer illegalen Abtreibung starb. In einer Zeit, in der die reproduktiven Rechte angegriffen werden, bekommt ihre Geschichte eine neue Bedeutung. »Ich wollte über dieses Thema sprechen, aber auf eine Art und Weise, die ihr ein Gefühl der Befreiung vermittelt«, erklärt Roberts. Durch das Auspacken von Familiengeschichten und umfangreiche Recherchen in öffentlichen US-Archiven hat Roberts ein abgerundetes Porträt einer Frau geschaffen, die, wie es in ihren Texten heißt, »elektrisch, lebendig, temperamentvoll, feurig und frei« ist.
Jeder Teil von »Coin Coin« erkundet radikal unterschiedliche musikalische Settings, von den Free Jazz- und Post-Rock-Eruptionen des ersten Kapitels bis zur Solo-Noise-Collage des dritten Kapitels. Mit einem neuen Ensemble, das in Jazz, Improvisation, Neuer Musik und Avant-Rock verwurzelt ist und die Klangpalette des Projekts erweitert, bildet Kapitel fünf keine Ausnahme. Zu Roberts gesellen sich der Altsaxophonist Darius Jones, der Geiger Mazz Swift (Silkroad Ensemble, D'Angelo), der Bassklarinettist Stuart Bogie (TV On The Radio, Antibalas), der Altklarinettist Matt Lavelle (Eye Contact, Sumari), Pianist Cory Smythe (Ingrid Laubrock, Anthony Braxton), Sängerin/Schauspielerin Gitanjali Jain und die Schlagzeuger Ryan Sawyer (Thurston Moore, Nate Wooley) und Mike Pride (Pulverize The Sound, MDC). Der verstorbene, großartige Trompeter Jaimie Branch, der auf dem Album spielen sollte, erhält eine Anerkennung für »Mut«. Produziert wurde das Album von Kyp Malone von TV On The Radio, der auch Synthesizer beisteuert.
Als Komponist greift Roberts auf Strategien zurück, die mit der Nachkriegsavantgarde assoziiert werden, darunter die konzeptionellen Ansätze von John Cage und des Fluxus-Mitglieds Benjamin Patterson für Partitur und Performance. Ein weiterer wichtiger Einfluss ist die immersive Arbeit von Maryanne Amacher, in der »Klang und Körper fast zusammenarbeiten«. »Das ist für mich die Grundlage der Arbeit von Coin Coin«, erklären sie. »Es geht nicht nur um das Altsaxophon als Instrument im Jazzkanon, sondern um das Altsaxophon als Instrument, das eingesetzt werden kann, um den Körper zu beeinflussen.«
Der Hörer wird von Roberts' Fähigkeit beeindruckt sein, verschiedene Klänge zu einem zusammenhängenden Ganzen zu formen. Die gesprochenen Worte werden von treibendem Modal-Jazz auf »how prophetic«, minimalistischen Synthesizer-Loops auf »enthralled not by her curious blend« und galoppierenden Folk-Formen auf »(a)way is not an option« begleitet. Dazwischen finden sich Instrumentalstücke, die von avantgardistischer Abstraktion und schrillem Free Jazz bis hin zu Solo-Saxophon-Reflexionen und Mississippi-Fife-and-Drums-Blues reichen. Eine weitere Anspielung auf die amerikanische Roots-Musik ist das kraftvolle Gruppenarrangement von »but I never heard a sound so long«, das Roberts aus dem Wiegenlied »All The Pretty Horses« für die Plantage übernommen hat.
Während in diesem neuen Kapitel von Coin Coin eine weibliche Protagonistin im Mittelpunkt steht, ist dies in anderen Kapiteln nicht der Fall (Kapitel drei ist aus der Perspektive eines männlichen Vorfahren geschrieben), und Roberts beabsichtigt, in künftigen Kapiteln weiterhin die ganze Bandbreite des Geschlechterspektrums sowie ihr indianisches Erbe abzudecken. »Ich bin stolz darauf, dass die Leute sagen, dass das Coin Coin-Werk von einer Frauengeschichte spricht. Aber ich möchte sicherstellen, dass es seine Inklusivität beibehält, denn wir sehen nicht immer so aus, wie wir aussehen.« Dies spiegelt Roberts' eigene Erfahrungen als queere Person of Colour wider. In den verbleibenden Kapiteln von Coin Coin wird sich Roberts weiter mit Identität und Abstammung auseinandersetzen. »Erwarten Sie, dass es weiter in Richtung einer Befreiung des menschlichen Geistes geht.«
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Die Höchste Eisenbahn: "Unzufrieden" (Tapete, CD 2012 * Vinyl Dez. 2022) |
[Schau In Den Lauf Hase |
Gisbert zu Knyphausen |
Moritz Krämer]
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2022 kann man nicht mehr so genau sagen, wann, aber 2010 müsste es gewesen sein, als sich Moritz Krämer und Francesco Wilking zum ersten Mal in Berlin Prenzlauer Berg über den Weg gelaufen sind, nachdem sie einen (weiten) Steinwurf voneinander aufgewachsen waren und ein paar Jahre in Freiburg nebeneinander hergelebt hatten.
Wahrscheinlich machte es sowas wie ZOOM, KLICK oder KLONK, denn es genügte ein sanfter Schubs von ihren Konzertagenturen und die beiden standen gemeinsam auf der Bühne, begleiteten sich gegenseitig und sangen zweistimmig. Das war 2011 im Societaetstheater Dresden und Francesco und Moritz fassten auf der Rückfahrt von dort schon viele zukünftige Auftritte und eine dystopische Rockoper ins Auge. Die Konzerte wollten sie mit Freunden spielen, das erste mit Gisbert zu Knyphausen in Halle, das zweite mit Judith Holofernes in Berlin. Danach ließen sie die Gastsänger weg, spielten aber weitere Shows mit den anderen Livemusikern der ersten Shows: Max Schröder am Schlagzeug, der damals noch mit einem Bein bei Tomte war und Felix Weigt am Bass, der für Spaceman Spiff alle Instrumente spielte und bei den tollen Kid Kopphausen mitmachte.
Wir wissen nicht mehr, wann die Frage fiel: »Sind wir jetzt eine Band?«, aber es muss irgendwann im Prozess der Aufnahmen zur EP »Unzufrieden« gewesen sein. Dort hört man zwar noch den Feature-Ansatz - Gisbert und Judith singen auf »Vergangenheit« - aber vor allem hört man zum ersten Mal den Sound der Höchsten Eisenbahn: Ein-Finger-Casio, Chorus Gitarren, Pluckerbass, Rasseln und Handtuch auf der Snare. Dazu Geschichten von Losern namens Jan und anderen Leuten die zwischen jung und alt und Nacht und Tag ihre Anschlusszüge verpassten. Es ist 10 Jahre her, aber ein paar Sachen vergisst man nicht. Wie, dass sie eine ganze Nacht Chöre aufgenommen haben für »Die Uhren am Hauptbahnhof«, nur um sie morgens aus Versehen zu löschen. Oder dass Felix einige signature Keyboard-Lines im Liegen eingespielt hat. Das Schreiben der Songs und Aufnehmen ging ziemlich schnell, wie das Coverfoto mit dem Handy im Hof vom Proberaum. Die vier wussten, dass sie auf jeden Fall mehr Platten machen und Konzerte spielen wollten. Es folgten drei bunte Alben mit großen kleinen Songs und award winning live-Shows, aber so leicht ging ihnen nie wieder etwas von der Hand wie diese erste EP.
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The House Of Love: "A State Of Art" (Cherry Red, Sept. 2022) |
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2022 erschienenes und 12 Songs starkes Studioalbum der UK Indie-Band um Guy Chadwick, deren Vorgängeralbum »She Paints Words In Red« 2013 erschien.
After a couple of reunion albums that presented a laid-back take on the noisy dream pop made by their original incarnation, the House of Love's leader, Guy Chadwick, cut all ties to the past, bar the band's name, for 2022's State of Grace. That means guitarist Terry Bickers is once again out of the fold, replaced by Keith Osborne of Idlewild. It also means that the band have shifted gears away from the melancholy jangle of previous comeback albums towards a more energetic, blues-rock-inspired, country-rock adjacent sound. Hearing banjos and harmonica on a House of Love album is something of a shock, and so is the idea of the very British Chadwick delving into the byways of Americana and wrapping his arching, sneering vocals around tunes that rollick and weep like the offspring of Lee Hazlewood and the Band. The opening "Sweet Loser" shuffles morosely, pushed along by biting guitars that growl and slide alongside a wailing harmonica and Chadwick's mean-tempered vocals. It doesn't sound like anything the band have attempted before, and it almost works. The same goes for the rest of the songs that dip a pale toe into blues-rock tropes. The strutting grind of "Melody Rose" is overdone; by the time the overdriven guitar solo wanders in, one is ready to move to the next track. Unfortunately, that one -- "Clouds" -- features cliched, burly guitar riffing matched with an underfed rhythm section. Much better are the songs that lean into C&W troubadour territory. "Light of the Morning" is the kind of maximalist attempt at the genre Primal Scream keeps trying that comes complete with gospel backing vocals, banjo, harmonica, and, luckily, some big, fat hooks. It's showy, a little silly, and, not coincidentally, a whole bunch of fun. So is the light-hearted rambler "Queen of Song." The more subdued forays into C&W storytelling are also successful, with Chadwick bringing some lightly weathered experience to the vocals, and the band displaying a lighter touch than they do on the plodding blues-rock tracks. "Just One More Song" even trips lightly into mid-'70s lachrymose barroom balladry with surprisingly decent results. The uneven returns of those explorations into new genres could have been avoided if they had just stuck to their guns and cranked out some more familiar sounds. The songs that work the best here are definitely those that stick closest to classic HOL territory. "Into the Laughter" pairs a nice melody with some circular, Bickers-like guitar swoon, and the title track has a propulsive beat, crashing guitars, and a chorus that has the catchiness their best work has always delivered. A couple more like this, and cut out all the blues-rock, and State of Grace might have been a solid entry in their CV instead of the misfire it is.
(by Tim Sendra, All Music Guide)
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Mono: "Scarlet Holliday" (Pelagic, März 2022) |
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Nachdem COVID-19 im Jahr 2020 zum ersten Mal die Welt erobert hatte, fühlte sich MONO veranlasst, ein besonderes kleines Geschenk für die Weihnachtszeit zu machen. Die begleitende Botschaft war einfach: »Wir wünschen allen ein gesundes, glückliches und fröhliches neues Jahr.«
Ursprünglich zu Hause in Isolation produziert, bestand diese nur digitale Veröffentlichung aus zwei neuen MONO-Songs: »Scarlet Holliday« und »First Winter« Jetzt, zur Feier der Weihnachtszeit 2021, hat MONO Scarlet Holliday überarbeitet und zu einer ganz besonderen 3-Song-EP erweitert (jetzt mit dem brandneuen Song »Epilogue«). Aufgenommen zu Hause und bei Electrical Audio durch den langjährigen Mitarbeiter Steve Albini, neu abgemischt von John McEntire und gemastert von Bob Weston, wird Scarlet Holliday nun endlich auf limitiertem 10»-Vinyl und in allen digitalen Formaten veröffentlicht. In ihrer unerschütterlichen Entschlossenheit, Licht in die Dunkelheit zu bringen, erklärt MONO: ›Diese Songs wurden mit der Idee neuer Hoffnung für das neue Jahr geschrieben, da diese Zeit für viele in der Welt unvorhersehbar dunkel geworden ist.
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The Underground Youth & Laura Carbone: "In Dreams" (Glitterhouse, Nov. 2021) |
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Wenn die charismatische Italo-Berliner Ausnahme-Singer/Songwriterin sich mit Indie-Legende The Underground Youth zusammentut und vier Roy Orbison Klassiker neu interpretiert, sind die Erwartungen hoch. Und werden nicht enttäuscht: Komplett entschmalzt und auf ihre Essenz reduziert, erzeugen alle vier Songs anhaltende Gänsehautmomente in ihrer atmosphärischen Dichte und überirdlichen Schönheit.
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Oliver Earnest: "The Water Goes The Other Way" (Glitterhouse, Nov. 2021) |
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Oliver Earnest ist ein zweisprachig aufgewachsener Musiker und Songschreiber aus München, der seine tiefgründigen und sensiblen Texte in umfassend schöne Musik kleidet. Er erforscht die Konflikte und Abgründe der Seele, ohne über seine Protagonisten zu urteilen, oder sie bloß zu stellen.
Aus einem Oeuvre von über 60 eigenen Songs wählten er und Produzent Florian Stepper (u.a. Lea Porcelain) zehn Tracks aus, die sie unter Mithilfe vieler befreundeter Musiker*innen (u.a. Victoria Hillestadt, Kevin Kuhn/Die Nerven und Philipp Koch/Heisskalt) zu einem beeindruckenden Songzyklus haben werden lassen.
Selten zuvor hat ein Debutalbum eine solche Tiefe und Ernsthaftigkeit der behandelten Themen mit einer so überbordend schönen Musik verbunden
Es ist erstaunlich, welche Referenzen einem so durch den Kopf gehen, wenn man das Debütalbum von Oliver Earnest zum ersten Mal hört. Omaha ist da sehr präsent, vor allem Bright Eyes und Cursive. Man denkt an die Mountain Goats und damit an John Darnielle und damit an einen der besten Songtexter aller Zeiten. Man grüßt im Geiste Isaac Brock von Modest Mouse. Wenn es mal ruhiger wird, sphärisch, fühlt man nicht weit von den Balladen der Fleet Foxes entfernt oder am Tisch bei Kerzenschein mit Iron & Wine. Wenn Oliver mal das Pathos in die Stimme lässt, ist man bei The Divine Comedy, und wenn man in die Texte eintaucht, gibt es einige wundervolle Alltagsszenen, die auch in einem Film von Jim Jarmusch passieren könnten. Tja, spätestens hier fällt dann auf: Gar keine deutschen Bands oder Künstler in dieser Liste? Und alles Großkaliber? Und fragt sich: Wie kann denn das eigentlich sein? Bei einem jungen Typen aus Stuttgart, der den Eingeweihten zuvor vielleicht mal als Mitglied der Post-Punk-Band Kaufmann Frust aufgefallen war?
Mit den anfangs genannten Referenzen liegt man dann gar nicht so falsch vor allem mit Bright Eyes: „Tatsächlich steht sein Album ‚I'm Wide Awake, It's Morning' ganz am Anfang meines Weges, Songwriter werden zu wollen“, gibt Oliver zu. „Vor allem diese eine Strophe aus ‚Road To Joy' habe ich immer wieder gehört. Wo Conor singt: ‚Well I could have been a famous singer / If I had someone else's voice / But failure's always sounded better / Let's fuck it up boys, make some noise!'“ Diese Mischung aus Trotz und Understatement habe ihn dazu gebracht, selbst mit dem Musikmachen und Singen anzufangen, „obwohl meine Stimme damals kaum der Rede wert war.“ Mittlerweile ist diese allerdings aller Rede wert vor allem in Verbindung mit immer wieder überraschenden Texten, die zwischen Melancholie, trockenem Witz und sehr genauen Beobachtungen changieren. Das hier ein Deutscher so versiert mit der englischen Sprache umgehen kann, überrascht nur, wenn man Olivers Biografie nicht kennt. „Als ich drei war, zog mein Vater für seinen Job mit der gesamten Familie nach Colorado. Wir lebten drei Jahre in den Staaten und ich ging dort in den Kindergarten. Damals hat sich unsere Familie sehr intensiv auf die amerikanische Kultur und die englische Sprache eingelassen. Wir haben zuhause meist Englisch gesprochen, Bücher und Filme im englischen Original gesehen. Deshalb habe ich diese Sprache so verinnerlicht, dass bestimmte Gedankenprozesse bei mir immer noch nur auf Englisch funktionieren.“
Um die Musik auf „The Water Goes The Other Way“ zu beschreiben, könnte man gut auf eine Songzeile von Oliver zurückgreifen. Die meint zwar im Lied was anderes, könnte aber auch als Empfehlungssticker auf dem Cover kleben: „Filling your ears with sound / More than the usual amount.“
(Glitterhouse)
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Kai Schumacher & Gisbert zu Knyphausen: "Der Leiermann" (Edel/Neue Meister, Aug. 2021) |
[Gisbert zu Knyphausen]
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Mit "Lass irre Hunde heulen", widmen der deutsche Singer / Songwriter Gisbert zu Knyphausen und der Pianist Kai Schumacher einem der größten Komponisten des 19. Jahrhunderts, Franz Schubert, ein ganzes Album. Mit einem Katalog von über 600 Werken gilt Schubert als Meister des romantischen Kunstliedes; 10 ausgewählte Tracks bilden den selektierten Querschnitt durch all seine Schaffensphasen, modern arrangiert und außergewöhnlich interpretiert. Eine Bandbesetzung aus Drums, Bass und Gitarren bildet das klangliche Fundament, das durch Streicher und Bläser ausstaffiert und von Gisberts eingängigem Gesang abgerundet wird. Die zwei musikalischen und biografischen Universen der beiden „Liedermacher“ verschmelzen dabei rückstandslos, gleichzeitig verpasst Gisbert zu Knyphausen den bekannten Liedern Schuberts seinen ganz eigenen Charme.
"Der Leiermann" ist die dritte Singleauskopplung dieses Albums und erscheint als streng limitierte 10‘‘ Vinyl-Single. Die B-Seite dieser Single beinhaltet den exklusiven Non-Album-Track "Schubert: Piano Sonata in A major, D. 959: II. Andantino". Der Auftakt zu einem der außergewöhnlichsten Alben dieses Jahres.
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Soul Asylum: "Born Free" (Blue Elan, Aug. 2021) |
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'Born Free' wurde im Januar 2020 aufgenommen und enthält alternative Akustik-Studio-Versionen von vier Songs aus Soul Asylums erfolgreichen Album' Hurry Up and Wait' aus dem Jahr 2020, die dem Hörer einen Einblick in die Entwicklung dieser Songs geben.
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The Notwist: "Ship" (Morr, Okt. 2020) |
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King Crimson: "Cat Food" (Island, März 1970 * DGM, März 2020) |
[In The Wake Of Poseidon]
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50-Jahre-Geburtstags-Reissue
Zum 50. Geburtstag der ersten Non-Album-Single von King Crimson dürfen sich Fans der Rocklegenden 2020 über zwei besondere Releases freuen: die CD und die 10"-Single »Cat Food« (50th Anniversary Edition).
Die Platte enthält neben den Originalsongs »Cat Food« (Single Version) und »Groon« (B-Seite) eine zusätzliche Live-Version von »Cat Food«, aufgenommen von der aktuellen Bandbesetzung in Toronto im September 2019. Zudem wartet eine neue Albumversion von »Cat Food«, die von Producer David Singleton für die KC50-Digital-Serie der Band gemixt wurde.
Das Ganze erscheint als CD und als 10"-Vinyl. Die Platte kommt in einer nachgemachten Single-Hülle mit dem Originalcoverartwork der ursprünglichen 7"-Single.
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Robyn Hitchcock & Andy Partridge: "Planet England" (Ape House, Sept. 2019) |
[Robyn Hitchcock |
The Soft Boys |
XTC]
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The Planet England EP was under construction for 13 years and marks the first release from Hitchcock since his 2017 self-titled album. It’s the first new album from Partridge since 2012.
“Rather than these two big planets and their similar odd gravities repulsing each other, as might be anticipated. I can cheerfully tell you that it’s been one rather beautiful crashing creative event…that I want to repeat,” Partridge says of the forthcoming EP. “Feels like being in a group again.”
(Andy Partridge)
“Andy and I are the same age and suffer from the same record collection, especially the B’s: Barrett, Beatles, Beefheart,” Hitchcock adds. “Andy is the only person that I can easily write songs with. They simply appear, as if we were at a seance. He’s perhaps more logical than me, but it’s not really a contest, is it? A lot of song-writing is solving a puzzle that you’ve set for yourself; I really enjoy going round to his place in Swindon and puzzling with him. I live just up the road, in Nashville…”
(Robyn Hitchcock)
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Kettcar: "Der süße Duft der Widersprüchlichkeit (Wir Vs. Ich)" (Grand Hotel van Cleef, Mai 2019) |
[Gisbert zu Knyphausen]
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Weiter so
Gut anderthalb Jahre nach ihrem letzten Album »Ich vs. Wir« melden sich Kettcar 2019 mit neuem Material zurück aus dem Studio.
»Der süße Duft der Widersprüchlichkeit (Wir vs. Ich)« heißt die EP, die, der Name verrät es bereits, an ihre letzte Platte anknüpft. Sie erscheint als 10“-Single auf mintgrünem Vinyl.
Insgesamt fünf neue Songs haben die Hamburger Indierock-Pioniere um Sänger Marcus Wiebusch dafür aufgenommen, darunter die erste Single »Palo Alto«.
Neben Kettcar wartet auf »Der süße Duft der Widersprüchlichkeit (Wir vs. Ich)« zudem eine ganze Mannschaft hochkarätiger Kollegen. Im Song »Scheine in den Graben« sind Bela B (Die Ärzte), Schorsch Kamerun (Die Goldenen Zitronen), Felix Brummer (Kraftklub), Gisbert zu Knyphausen, Jörkk Mechenbier (Love A), David Frings (Adam Angst/Fjørt), Rapperin Sookee, Marie Curry (Neonschwarz), Jen Bender (Großstadtgeflüster) und Safi mit von der Partie.
Genauso kann es weitergehen: »Der süße Duft der Widersprüchlichkeit (Wir vs. Ich)« heißt die großartige Komplementär-EP von Kettcar.
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The Decemberists: "Traveling On" (Rough Trade/Capitol, Jan. 2019) |
Fünf Outtakes vom letzten Album "I'll Be Your Girl":
Vier neue Lieder und eine alternative Version von "Tripping Along", keine Coversongs.
Bereits mein dritter 10-Zöller der Band aus Portland/Oregon.
(12.01.2019)
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Mehr als nur Outtakes
Erst im März veröffentlichten The Decemberists ihr aktuelles, mittlerweile achtes Studioalbum »I’ll Be Your Girl«, das an einigen Stellen eine Weiterentwicklung ihres typischen Folksounds in Richtung elektronischem Poprock zeigte.
2019 dürfen sich Fans der Band um Colin Meloy nun über weiteres Material freuen: Die »Travelling On EP« ist eine Sammlung von Songs, die sich aus den Outtakes der »I’ll Be Your Girl«-Sessions mit dem Produzenten John Congleton zusammensetzt.
Es handelt sich dabei um insgesamt fünf Stücke, in denen die Band jedoch eher ihrem gewohnten Stil treu bleibt.
Wie genau das klingt, verrieten The Decemberists mit der Singleauskopplung »Travelling On«.
Und die zeigt: Die »Travelling On EP« versammelt mehr als nur Outtakes. Sie ist ein weiteres kleines Highlight im Katalog von The Decemberists.
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Tony Allen & Jeff Mills: "Tomorrow Comes The Harvest" (Blue Note, Sept. 2018) |
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Jazz meets Electronics – das ist kein ganz neues Konzept, aber bislang ist es wohl noch nie so perfekt zum Leben erweckt worden wie auf »Tomorrow Comes The Harvest«, der ersten Zusammenarbeit von Afro-Funk- & Jazz-Legende Tony Allen und dem Detroiter Techno-Gott Jeff Mills.
»Perhaps the greatest drummer who has ever lived«, sagte Brian Eno mal über Tony Allen, der letztes Jahr mit einem Art-Blakey-Tribute brillierte. Da der Schlagzeuger aber nichts mehr hasst als sich zu wiederholen, überrascht er jetzt mit einer Kooperation mit Jeff Mills. Auf den spacigen, langen Tracks trifft Elektronik auf analoge »Muskelkraft« – mit explosivem Resultat!
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First Aid Kit: "Tender Offerings" (Sony/Columbia, Sept. 2018) |
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A companion piece to First Aid Kit's January 2018 LP Ruins, the appropriately titled Tender Offerings presents four songs from the same recording sessions that were left off the album, mainly for thematic reasons. The Söderberg sisters still liked how the tracks turned out and wanted to share them, so they compiled this generally soft-spoken EP to follow eight months later. Not only are the songs worthy of their own release but, in most cases, quite moving, or even devastating, as in the case of "Ugly." A spare piano ditty that eventually adds a full band and vocal harmonies in the chorus, its early lyrics include "I thought if you found me pretty, then I'd be fine/I thought if you loved me, I'd be a person." It goes on to consider other attributes, like smarts and maturity, but they all get tangled up in misunderstanding and inadequacy (and eventually resilience). Like much of First Aid Kit's material, particularly the break-up album Ruins, its emotional anguish is offset by a catchy, lilting melody and vivid harmonies; it's sad and pretty. The unrequited-love ballad "I've Wanted You" also spotlights lyrics and Klara's poignant vocal delivery with an arrangement limited to arpeggiated acoustic guitar and light piano and organ. The title track goes on to encapsulate the spirit of the EP with the opening line "Perhaps I am bound to be restless/Always yearning, never satisfied." Still, the closer, "All That We Get" feels more uplifting, musically and lyrically, and without condescension; its decision to be grateful for what one does have is bittersweet. With four affecting, memorable songs, this is a release that fans and the folk-embracing discontented shouldn't overlook.
(by Marcy Donelson, All Music Guide)
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James: "Better Than That EP" (Infectious, Mai 2018) |
(07.06.2018)
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Die UK-Alternative Veteranen James veröffentlichen mit der 4-Track EP »Better Than That« auf 10-Inch Vinyl die erste Musik aus den Studio-Sessions mit Produzent Charlie Andrew (alt-J, Wolf Alice). Mit ihrem Album »Girl At The End Of The World« von 2016 festigte die Band ihren Legendenstatus und enterte die britschen Album-Charts auf #2.
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Matthews' Southern Comfort: "Bits And Pieces" (MIG, April 2018) |
Auch wenn die beiden Lieder der A-Seite ja schon auf der CD "Like A Radio"
vom Frühjahr zu finden sind und ich nicht wirklich erkennen kann, was anders ist an dem Remix des 1970er-Hits
"Woodstock" und die ebenfalls von 1970 stammende, sehr gelungene Radioaufnahme von Neil Youngs
"I Believe In You" das einzige neue Lied auf dieser nicht
gerade billigen EP ist, so musste ich sie natürlich trotzdem haben!
(31.05.2018)
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Wer sich für Folk und Americana interessiert, wird sicher registriert haben, dass Iain Matthews seine Kultband Matthews Southern Comfort mit verjüngter Besetzung reformiert und voller Spielfreude ein neues Album aufgenommen hat, das zum Frühjahrsbeginn 2018 veröffentlichte Werk »Like A Radio«. Zwei Songs daraus finden sich auf der EP »Bits And Pieces«, die als weißes Vinyl auf den Markt kommt: Neben dem Titelstück das Lied »The Thought Police«, beides Originalkompositionen. Die Rückseite enthält einen alternativen Mix des Welthits »Woodstock« aus dem Jahr 1970 sowie eine bislang unveröffentlichte Coverversion von Neil Youngs »I Believe In You«. Schnell zugreifen: Das Sahneteil ist auf 500 Exemplare limitiert.
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The Yearning: "Take Me All Over The World" (Elefant, Febr. 2018) |
Das Projekt des britischen Multiinstrumentalisten Joe Moore, zusammen mit der charmanten
Sängerin Maddie Dobie erinnert mich sowohl vom geschmackvollen Cover her als auch von der
wunderschönen Musik (Beach Boys, 6Ts-Girl-Pop) und deren Konzept (eher Studio als Live, mehr Pop als Rock,
Wohlklang ohne Abgleiten in's Schlagerhafte) gleich an mehrere Veröffentlichungen vom Hamburger
Marina-Label. Da muss ich unbedingt mal wieder die Platten von Sugartown,
Brent Cash und den Pearlfishers
herauskramen ...
(04.08.2018)
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David Kitt: "Still Don't Know" (All City, Jan. 2018) |
Als Vorgeschmack auf das für März angekündigte neue Album des irischen Sängers gibt es diese vier Lieder.
Geschmackvolles, bisweilen auch verstörendes Homerecording mit normalen Gitarren, aber vor allem historischen
Tasteninstrumenten und Rhythmusmaschinen aus den 70ern und 80ern.
(26.03.2018)
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Son Volt: "Ballymena" (Thirty Tigers/Transmit Sound, Dez. 2017) |
Eine feine, kleine EP, frisch vom Record Store Day. Vier Lieder, Outtakes und alternative Versionen von
den letzten Alben, mag ich sehr.
(06.01.2018)
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"Pauli Lyytinen Magnetia Orkestri" (Grotto X We Jazz, Sept. 2017) |
... und hier die bereits fünfte 10-Zoll-EP vom finnischen Grotto-Label.
Das Quartett besteht aus Saxofonist und Leader Pauli Lyytinen,
Bassist Eero Tikkanen, Drummer Mika Kallio und dem Trompeter Verneri Pohjola.
Alle vier sind auch auf der Grotto EP #3 von Mikko Innanen 10+ zu hören.
Und ich finde, dass Finnen alle lustige Namen haben!
(24.12.2017)
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Auf der neuen Veröffentlichung der Grotto Editions X We Jazz Serie, kommt Saxophonist Pauli Lyytinen mit einer EP aus vier Stücken an. Mit dabei sind auch der Trompeter Verneri Pohjola, Bassist Eero Tikkanen und der Schlagzeuger Mika Kallio. Den Leiter des Quartetts aus Helsinki kennt man von anderen Projekten wie Mikko Innanen 10+ (in welchem das gesamte Quartett vertreten ist), Raoul Björkenheim eCsTaCy und Elifantree.
Als Künstler des Jahres beim 2017 Pori Jazz Festival, Finnlands erster Adresse für Jazz Events, zeigt Lyytinen sein Können: Schreiben melodischer Musik mit einem sich ewig entwickelnden Schwung. Jedes der Gruppenmitglieder befindet sich derzeit in einer aktiven Periode ihrer jeweiligen Karriere: Pohjola erhält wohlverdientes Lob für sein letztes Album »Pekka«, Tikkanen arbeitet an einem neuen Album mit dem Mopo Trtio und Kallio spielt hochgelobte Shows bei denen er mit Percussions und einem Tänzer experimentiert.
Auf der neuen Publikation bringt das Quartett seine kreativen Ressourcen zusammen und bietet vier Originalkompositionen von Lyytinen dar. Sie verlassen sich auf ihre individuellen solistischen Stärken und legen durch das starke Zusammenspiel »weite Strecken« zurück. Ihr Sound dürfte Fans des Art Ensemble Chicago, Andrew Cyrille, Byard Lancaster und der Indie Label Free Jazz Bewegung der späten 60er und 70er Jahre ansprechen, um nur einige Richtungen zu nennen. Kurz gesagt, das Quartett strahlt darin persönliche Musik zu erschaffen, die einen starken Halt im Hier und Jetzt hat.
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Luna: "A Place Of Greater Safety" (Double Feature, Sept. 2017) |
[Galaxy 500 |
Luna Park]
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Jade Bird: "Something American EP" (Glassnote, Juni 2017) |
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The Darling Buds: "Evergreen EP" (Odd Box, Juni 2017) |
Und gleich die nächste der vielen guten britischen Gitarrenbands mit Sängerin aus den 80ern und 90ern
mit einer brandneuen 4-Song-EP...
(02.09.2017)
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Motorpsycho: "Begynnelser" (Stickman, Juni 2017) |
Seit längerer Zeit mal wieder Zehn-Zoll aus dem Hause Motorpsycho:
Zwei schwarze Scheiben, eine CD und eine DVD bekommt man in edler
Aufmachung, limitierter Auflage und zu einem stolzen Preis. Auf
alten Keyboards (viel Mellotron!), Gitarre und Bass improvisierte Instrumentalmusik
zur Untermalung eines experimentellen Theaterstückes auf Norwegisch
wird geboten. Die Musikaufnahmen von Platte und CD stammen vom Januar
2016 und wurden von Bent Saether und Hans Magnus Ryan bereits ohne ihren
alten Schlagzeuger aufgenommen, der ja bekanntlich die Band inzwischen verlassen hat.
Die DVD enthält eine komplette Theateraufführung vom Sommer 2016,
mit live von Motorpsycho eingespielter Musik und ist für mich als Theaterbanausen und des Norwegischen
nicht Mächtigen leicht verstörend. Die pure Musik auf Platte
und CD kann man dagegen (vor allem als Motorpsycho-Fan)
in jedem Fall geniessen.
(25.06.2017)
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Die Musik auf diesem Album wurde für ein Projekt geschrieben, zu dem Motorpsycho als Teil einer Theater-Aufführung vom Trøndelag Theater im Herbst 2015 eingeladen wurden. Es handelt sich um das Stück »Begynnelser«. Das Spiel wurde von der unabhängigen Theatergruppe De Utvalgte geleitet, entworfen und dramatisiert, basierend auf einem neuen Text des norwegischen Autors Carl Frode Tiller.
Motorpsycho spielte bei jeder Aufführung mit einem erweiterten Line-Up. Es war ein langer Prozess und die Musik auf »Begynnelser« ist nicht in der Reihenfolge, in der sie im Stück verwendet wurde. Das Doppelalbum ist also mehr als ein Dokument dessen zu verstehen, das schließlich live umgesetzt, später als Soundtrack diente.
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Tony Allen: " A Tribute To Art Blakey And The Jazz Messengers" (Blue Note, Mai 2017) |
Der legendäre Schlagzeuger aus Nigeria mit seinem Debüt für das legendäre Jazzlabel Blue Note ...
(09.07.2020)
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Die vergriffene und von Fans heiß gesuchte EP von 2017 - jetzt wieder aufgelegt!
Im April 2020 starb in Paris mit 80 Jahren der legendäre afrikanische Drummer Tony Allen, Mitbegründer des »Afro-Beat« und Jazzschlagzeuger par excellence.
2017 feierte Allen ein Aufsehen erregendes Comeback auf Blue Note Records mit der EP »A Tribute To Art Blakey And The Jazz Messengers«. Auf vier langen und gnadenlos groovenden Tracks verbeugte er sich vor seinem Vorbild Art Blakey.
Die limitierte EP war blitzschnell ausverkauft und wird jetzt auf vielfachen Wunsch neu aufgelegt.
Als bekannt wurde, dass Afrojazz-Legende Tony Allen einen Vertrag bei Blue Note Records unterschrieben hat, spitzten alle Jazzfans die Ohren. Bevor das heiß erwartete Album im Herbst erscheint, gibt Allen mit einer 10-inch-EP schon einmal ein aufregendes Lebenszeichen ab, das auch gleich klarmacht, wohin die Reise gehen wird: »A Tribute to Art Blakey and The Jazz Messengers«.
Ein Tribut von Drummer zu Drummer also. Schon als er in Lagos, Nigeria, aufwuchs, studierte Tony Allen die berühmten Blue-Note-Aufnahmen von Art Blakey. Jetzt, nachdem er sich selbst einen Namen in der Jazzwelt gemacht hat, verneigt er sich musikalisch vor seinem Vorbild mit vier heftig swingenden Blakey-Titeln: »Moanin'«, »The Drum Thunder Suite«, »Night In Tunisia« und »Politely«, aufgenommen mit achtköpfiger Band in den berühmten Pariser Midilive Studios. Auf das komplette Album darf man gespannt sein.
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dAS bAND: "Eine Andere Option" (Sub Up, Mai 2017) |
Ein mir bislang unbekanntes Gitarre/Bass/Drums-Trio aus München mit ihrem zweiten
Album als Doppel-Zehn-Zöller - und dann auch noch vom
fast vergessenen Label Sub Up, dem wir in den frühen 90ern ein paar schöne Platten
zu verdanken hatten, u.a. von den wunderbaren Bay You Know
und von FSK. Da war der Kauf natürlich Pflicht.
(13.07.2017)
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Die Münchner Formation Das Band kennt sich gut mit Vergleichen aus, denn schon ihr Debüt »Also Gut« wurde 2015 wahlweise mit The Fall, Wanda, Tocotronic, Velvet Underground und noch rund 23 anderen Bands verglichen.
Das dürfte auch beim zweiten Album »Eine andere Option« nicht anders werden. Man kann bei diesem Spiel mitmachen und sagen: Das Band hören sich an wie Blumfeld minus Kirchentag mal Borderline-Syndrom. Nichts davon ist falsch, zeigt aber nur, dass hier eine Gruppe einer Formel auf der Spur ist, die sich schwer einordnen lässt. Dabei ist es ganz einfach: Philipp Benke (Gesang, Gitarre), Mic Haarnagell (Bass, Gesang) und Thomas Bärnthaler (Schlagzeug) bilden eine deutsche Rockband, die sich durchaus einer Tradition verpflichtet fühlt.
Die gereizte, kantige Grundstimmung ist am Postpunk der 1970er- und 80er-Jahre geschult – die Ironie und das Spiel mit der Uneigentlichkeit ebenfalls. Hinter Benkes stoischem Lausbubencharme versteckt sich etwas zutiefst Münchnerisches – nämlich die Gewissheit, dass gegen die Zumutungen des Alltags nur die tägliche kleine Rebellion hilft. Dabei geht der Sound direkt in Hirn, Herz und Beine. Mal frei flottierend, mal federnd groovend, mal stoisch-widerborstig.
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The Primitives: "New Thrills" (Elefant, Mai 2017) |
Eine der vielen guten britischen Gitarrenbands mit Sängerin aus den 80ern und 90ern
mit einer brandneuen 4-Song-EP auf einem spanischen Kultlabel ... nicht sonderlich
innovativ, aber doch sehr schön ...
(29.08.2017)
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Thundercat: "Drunk" (Brainfeeder, Febr. 2017) |
Diese leichtdekadente Box mit vier Zehn-Zoll-Eps vom Wunderbassisten ist mir im Frühjahr doch glatt durchgegangen.
Jazzrockgefrickel, Hip-Hop und Westcoast-Yacht-Rock finden endlich zusammen. Geht das? Das geht!
(24.12.2017)
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Ein Album, das verbindet
Thundercat ist zurück. Mit seinem neuen Album »Drunk« präsentiert der Bassist und Musikproduzent aus Los Angeles 2017 den Nachfolger zu seinem Minialbum »The Beyond / Where The Giants Roam« aus dem Jahr 2015. »Drunk« ist bereits der dritte Longplayer des Künstlers.
Und dafür arbeite Thundercat einmal mehr mit dem »who is who« der amerikanischen Musikszene zusammen. Schon in der ersten offiziellen Singleauskopplung »Show You The Way« sind keine Geringeren als Sänger, Gitarrist und Songwriter Kenny Loggins und Michael McDonald von den Dooblie Brothers als Gastvokalisten zu hören.
Ebenfalls mit von der Partie auf »Drunk« sind die Rapper Kendrick Lamar, Pharrell und Wiz Khalifa, der Tenorsaxofonist Kamasi Washington und der DJ und Produzent Flying Lotus.
Gemeinsam mit ihnen und alleine wagt Thundercat auf »Drunk« eine insgesamt 23 Songs dauernde Reise durch Jazz, Funk und Soul, Hip-Hop und Elektronica. Wie das klingen kann, verriet der Musiker vorab bereits mit den Songs »Bus In These Streets« und »Them Changes«.
»Drunk« ist sowohl als CD als auch auf Vinyl erhältlich. Für alle Schallplattenliebhaber hat sich Thundercat aber etwas ganz Besonderes ausgedacht. Statt auf einer herkömmlichen LP gibt es »Drunk« nämlich als Limited-Edition-Box-Set mit insgesamt vier 10″-Singles, und zwar auf rotem Vinyl.
Er verbindet verschiedene Stile wie kein anderer. Mit seinem neuen Album »Drunk« stellt sich Thundercat 2017 einmal mehr als unglaublich vielseitiger Fusion-Künstler heraus.
Ganz große Klasse: Die Steely Dan des Electronica-Zeitalters.
(Rolling Stone, 8.03.2017)
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The Wave Pictures: "Canvey Island Baby" (Acuarela, Jan. 2017) |
Ein
Coveralbum im doppelten Sinne: die englische Band verneigt sich vor
Telecaster-Maestro Wilko Johnson
akustisch durch fünf Neuaufnahmen seiner Lieder
und ein Wave-Picture-Original im Wilko-Stil, und optisch
durch eine liebevolle Nachstellung des Covers vom Dr. Feelgood Debütalbum
"Down By The Jetty".
(20.02.2017)
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Mit ihrem vielseitigen, sowohl durch aktuelle, wie auch ältere Songs beeinflussten Sound sind die Londoner quasi überall gern gesehene Gäste. Mit einem großen Sympathiefaktor und musikalischer Versiertheit ausgestattet, veröffentlichte die Band knapp 20 Alben seit 2004. Ihre große Affinität für Blues und amerikanischen Rock'N'Roll der 50er und 60er Jahre ist zu so etwas wie ihrem Markenzeichen geworden, denn genau diese Einflüsse spiegeln sich auch in ihrem Songwriting wider.
Seit jeher nennt die Band dabei Wilco Johnson (Dr. Feelgood) als wichtigen Einfluss. »Canvey Island Baby« ist nun ihr Tribut an diesen großartigen Künstler. Der Name leitet sich natürlich vom Geburtsort Johnsons ab und enthält fünf großartige Coverversionen plus einen neuen, exklusiven Wave Pictures Song. Uneingeschränkt empfehlenswert!
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"Dunstan" (Grotto X We Jazz, Dez. 2016) |
... und hier die nächste 10-Zoll-EP vom finnischen Grotto-Label.
Das Trio Dunstan besteht aus Trommler Teppo Mäkynen,
der auch im Jukka Eskola Soul Trio spielt,
Bassist Antti Lötjönen, vormals auch mit Jukka
Eskola im Five Corners Quintet aktiv,
sowie dem amerikanischen Altsaxophonisten Logan Richardson.
Das verspricht vom Klangspektrum her gesehen vielleicht erst ein
mal nicht viel, weil es weder Klavier noch Gitarre zu hören
gibt, ist aber richtig gut.
(23.03.2017)
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A stunning bit of spiritual jazz from the Finnish scene a record that's produced by Teddy Rok, who's also part of the trio as well! Rok (aka Teppo Makyen) plays drums and his sound here is a huge evolution from the music that first grabbed us by the Teddy Rok Seven about 15 years ago much more complex, and perfect for the work of bassist Antti Lotjonen and tenorist Logan Richardson whose lines spiral out wonderfully over the work of the group! Antti was the bassist in the wonderful Five Corners Quintet and the sound here is as if the soulful 60s sound of that group moved into more open, 70s spiritual territory. Titles include "Dunstan", "Super Slavic", and "After A While".
( 1996-2017, Dusty Groove, Inc.)
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"Mikko Innanen 10+" (Grotto X We Jazz, Dez. 2016) |
Die dritte EP vom Grotto-Label. Mikko Innanen ist ein finnischer
Saxophonist, Komponist und Bandleader (mehr als 10 Musiker!), live
vom Moerser Jazzfestival, Pfingsten 2015. Mit dabei u.a. Labelkollege
Jukka Eskola.
(11.03.2017)
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Der finnische Saxofonist Mikko Innanen stellt sein massives Ensemble Mikko Innanen 10+ auf dieser Grotto X We Jazz Verffentlichung vor. Dort werden vier Stcke vorgestellt, die von Innanen komponiert wurden und live auf dem Moers Festival in Deutschland im Mai 2015 aufgenommen wurden.
Die neue EP zeigt wie 10+ sowohl die rohe Kraft als auch eine bemerkenswerte Finesse an den Tag legt. Innanens Art und Weise das groe Ensemble und seine begabten Solisten zu nutzen zeigen Innanen's groe Visionen und sein Knnen als Komponist und Arrangeur. Die Besetzung besteht nur aus Musikern der ersten Riege Finnlands, vom Trompeter Verneri Pohjola bis hin zum Pianisten Seppo Kantonen und Schlagzeuger Mika Kallio, um nur ein paar wenige zu nennen. Das minimalistische und kraftvolle Cover der Grotto X We Jazz Serie wurde von der in Stockholm sitzenden Grafikknstlerin Johanna Lundberg kreiert.
A record with a very plain cover, but a wonderfully colorful sound as the set features a flurry of fantastic tones from a very hip large ensemble! The group's led by Mikko Innanen who blows both alto and baritone and features Jukka Eskola on trumpet, alongside a host of other contemporary Finnish jazz musicians working together here in a mode that's very freewheeling kind of an avant take ont he sound of the big band, as we might have heard from the hippest corners of the German or Scandia scenes at the start of the 70s! The reeds really get a lot of action with standout solos from most members atop rhythms that draw a lot from double basses and drums. The performance was recorded live at the Moers Festival and titles include "Looking For Love", "They Are Watching Us", "KF 501", and "Song For A New Decade".
( 1996-2017, Dusty Groove, Inc.)
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Peter Broderick: "Grunewald" (Erased Tapes, Dez. 2016) |
Der US-amerikanische Multiinstrumentalist Peter Broderick ist
gleicherma�en in klassischer Musik und im Indie-Folk zuhause. Diese
EP enthält fünf Lieder, die er 2010 an einem Tage in einer
Berliner Kirche aufgenommen hatte. Piano- und Geigen Instrumentalstücke
mit toller Akustik.
(26.02.2017)
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Nach seinem im August 2016 erschienenen siebten Studioalbum »Partners« schließt Peter Broderick das Jahr 2016 mit der außergewöhnlichen EP »Grunewald« ab, die wie gewohnt via Erased Tapes veröffentlicht wird.
Für alle die Hall mögen, ist »Grunewald« ein wahrgewordener Traum. Die fünf Tracks entstanden in nur einer Nacht in den majestätischen Räumen der etwas abgelegenen Berliner Grunewald-Kirche. Sie erkunden die faszinierende Partnerschaft zwischen der Raumakustik und Brodericks Solo-Darbietungen auf dem Klavier und der Violine. Während des Mischens der Aufnahmen wurde kein künstlicher Hall oder Delay benutzt, nur der natürliche Klang des epischen Kirchenraumes kommt zur Geltung.
Die Größe des Kirchenraumes und dessen natürliche Interaktion mit den genutzten Instrumenten wiederspiegelnd, ist die »Grunewald«-EP zugleich auch eine Hommage an einen ungewöhnlichen Ort, der Zufluchtsstätte für eine ganze Generation zeitgenössischer Komponisten geworden ist. Tatsächlich war die Kirche zwischen 2008 und 2011 ein Hotspot für eine bestimmte Künstlergruppe um Nils Frahm.
Composer Peter Broderick has spent the past ten years crafting consistently strong post-classical music, but on last August’s piano-only Partners he seemed to uncover a new gravitas and substance in his limpid, clear language. The inherent challenge with producing minimalistic music is figuring out how to infuse humanity and new ideas into work with only a handful of notes, and to avoid a reliance on vacant “prettiness.” On Partners, Broderick’s music remained stirring and evocative, but there was something new in it: a deeper injection of his personality, and a larger sense of how that plays into his relationship with his own compositions. Now, just a few months later, he returns with follow-up EP Grunewald, but rather than continue to expand on Partners’ developments, it sees him returning to the less vital, more ephemeral work of his past.
To be clear, Grunewald is less of a regression for Broderick than an amiable walk down memory lane. This graceful-but-slight release collects five tracks previously issued across two discs (one Japanese, one Taiwanese) that were taken from a single day’s live recording in Berlin. Grunewald takes its name from a beloved local church which functioned as a hub for other Berlin-based experimentalists from the Erased Tapes label constellation like Nils Frahm, seeming to provide inspiration for all those who passed its door, including Broderick here. As a result, Grunewald is Broderick’s way of marking the importance of both the place and time in the lives of him and the other musicians who’ve been impacted by it.
Like Partners, Grunewald is an entirely solo effort, featuring Broderick unaccompanied on piano, violin, and—on the opener “Goodnight”—a bit of vocals. Broderick’s use of his voice on Partners provided one of that album’s highlights, an arresting cover of Irish folk singer Brigid Mae Power’s “Sometimes.” On “Goodnight,” one of four piano-only numbers, he doesn’t quite sing as much as moan and coo on top of slow, plaintively struck chords. Broderick’s instincts for when to use vocals to enrich his minimalist performances are strong—sometimes he will even drop in a snippet of conversational speech, such as on Partners’ “Sometimes.” But the instrumentation of “Goodnight” is so bare and simple as to make it a trivial confection, more ambience than song. “Violin Solo, No. 1,” positioned as the middle of five tracks, provides another nice textural break amidst the four piano tracks, but is no more than advertised—a nice and brief minor key solo on violin.
The dark-night journey “Low Light” and the reflective “Eyes Closed and Traveling” offer entrancing melodies and more depth than “Goodnight,” but Grunewald’s clear highlight is “It’s a Storm When I Sleep.” Buoyed by Broderick’s thundering take on Alberti-style bass, he produces a cacophonous-yet-soothing drone that carries on for nearly eight minutes. A shorter version would have been interesting on its own, but stretched out here, it becomes formidable, challenging, and meditative. Though marooned amidst the lighter pieces here, it is suggestive of some of the new directions Broderick would take in making the leap from “pretty” to “profound.”
(www.pitchfork.com)
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Jukka Eskola Soul Trio: "II" (Grotto X We Jazz, Dez. 2016) |
Die zweite EP des Trios, wenige Monate später erschienen und
ohne weitere Mitmusiker ...
(28.01.2017)
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Das Jukka Eskola Soul Trio kommt für den zweiten Teil seiner Debutexkursion bei Grotto Editions X We Jazz zurück. Auf ihrer zweiten EP, die dort weitermacht, wo die Erste endete, präsentiert sich das Trio ohne Gäste und kommt zurück zum Kern des Soul-Jazz mit viel Herz.
Die drei Originalstücke des Trompeters Jukka Eskola und des Schlagzeuger/ Produzenten Teppo Mäkynen werden durch eine geschmackvolle Lesung von »More (Theme from Mondo Cane)« von Ortolani & Oliviero vervollständigt. Wieder wurde das Cover von der schwedischen Grafikerin Johanna Lundberg erschaffen.
A hell of a great little trio – one that features the fantastic Jukka Eskola in the lead on trumpet – who you'll know from a range of other funky jazz and hardbop albums over the past decade or so! But Jukka's not the core element here, as the trio's a very equally balanced one – and features the great Teppo "Teddy Rok" Makynen on drums, and Mikko Heleva on organ – in a wicked blend of trumpet and keyboard that's unlike anything you might have heard recorded back in the day! Both Eskola and Rok have really grown a lot over the years – strongly finding their own voices, after years of digging with respect for older American musicians – and here, the lean format really lets us hear that growth – while still digging a sound that's overflowing with soul. Titles include "Soft Drop", "Martha's New Moment", "For Anne Lee", and a version of "More".
(© 1996-2017, Dusty Groove, Inc.)
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Lou Barlow: "Apocalypse Fetish" (Domino, Okt. 2016) |
Lou
Barlow ist im Hauptberuf Bassist
bei Dinosaur Jr., bringt aber
schon seit langem Platten unter eigenem Namen heraus, wo er als Sänger,
Songschreiber und Multiinstrumentalist glänzen kann. Früher
eher als Homerecording umgesetzt
macht er das heutzutage aber in einem richtigen Tonstudio. Ob das
besser ist kann ich mangels Kenntnis des Frühwerks nicht beurteilen
- besser klingen tut es höchstwahrscheinlich.
(15.04.2017) |
The Multicoloured Shades: "The Lost Tapes" (Sireena, Sept. 2016) |
In den 80ern standen diese Garagenrocker aus Recklinghausen (!) mal vor dem großen
Durchbruch, hatten sogar einen Vertrag beim englischen Virgin-Label. Dies sind die letzten
Aufnahmen mit ihrem Sänger Pete Barany kurz vor seinem Tod, erschienen auf dem interessanten
Label von Tom Redecker (The Perc Meets The Hidden Gentleman und Electric Family).
(25.09.2017)
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Mitte der achtziger Jahre im nordrhein-westfälischen Recklinghausen ins Leben gerufen, avancierten The Multicoloured Shades mit ihrem Orgel-dominierten Mix aus Psychedelic- / Space-Rock und Garage zu einer der angesagtesten Neo-Sixties-Formationen des Landes.
So gehen zwischen 1984 und 1990 neben diversen Singles, darunter der Hit »Teen Sex Transfusion«, vier von Fans und Kritikern hochgelobte Studioalben auf das kreative Konto der Formation um den 2002 tragisch verstorbenen Frontmann Pete Barany.
Die nun vorliegende 4-Track-EP »The Lost Tapes« präsentiert die letzten Aufnahmen, die der charismatische Pete Barany kurz vor seinem Tod zusammen mit Michi Döring (Bass), Hans-Werner Maleike (Gitarre) und Drummer P. Podlasky einspielte.
Das höchst überzeugende Ergebnis sind düster-flirrende, hypnotische Songs, die erneut die Richtigkeit des Bandprädikats »Helden des Underground« unter Beweis stellen.
Neben der gewohnten Psychedelia-Note gibt es hier sogar vorsichtige Annäherungen an Punk und Hard Rock zu hören – allesamt mit hypnotischer Wirkung, wie es im Begleittext des Labels treffend heißt. Wieder mal eine höchst hörenswerte Rarität, die Sireena hier dankenswerter Weise aufwändig wie limitiert zugänglich macht!
(Good Times, Dezember 2016 / Januar 2017)
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Sun Ra & His Myth-Science Arkestra: "The Lady With The Golden Stockings" (Modern Harmonic, Sept. 2016) |
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"The Lady With The Golden Stockings" is a propulsive, forthright groove -- a decisive, deep-space, pre-dawn party jam, emitting golden sparks from the black hole center which begat "Africa" and "Watusa." Quantum-elasticity of temporal equations, bubbling bass, trumpet dancing on light waves, tenor sax serenade across the galaxy, signaling yonder... vessels... beings... femaliens... Pure poetry in sublime, delicate, rhythmelodic motion becomes "Spontaneous Simplicity." A centerpiece among the gently blissful, tender works in the Sun Ra canon, heard here in a "missing link" super rare, compact version freshly excavated from the '58-'59 era -- this is the first appearance of the tune (pre-dating by a decade the stretched-out live version first known from Pictures of Infinity). Ra's electric piano bass and the roots-heavy organic beats characteristic of the seminal Nubians sessions providing ballast, Marshall Allen's flute flutters butterfly wings, guiding the ship steadfastly beyond the eternal, to the everpresent; the other side of the end of time. The title "Love in Outer Space" first appeared in 1962 on the Saturn album Secrets of the Sun. The backing track here is from the intimate Night of the Purple Moon, originally a 1970 album instrumental, with David Henderson's vocal overlaid and issued on a Saturn 7-inch 45 in 1975. Henderson (known for 1960s work with Umbra collective and the Black Arts movement, performance on Ornette Coleman's Science Fiction plus early scholarship on Jimi Hendrix), provides his own lyrics, singing: "Sunrise in Outer Space, Love for Every Face." With the emergence of this vocal version and the ascension of the Sun Ra Arkestra's mid-seventies popularity, onstage the tune became a quintessential Ra anthem, a vehicle for frenzied acrobatics and organ-asmic drum-orgies of hyper ecstatic proportion. Utopian yearnings of space commune Sun Children, escape velocity. On gold vinyl!!
(www.modernharmonic.com)
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Hope Sandoval & The Warm Intentions: "Let Me Get There" (Tendril Tales, Sept. 2016) |
[Until The Hunter |
Kurt Vile]
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"Jukka Eskola Soul Trio" (Grotto X We Jazz, Juni 2016) |
Debüt-10-Zoll des finnischen Jazztrios um Trompeter Jukka
Eskola, Drummer/Produzent Teppo Mäkynen und Organist
Mikko Hekevä, ergänzt um drei weitere Musiker an
Bass, Saxofon und Flöte.
(28.01.2017)
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Only a 10" album, but one that packs plenty of punch – thanks to the soulful sounds of trumpeter Jukka Eskola and his trio! The group here is actually a sextet – as the core combo gets guest help from Timo Lassy on saxes, Magnus Lindgren on flute, and Ville Herrala on bass – who really expand the trio's wonderful groove – a mode that's partly soul jazz, but with very rich flavors of its own – hardly any sort of easy copycat of old American modes! Teppo Makynen – aka Teddy Rok – plays drums, alongside Mikko Helava on organ – and while the album shows all the respect for soulful jazz traditions that we've heard in previous music from Rok, Eskola, and Lassy – the sound is also very different, fresh, and quite original! Titles include "Hong Thong", "Railyard Boogie", "Subterranean Variations", and "Jumpin Punkins".
(© 1996-2017, Dusty Groove, Inc.)
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John Coltrane: "The Roulette Sides" (Warner Bros/Parlophone/Roulette, April 2016) |
Frisch aus der 2nd-Hand-Kiste ist diese 10-Inch, erschienen zum letzten
Record Store Day. Vier klanglich gute Monoaufnahmen vom September
1960 für das Roulette-Label, die damals anscheinend nur
auf einem Sampler zusammen mit anderen Künstlern veröffentlicht
wurden. Historisch interessant insofern, dass es Coltranes erste Aufnahmen
mit McCoy Tyner sind (am Bass Steve Davis und am Schlagzeug
Billy Higgins).
(19.06.2016) |
Element Of Crime: "Wenn der Wolf schläft müssen alle Schafe ruhen" (Universal/Vertigo, März 2016) |
Der Titelsong vom letzten Album "Lieblingsfarben Und Tiere"
von 2014, dazu drei neue Lieder.
(17.06.2016)
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Sacklimitierte zweite Vinyl-only-EP-Begleiterscheinung zur Lieblingsfarben-LP, bietet neben dem titelgebenden EOC-Beitrag zum Weimarer Tatort noch drei weitere Exklusivitten: Youre Gonna Need Somebody On Your Bond (Blind Willie Johnson-Cover, mit Bierflasche statt Zange), Damals Hinterm Mond (Neufassung des alten Eigen-Klassikers) und das gnzlich neue Immer Noch Liebe In Mir.
(Glitterhouse)
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Get Well Soon: "Born With Too Much Love" (Caroline, Jan. 2016) |
Gekauft am Fanartikelstand direkt neben dem Glitterhaus. Die EP gab
es bisher nur als Teil der Luxus-CD-Version vom aktuellen Album "Love".
Ein nettes Mitbringsel vom Festival, aber die Musik sagt mir eher
nicht zu: Zuviel Pathos, Keyboards & Drumcomputer ...
(28.05.2016)
Konzerthighlight: OBS 20, Beverungen, 14.05.2016.
Die Position als Topact am Samstagabend hat sich Konstantin Gropper
mit seiner Band auf jeden Fall verdient!
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The Arcs: "The Arcs Vs. The Inventors Vol. 1" (Warner/Nonesuch, Nov. 2015) |
Ein Nebenband von Black Keys Sänger und Gitarrist Dan Auerbach, zusammen mit
dem kürzlich verstorbenen Multiinstrumentalisten Richard Swift, wodurch ich auf die
Band aufmerksam geworden bin. Dr. John und
Los Lobos Gitarrist David Hidalgo sind als Gäste ebenfalls dabei.
(04.08.2018)
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Hugo Race & The True Spirit: "False Idols" (Glitterhouse, Nov. 2015) |
Fünf Lieder als famoser Nachschlag zum neuen Album "The
Spirit" vom vergangenen Mai.
(19.11.2015)
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Nachschlag zum national wie international mit Kritikerlob berhuftem The Spirit Album. Fnf neue Songs, in einer weltweit auf 1.000 Exemplare limitierten 10 zusammengefasst, die dort, wo The Spirit raumgreifend und atmosphrisch Schwerpunkte setzte, den rauhen, dreckigen Kern der Musik von Hugo Race & The Spirit deutlicher herausarbeitet.
Im gleichen Studio in Melbourne aufgenommen, wie The Spirit geht der Song Poor Boy auf Hugos Kollaboration mit dem Jeffrey Lee Pierce Sessions Project zurck und basiert auf einem nie fertig gestellten Gun Club Songfragment. Das hypnotische Hematite mit seinem rollenden Sahara-beeinfluten Rhythmus wurde zusammen mit der Garagen-Legende Don Rogall (u.a. Earl Zinger & Don Rogall) geschrieben, die dstere Delta-Blues Nummer Magnetic Girl besticht durch das atmosphrische Gitarrenspiel Patrick Browns von The Hellhounds, Whrend Lip Service und das Titelstck False Idols zu den intensivsten Songs zhlen, die Hugo Race mit The True Spirit je aufgenommen hat. Die False Idols EP ist, wie Hugo sie sehr treffend beschreibt, a wild ride. Die fnf Songs erzhlen eine eigene und eigenstndige Geschichte und geben den Blick frei auf die dstere Seite der Musik und Seele von Hugo Race & The True Spirit. Perfekt passend hierzu das Cover Artwork von Michelangelo Russo, Man become Beast.
(Glitterhouse)
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Sóley: "Don't Ever Listen" (Morr Music, Okt. 2015) |
Von
der isländischen Sängerin und Songschreiberin Soley Stefánsdóttir
habe ich mir vor ein paar Jahren schon mal eine 10-Inch gekauft ("Theater
Island").
(28.01.2016)
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Mit der EP Theater Island startete Sley Stefnsdttir ihre Solo-Karriere im Jahr 2010. Schon da deutete sich an, dass bei der sympathischen Islnderin Vielseitigkeit gro geschrieben wird. Ein Eindruck, den die Klavierspielerin, Gitarristin und Komponistin mit dem 2011er-Debtalbum We Sink, ihrer zweiten EP Krmantik (2014) und dem Album Ask The Deep in diesem Frhjahr aufs Attraktivste besttigen konnte. Und nun zeigt uns Sley, dass auch in Sachen Produktivitt immer mit ihr zu rechnen ist, denn mit der neuen 10'' Don't Ever Listen steht bereits ein Albumnachfolger in den Startlchern.
Dieser vereint fnf uerst charmant geratene Songwriting-Miniaturen. Eigentlich waren die schon fr Ask The Deep gedacht, doch im Rahmen des Albums erschienen ihr die Stcke zu gitarrenlastig. Die Tracks entstanden sozusagen on the fly 2012 auf der irischen Insel Inis Oirr sowie in Sleys islndischem Zuhause. Entsprechend zeichnet sie ein sehr intimer Lo-Fi-Charakter aus. Spannend: Sley plant bereits zwei weitere EPs, bei denen als Instrumente das Akkordeon bzw. die Orgel im Mittelpunkt stehen und die eine Trilogie mit Krmantik bilden sollen.
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The Decemberists: "Florasongs" (Rough Trade/Capitol, Okt. 2015) |
Auch für das 2015er Album "What
A Terrible World, What A Beautiful World" hat die Band
eine wunderbare EP mit weiteren Liedern herausgebracht, wie ich
kürzlich durch Zufall entdeckte ...
(28.01.2017)
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Fnf bislang unverffentlichte und rare Tracks aus der Aufnahmesession zu What A Terrible World, What A Beautiful World, dem 2015er-Erfolgsalbum der amerikanischen Folkrock-Band, verspricht die EP Florasongs. Sie erscheint auf 10-Inch-Vinyl.
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"Harlowe" (Consoulling Sounds, Sept. 2015) |
Eine Zufallsentdeckung bei JPC: diese EP ist limitiert auf schlappe
300 Exemplare, dort auf Lager und trotzdem zu einem überraschend
günstigen Kurs zu bekommen. Über die Band, bzw. über das Projekt,
weiß ich nichts, außer dass sie aus Belgien stammt und ein gewisser
CHVE (Colin H. Van Eeckhout) dabei ist, der einen gewissen
Bekanntheitsgrad als Sänger der Post-Metal-Band Amenra haben
soll. Mit Metal bin ich ja bekanntlich
wenig vertraut, bei Post-Metal
weiß ich noch nicht einmal, was das ist und kannte ihn oder seine
Band bisher auch nicht. Hörbeispiele gibt es leider auch keine.
Trotzdem war ich neugierig und habe die kleine Platte bestellt -
vielleicht nur wegen des stilvollen Covers. Ausserdem schreibt das
Label auf seiner Homepage recht geheimnisvoll das Folgende über
die Band:
"Harlowe is the remnant of several interesting
and great musicians who collided at some point in time, leaving
us this mesmerizing album."
Ach ja: die EP ist inzwischen bei meinem Hoflieferanten zwar nicht
mehr auf Lager, kann aber immer noch geordert werden - wenn auch
zu einem inzwischen deutlich höheren Preis. Und was soll uns das
jetzt sagen? Ich habe keine Ahnung.
(28.09.2016)
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Rocky Votolato/Chuck Ragan: "Kindred Spirit" (Side One Dummy, Juni 2015) |
Eine Split-EP mit je drei Liedern der beiden "verwandten Seelen".
Rocky Volato hatte ich Pfingsten auf dem 19. Orange Blossom
Special im Glitterhausgarten gesehen und fand ihn dort zwischen
all den großartigen anderen Künstlern aber nur "ganz
OK". Seine drei Lieder auf der Platte sind dagegen sehr
schön, mehr Folk und weniger Rock. Der mir bislang unbekannte
Chuck Ragan klingt für mich aber beim ersten Hören
etwas zu sehr wie ein Rockshouter, wenn auch mit einer leicht countryfizierten
Begleitung. Ganz nett, aber mir im Moment etwas zu sehr "Nashville".
(19.11.2015)
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Mavis Staples: "Your Good Fortune" (Anti, Mai 2015) |
Die legendäre Sängerin der Staple
Singers mit zwei ihrer alten Klassiker und zwei neuen Liedern
des mir bislang unbekannten Produzenten Son Little, dessen
Gitarrenfiguren gut rüberkommen und dessen Drumloops mich als
eher altmodischen Hörer zumindest nicht nerven. Aber eigentlich
geht es natürlich nur um Mavis und ihre Stimme.
(19.07.2015)
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Torpus & The Art Directors: "Being Discovered" (Grand Hotel van Cleef, Mai 2016) |
Meine Entdeckung vom 20. OBS: eine junge Folkrockband aus Nordfriesland
mit einer brandneuen EP mit fünf Coversongs. Ein Lied aus meiner
Generation ("Johnny & Mary" von Robert Palmer)
und vier weitere, bei denen man den Alterunterschied zwischen mir
und der Band schon ein wenig merkt, wobei ich zwar die gecoverten
Bands zumindest namentlich kenne (MGMT, Angus & Julia
Stone, Keane & The Cardigans), mir aber die
Lieder selber nichts sagen.
(21.05.2016)
Konzerthighlight: OBS 20, Beverungen, 15.05.2016.
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Es ist annhernd egal, was Torpus & the Art Directors spielen, um welche Uhrzeit und an welchem Ort. Eines ist dabei stets gleich: Band wie Zuschauer werden eine verdammt gute Zeit haben, viel lachen, mitwippen, vielleicht tanzen. Und sich gemeinsam an dem Moment erfreuen und an der guten Musik, die man hrt. Torpus & the Art Directors spielen, und damit ist die Welt mal fr einen Moment halbwegs in Ordnung.
Mit dieser Haltung, ihrer Qualitt, Menschen einfach zu erfreuen mit ihren wunderbaren, gedankenvollen und zugleich irre belebenden Indie-Folk-Pop-Stcken, hat sich das Quintett seit 2009 einen deutschlandweiten Ruf erspielt. Auf Grand Hotel van Cleef verffentlichte die Band um Frontmann Snke Torpus die beiden Alben From Lost Home To Hope (2012) und The Dawn Chorus (2015), spielten zahlreiche Deutschland-Tourneen und auf so ziemlich jedem Open Air, das sich finden lie. Dabei sammelten sie fleiig treue Fans ein, die zu schtzen wissen, was Torpus da tun: etwas Handgemachtes, Warmes, Authentisches und fr einen derart artifiziellen Prozess der Musikerzeugung auch auergewhnlich Empathisches.
Dass sie tatschlich so ziemlich alles spielen knnen, belegt die nun erscheinende Ten Inch Being Discovered (Vinyl und Download / Stream only. Keine CD.) Denn sie enthlt ausschlielich Coversongs, fnf an der Zahl. Es sind Songs, die die Bandmitglieder schon seit langer Zeit begleiten, die sozusagen zum bandinternen Must-Love-Kanon gehren. Und die von ihnen derart neu und eigen interpretiert wurden, dass man sich verwundert die Augen reibt. Oder eben auch nicht, weil man ja wei, dass dieser Fnfer eben einen ganz eigenen Stil verfolgt, der ebenso eruptiv wie durchdacht, ursprnglich wie ausformuliert ist. Oder, wie Snke Torpus es ausdrckt: Coverversionen, die dem Original in Arrangement und Instrumentierung hnlich sind, hielten und halten wir fr irrelevant, weil sie in der Form nie an ein Original heranreichen werden. Also haben wir uns zur Aufgabe gemacht, diese Nummern anders zu verpacken, in unserem eigenen Stil, mit einem Fokus auf Details, die vielleicht im Original nicht sofort ins Auge beziehungsweise Ohr springen.
Los gehts mit Time to Pretend von MGMT. Bei der Nummer stehen die wunderschne Melodie und der herrlich ironische Text im Vordergrund, die Band hlt sich hier gerne im Hintergrund. Wir fanden, dass gerade dem Text eine besondere Aufmerksamkeit geschenkt werden muss, der unsere Sicht auf Ruhm und das Rockstartum ziemlich gut widerspiegelt. Am Ende lsst sich sagen: So hat man einen MGMT-Song noch nie gehrt. Big Jet Plane von Angus & Julia Stone ist ein weiterer Band-Favorit, schon weil, wie Snke sagt, wir wohl selten eine schnere Liebeserklrung gehrt haben als 'I'm gonna take her for a ride on a big jet plane'. Das hat uns schon oft ins Schwelgen und Schmachten gebracht.
Schmachten darf man auch bei ihrer Version noch, aber der Fokus ihrer Interrpretation lag darin, das enorm Se des Originals etwas aufzubrechen und frecher, fordernder zu klingen. Was ausgezeichnet geklappt hat. hnlich verhielt es sich mit dem Cardigans-Song I Need Some Fine Wine and You, You need to be nicer: Wo das Original schon derart perfekt auf den Punkt gebracht ist, macht eine Coverversion nur Sinn, wenn sie ganz andere Akzente setzt. Am besten selber hren.
Und wo wir gerade bei frech waren: Es gehrt schon eine gewisse Chuzpe und Unverfrorenheit dazu, eine dermaen runde Popnummer wie den Keane-Song Everybody's Changing so ins Rpelhafte, ja fast dreckig Rockige zu ziehen. Mit Vorsatz, wird erklrt: Da diese Melodie einfach unkaputtbar und schner nicht zu singen ist, fanden wir es spannend, eine klassische 'Schei-Drauf'-Rocknummer draus zu machen. The Beauty and the beast in einem Song. Muss man erst mal machen. Abgerundet wird die EP durch den Robert Palmer-Klassiker Johnny and Mary, der im Original nur bedingt gut altert, weil er doch die typischen Merkmale der damaligen Klangsthetik in sich trgt. Torpus fanden auch hier den Text besonders bedeutsam und stellen ihn klanglich deshalb in einen ganz neuen Kontext, in dem er atmen und sich entfalten kann und damit ein neues Gewicht und hhere Aufmerksamkeit erlangt.
Schon an der Stilbreite der ausgewhlten Stcke lsst sich erkennen, dass Torpus & the Art Directors in keiner Weise festgelegt sind. Was zhlt, ist, dass es gute Musik ist. Und das war auch der Hauptantrieb hinter dieser Ten Inch, wie Snke erklrt: Es geht generell um die Idee, wie unterschiedlich Lieder wirken knnen, je nachdem worauf der Fokus gelegt wird. Mal die schne Melodie, dann der Text, dann der Bruch von Schnen und Unschnen, jedes Mal wirkt das Lied anders. Bei den Proben fr diese Platte haben wir festgestellt: Egal, auf welche Art du es spielst - ein gutes Lied bleibt ein gutes Lied. Beruhigend, erstaunlich und schn zugleich.
Bei all diesem Gerede um Interpretation und Auseinandernehmen der Sache an sich darf aber vor allem nicht in Vergessenheit geraten, dass es ihnen in erster Linie sehr viel Spa gemacht hat, diese Lieder einfach zu spielen und umzuarrangieren - und in Zukunft auch in ihre Konzerte einzubauen. Womit der Spa und die Freude an ihren Konzerten noch mal ein kleines bisschen steigen drfte. Fr Band und Zuschauer gleichermaen.
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Björn Kleinhenz: "Battles Long Lost" (JellyFant, April 2015) |
Vier Lieder des Schweden als Vorgeschmack auf das aktuelle Album "Ursa
Minor" vom Dezember 2015, wobei es nur "Before The Ride"
in abweichender Version auf das Album geschafft hat. Die Vinylausgabe
ist limitiert und kann man nur direkt beim Label bekommen. Ach ja:
vor ein paar Jahren fiel mir der Künstler zum ersten mal auf
- durch den Zehn-Zöller "Dackes Drabanter".
(31.12.2015) |
Liam Finn: "The Nihilist Demos" (Yep Roc, April 2015) |
Von der gleichen Kaufaktion wie die Waterboys
und vom gleichen Record Store Day stammt auch diese Demosammlung
im edlen goldenen Cover von Neil Finns talentiertem Sohn.
(31.07.2016) |
The Waterboys: "Puck's Blues " (Kobalt/Harlequin and Clown, April 2015) |
Von einem Räumungsverkauf mit 50% Rabatt, auf den mein Kumpel
Frank und ich vorgestern in Köln gestossen sind, stammt diese
10-Zoll mit vier Demoaufnahmen von Mike Scott zum aktuellen
Album "Modern Blues",
erschienen zum Record Store Day 2014. Schickes Cover mit vielen
kleinen Löchern.
(31.07.2016) |
David Crosby: "Croz" (Blue Castle, Nov. 2014) |
Eine limierte Zehn-Zoll-Single zum Record-Store-Day. Da die
Erstauflage (angeblich nur 5000 Stück!)
wohl doch etwas überdimensioniert war (die Zeiten sind halt hart
für die Plattenindustrie!), gelangten doch noch genug Exemplare
in den normalen Verkauf, sodass auch ich mir jetzt diese hübsche,
kleine Platte kaufen konnte. Eigentlich eine sinnlose Aktion, da ich
ja schon beide Lieder vom normalen Album kenne - aber egal.
(04.01.2015)
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Fr Euch, die Ihr keine Zeit zum Lesen habt, machen wir es kurz: Eines der gelungensten Alben aus der CSN-Nachlassenschaft der vergangenen Jahrzehnte. Eine einzige filigrane, flieende, frenetische Freude. Ein Alterswerk ohne Alter, vielleicht sein bestes Solo-Album, sicher aber sein geschlossenstes, im Ganzen gelungenstes Werk. Fr alle anderen ein paar Wrter mehr: So prgend und in uns allen nachhallend Schaffen und Stimme Crosbys ist, so berschaubar ist die Zahl seiner Solo-Alben, das letzte Studiowerk mit eigenen Songs liegt so lange zurck, dass es kaum noch wahr ist. Anstatt aber wie andere Altersgenossen auf No. Sicher zu gehen (Live-Dokumente aus besseren Zeiten hervorkramen/eigene Klassiker neu einspielen/ein Album mit Coverversionen aufnehmen/sich mit anderen groen Namen kurzerhand zu einer eher belanglosen Super-Gruppe zusammentun), schenkt uns der alte Querkopf mit der engelsgleich weichen Stimme ein Album mit elf neuen Crosby-Kreationen und damit das Beste, was er (und andere Altersgenossen) seit langem geschaffen hat. Wurden aber zum Beispiel die immer noch erinnernswerten Verffentlichungen des CPR-Trios nicht nur von ehernen Verehrern in erster Linie als Crosby-Alben verstanden, so ist im Gegenzug Croz das Werk einer kongenialen Kreativ-Cooperation, prgt Sohn James Raymond als beindruckender Vielinstrumentalist das komplette Werk, sorgen Alt- und Junggefhrten wie Shane Fontayne und Marcus Eaton und Steve DiStanislao als durchgehend feste, bemerkenswert versiert agierende Band fr den glasklaren genrebergreifenden Country-Rock-Kosmos, in dem sich Crosbys Gesang hrbar wohlfhlt. Die Songs tragen smtlich die leis versponnene, meisterlich melodie-mandernde, flirrend-frei flieende Handschrift des Meisters, immer wieder verweisen himmlische Harmonie-Chorstze auf seine glorreiche Geschichte, auserwhlte Gste wie Mark Knopfler, Wynton Marsalis, Steve Tavaglione und Leland Sklar setzen Zeichen, hinerlassen Spuren, ohne den Crosby-Kern zu verflschen, helfen dem Freigeist beim Spielen mit den Stilen. Zurckgelehnt, gelassen-ausgelassen zelebriert der wrdevolle Schnurrbart-Trger seine oft und gern ausufernde Art, Songs in formsprengenden, flieenden Spannungsbgen zu arrangieren, erffnet himmlische Harmonie-Horizonte, nimmt uns mit auf eine von Stil-Strmungen und Musikmoden unbelstigte Reise durch die Zeit, getragen von meisterlichem Musik-Handwerk, gebettet in kristallklarer Produktion, und gekrnt von grandiosem Gesang, der kein Alter zu kennen scheint. Welch eine wundervolle Rckkehr!
(cpa, Glitterhouse)
It's been 20 years since David Crosby released a collection of new songs, but he's hardly been quiet in those two decades. His occasional reunions with Stephen Stills, Graham Nash, and sometimes Neil Young get the most attention, but he also appeared on David Gilmour's 2006 album On an Island and, more notably, often worked with his son James Raymond on a band called CPR. Raymond is David's chief collaborator on Croz, a skillful evocation of Crosby's early-'70s haze as filtered through early-'90s professionalism. As always, Crosby is supported by a cast of heavy-hitters, but where 1993's A Thousand Roads sometimes seemed weighed down by cameos (an emphasis on covers also helped shift the spotlight away from the man at the center), Croz is tastefully decorated with sly solos by Mark Knopfler and Wynton Marsalis, the focus forever remaining on Croz himself. At the age of 72, his voice remains sweet, sometimes airy, and he and Raymond take advantage of both qualities, occasionally conjuring ghosts of CSN's early-'80s soft rock ("Radio" could easily have slipped onto Daylight Again), but usually allowing the music to amiably drift and linger, sometimes settling in the conscious, sometimes dissipating. Even with songs as spare and haunting as "If She Called" -- nothing more than an electric guitar and voice there -- Croz is too dedicated to tasty, in-the-pocket grooves and cleanly sculpted digital production to truly be an heir to If I Could Only Remember My Name, but it's the only other solo record of Crosby's that attempts to reckon with similar emotions and sounds. That Croz prefers certainty to the untrammeled melancholy of If I Could Only Remember My Name is a reflection of where he stands in 2014: he's aware he's building upon a past he sometimes pines for, yet he's restless enough to forage ahead into new territory, but only when he's surrounded by cozy, familiar settings.
(by Stephen Thomas Erlewine, All Music Guide)
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Nick Cave & The Bad Seeds: "Give Us A Kiss" (Kobalt/Bad Seed, Nov. 2014) |
Zwei Lieder vom letzten Album "Push The Sky Away", die B-Seite
"Jubilee Street" sogar als bisher unveröffentlichte
Liveaufnahme.
(12.12.2014) |
Get Well Soon: "Greatest Hits " (City Slang, Nov. 2014) |
Der dritte Teil vom 21.11. ist für Coversongs reserviert: Wham,
The Stranglers, Elton John und Brian Wilson gehören
zu den Helden von Konstantin Gropper.
(29.11.2014)
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Das dritte Volumen des akustischen Tryptichons soll am 21. November verffentlicht werden und beinhaltet eigensinnige Coverversionen von Lucifer Rising II, Careless Whisper, Oh My Love, Always The Sun, Rocket Man und Til I Die. Ober-Obacht: Die drei Vinyle sind wirklich extremst limitiert und wir befrchten, hchstens eine kleine Handvoll zugeteilt zu bekommen.
(Glitterhouse)
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Get Well Soon: "Henry - The Infinite Desire Of Heinrich Zeppelin Alfred Von Nullmeyer" (City Slang, Nov. 2014) |
In der Folge 2 vom 14.11. dann anscheinend so etwas wie eine Filmmusik.
Das klingt noch am ehesten nach einer typischen Get Well Soon-Platte.
(29.11.2014)
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Folge 2 der bs limitierten Vinyl-EP-Dreierfolge erscheint am 14.11. und ist eine musikalische Verneigung vor dem literarischen Werk Arnold Stadlers und liefert die dunkel-romantische akustische Untermalung fr dessen Buch Der Tod und ich, wir zwei.
(Glitterhouse)
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Get Well Soon: "The Lufthansa Heist" (City Slang, Nov. 2014) |
Gleich drei Zehn-Zoll-Eps bekommen wir im Wochenabstand geboten. Am
07. November hat Konstantin Gropper in der ersten Folge 6 neue
Lieder herausgebracht, die für Get Well Soon-Verhältnisse
relativ wüst daherkommen - ist das schon Garagenrock?
(29.11.2014)
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Sacklimitierte Trilogie von Konstantin-Kunst-Kurzformen auf City Slang, ausgewhlte Song-Folgen, die in ihrer Unterschiedlichkeit den stilistischen Rahmen eines einzigen, einzelnen Vollwerks gesprengt htten, aber die EP-Form prchtig fllen. Vol. 1 erscheint am 7.11. und bietet in fnf Songs die ganz eigene Groppersche Lesart des College Rock-Begriffs. Incl. The 4:3 Days, A Night At The Rififi Bar, The Pope Washed My Feet In Prison, Sci-Fi Gulag, Staying Home.
(Glitterhouse)
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The Staves: "Blood I Bled EP" (Atlantic, Okt. 2014) |
Ein Appetithappen zum neuen Album der drei Staveley-Taylor
Schwestern, das im Januar 2015 erscheinen wird, aufgenommen in den
USA im Studion von Justin Vernon (Bon
Iver, Volcano Choir).
(29.11.2014) |
Element Of Crime: "Lieblingsfarben Und Tiere" (Universal/Vertigo, Aug. 2014) |
Das Titellied zum neuen Album und drei Coversongs (Pink Floyd,
John Mayall und eine James Bond-Filmmusik). Da war die
Anschaffung natürlich Pflicht!
(31.08.2014)
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Lieblingsfarben und Tiere heit die erste Single aus dem gleichnamigen neuen Element of Crime Album. Das Schne: alles wie immer. Das noch Schnere: doch nicht. Alles wie immer: Perfekt komponierter Song, dessen Perfektion beilufig und naturgegeben klingt.
Und wie immer ein Text, der nur jemandem einfallen kann, der nebenbei ein groer Schriftsteller ist und wei: seit 200 Jahren mssen die wahren Romantiker mit jedem Satz den Krieg gegen die Sentimentalitt gewinnen. Mit Worten das mit Worten Unsagbare sagen. Und alles ist auch ganz anders? Nicht ganz, aber doch: Die Instrumente befreien sich hufiger vom Zentrum des Songs, sie probieren mehr aus. So klingen die Songs musikalisch komplexer, angenehm zerzauster als zuletzt, aber Entwarnung nie doof experimentell, falsch ambitioniert oder prtentis. Es ist immer Element of Crime. Es ist immer die Musik, die Fans brauchen, wenn der Himmel grauer ist als erlaubt.
Die 10 inch enthlt neben dem Singletrack noch drei wunderbare Coverversionen.
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Charles Lloyd: "Live At Slugs'" (Resonance, April 2014) |
Eine kürzlich beim Surven entdeckte, limitierte Platte vom Record
Store Day 2014, die damals wohl nicht limitiert genug war, um
sofort ausverkauft zu sein - egal d'rum, denn die Besetzung mit Gabor
Szabo, Ron Carter und Pete La Roca machte mich natürlich
neugierig. Zwei Lieder, live aus einem New Yorker-Club, vom 19.09.1965.
(25.07.2015) |
John Baizley, Nate Hill, Steven von Till, Scott Kelly: "Songs Of Townes Van Zandt" (My Proud Mountain, Apr. 2014) |
Noch eine kleine, feine und minzgrüne EP vom Record Store Day 2014, gefunden in der Grabbelkiste .
Vier Lieder, gesungen von mir unbekannten Burschen, die sonst eher harte Musik wie Metal spielen,
wie zu lesen ist. Es soll auch ein komplettes Album mit gleichem Namen und sehr ähnlichem Cover
geben, das sich aber nur teilweise mit der Titelliste dieser EP überschneidet.
(18.01.2018)
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Kasabian: "48:13" (Sony/Coumbia, Juni 2014) |
Bislang habe ich mich für diese britische Rockband wenig interessiert
- und wäre das neue Album nicht als Doppel-Zehn-Zöller
herausgekommen hätte sich das auch sicherlich nicht geändert!
Jetzt schau'n wir mal, ob das eine gute Kaufentscheidung war!
(27.07.2014)
Na ja - das ist irgendwie nicht mein Ding! Brit-Pop ist und bleibt
wohl auch zukünftig ein Buch mit sieben Siegeln für mich.
(31.08.2014)
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Zweieinhalb Jahre nach ihrem UK-Nummer-Eins-Album "Velociraptor!" verffentlichen die britischen Superstars Kasabian am 6. Juni 2014 ihr mittlerweile fnftes Studioalbum. Der Longplayer, der von Gitarrist und Snger Sergio Pizzorno im Alleingang produziert wurde, ist dabei buchstblich die Summe seiner Einzelteile - zum Ausdruck gebracht wird dies u.a. im Albumtitel, der sich aus der Gesamtspielzeit der 13 Songs (von 48 Minuten und 13 Sekunden) ergibt: "48:13".
"48:13" ist dennoch unverkennbar Kasabian, ein faszinierendes Destillat ihres Trademark-haften Sounds. Es ist das Ergebnis einer fortwhrenden Entwicklung und des musikalischen Experimentiergeistes einer Band, deren Karriere mittlerweile zehn Jahre und vier Alben umfasst.
Neben dem begehrten Headline-Slot beim Glastonbury-Festival am 29. Juni und ihrer lngst ausverkauften Homecoming-Show in Leicester in der Woche zuvor (21. Juni) wird die Band auch bei zwei Festivals in Deutschland auftreten: bei "Rock im Park" und "Rock am Ring".
Klotzen statt kleckern: Indie-Brit-Rock, der keine Zweifel kennt.
(Rolling Stone, Juni 2014)
... impften Kasabian ihrem Mix aus HipHop, Elektro und Sixties-Rock eine gesunde Mischung aus einer gewissen Kunsthaftigkeit und einem ,,Weniger ist mehr"- Prinzip ein.
(Audio, August 2014)
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Blaudzun: "Promises Of No Man's Land" (V2, März/April 2014) |
Diese Platte ist quasi mein Urlaubsandenken vom OBS-Festival zu Pfingsten
in Beverungen, auch wenn die Band dort dieses Jahr gar nicht selber
gespielt hat. Beim Glitterhouse-Label ist der holländische Singer/Songwriter
Johannes Sigmond mit dem "Bandpseudonym"
Blaudzun zwar aktuell für Deutschland unter Vertrag, aber
ich habe natürlich das limitierte holländische 10-Zoll-Doppelalbum
zum Record-Store-Day für 12 Oiros der Glitterhouse-Version (12-Zoll-LP
inklusive CD für 13 Oiro!) vorgezogen. Und nicht wegen dem eingesparten
einen Oiro oder weil es limitiert ist.
Die Musik? Erinnert mich ein wenig an den deutschen Singer/Songwriter
Konstantin Gropper, auch bekannt als Get
Well Soon, ist also durchaus ein klein wenig bombastisch. Also
sehr schön, aber wohl nicht unbedingt essentiell. Aber welche
Platte ist das schon?
(04.07.2014)
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Sacklimitierte Doppel-10"-Ausgabe des 2014er Albums, eigens zum Record Store Day im Sonderformat angefertigt.
Trotz im deutschsprachigen Raum bislang nur als Import erhltlichen Verffentlichungen seiner ersten drei Alben (Blaudzun (2008), Seadrift Soundmachine (2010), Heavy Flowers (2012)) in Indie-Kreisen vor allem dank diverser Festivalauftritte (Eurosonic-, Lowlands-, Pinkpop-, Orange Blossom Special-, Rolling Stone Weekender, oder dem Reeperbahn Festival) bereits hoch geschtzt, verffentlicht Blaudzun nun erstmals auch in hierzulande. Hchste Zeit, sich von einem der auergewhnlichsten Knstler dieser Tage gefangen nehmen zu lassen:
Johannes Sigmond (aka Blaudzun, der Name ist eine Hommage an den dnischen Radrennfahrer und ehemaligen Weltmeister (1966) im Mannschaftszeitfahren, Verner Blaudzun) zelebriert seine Liebe fr Indie-Folk und Art-Rock schon seit 2007. Nach Vergleichen mit internationalen Gren wie Arcade Fire, Ryan Adams oder Antony & The Johnsons, ausverkauften Clubtouren in den Niederlanden und Belgien, dem kommerziellen Durchbruch mit Heavy Flowers, welches sich seit sage und schreibe 70 Wochen in den niederlndischen Album-Charts tummelt und dort gerade Gold-Status erreicht hat, nach Auszeichnungen wie u.a. dem Dutch Public Broadcasting Award for Best Album of the Year 2012, dem Best Male Artist at the Dutch Edison Awards (der hollndischen Grammy-Entsprechung) und dem Best Alternative Act at 3FM, freut sich Glitterhouse mit Promises Of No Mans Land auf die Verffentlichung einer groartigen und vielseitigen Platte im Mrz 2014, die durch eine ausgedehnte Clubtour begleitet wird.
Soweit die nchternen Fakten, aber kann man Blaudzun und seiner Musik berhaupt mit solch formellen Zeilen gerecht werden? Selbstredend nein. Denn Johannes Sigmond ist vor allem eines: Ein Magier, ein Soundvisionr der besonderen Art. Mit seiner bis zu 9-kpfigen Band entwickelt er ein faszinierendes Klanguniversum, dass seinen komplexen, ungewhnlichen und doch sich gleich im Hirn festsetzenden Songs eine Schrfentiefe gibt, wie man sie in dieser Form derzeit nirgends sonst findet. Dazu eine Stimme, die man nicht vergisst, die einen einsaugt, gefangen nimmt, die echt, tiefgrndig, ausdrucksstark, gleichermaen unendliche Trauer wie unbeugsame Kraft widerspiegelt. Und, vor allem: Songs. Alles, was hier vorher geschrieben wurde, wre obsolet, wrde nicht Johannes Sigmonds Songwriting genau diesen Qualitten mehr als gerecht. Das war schon auf den vorherigen Alben so, aber auf Promises Of No Mans Land erreicht er nochmal ein anderes Level. Vom zart/zerbrechlichen Opener Euphoria angefangen ber den packend-treibenden Titelsong mit unwiderstehlicher Hookline, dem die nachfolgenden Too Many Hopes For July und Hollow People in nichts nachstehen, bis zum mchtigen, alles umblasenden Orkan von Halcyon oder dem sanften, vershnlichen Abschlu mit Wingbeat, Blaudzuns neues Album hat die Songs, die Sounds, die Dramaturgie und die Vision eines monolithischen Klassikers.
(Glitterhouse)
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Dean Wareham: "Emancipated Hearts " (Double Feature, Okt. 2013) |
Dean Wareham, der Ex-Sänger und Gitarrist von Galaxy
500 (zusammen mit Damon &
Naomi) und Luna, war zuletzt
mit seiner bassspielenden Gattin Britta Phillips als Duo unterwegs
("Dean & Britta"). Jetzt folgt sein spätes
Solo-Debut, bei dem aber Britta immer noch dabei ist. Fünf Originale
von Dean und ein Cover der Incredible
String Band ("Air").
(27.07.2014)
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The first ever solo album from Dean Wareham (Galaxie 500, Luna, Dean & Britta). Produced by Jason Quever (Papercuts). Includes the single Love Is Colder Than Death, as premiered on Pitchfork. Emancipated Hearts is a downbeat collection that suggests Galaxie 500 playing bucolic folk-rock. As if to underline this comparison, theres a cover of The Incredible String Bands Air.
I know they can be a bit silly, but they can be hilarious too, says Dean. Our version was recorded in Jasons living room, just him and me. Before this almost light-hearted conclusion, however, the album explores much darker territory, something that is evident from just the titles of the songs. Its not so much political as politicised, as Dean explains: Each of these songs started with a line or phrase I borrowed from a poem or film or newspaper headline. The idea is you steal a line and then build your own song around it
Between 1987 and 1991 Dean Wareham was singer / guitarist/ songwriter with Galaxie 500, who recorded three albums for Rough Trade (now available on Domino). His next band, New York-based quartet Luna, recorded seven studio albums for Elektra and Beggars Banquet between 1992 and 2004. He has released three albums with his wife Britta Phillips as Dean & Britta. Their most recent release was a soundtrack to accompany their multi-media show 13 Most Beautiful: Songs For Andy Warhols Screen Tests.
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Jono McCleery: "Ballade" (Ninjatunes, Aug. 2013) |
Folk mit Elektronik vom englischen Sänger und Gitarristen in Zusammenarbeit mit dem Produzenten Royce Wood Junior.
(19.10.2018)
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The Soundtrack Of Our Lives: "Shine On" (Haldern Pop, Juli 2013) |
Das Geschenk der schwedischen Band zum Abschied, erschienen (so weit
ich weiß) nur auf Vinyl in 10-Zoll-Maß beim exquisten
Label vom Haldern-Festival: 5 Lieder, die im letzten Jahr beim letzten
Album übrig geblieben sind. Nicht ganz so schwer rockend, sondern
eher "folky". Auf jeder Fall sehr schön. Servus, Junx!
(31.08.2013) |
Tav Falco Panther Burns: "Live In London" (Stag-O-Lee/Frenzi, Nov. 2012) |
Eine Doppel-10-Inch vom Gig aus dem Londoner "100 Club"
vom 15. September des vergangenen Jahres, erschienen auf dem Label
Stag-o-Lee.
Nach Michael Sheehys "Miraculous Mule"
und den Excellos ist das bereits meine dritte
Zehn-Zoll-Platte von dem Speziallabel aus der Glitterhaus-Familie
- und irgendwie werde ich damit wieder einmal nicht so richtig warm.
Bei Tav Falco habe ich mir gedacht: da hast Du doch vor kurzem
erst die alte, längst vergriffene Vinyl-Ausgabe des Klassikers
"Red Devil" ausgegraben - und prompt
gibt's was neues von dem Mann in diesem schnuckeligen Format. Da mußt
Du natürlich ebenfalls zugreifen!
Jetzt kann man mir nicht vorwerfen, dass ich ein Hi-Fi-Fetischist
bin. Gute Musik ist mir im Zweifelsfall
immer wichtiger als guter Sound. Die Musik von Tav Falco
ist eigentlich so wie immer (durchaus positiv gemeint!), aber leider
klingt sein neues Livealbum so sehr Lo-Fi, dass selbst
ich es nicht richtig geniessen kann. Die Musik ist sehr verhallt und
kommt von viel zu weit weg. Das scheint ein direkter Mitschnitt aus
der P.A. zu sein, vom Publikum und der Atmosphäre des Clubs ist
viel zu wenig zu spüren.
(18.11.2012)
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Voller Bewunderung schrieb der bekannte britische Journalist Ralph Traitor mal ber einen Panther Burns Gig in den 80ern: If you have ever curiously regarded a pile of toenail clippings and wondered what they might actually sound like Bei dem Auftritt wre ich gerne dabei gewesen. Wie Fussngel klingt Tav Falco und seine Kohorten im Jahr 2011 natrlich nicht, aber wie Flieband Rock & Roll sicher auch nicht.
Im September 2011 machte sich die Memphis Legende auf den Weg nach London, noch immer voller Kampfkraft, Hoffnung und Visionen. Der Gig im legendren 100 Club erwies sich als schlecht organisiert, was den Helden nicht davon abhielt, im ersten Set das famose Behind The Magnolia Curtain Debt vehement zu prsentieren. Einen Streifzeug durch das restliche Repertoirewurde im 2. Set unternommen. Panther Burns bestand in dieser Nacht wie gewohnt aus Grgoire Garrigues (Gitarre), Laurent Lanouzire (Bass) und Giovanna Pizzorno (Drums). Man ist ber Europa verstreut und kann nur so viel ben, um die Songs, die der All Music Guide a raw and shambolic fusion of rockabilly, blues, and fractured noise nennt, einigermassen in Balance zu halten. Sie taumeln, aber sie fallen nicht. Whats new?
Hier nun das Dokument. Rhythmn and Rock, rough und immer leicht neben der Spur. 16 Songs in 60 Minuten. Nur auf Vinyl, Doppel-10 eben, und auf 500 Stck limitiert. Und nur HIER gibt es eine CD-Version dazu (bedruckte CD-R im Vinylreplika-Faltblatt Cover). Ooeee, Baby!
(Glitterhouse)
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Domenico: "Cine Prive" (Plug Research, Nov. 2012) |
Ein schweres Doppelalbum des brasilianischen Trommlers Domenico
Lancelloti, Partner von Moreno Veloso und Alexandre
Kassin im Trio "+2".
(08.02.2015)
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Der Sohn der Samba-Legende Ivor Lancelotti mit einem faszinierenden Solo- Album zwischen Indie, Pop, Soundtrack und Latin. Produziert von Mario Caldato Jr. (Beastie Boys, Jack Johnson, Beck)
The words "cine privê" conjure up late-night skin flicks for Brazilians, but the more appropriate meaning of the album title is closer to its literal translation: private cinema. Domenico writes and co-writes all the songs, sings, plays guitar and designs the rhythmically adventurous soundscapes heard on Cine Privê. Built on consistently intriguing rhythms and sonic textures, Cine Privê is reminiscent of the meditative yet swinging quality of Joao Donato's mid-seventies albums (Quem É Quem & Lugar Comum) as filtered through the indie aesthetic of Yo La Tengo, Pavement or Stereolab, sans the in-your-face avant-garde-isms. True to his intentions, many of Domenico's songs come across like soundtracks to lost films, for instance: the falling-in-love montage in an Italian rom-com starring Roberto Benigni ("Su Di Te") or the Spaghetti Western set in the Brazilian Northeast.
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James Yorkston: "I Was A Cat From A Book" (Domino, Aug. 2012) |
Als Zehn-Zoll-Doppelalbum kommt das neue Werk des schottischen Singer/Songwriters
daher, in wenigen Tagen weitestgehend live eingespielt mit einer leicht
jazzigen Begleitband. Das geht durchaus in Richtung "Astral
Weeks", ohne dass man jetzt gleich von einem Meisterwerk
sprechen muß.
(10.09.2012)
Mehr ...
Auch schon seit zehn Jahren around: James Yorkston aus Schottland, seit Jahr und Tag bei Domino Records zuhause und dort der wohl filigranste Songschmied im Haus. Gestartet als Proteg von John Peel, John Martyn und Bert Jansch, fand Yorkston einen ganz eigenen Stil zwischen Kammer-Pop und Folk, der auf spielerischer Basis Elemente von Pentangle (das Stiloffen-Luftige), aber auch von Tim Buckley (die flirrende Leichtigkeit) eingemeindet. Im Zentrum steht Yorkstons weiche, warme und eher leise Stimme, begleitet von sanfter Akustikgitarre, Upright Bass, einigen Piano-Tupfern und den extrem sparsam eingesetzten Drums des vorzglichen Luke Flowers (Cinematic Orchestra). Dazu kommen eine verlorene Klarinette (selten) und einige (zu seltene) Harmony Vocals von Jill OSullivan und Sarah Scutt. Auch wenn einzelne Songs tatschlich auch mal etwas lauter werden, dominiert hier doch weiterhin die melancholische und kontemplative Ruhe, die man von Yorkston gewohnt ist, und die ihn zu einer britischen Komplementrkraft zu Knstlern wie Will Oldham und Sufjan Stevens macht.
(Joe Whirlypop, Glitterhouse)
Dominos Lieblings-Singer/Songwriter James Yorkston ist mit seinem bisher strksten Album zurck!
"I Was A Cat From A Book" ist James Yorkstons erstes Album seit "When The Haar Rolls In". Sein neuestes Schaffenswerk ist voller Energie und absolut groartiger Musikalitt - und auerdem voll mit Yorkstons bisher strksten und gleichzeitig berraschendsten Songs. Die Band, mit der das Album eingespielt wurde, besteht unter anderen aus alten Weggefhrten, aber auch aus Mitgliedern von so illustren Gesellen wie Lamb und The Cinematic Orchestra. Produziert wurde es von Yorkston und Dave Wrench, nachdem es an fnf Wintertagen in den Bryn Derwen Studios in Nord Wales aufgenommen wurde. Seit der Verffentlichung von "When The Haar Rolls In" war
der Songwriter fleiig. So publizierte er unter anderem ein Buch ("It's Lovely To Be Here"), kollaborierte mit The Big Eyes Family Players auf dem Album "Folk Songs" und verffentlichte eine Jubilums-Edition seines Meilenstein-Debts "Movin Up Country".
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Jay Farrar, Will Johnson, Anders Parker & Yim Yames: "Let's Multiply" (Rounder, April 2012) |
... und noch eine limitierte EP vom letzten "Record Store Day".
Zu bislang unvertonten Texten von Woody Guthrie haben die vier
Herren neue Musik geschrieben. Jay Farrar war mal mit Jeff
Tweedy bei Uncle Tupelo (interessanterweise
gab es von Tweedys neuer Band Wilco zusammen
mit Billy Bragg vor ein paar Jahren schon mal ein ähnliches
Projekt namens "Mermaid Avenue"!),
Will Johnson war mir bisher kein Begriff, Anders Parker
spielt mit Farrar auch im Duo Gob
Iron, Yim Yames, bzw. Jim James,
ist Sänger der Band My Morning Jacket.
(07.07.2012)
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Gravenhurst: "The Prize" (Warp, April 2012) |
Eine
limitierte Single von Nick Talbot zum Record Store Day (21.04.2012).
Die A-Seite ist vom neuen Album "The Ghost In Daylight",
auf der B-Seite gibt es Tim Buckleys
Song To The Siren zu hören.
(30.06.2012) |
Georgia Ruth: "In Luna" (Gwymon, Feb. 2012) |
Georgia Ruth Williams ist eine Sängerin und Harfenspielerin
aus Wales, die mit der EP "In Luna" vier wunderschöne
Folksongs präsentiert. Das erste Lied "(Slipping) Through
Your Hands" kommt mit total bekannt vor. Hab' ich wohl irgendwo
schon einmal gehört. Aber wo & wann?
(11.05.2013) |
Amos Lee: "As The Crow Flies" (Blue Note, Feb. 2012) |
Dem Namen nach war mir der amerikanische Singer/Songwriter Amos
Lee schon seit längerem bekannt, aber ich stelle gerade fest,
dass diese 6-Track-EP mit (bisher unveröffentlichten?) Outtakes
vom letztjährigen Album "Mission Bell" doch tatsächlich
mein erster Versuch ist, mich mit dem Mann zu beschäftigen! Gut
gemachte Musik der Marke "Hand Made", irgendwo zwischen
Mainstream (im Sinne von Labelkollegin Norah Jones) und Indie-Schrulligkeit,
gut produziert von Calexico-Chef Joey Burns, die das optische
Versprechen des schönen Covers hält.
(17.05.2012)
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7,99 Euro fr rund 25 Minuten Musik und sechs Tracks, die den Gehrgang des Rezensenten mit schwerem, schwarzem (also etwas dsterem), aber jederzeit hochwertigem Country-Soul-Samt auskleiden. Geigen, Klavier, Orgel, Slide-Gitarre (dargeboten von Session-As Greg Leisz) und immer wieder diese knstlerische Nhe zu van Morrison, Paul Weller und Joe Cocker kennzeichnen ein sehr akustisches, erdiges Album, das textlich mit jede Menge Pathos und den wirklich gewichtigen Dingen des Lebens aufwartet. Smtliche Songs versuchen eine Gratwanderung zwischen feiner Americana-Tradition einerseits und einer gehrigen Portion Mainstream-Radiotauglichkeit andererseits. Bestes Beispiel ist 'Simple Things', das ber dreieinhalb Minuten perfekte Popmusik zelebriert. Dagegen traditionell und mythisch zugleich die wunderschne Ballade 'May I Remind You'. Calexico-Frontman Joey Burns (Calexico-Partner John Convertino sitzt hier brigens an den Drums) hat exzellente Arbeit geleistet und produzierte einen Amos Lee, der nach der groartigen Mission Bell (2011) noch einen drauflegt. Allerdings lauschen wir - hrt! hrt! unerhrt! - angeblich sechsmal Ausschussware, denn wie zu erfahren ist, ist die "As The Crow Flies"-EP im Grunde hochwertige Resteverwertung. Es handelt sich nmlich um Material, das whrend der "Mission Bell"-Sessions entstand , es aber - aus welchen Grnden auch immer - nicht auf den Longplayer schaffte. Das nennt man dann wohl "Kollateral-Musik" - im Falle des Countryisten Amos Lee ein echtes Luxusproblem, denn ein wirklicher Qualittsverlust gegenber dem vergangenen Longplayer ist im Grunde nicht auszumachen. Der Flug der Krhe bleibt trotz eines Quntchens "Zuviel-Geflligkeit" zweifellos ein weiterer Hhenflug in der noch jungen Karriere des Amos Lee. Ein geschtzter Netzkollege brachte es in seiner Abhandlung zu dieser EP ziemlich treffend auf den Punkt, als er zu "As The Crow Flies" schrieb: "Eine radiotaugliche Angelegenheit fr Fernfahrer und Folkmdchen, denen Bonnie Prince Billy zu schrullig und Johnny Cash zu tot sind. Meistens erinnert mich Amos an die mnnliche Norah Jones, die in den Krper eines Bob Dylan geschlpft ist und den Kndelteig roh isst."
(Kundenrezension bei amazon von "CDsoph")
With a haunting sound and acoustics that will bring chills to your entire body, Amos Lee has managed to once again be a true trailblazer of his trade. He isnt the typical sound when it comes to country music. He is the leader of the modern roots sound that is becoming more and more popular every day. The first track off of his latest six song EP, As The Crow Flies is called, The Darkness. Its contents shine dimly on the fact that being alone is never a good feeling. Even when both sides give it their all, it doesnt always work out. Say Goodbye is a personal favorite on this entire EP. It has that old fashioned feeling when it comes to the musical aspect, however the lyrics cut deep as the main character takes a deep look into his relationship and comes to terms with the fact that it is over. The funny thing is it doesnt seem to bother him that much. May I Remind You and Mama Sail To Me are both great tunes, but There I Go Again really hits home in so many ways. There is a nice blues edge and Amos Lees raspy voice will leave you begging for more. Although this is a shorter album with only six songs, there is no denying it is great. The only thing wrong with it is that there arent six more songs to be able to enjoy.
(Scott Sexton, www.todayscountrymag.com)
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Cheyenne Marie Mize: "We Don't Need" (Roaring Colonel, Feb. 2012) |
Cheyenne stammt wie Will Oldham (auch bekannt als der
Bonnie-Billy Prinz) aus Louisville,
Kentucky, und hat wohl auch schon mit ihm eine EP sowie ein komplettes
Soloalbum herausgebracht, die ich aber beide nicht kenne. Die junge
Dame ist eine kompetente Sängerin und Autorin und als Instrumentalistin
sehr vielseitig: Geigerin (es gibt bei Youtube Videos mit ihr in einer
Mädelz-Bluesgrass-Band an diesem Instrument), weiß sich
aber auch an Gitarre, Schlagzeug und Tasten zu behaupten. Die sechs
Lieder mit knapp über 20 Minuten Laufzeit auf dieser Vinyl-only-Veröffentlichung
(aber mit MP3-Gutschein!) klingen vielseitig, überraschend rockig,
und machen auf jeden Fall Appetit auf mehr.
(15.02.2012)
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2012er Vinyl-only-Verffentlichung auf Yep Roc, ein Zweit-Zwischendurch-Werk der Singer-Songwriterin aus Louisville, trotz 6 Songs und 22:16-Minuten Lauflnge so voll wie manches Album nicht in der doppelten Spielzeit. Die beeindruckende Vielinstrumentalistin und mitreissende Sngerin, die bereits mit Bonnie Prince Billy aufnahm und mit Daniel Martin Moore die Bhne teilte, bleibt dem vielschichtigen Alternative-Folk/Rock-Begriff treu, den sie bereits auf dem Debutalbum Before Lately definierte, aber schafft es, in sechs neuen eigenen Songs gleich sechs verschiedene Facetten ihrer Kunst strahlen zu lassen. Ob hchst ansteckend allein zu fein verzahnter Hand-Werk-Perkussion singend, Lisa Germano-gleich sanft durch den Psycho-Wald irrend, rhythmisch betont zum Piano auf Feist- und Carole King-Pfaden tnzelnd, mit charmant berschlagender Stimme zu Gitarren-getriebenem Rock Breeders-Energie versprhend, auf verzerrtem E-Gitarren-Grund erfolgreich in P.J. Harveys Teichen fischend oder auf exotischen Gesangs-Wolken ber psychedelisch flieendem Desert-Drone fliegend nur sechs Songs reichen Cheyenne, um ein derart farbenreiches Kaleidoskop zu fllen. Fast unntig zu erwhnen, dass sie bis auf das Drumkit smtliche Saiten-, Tasten- und Perkussions-Instrumente allein spielt und beherrscht. Eine echte Entdeckung.
(Glitterhouse)
Mit We Dont Need durchbricht Cheyenne Marie Mize auf subtile Art und Weise das vorgefertigte Bild einer Singer / Songwriterin. Ihre Debt-LP Before Lately (von der New York Times als s ohne zu verkleben und mit offenen Augen, aber dennoch nicht hoffnungslos beschrieben), war eine langsame, in sich gekehrte, meditative Sache.
We Dont Need weitet die Soundpalette weiter aus und reichert sie mit dynamischer Stimmung, Instrumentierung und Experimenten an. Mize will, dass sich ihre Hrer darber im Klaren sind, dass die Songs auf We Dont Need eher als einzelne Kunstwerke denn als ausufernde Teile eines organischen Ganzen zu genieen sind. Jeder Song hat seinen eigenen Character und gehrt zu verschiedenen Launen. Als Ganzes ist We Dont Need sicherlich eklektisch, doch in jedem einzelnen Teil verbirgt sich eine Idee darber, was uns sonst noch erwartet. Tatschlich lsst sich We Dont Need nicht einfach in eine Schublade stecken.
We Dont Need erscheint schlussendlich doch als Ganzes, zusammengehalten von einer Stimmer, die Daytrotter als einen Ton beschreibt, der es Dir erlaubt, in deinem Kopf dorthin zurckzureisen, wo deine letzte groe und wahre Liebe sitzt und sich zu fhlen, als wre sie niemals verschwunden.
Erstmalig sorgte Cheyenne Marie Mize international fr gespitzte Ohren, als sie die 10 Among The Gold mit Bonnie Prince Billy aufnahm und amerikanische Salonmusik des 19. Jahrhunderts neu interpretierte. Mit Benn Sollee und Daniel Martin Moore spielte sie auf der Dear Companion-Tour der beiden, die zu ihrem kollaborativen Release auf Sub Pop gehrte.
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Daughter: "The Wild Youth EP" (Glassnote, Feb. 2012) |
Auf
der zweiten EP, nach "His Young Heart",
findet der geneigte Hörer wieder 4 interessante Titel. Die Akustikgitarre
von Elena Tonra ist weitestgehend aus den immer noch sparsamen
Arrangements verschwunden (ein bisschen schade!) und es gibt mit Remi
Aguilella einen Drummer als drittes Bandmitglied.
(30.08.2012) |
Michael Kiwanuka: "Home Again EP" (Polydor, Jan. 2012) |
Als
Appetitanreger auf das gleichnamige
Album, das dann im März folgte, gab es zum Jahresbeginn diese
10-Inch mit zwei Non-Album-Tracks, produziert von Ethan Johns,
die ich erst vor wenigen Tagen entdeckt habe. Das klingt nicht nur
angenehm nach Früh70ern, sondern sieht auch noch so aus! Als
würden gleich Billy Preston und Nicky Hopkins durch
die Studiotür hereinkommen. Mir soll's recht sein.
(20.05.2012) |
Wilco: "Speak Into The Rose" (Anti/dBpm, Nov. 2011) |
Wilcos Beitrag zum Recordstore Day mit zwei neuen Liedern und
zwei anderen Versionen von Songs vom letzten Album "The
Whole Love" exklusiv auf rosenrotem Vinyl. Ein nettes Schmankerl
für Fans und insgesamt eine gelungene Aktion.
(18.04.2012) |
Dollar Bill: "She's Got It" (Rollin, Nov. 2011) |
... noch mehr aktueller Blues aus England. Hinter dem witzigen (?) Namen
verbirgt sich die Ein-Mann-Kappelle von Ian Bowerman mit
Gitarre, Mundharmonika, Fusspauke und High-Hat ...
(29.12.2011)
Tja ... das ist schon erstaunlich, was plötzlich wieder so
alles "cool" und "trendy" gilt! Der Dollar
Bill ist ja auch gar nicht schlecht, aber für mich
klingt es leider ein wenig zu sehr nach dem Boogie von Status
Quo, wenn auch instrumental abgespeckt. Und irgendwie beschleicht
mich die Ahnung, dass diese Musik von den gleichen Leuten als "Altherrenmucke"
bezeichnet würde, wenn ich oder einer meiner ebenfalls wenig
coolen Kumpels sie spielen würde statt dem coolen Dollar Bill
...
(31.12.2011)
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"The Excellos" (Stag-o-Lee, Nov. 2011) |
Big Blues aus London mit Backenbärten? Ich werde gleich mal reinhören ...
(25.12.2011)
... tja ... eigentlich nicht schlecht. Wenn man Elvis, John
Lee Hooker und vielleicht auch noch den Käp'n Beefheart
mag, dann ist das wohl auch genau das Richtige zum Abrocken. Aber
für mich als Zuspätgeborenem, der gerade eben noch die
letzten Wehen der Hippiemusik mitbekommen hat, dann doch irgendwie
nicht ganz das Richtige. Da kann ich mich in die Begeisterung der
Glitterhäusler über diesen neuen (?) Trend aus England
nicht richtig hineinversetzen. Und aus der Bluesperspektive betrachtet
fehlen mir die Gitarrensoli: also für mich dann doch lieber
Buddy Guy, am besten zusammen mit Junior Wells. Aber
die Rhythmen der Excellos kommen tatsächlich daher wie eine
Dampflok ...
(29.12.2011)
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Meine Fresse, welch ein Sound! Harmonica und Gesang kommen fast durchweg leicht angezerrt und die John-Lee-Hooker-Gedchtnis-Gitarre legt entweder sture Boogie-Riffs auf eine Dampflok von Rhythmusgruppe oder sie stichelt spindeldrre Licks aus einer Fender Combo. Die kurzen Soli verlieren sich regelmssig im allgemeinen Vorwrtsdrang - no ballad-shit here!
Das macht aktuell keiner besser als das Quartett aus London und das ist der kick-ass-Sound, wegen dem ich Stag-O-Lee dereinst gegrndet habe. Das klingt vintage, dreckig und swampy, ist aber alles andere als angestaubt, das hat Dampf und Druck und Schwei und Seele. Straighter Rhythm & Blues-Killershit!
Hier finden sich die von der Band ausgewhlten besten 8 Tracks (nur 8, damit es ordentlich kracht) der vor zwei Jahren erschienenen Debt-CD (von der es kein Vinyl gibt), im geschmackssicheren 10 Format. Und da es nur 500 Stck davon gibt, kann ich nur eins raten: jetzt zugreifen!
(rh, Glitterhouse)
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The Decemberists: "Long Live The King" (Capitol, Nov. 2011) |
Vier
Outtakes vom wunderbaren Album "The
King Is Dead", einmal Homerecording von Sänger/Songschreiber
Colin Meloy und mit "Jimmy Row" ein schönes
Grateful Dead-Cover. Das war natürlich ein Pflichtkauf.
Und lohnenswert.
(25.12.2011) |
Gemma Ray: "Runaway" (Bronze Rat, Sept. 2011) |
Vor ein paaren Jahren ist mir die englische Sängerin schon
einmal in einem Konzert aufgefallen, aber ich muss zugeben, dass
der Eindruck wohl nicht ganz so tief war, denn ich habe an das 2008er-Album
"The Leader" eigentlich keine Erinnerungen - aber auch
keine schlechten. Jetzt habe ich diese kleine EP in der Jahresliste
von Günter Ramsauer entdeckt und mal reingehört.
Erster Höreindruck: auf jeden Fall kein Fehlkauf wie die Excellos
oder der Dollar Bill, aber auch keine
wirkliche Begeisterung, die da aufkommt.
(01.02.2012)
Das war wohl eine Verwechselung: in Haldern habe ich mal den Klängen
der irischen Sängerin Gemma Hayes gelauscht, die mir
gut gefallen hatte.
(11.07.2012)
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I Like Trains: "Sirens" (ILT, Juli 2011) |
Eine
EP mit 4 Liedern von einer englischen Band, von der ich zuvor noch
nie gehört habe. Ich gestehe, dass ich die Platte in erster Linie
wegen des Tonträgerformats geordert habe, allerdinx bin ich ganz
zuversichtlich, dass mir die Musik gefallen wird. In den nächsten
Tage höre ich mal rein ...
(29.08.2011) |
Bonnie 'Prince' Billy: "There Is No God/God Is Love" (Domino/Drag City, Juni 2011) |
Alle
zwei Monate kommt im Moment von unserem allerliebsten Zauselbart eine
neue 1o-Zoll-Platte heraus. Auch die neue ist wieder lohnenswert.
Hey - wir haben ja bereits August! Kommt schon bald die nächste?
(09.08.2011) |
Matana Roberts: "Coin Coin Chapter One: Gens De Couleur Libres" (Constellation, Mai 2011) |
Manchmal brauche auch ich den Wink mit dem Zaunpfahl,
um ein gutes Album zu entdecken! Die Jazzsaxofonistin Matana Roberts
aus Chicago fiel mir mit ihrer Debüt-Dopel-10-Inch natürlich
schon bei der Neuerscheinung auf, vor allem weil über das Label
Constellation, den Aufnahmeort (Hotel Tango Studio in
Montral) und die Begleitmusiker (u.a. Tierry Amar und Dave
Payant von Godspeed You Black Emperor bzw. Silver
Mt. Zion) der Bezug da war. Beim ersten, oberflächlichen
Hören blieb es damals aber. Im Sommer 2013 wurde die Platte dann
im Rolling Stone als eine der wenigen Platten aus den 00er-Jahren
auf Platz #48 unter die 100
besten Jazzalben aller Zeiten gewählt. Ich habe natürlich
noch mal reingehört und die Platte (inkl. CD) dann trotz des
stolzen Preises von über 25 Oiro bestellt. Vor wenigen Tagen,
nach etwa einem Vierteljahr Wartezeit, kam sie endlich mit der Post.
Ich hatte die Hoffnung schon aufgegeben, aber scheinbar hat man bei
Constellation wegen der neuen hohen (?) Nachfrage nochmals
nachgepresst. Zwar ohne CD, aber mit MP3-Download-Code.
Ach ja - die Musik? Freejazz, Hardbop, Kirmesmusik, Chain-Gang-Gesang,
Folk, Rock, Spoken Words und fast so etwas wie Rap, alles bunt gemischt,
aber trotzdem gut zueinander passend und mit großartiger Energie
gespielt.
(25.12..2013)
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Matana Roberts gilt zu Recht als eine der bekanntesten Vertreter kontemporärer Afrikanisch-Amerikanischer Experimentalmusik. Ihre weltweit geachteten Skills auf dem Alt-Saxophon, kombiniert mit engagierter Neudefinition amerikanischer Jazztraditionen kanalisieren sich auf dem vorliegenden Album mit einer Wucht, wie sie Jazz heute selten auszulösen imstande ist. Diese Veröffentlichung ihres Projekts Coin Coin, an dem sie bereits seit Mitte der 2000er Jahre mit wechselnden Musikern arbeitet, ist eine vollständig live eingespielte Session. Constellation lud die Musikerin mit Freunden und Partnern ein, eine Show im Hotel2Tango Studio zu spielen – mit ca. 30 ausgewählten Gasten. Teilweise komponiert, teilweise improvisiert, besticht das Material vor allem durch seine Universalität. Matana sagt selbst dazu: “Coin Coin ist eine kompositorische Sprache, die ich seit etwa 2006 zu entwickeln versuche. Dabei war der Ausgangspunkt eine Kindheits-Faszination für Geister, Spuk und Gespenster und vor allem für die Spuren, die sie hinterlassen. Ich habe ein tiefes Interesse an antiken Objekten, besonders wegen der Geschichten und der vielen Möglichkeiten von Geschichten, die sie zu erzählen imstande sind. Das alles kombiniert mit meiner Lust an musikalischer Kommunikation und unter Auseinandersetzung mit dem Einfluss der afrikanischen auf die amerikanische Kultur findet sich in meiner Musik.”
Diese Platte ist eine der wichtigsten Jazzplatten der letzten 10 Jahre!
(Jazzthetik 06 / 11)
Ein intensiveres, abenteuerlicheres und überwältigenderes Hörerlebnis bietet derzeit niemand: Matana Roberts aus Chicago lotet die Grenzen freier Improvisation aus, indem sie Experimentelles in den Dienst von Konzeption stellt, das Avant-Moment zum Vehikel politischer Ethik macht.
(Rolling Stone, Juli 2011)
Cosmic Jazz & Spoken Word: eine großartige Improvisation über die Erfahrung des "Afrikanischseins" in Amerika.
(Musikexpress, August 2011)
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Tim Neuhaus & The Cabinet/An Horse: "Split EP" (Grand Hotel Van Cleef, Mai 2011) |

Eine Split EP befreundeter Bands zum Recordstore-Day, gefunden in
der Grabbelkiste, aber angeblich sogar limitiert auf 500 Exemplare.
Die beiden Tim Neuhaus-Lieder sind Neuaufnahmen vom ersten
Album "The Cabinet", eines davon sogar mit dem Gesang von
Ina Müller veredelt, so wie schon zu hören und zu
sehen in ihrer schrägen Show "Inas Nacht", in der so
"wunderbare" Künstler wie Hessens Amigos, Dinslakens
Michael Wendler, aber auch angenehmere Zeitgenossen wie die
Damen von der Katzenmusik aus Norwegen, aber eben auch der
wunderbare Tim Neuhaus zu hören und zu sehen sind.
An Horse sind eines der inzwischen zahlreicheren, gelegentlich
sogar gemischtgeschlechtlichen Gitarre/Schlagzeug-Duos, bei dem ausnahmsweise
mal die Frau für Gesang & Gitarre zuständig ist und
das, so weit ich weiß, aus Australien kommt.
(09.02..2014) |
"Candy Golde" (Ten O Nine, Mai 2011) |
Entdeckt
auf meinem USA-Urlaub im Amoeba Recordshop in San Francisco: eine
EP mit 5 Liedern von einem Nebenprojekt aus Chicago mit prominenter
Beteiligung: Gitarrist Rick Rizzo spielt bei Eleventh
Dream Day, Bassist John Stirratt ist bei Wilco
zu Hause, Schlagzeuger Bun E. Carlos bei Cheap Trick
(!). Nur den zweiten Gitarristem, Nick Tremulis, kannte ich
bisher nicht. Leicht angepunkten Pubrock, besser gesagt Garagenrock,
würde ich sowas nennen. Ein nettes Urlaubsmitbringsel.
(30.06.2012) |
Arctic Monkeys: "Don't Sit Down 'Cause I've Moved Your Chair" (Domino, Mai 2011) |
Wie
schnell die Zeit vergeht! Hier ist die erste 10-Zoll-Auskopplung aus
dem neuen Album "Suck It And See". Nach dem akustischen
Solo-Intermezzo von Alex Turner sprechen
hier wieder die Elektrogitarren. Wie immer mit Non-Album-Tracks, wie
immer mit MP3-Download-Gutschein.
(09.06.2011) |
Matt Sweeney & Bonnie 'Prince' Billy: "Must Be Blind/Life In Muscle" (Domino/Drag City, April 2011) |
... und schon wieder ein 10-Zöller vom fleißigen Will Oldham
, dieses mal mit Matt Sweeney, mit dem er vor ein paar Jahren
schon mal auf Albumlänge musiziert hatte. Gut wie immer in den
letzten Jahren.
(08.05.2011) |
Mire Kay: "Fortress" (Tenderversion, April 2011) |
Die
Debüt-EP des schwedischen Duos Ernelie Molin und Victoria
Skoglund, die beide auch Teil einer mittelschwer bekannten schwedischen
Band sein sollen, deren Name mir aber gerade nicht einfallen will.
Singer/Songwriter-Folk der gehobenen Güteklasse wird geboten:
schöne & spröde Lieder, interessante Stimmen der beiden
Ladies (eine der beiden klingt sogar ein wenig wie Laura
Veirs!), dazu interessante & sparsame elektroakustische Instrumentierung
mit viel Streichern (Geige, Cello) und dem "üblichen",
aber angenehm zu hörenden Folkinstrumenten (Gitarre, Banjo, Dobro).
Mag ich, auch wenn mir die 17minütige EP ohne das 10-Zoll-Format
wohl nicht aufgefallen wäre.
(08.05.2011) |
Alex Turner: "Submarine" (Domino, März 2011) |
Alex
Turner ist ja im Hauptberuf Vorturner
(Achtung! Wortspiel!) bei den arktischen Affen,
zeigt hier auf seinem Solodebüt, einem knapp 20minütigen
Soundtrack zu einem mir unbekannten Film, seine eher ruhigere Seite.
Gesang, Klavier, Gitarre und ein wenig Streicher - das reicht völlig
aus. Die Tims (Buckley & Hardin)
lassen grüßen. Mag ich sehr.
Ooops - jetzt war ich etwas voreilig: in den letzten beiden Liedern
rumpelt doch tatsächlich ein Schlagzeug - oder ist das ein asthmatischer
Drum-Computer? Mag ich aber immer noch.
(08.05.2011) |
"Miraculous Mule" (Stag-o-Lee, März 2011) |
Eine neue Band von Glitterhouse-Spezi Michael Sheehy
mit der titellosen und limtierten Deb�tplatte auf deren Speziallabel
Stag-o-Lee, wobei es die CD-Version nur in diesem Monat und
nur als Gratis-Zugabe zur Vinylausgabe gibt: So schafft man kleine
Legenden, aber verdient wohl nicht besonders viel Geld. Geboten werden
vom Briten Sheehy und seinen Mitmusikern 5 Traditionals und eine Chuck
Berry-Nummer, alles grob im Bereich Gospel
angesiedelt. Das kann man aber auch sehr gut ausserhalb der Kirche
und weit weg von Weihnachten hören.
(27.03.2011)
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"Diese Band ist das beste, was mir je passiert ist. I know I am doing something right, sagt Michael J Sheehy ber Miraculous Mule, die Band, fr die er seine Solokarriere erstmal auf Eis gelegt hat. Die Truppe besteht aus MJ (Gitarre, Gesang), seinem Bruder Patrick (Gesang & funky Bass), Alex Louise Petty (Gesang, ex-Gemma Ray) und Ian Burns, dem alten Hired Mourners Drummer. Inspiriert von Alan Lomax Field Recordings, Gospel, den Crossroads und dem Chess Records Songbook re-interpretieren sie bis dato Tunes, die schon auf den Baumwollfeldern um die Jahrhundertwende gesungen wurden, nehmen sich dabei aber jede Freiheit, um ihren Stempel aufzudrcken. Das Material reicht von heftigen/ausufernden Blues-Psych-Rockern ber ein funkiges Wayfaring Stranger bis hin zu puren Acapella Tunes. Die drei Stimmen harmonieren fantastisch, jeder bernimmt mal die Leadvocals und die knappe Triobesetzung passt perfekt zum Sound der in London gerade schwer angesagten Soulful Blues & Gospel-Truppe.
(Glitterhouse)
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Bonnie 'Prince' Billy & The Cairo Gang: "Island Brothers/New Wonder" (Domino, Feb. 2011) |
Will "Prince" Oldham und
sein Partner, Gitarrist Emmett "Cairo"
Kelly mit einer Benefit-Single für die Menschen auf Haiti.
Ich will hier aber nicht einfach auf Eure Spendenbereitschaft setzen,
sondern nur sagen, dass diese beiden Lieder zum Besten gehören,
was ich von Will Oldham kenne, der ja schon zahlreiche Platten
herausgebracht hat. Der Klang hat sich gegenüber dem letztjährigen
Album "The Wonder Show Of The
World" wieder leicht gewandelt: es rockt teilweise (E-Gitarre!),
hat ein schönes Trompetensolo (von Gast Rob Mazurek),
sogar einen schönen Chorsatz (selten beim Prinzen) und erinnert
mich irgendwie an Tim Hardin zu "Misty
Roses"-Zeiten. Wunderbar.
(20.02.2011)
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"Island Brothers" respektive "New Wonder", ist die neue Single von Bonnie 'Prince' Billy & The Cairo Gang. Aber es ist nicht einfach nur ein Tontrger mit zwei groartigen Songs und einem tollen Artwork, nicht einfach nur zwei weitere Songs von zwei Kumpels, die Gefallen an der Zusammenarbeit gefunden haben. Es ist vielmehr ein Versuch die Musik zu nutzen, um Menschen zu helfen, die zum berleben zunchst mal etwas viel grundlegenderes brauchen, als gute Musik. Denn die Gewinne, die durch den Release der Single erzielt werden, gehen direkt an die Organisation Edge Outreach, die in Haiti im Rahmen von Graswurzel Projekten Einheimischen den selbstndigen Aufbau und Einsatz von Trinkwasser Aufbereitungsanlagen vermittelt. Mit dem Erls aus den Verkufen von "Island Brothers" / "New Wonder" untersttzen die Kufer der Single EDGE Outreach, Domino and Bonnie 'Prince' Billy & The Cairo Gang in ihren Bemhungen die Menschen von Haiti mit sauberem Trinkwasser zu versorgen.
(amazon.de)
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Lightspeed Champion: "Bye Bye" (Domino, Dez. 2010) |
Ich weiß ehrlich gesagt nicht besonders viel über den Lightspeed
Champion: hinter dem Pseudonym steckt der britische (?) Singer/Songwriters
Dev Hynes, der mich vom äußeren eher an einen Hipp-Hopper
erinnert (OK: das sind die Vorurteile, die man leider hat: ein junger
Schwarzer singt eben keine folkigen Lieder, sondern rappt!). Kaufargumente
neben dem Offensichtlichen (natürlich das 10-Zoll-Format!) waren
das coole Plattenlabel, das mir schon einige coole 10-Zöller
beschert hat (Arctic Monkeys, Owen
Pallett) und vor allem die Songliste: nach einer Coverversion
des eher obskuren Beach-Boys-Klassikers "Till I Die" (vom
wunderbaren '71er Album "Surf's Up") kommen gleich drei
Lieder, die Hynes zusammen mit dem gleichfalls legandären Van
Dyke Parks geschrieben hat.
(30.01.2011)
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Lightspeed Champion gibt es jetzt auch in Farbe! Zumindest bekommt man dieses Gefhl, wenn man die vier Songs der neuen EP Bye Bye von Dev Heynes hrt. Die Zusammenarbeit mit Van Dyke Parks (Produzent der Beach Boys, The Byrds, Joanna Newsom) beschreibt Dev daher auch als "pretty surreal". Beginnend mit einem berwltigend schnen Cover des Beach Boys Tracks "Til I Die" folgen eine weitere Version seines bereits auf dem Album "Life Is Sweet! Nice To Meet You!" erschienenen "Underwater There Is Nothing" sowie zwei ganz neue Songs: "Bye Bye Icarus" und "The Mess You're In". "Lightspeed Champions" ist der unerwartete Sonnenschein fr den man so dankbar ist, wenn die Wintermonate angerollt kommen.
()
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Elfin Saddle: "Wurld" (Constellation, Okt. 2010) |
Eine ganz besondere Platte vom ganz besonderen Plattenlabel Constellation
aus Kanada - und eigentlich sind das auch eher ein Animationsfilm
und der Konzertmitschnitt von der Filmpremiere im Mai 2010 des kanadischen
Künstlerpaares Emi Honda und Jordan McKenzie, in
limitierter Sonderauflage mit einer 30minütigen Vinylversion
der Filmusik. Nicht bilig das Ganze (über 20 Oiro), aber allemal
das Geld wert. Zumal ja auf der DVD zusätzlich alle Töne
der Platte als MP3s und als WAVs enthalten sind.
Die Musik? Obskurer Singer/Songwriter-Folk in Englisch und (vermutlich)
Japanisch vom multiinstrumentalen kanadisch/japanischen Pärchen
(Gesang, Gitarren, Trommeln, Ukulele, Glockenspiel, Akkordeon, etc.)
zusammen mit dem Kontrabassisten Nathan Gage und zwei ebenfalls
multiinstrumentalen Gastmusikern. Irgendwie eine Kreuzung aus der
Incredible String Band mit Danny
Thompson (also Pentangle
ohne Gitarrenvirtuosen in leichter Schräglage!) und den leider
völlig unterschätzten Damon
& Naomi. Es wird dauern, sich in diese wirklich originelle
Musik einzufinden, aber es lohnt sich.
übrigenz ist auch der Animationsfilm spannend, genauso wie der
Konzertmitschnitt in optischer, musikalischer und technischer Hinsicht
aussergewöhnlich gut ist. Beeindruckend neben der Bild- und Tonqualität
des Konzertfilms finde ich zum Beispiel wie Jordan McKenzie
gleichteitig mit der linken Hand das Akkordeon spielt und dazu mit
der rechten Hand trommelt. Das hat was - ist auf jeden Fall sehr originell.
(27.11.2010) |
Owen Pallett: "A Swedish Love Story EP" (Domino, Sept. 2010) |
Den kanadischen Geiger und Multiinstrumentalisten hatte ich bereits
unter seinem Bandpsyeudonym (?) A Final
Fantasy auf dem letzten Haldern Open Air kennengelernt.
Dies hier ist eine EP mit vier Liedern (der beiliegende MP3-Download
liefert sogar noch ein fünftes Lied!), die angeblich von den
gleichen Sessions wie zum im vergangenen Frühjahr veröffentlichten
und preisgekrönten, mir aber bislang nicht zu Ohren gekommenem
Album "Heartland" stammen, dort aber keinen Platz fanden,
weil sie "zu poppig"und zu "tanzbar" seien. Dance
Pop höre ich hier zwar nicht heraus, aber doch ganz interessante
und flotte Musik mit viel Streichern und nur sehr wenig Rock'n'Roll.
Zwar nicht so ganz meine Baustelle, aber wie gesagt: interessant und
ganz hübsch.
(01.01.2011)
Mehr ...
Nachdem sein Album Heartland von der Musikkritik (u.a. Jahrespreis der Deutschen Schallplattenkritik) umjubelt wurde, bringt Owen Pallett jetzt eine EP mit neuen phantastischen Songs auf den Markt. A Swedish Love Story sprudelt ber vor catchy Popmelodien, flieenden Streichern und lebensbejahenden Emotionen. A Swedish Love Story ist die positivste Platte, die Owen Pallet bis dato verffentlicht hat. Tipp!
(amazon.d)
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Sleepy Sun: "Marina" (ATP Recordings, Sept. 2010) |
Ganz frisch erschienen die dritte EP der Band aus San Francisco.
(18.11.2010) |
Autolux: "Supertoys" (ATP Recordings, Aug. 2010) |
Wie ich auf dieses Gitarrentrio aus L.A. gestossen bin, das könnt
Ihr sicherlich mit einem Blick auf das Plattenlabel erraten. Anders
als bei Sleepy Sun gab es sogar einen MP3-Downloadcode
dabei.
Im Internet wird die Band gerne als verspätete "Shoegazer"-Band
in der Nachfolge etwas von My
Bloody Valentine bezeichnet, manchmal mit dem Unterton "Wer
braucht so was 20 Jahre später?". Mir gefällt's
trotzdem (?) recht gut. Die A-Seite der EP erinnert mich sogar ein
wenig an ganze frühe Pink Floyd-Singles
aus der Syd Barrett-Zeit - sicherlich
nicht die schlechteste Referenz. Hervorgehoben wird auch gerne die
musikalische Leistung von Schlagzeugerin Carla Azar - was
sicherlich stimmt, aber für mich leider immer diesen Unterton
hat: "Ziemlich gut für eine
Frau!".
(02.12.2010)
|
Brokof: "a/b" (Goldrausch, Juli 2010) |
Die
Debüt der Berliner Folkrocker mit fünf Liedern, die auch
kurze Zeit später auf der CD "Softly,
Softly, Catchee Monkey" zu finden sein werden.
(21.10.2012) |
Agnes Obel: "Riverside" (Play It Again Sam, Mai 2010) |
Agnes Obel ist eine in Berlin lebende dänische Sängerin,
Pianistin und Songschreiberin, die mit dieser wunderschönen 10"-Maxi
mit drei Liedern beim belgischen Kultlabel PIAS auf ihr nächstes
Album aufmerksam macht, das im kommenden Herbst erscheinen wird. Bislang
hatte ich noch nie von ihr gehört, aber es gilt zum Glück:
WYSIWYG. Es wird schöner, leicht
spröder, vom Klavier getragener Folkpop geboten, den man/frau
zwar nicht hören muß,
aber doch geniessen kann. Auf der
B-Seite gibt es auch mit "Close Watch" von John Cale
eine schöne Coverversion.
(24.06.2010)
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Agnes Obel konnte sich bereits mit ihrer Single "Just So" in die Herzen zahlreicher Fans spielen, da der Song in einer grossen Telekom-Kampagne 2009 genutzt wurde. Nun erscheint mit "Riverside" ein erster Vorbote aus dem im Herbst erscheinenden Albumdebt der talentierten dnischen Sngerin & Songwriterin. Neben zwei Eigenkompositionen findet sich mit "Close Watch" ein grossartiges John Cale-Cover auf der EP, die als Digipak bzw. hbsche 10" erscheint.
(amazon.de)
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Richard Hawley: "False Lights From The Land EP" (Mute, Mai 2010) |
Ein
englischer Singer/Songwriter, den ich bislang kaum wahrgenommen habe,
obwohl ich ihn wohl mal vor ein paar Jahren in Köln im Vorprogramm
von den Go-Betweens gesehen habe. Auf dieser EP findet man
das wunderbare, fast 10minütige "Remorse Control" vom
2009er Album "True Love's Gutter", toll gesungen und mit
fantastisch klingender Sologitarre, dazu drei weitere exklusive Lieder,
die stark in der englischen Folktradition verhaftet sind (u.a. das
á capella vorgetragene "Shallow Brown"). Kaufanreiz
- neben dem 10"-Format - war die Tatsche, dass für einen
Preis von deutlich unter 10€ sogar die komplette CD mit dabei
ist.
(23.08.2010) |
Björn Kleinhenz: "Dackes Drabanter" (JellyFant, April 2010) |
Ein
Schwede mit deutschen Wurzeln - und mir bislang völlig unbekannt.
Genau so, wie sein deutsches Label dieser reinen Vinyl-Veröffentlichung.
Die hübsche, kleine Platte stand da also im Laden herum und sagte
"Hallo" zu mir. Ich fragte den Chef nach der Art der Musik,
aber der konnte auch nichts zur Klärung beitragen und hat dann
den Plattenspieler angeschmissen, obwohl er Vinyl nicht so gerne vorspielt:
dafür nimmt er lieber die blöden CDs.
Egal - Björn (wussten die Eltern vielleicht schon bei der Geburt,
dass sie mal nach Schweden auswandern würden? Oder sind das einfach
nur Schweden-Fans? Fragen über Fragen!) hat also per Homerecording
sechs Lieder aufgenommen. Es gibt typischen, aber eben doch sehr schönen
"Singer/Songwriter-Stoff" zu hören. Buckley
und Drake sollen Vorbilder bzw. Referenzen sein - was ich aber
nicht wirklich heraushören kann. Trotzdem (?) eine schön,
kleine Platte ...
(10.04.2011) |
Daughter: "His Young Heart EP" (Glassnote, April 2010) |
Ein
Duo aus London, bestehend aus der Sängerin/Akustikgitarristin/Songschreiberin
Elena Tonra und E-Gitarrist Igor Haefeli (Super Name!),
deren Musik auf ihrer Webseite als Experimental
Folk bezeichnet wird. Ich weiß zwar nicht, worin diese
"Experimente" bestehen, aber lassen wir da mal so stehen.
Schöne Musik mit Ecken und Kanten (sind das die Experimente?),
die mich an Tunng, eine andere
Band aus London, erinnert. Auch die Stimme von Elena erinnert mich
an eine andere Sängerin, aber ich komme gerade nicht darauf,
wer das ist.
(30.08.2012) |
Sóley: "Theater Island" (Morr, März 2010) |
... und noch eine singende, klavierspielende und mir bislang unbekannte
Skandinavierin mit ihrem Debüt auf Zehn Zoll! Sóley
Stefánsdóttir stammt aber nicht, wie es die Sprachkundigen
sicherlich schon längst erkannt haben, aus Dänemark (so
wie Agnes Obel), sondern natürlich aus Island.
Dort ist sie auch in der Band Seabear aktiv, von der ich aber
auch noch nie etwas gehört habe. Sechs eigene Lieder, keine Coversongs
und insgesamt etwas verschrobener als Agnes, aber auch sehr schön.
Auch hier gilt WYSIWYG.
(30.07.2010)
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This is the debut EP by Sley Stefnsdttir, a 23 year old girl from Reykjavik, student of composition and a member of the Icelandic indie-collective Seabear - it's the debut of a singer and a dreamer: Six songs held together by Sleys piano play and her voice - because every of her compositions come into being while she is singing to the piano. Sley loves this: by her own account she's actually singing all day long. On 'Theater Island' she uses a lot of instruments though: Strings, guitars or just some electronic crackles and noises. The record opens with 'Duttla', a dotty and strange song, that is followed by the engrossed and nearly impressionistic 'Kill the Clown'. From now on the songs become more and more catchy. The title track remains on Seabear's open-hearted Indiefolk while 'Blue Leaves' and 'Read The Book' are touching pop ballads - and the record's final 'We Will Put Her In Two Graves' is absolutely disarming in it's simplicity. But there's something vague and unreal, that sticks to all of these songs as well. This applies to the lyrics, too: Like Alice, Sley walks through her very own wonderland, where things happen, that can only occur in the surreal logic of a dream.
(www.morrmusic.com)
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Arctic Monkeys: "My Propeller" (Domino, März 2010) |
Die
dritte 10-Zoll-Auskopplung vom immer noch aktuellen Album "Humbug"
nach "Cornerstone" vom vergangenen
November und "Cry Lightning" vom vergangenen
August. Und dieses mal gibt es wieder drei Lieder, die nicht auf "Humbug"
zu finden sind. Und natürlich wieder einen Coupon für den
gratis MP3-Download. Sehr schön.
(31.03.2010) |
Caitlin Rose: "Dead Flowers" (Names, Feb. 2010 * Theory 8, Feb. 2008) |
Die
Debüt-EP der jungen und smarten Countrysängerin aus Nashville,
Tennessee, erscheint mit zwei Jahren Verzögerung als 10"
in England beim Label Names, dem wir auch entsprechende Schätze
von Alela Diane zu verdanken haben. Mein Kaufanreiz
war natürlich das schicke, kleine Vinylformat, aber beim Hören
bin ich jetzt sehr von der Musik angetan, ganz im Unterschied etwa
zu den Funden, die ich kürzlich von den Virgin
Prunes gemacht habe.
"Dead Flowers" bringt es in knapp 18 Minuten zwar nur auf
7 Lieder , aber die gefallen mir durchweg gut: Zweimal begleitet sie
sich dabei ganz ohne Melodieinstrumente nur mit einem Tambourine ohne
dabei zu langweilen (besonders schön bei "Gorilla Man",
dem Loblied an meine extrem männlichen Geschlchtsgenossen). Zwei
Coversongs zeigen Mut ("Three
Cigarettes In A Ashtray" aus dem Repertoire von Paty Cline)
und Geschmack (natürlich der
Titelsong - bester "Country Song aus der Feder von Jagger/Richards
neben "Wild Horses", beide vom vorzüglichen Album "Sticky
Fingers").
(09.07.2010) |
Thee Silver Mt. Zion Memorial Orchestra: "Kollaps Tradixionales" (Constellation, Feb. 2010) |
Auf diese Platte bin ich über das Format - ein 10-Zoll-Doppelalbum
mit beiliegender CD - aufmerksam geworden, ohne die Band aus Kanada
wirklich zu kennen. Zwar war sie nicht gerade billig (über 20€!),
aber bei diesem niedlichen Format reagiere ich nicht immer vernünftig.
Auf jeden Fall machten das Cover und der Waschzettel vom Glitterhaus
neugierig und ich habe bestellt. Gestern kam das Paket und ich lausche
einer gewaltigen, beeindruckenden Musik, die ich erst einmal verdauen
muss, um etwas wirklich geistreiches darüber sagen zu können.
Bei der Band handelt es sich übrigenz um einen Ableger bzw. ein
Nebenprojekt der kanadischen Avantgardband Godspeed You Black Emperor
und dies ist bereits das sechste Album seit 2000, allerdings wechselt
der Name immer ein wenig: zuerst hiessen sie "A
Silver Mt. Zion", zwischendurch "The
Silver Mt. Zion Memorial Orchestra & The Tra-La-La Band With Choir"
und jetzt eben "Thee Silver Mt. Zion
Memorial Orchestra". Immer dabei waren Gitarrist Efrim
Menuck, Kontrabassist Thierry Amar und Geigerinnen Sophie
Trudeau und Jessica Moss. Zur aktuellen Besetzung gehört
ausserdem Trommler Dave Payant. Von den Livequalitäten
des Quintetts kann man sich sehr gut bei Youtube überzeugen.
Auf jeden Fall rocken "Silver Mt. Zion",
wie ich sie mal verkürzend nennen möchte, trotz des übergewichts
an "klassischen Instrumenten" (Kontrabass und zwei Geigen
gegenüber E-Gitarre und Schlagzeug!) gewaltig.
(28.02.2010)
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10er des Godspeed..-Ablegers. Ein mchtig beeindruckender 15-Min.-Opener: Elegisch-schleppender teil-orchestraler Psychedelic-Post Rock-Blues-Folk-Pop-Mix, leise, schwelgend, schwer und wuchtig, melancholisch und hochgepitcht, Gitarren, Streicher, Blser, Piano; z.T. ungeheuer intensiv! Sehr intensiv, von meist unerhrt dichten Soundteppichen aus Gitarren und Streichern beherscht sind auch die folgenden 6-Minter, ob relativ harter Emo Post Punk (1x mndend in, hmm, einem Amalgam aus Arcade Fire und PIL?!), zeitgemer Folk Rock in Indie und Zeitlupe, oder hypnotisch-manischer Modern Psychedelic Acid Folk Rock (klasse!). Schlielich der 14-mintige Closer: Getragene erhabene z.T. fast feierliche bis schmerzhafte sich bis zum Hymnenhaften verdichtende rauhe Schnheit wow! Vinyl + 16-Seiten-Buch + CD + 2 Poster.
(Glitterhouse)
Mit ihrem Sound hlt die Band aus Montreal ein seltenes Klangmonopol, besonders jetzt, bei konstant gehyptem Retroklumpatsch und Fiepsotronik. Seit drei Alben kultivieren sie einen organischen, anspruchsvollen Mix aus Postrock, Punk und elegischen Streicherarrangements, der mit ihren instrumentalen Anfangswerken kaum noch in einem Satz zu nennen ist. Polarisierendes Markenzeichen: Efrim Menucks nasal-nliges Jaulen, eingesetzt als Protest gegen den Marsch der Instrumente. Zwar hat man sich letztes Jahr vom Zweitgitarristen und der Cellistin getrennt, trotzdem donnern viertelstndige Epen wie "There is a Light" oder "'Piphany Rambler" aus den Boxen, als gbe es kein Morgen - und bleiben dabei immer erhaben und melodisch stilsicher. Keine andere Band lsst Streicher so vollendet wie Gitarren klingen und vice versa. Sptestens bei den infektisen Singalongs stimmt man dann unweigerlich in die bittersen Weltschmerzchorle ein. Hier geht es trotzdem nicht nur um Kritik am Status Quo, sondern um ein wiedergefundenes Gemeinschaftsgefhl im Kontrast zur wachsenden Anonymisierung in der modernen Gesellschaft. Denkt daran, ye Children: "There ain't no truth but the no truth, yeah!" (ms)
(kulturnews.de)
The sixth album from the many-monikered incarnations of Thee Silver Mt. Zion Memorial Orchestra (with another slight name change) offers a renewed sense of purpose in the studio after personnel changes pared the group down to a quintet. Along with founding members guitarist/lead vocalist Efrim Menuck, violinist Sophie Trudeau, and contrabassist Thierry Amar, are Dave Payant on drums, organ, and piano, and violinist Jessica Moss. Longtime fans are in for a shock on There Is a Light, the 15-minute opening track. Menuck's quavering vocals are looser, less concerned with pitch than ever before. It begins as a slow, mournful balladic waltz with electric guitar, and strings lilting underneath his voice. (For some reason, though weve heard it before, it takes some getting used to for a couple of minutes here.) It feels like a hymn, and his lyrics exhort even as they grieve; they're punctuated at the three-minute mark with horns; then, at four minutes, the tune begins its lift-off, becoming a dramatic, expansive rock paean with TSMZMO's trademark dynamics and complex textures rising and falling numerous times before the song concludes with everyone singing as a choir, unfettered. I Built Myself a Metal Bird is a full-on Stooges-like rocker, with raging guitars, drums, and Menuck's vocal swaggering on the front edge. Its followed by I Fed My Metal Bird the Wings of Other Metal Birds, a six-minute coda that begins haltingly and then explodes into full-on prog rock dynamism. The title track with three different title variations is a three-part, 13-minute suite that ranges from faltering experimentalism to a punishing, transcendent, rockist power play by its finale. The set closes with the 14-minute monolith Piphany Rambler, that ushers itself in as a droning, mutant slide guitar and organ blues before beginning the first of its many mutations (some of them with horns), eventually ending as a blown-out, wasted anthemic elegy. This is another chapter in the sonic evolution that began with the name A Silver Mt. Zion, and contains many more dimensions, layers, and textures. It pushes harder and further with much less, yet comes across as no less raggedly and poetically majestic.
(by Thom Jurek, All Music Guide)
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Kristofer Aström: "When Her Eyes Turn Blue" (Startracks, Dez. 2009) |
Diesen
schwedischen Singer/Songwriter kannte ich bisher nur dem Namen nach.
Die 22 Minuten im opulenten Klappcover zum Preis einer Maxi beinhalten
ein Lied vom Vollalbum "Sinkadus" und fünf bislang
unveröffentlichte. Da war die Anschaffung also kein Risiko ...
(28.02.2010) |
Arctic Monkeys: "Cornerstone" (Domino, Nov. 2009) |
Die
zweite 10-Zoll-Auskopplung vom aktuellen Album gefällt mir sogar
noch besser als "Cry Lightning" vom
vergangenen August. Und dieses mal gibt es sogar drei Lieder, die
nicht auf "Humbug" zu finden sind. Außerdem wieder
mit Coupon für den gratis MP3-Download.
(28.11.2009) |
Alela Diane & Alina Hardin: "Alela & Alina" (Fargo, Okt. 2009) |
Dem eleganten Cover der neuen 10-Zoll-EP (inklusive CD!) von Alela
Diane Menig aus Nevada City kann man nicht ansehen, dass es sich
bei der Musik um sehr puristischen Folk handelt: 2 Mädelz, 2
Gitarren - sonst nix. Zwei neue Lieder von Alela, eins von ihrer langjährigen
Gesangspartnerin Alina Hardin, zwei Folksongs (u.a. das von
Sandy Denny und Fairport Convention
bekannte "Matty Groves") und das wunderbare "Rake"
von Townes van Zandt. An Alelas neue
und für Folkies eher untypische Kurzhaarfrisur konnte ich mich
schon beim Gig im Duisburger Steinbruch im vergangenen September
gewöhnen. Auf jeden Fall meine 10-Inch des Jahres.
(05.12.2009)
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I’ve always felt a bit sorry for poor Alela Diane. A supremely talented individual, she’s had the extreme misfortune to emerge from the mountains of California at the same time as hipster-beloved harpist Joanna Newsom – and from the moment Joanna started her unwieldy squeaking on 2004’s The Milk-Eyed Mender, there seemed no hope of Alela’s altogether more temperate brand of folk music, holding the attention of the public for more than a few, passing seconds.
But now Ms. Newsom seems to be on an extended hiatus, and in her absence Alela’s been slowly garnering the attention she deserves (Pitchfork, having ignored her debut, awarded her sophomore album a highly respectable 8.0), and she’s been dutifully doing the festival rounds – playing End of The Road, Latitude and Primavera – and touring with folk heavyweights such as Iron & Wine and Blitzen Trapper.
So for an artist essentially at the peak of her game, is a duet EP such a good idea? Both duets and EP’s have been horrifically done in the past – both seem to be an excuse to dress up substandard material for the sake of a release – and when you add in the fact that Alela’s duet partner is old friend Alina Hardin, you’d be forgiven for wondering just how much work went on in the studio. And when you toss in the fact that three out of the six tracks are covers, Alela Diane fans must be quaking in their fringed boots.
Thankfully, this EP is far from the disaster its circumstances predict – it’s a thing of pastoral, austere beauty, and has the rare gift of recalling the past without cheapening it – Alela’s brand of nostalgias is effortless, almost instinctive, as though the voices of ancient troubadours trickle in with her own.
The EP kicks off (Although ‘kicks off’ seems to be too aggressive a phrase for this EP – it more gently wafts out of your speakers) with ‘Amidst The Movement’, and here we see Alina Hardin earn her album co-credit with ease – although both singers are stunning on their own, their sum is greater than their parts; their voices entwine spellbindingly, and Alina’s high, floating mewl gives Alela’s sonorousness a welcome lightness.
Elsewhere, the results are equally as stunning – ‘Crying Wolf’, with it’s gently-undulating guitar line, bell-like vocals, and chaste, Christina Rossetti-inspired romanticism, is simply the purest piece of music I’ve heard for quite some time, and ‘Matty Groves’ shows that Alela can carry off lengthy, Ys-style narratives with ease- but to be honest, comparing Joanna Newsom and Alela Diane is almost completely void – yes, they are cut from the same cloth, but while Joanna’s weightily ambitions spirals towards the treetops, Alela’s bucolic, mud-streaked blues are far happier residing peacefully on the forest floor.
(by Katherine Rodgers, www.thelineofbestfit.com)
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Sleepy Sun: "Sleepy Son" (ATP Recordings, Aug. 2009) |
Auch die zweite Single der Band mit wunderschönem Cover und obskurem
Heavy-Bluesrock im Stil der frühen 70er.
(19.11.2010) |
Pete Molinari: "Today, Tomorrow And Forever E.P." (Damaged Goods, Aug. 2009) |
Ich
weiß leider nicht viel über diesen Sänger, nur dass
er mit "Migrationshintergrund" aus England stammt. Dies
4-Track EP habe ich mir zwar in erster Linie wegen des Formats gekauft,
aber auch, weil mit "Satisfied Mind" eines meiner Liebligslieder
aus dem Bereich Country dabei ist. Leider hat sich der Kauf dann für
mich doch nicht wirklich gelohnt, den Pete Molinari interpretriert
hier 4 Nashville-Klassiker im authentischen Sound der frühen
60er, d.h.: sehr gospelastig. Zwar kenne ich mich in diesem Genre
kaum aus, aber mir fallen da Elvis in seiner späten Nashville-Phase
oder auch Roy Orbison ein: also nichts, wozu ich wirklich einen
Draht habe. Und besonders wenig Zugang habe ich dann, wenn die legendären
Jordanaires als Chor dabei sind. Die haben mir auch schon manche
Johnny Cash-Platte nur schwer erträglich gemacht. Und
bei "Satisfied Mind" bleibe ich dann auch lieber bei den
Coverversionen von den Walkabouts,
John Martyn oder Tim
Hardin.
(15.12.2010) |
Arctic Monkeys: "Cry Lightning" (Domino, Aug. 2009) |
Bislang habe ich mich für diese Band nicht sonderlich interessiert.
Vom Debütalbum "Whatever People Say I Am, That's What
I'm Not" von 2006 hatte mir ein Freund zwar eine "Sicherheitskopie"
zur Verfügung gestellt, aber irgendwie war ich nicht überzeugt.
Ich kann mich im Nachhinein auch nur noch daran erinnern, daß
mir die Musik viel zu hektisch war.
Trotzdem habe ich mir die EP zum neuen - und bereits dritten - Album
"Humbug" jetzt besorgt, vordergründig natürlich,
weil es sich um eine 10-Zoll-Schallplatte handelt. Inzwischen gefällt
mir die Band auch viel besser - vielleicht weil sich der Sound ein
wenig geändert hat? Oder mein Musikgeschmack? Wahrscheinlich
beides. Jetzt entdecke ich außerdem noch, daß sich auf
der B-Seite als "Non-Album-Track" mit "Red Right
Hand" ein Nick Cave-Cover
befindet! Schöne Sache also.
(23.09. 2009)
... und gerade habe ich in der Plattenhülle auch noch einen
Coupon für den Gratisdownload der drei Lieder gefunden. Davon
stand garnix auf dem Cover. Schöne überraschung ...
(24.09. 2009)
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The Five Corners Quintet: "Othello" (Ricky Tick, Apr. 2009) |
Finnischer Jazz auf 10-Zoll und in einem schlicht-elegantem Cover?
Das hatten wir doch kürzlich erst! Auch im Five Corners Quintet
ist Trompeter Jukka Eskola dabei, genauso
wie sein Drummer Teppo Mäkynen. Die Musik stammt vom Komponisten
Kerkko Koskinen aus einer finnischen Shakespeare-Theaterproduktion.
(08.03.2017) |
Sleepy Sun: "New Age" (ATP Recordings, März 2009) |
Vergangenen Montag war die junge Heavy-Blues-Rock Band Sleepy Sun
aus San Francisco zu Gast im Duisburger Steinbruch.
Zwar konnte mich der Auftritt der Band nicht 100%ig überzeugen
- zu laut, vor allem aber mit zu schlechtem Sound - trotzdem war die
gute Substanz zu erkennen. Am Verkaufsstand gab es denn gleich drei
10"-EPs im farbigem Vinyl im Angebot, sodass ich natürlich
zuschlagen musste, während ich das komplette Album aussen vorgelassen
habe. Nach den Arctic Monkeys also meine
zweite "Non-Album"-Band im Plattenschrank. Das ist insofern
ganz witzig, als die Band ihren bisher größten kommerziellen
Erfolg als Vorgruppe für die englische Band gefeiert hat.
"New Age" ist die erste Auskopplung vom Debütalbum.
(19.11.2010) |
Cat Power: "Dark End Of The Street" (Matador, Dez. 2008) |
Ein Nachschlag zum Fest! Im Januar hatte uns Chan Marshall
bereits mit der Doppel-CD "Jukebox"
voll wunderbarer Coversongs erfreut. Jetzt gibt es als 10"-Doppel-Vinyl
sechs weitere Lieder aus der gleichen Aufnahmesession, neben dem recht
bekannten und oft gecoverten Titelsong auch eine recht merkwürdige
Version des CCR-Klassikers "Fortunate Son" sowie
eine nicht besonders "werktreue" Version des Sandy Denny-Songs
"Who Knows Where The Time Goes". Neben dem hübschen
Doppelalbum gibt es nur noch den Digital-Download, aber keine CD.
Eine ziemlich exzentrische, aber nicht unsympathische Veröffentlichungspolitik!
(19.12.2008)
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Nach ihrem Album vom Anfang dieses Jahres legt Cat Power alias Chan Marshall kurz vor seinem Ende noch mal nach. Wieder sind es Coverversionen, wieder sind es nur die besten der besten Interpreten, die sie sich für ihr 10-Inch-Doppelvinyl ausgesucht hat.
Das ist die Stimme, wie wir sie von ihr kennen: ein bisschen rauchig und verwischt, ohne dick aufgetragen zu wirken. Ein bisschen mädchenhaft trotzdem und selbst ohne es zu wissen, ahnt man: das Stück muss eine Coverversion sein. Denn solche Songs werden heute einfach nicht mehr geschrieben. Findet wohl auch Cat Power, die schon immer ein Faible für Coverversionen hatte, in der letzten Zeit aber ausschließlich Coverversionen veröffentlicht. Waren es als erstes die Stones, später Dylan und Johnny Cash, sind es heute Otis Redding, Aretha Franklin und Fairport Convention. Immer schön die Messlatte hoch halten! Und so erscheint "Dark End of the Street" als Platte, als edel verpacktes 10-Inch-Doppel-Vinyl, nicht etwa als schnöde CD - ist aber immerhin auch als digitaler Download erhältlich.
Es ist natürlich eine Frage der Vorliebe, ob man die Stimme von Cat Power in irischen Folksongs hören möchte. "Ye Old Triangle" fällt etwas aus dem Rahmen. Auch wenn die Dubliners oder die Pogues mit einem Guiness im Hals mit so einer Nummer gut dastanden, bei Cat Power funktioniert eher der Soul als die Rauhbeinnummer. Spätestens seit sie entschieden hat, dass ihre Platten nicht mehr spröde und sperrig, sondern schön sein sollen! Und dafür eignen sich Otis Redding und Aretha Franklin Songs bestens.
Ein Liebhaberstück
Schwierig ist es natürlich, Sandy Dennys Stimme zu toppen, die die Vorlage zu "Who Knows Where The Time Goes" abgibt, ein Stück von Fairport Convention. Sie schlägt sich auf ihre so typische Art durch, so wie sie alle Coverversionen zu ihren eigenen Stücken macht. Sie ist immer sie selbst, auch wenn ihr Ansatz Coverversionen umzusetzen, immer nach ähnlichem Strickmuster funktioniert, fällt das aber erst auf, wenn man die fünfte Cat Power Platte gehört hat.
Eigentlich handelt es sich bei "Dark End of the Street" um ein reines Liebhaberstück. Es ist eine Platte wie ein Gedicht fürs Poesiealbum für die Fans von Cat Power. Dem Insiderstatus ist Cat Power spätestens mit ihrem Album "The Greatest" entwachsen. Ihre ausverkauften Doppelkonzerte bestätigen es außerdem: Keine andere exzentrische Madame kann so im Konsens bestehen wie es Cat Power tut. Zickigkeiten werden ihr verziehen oder werden ihr erst gar nicht übel genommen. Und dass Cat Power nur noch Coverversionen zum Besten gibt und auch veröffentlicht, gilt bei ihr als Verdienst, wo man anderen Sängern womöglich Ideenarmut vorwerfen würde. Aber Cat Power versteht es, ihre Karriere mit großen Gesten voran zutreiben. Das Jahr hat mit einer Cat Power CD angefangen. Und nun soll es mit einer 10-Inch-Doppelvinyl enden. The Year Of The Cat Power.
(Sabine Gietzelt, 15.12.2008, Zündfunk)
Have you ever tried to cram a double 10" EP inside a Christmas stocking? We havent either, but itll be fun to try this December, as well be releasing a new Cat Power 2X10", Dark End Of The Street it shall also be available through your favorite digital retailers (including the Matador store). Featuring additional covers recording during the sessions for Jukebox, the track listing can be found below. In keeping with prior practice / the Matablog style guide, weve listed the performers most responsible for popularizing the songsdont worry San Francisco journalists, well make sure the proper composers are paid and credited!
(matadorrecords.com)
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The Magic Numbers: "Undecided" (EMI/Heavenly Recordings, Sept. 2007) |
Ein
EP mit 6 Liedern und sehr schönem Cover. Der wunderbare Titelsong,
gesungen von der wunderbaren Angela Gannon, stammt vom 2006er
Album "Those The Brokes".
"Let Somebody In", gab's dort zwar auch schon, liegt hier
aber in neuer Version mit einem schönen Streicherarrangement
von Richard Kirby (ja genau der von "Five
Leaves Left"!) vor. Die anderen Lieder sind ganz neu.
(24.12.2008) |
Fionn Regan: "The End Of History" (Lost Highway, Juli 2007) |
Fionn Regan ist ein junger irischer Singer/Songwriter und Akustikgitarrist,
dessen wunderbares Debütalbum ich bei der Erstveröffentlichung
im Sommer 2006 in England auf dem Bella Union Label genauso verpasst
habe, wie die Zweitveröffentlichung vom Sommer 2007 in den USA
bei Lost Highway. Allerdinx gibt es vom US-Label ein 10"-Vinyl-Doppelalbum,
das ich kürzlich im Kölner Normal-Plattenladen entdeckt
habe. Der Sticker auf der Hülle zitierte u. a. die Times
("this is similar to Dylans early albums,
but with the flow of a Nick Drake - a stunning combination")
und den NME ("Ireland's answer to
Bright Eyes"), was natürlich erst einmal ziemlich
marktschreierisch daherkommt. Da ich aber in guter Stimmung war, vor
allem weil ich beim Stöbern endlich Nick Drakes "Five
Leaves Left" als neuwertiges Vinyl zu einem erschwinglichen
Preis gefunden hatte, habe ich auch hier ohne langes überlegen
zugegriffen.
Der Kauf hat sich gelohnt! Ich höre zwar keinen Dylan
heraus, vielleicht ein wenig Conor Oberst bei
der Gesangsstimme. Dafür sind aber die Lieder durchweg gut, extrem
sparsam instrumentiert, aber man vermisst nichts: es gibt kein Bedürfnis
nach größeren Arrangements (so wie auch schon auf "Pink
Moon" oder von mir aus auch beim frühen
Dylan). Vor allem aber hat der Bursche (im Unterschied zu Dylan!)
eine sehr gute und interessante Fingerstyle-Technik auf der Gitarre,
die sich nicht vor der von Nick Drake zu verstecken braucht!
Noch ein Tipp: guckt Euch das Video zum Opener "Be Good Or Be
Gone" auf Youtube an!
(21.11.2008)
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The debut album by Irish-born, British-based singer/songwriter Fionn Regan was first released in the U.K. by ex-Cocteau Twins bassist Simon Raymonde's dream pop imprint Bella Union, before being picked up for U.S. distribution by the rootsy alt-country label Lost Highway. Impressively, it's a good fit for both labels. Regan keeps one foot in the singer/songwriter tradition comparisons to Damien Rice and Nick Drake are ubiquitous in his reviews, and for good reason but Regan's interest in specific soundscapes for their emotional resonances is a subtle but important philosophical link to the Cocteau Twins' sound for sounds' sake aesthetic. Regan recorded the majority of The End of History in a disused stone barn, live to a portable recorder. The natural reverb adds warmth to these often skeletal songs, most with little more accompaniment than Regan's acoustic guitar and practically whispered vocals. The sense of intimacy thus engendered adds weight to songs that might have otherwise seemed ethereally light, but at his best, Regan proves himself an immensely skilled songwriter. "I have become an aerial view of a coastal town that you once knew" is a startlingly apt image in the lovely lost-love lament "Be Good or Be Gone," and Regan's debut single "Put a Penny in the Slot" is an instant classic ranking with such wry slices of U.K. folk-rock as Lloyd Cole and the Commotions' "Perfect Skin" (right down to Regan's echoing of Cole's trademark habit of dropping authors' names in his lyrics, Paul Auster and Saul Bellow in this case) and any number of Richard Thompson's romantic character studies. The End of History suggests that a major talent may be brewing here.
(by Stewart Mason, All Music Guide)
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Fionn Regan ist das nchste wunderhbsche Pflnzchen, das auf dem unendlich fruchtbaren Humus der irischen Kultur gedieh. Das Debtalbum des Dubliners heit zwar "The End of History", doch tut es mit dem Akustikfolk genau das Gegenteil: Es fhrt seine Geschichte fort, und zwar auf denkbar puristische Weise. Gitarre, Stimme, und fertig. Das wre natrlich noch nicht sonderlich aufregend, wenn Regan nicht auch Stcke schriebe, welche die stets nach Genretrffeln suchenden Songwriterfans zum Seufzen brchten vor Begeisterung. Der Ire findet im Kargen das sthetische, im Einfachen die Schnheit. Ein groes Debt - und eine groe Bereichung frs Folkgenre.
(kulturnews.de)
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'Das Ende der Geschichte' - ein vieldeutiger Titel fr Fionns erstes Album: um welches Ende geht es? Bezieht sich der Albumtitel auf ein Ende der Ideen, kuenstlerisch oder politisch...geht es um ein Ende der Weiterentwicklung der menschlichen Geschichte? Ist es der Anfang der Zukunft und ein Aufruf, den Moment zu leben? Der junge Singer-Songwriter Fionn Regan war in UK bereits auf zwei Touren der Turin Brakes als Support zu sehen: das war 2002 & 2005. 2006 geht er in UK mit Bella Union's Midlake auf Tour. Olly Knights von den Turin Brakes zu Fionn: 'We've toured with Fionn and fallen deeply in love with his luminous songs of memory, loss and hope. His ability to paint weighty and sublime imagery with words is untouchable and very rare, yet it's combined with a sweet charm that renders all cynicism impotent. All I can do when he sings is to shut up and keep breathing.' - The Independent
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Alela Diane: "Songs Whistled Through White Teeth" (Names, Dez. 2006) |
Leider
ist diese englische Vinylscheibe schon längst vergriffen, sodass
ich mit einer Digitalkopie vorlieb nehmen muss ...
(27.05. 2009) |
James Yorkston: "The Year Of The Leopard" (Domino, Okt. 2006) |
Und noch eine schöne Singer/Songwriterplatte aus Schottland!
Der Mann aus dem Glitterhaus hatte ja schon Alexi
Murdoch, den schottischen Exil-L.A.-Residenten mit Nick Drake,
John Martyn und jenem James Yorkston verglichen. Zwar
klingt er von der Stimme her nicht nach Nick Drake, aber
er war vor einiger Zeit immerhin der Support für John Martyn
auf dessen kompletter Tour, der ja schließlich auch Schotte
ist. Und Hobotalk sind auch
weder räumlich noch musikalisch weit entfernt.
Dann muss man wohl noch den Jungs von Franz Ferdinand danken
(auch Schotten, aber ganz anders klingend!), deren Plattenverkäufe
es dem Label Domino sicherlich leichter machen, solche Platten
wie diese hier zu veröffentlichen. Denn einen neuen James
Blunt oder Jack Johnson gibt's hier nicht zu entdecken.
Gott sei dank. Obwohl ich die beiden eigentlich gar nicht sooooo
furchtbar finde.
(26.11.2006)
Wie doch die Zeit vergeht! Inzwischen habe ich mir die Doppel-Zehn-Zoll-Version
des Albums gegönnt und werde die CD weiterverschenken an jemandem,
der mit so schöner Musik was anfangen kann. Und James Blunt
finde ich doch furchtbar und Jack
Johnson ist mir ziemlich egal ...
(19.09.2014)
Mehr ...
Seine Band The Athletes hat er erstmal nach Hause geschickt,
um dieses dritte Album mit ihm spontan gekommenen Songs zu füllen.
Glaubt man dem Info, hat er nicht lange dran rum gefeilt und oft auch gleich
die erste Gesangsspur genommen. Das fällt nicht wirklich auf, denn
für die tontechnische Umsetzung waren Paul Webb (a.k.a. Rustin Man)
und Phill Brown (Walkabouts, Midnight Choir) zuständig, die ja auch
zusammen an Talk Talks Spirit Of Eden arbeiteten.
Die beiden Soundästheten sorgen also für ein glasklar-warmes Klangbild,
das sich nur aus wenigen Instrumenten zusammensetzt: Akustische Gitarre,
wenig Keyboards, ein schön vibrierender Bass, mal ein Akkordeon, Geige
oder weibliche Harmoniegesänge, kein Schlagwerk.
Vor diesen Arrangements erzählt Yorkston mit weicher Stimme seine
Geschichten, sehr intim und atmophärisch, schon lose im britischen
Folk verwurzelt, aber mit offenen Ohren für andere Einflüsse
(der Künstler selbst nennt Jacques Brel, Can, Scott Walker und Johnny
Cash) und gänzlich ohne Muff.
The Year Of The Leopard ist ein in sich geschlossenes, rundes kleines
Juwel, mit dem man perfekt den Tag beginnen kann (mache ich seit 2 Wochen),
das aber genauso gut als letzte Platte am Abend funktioniert.
(Glitterhouse)
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With help from part of the Talk Talk clan, producer Paul Webb and engineer
Phill Brown, former hard rocker from Fife James Yorkston's third full-length
album is easily his warmest and most accessible folk offering. Gently
rolling opener "Summer Song" is nearly a blueprint of the album
as a whole; Yorkston harmonizes dolefully for three-quarters of the track
with spare backing, and then a clarinet and double bass wall infuses warmth
and makes the world well. Gorgeous standout "Steady as She Goes"
picks up right where the opener leaves off, with Yorkston alternating
between a confessional talky Arab Strap voice and a falsetto that drifts
evocatively around strings, mandolins, a weepy harmonica, and train-like
brushed drums. He returns to spoken word delivery with the slow-burning
and spooky "The Brussels Rambler" and the autobiographical "Woozy
with Cider," where he wonders aloud if his music will eventually
make him rich over an organic pastiche reminiscent of Steve Reich. The
influence and hands of Webb and Brown are omnipresent, particularly in
the spare plucking of "Orgiva Song," which suggests the meeting
place of Bert Jansch and Mark Hollis. Just as he brought an experimental,
modern touch to his collaborative work with Beth Gibbons, Webb helps Yorkston
here to straddle multiple genres, from indie rock to introspective jazz
all in a base of traditional acoustic folk. The album is a brittle, introspective
affair, but it's brimming with perfectly timed moments of emotional release,
beautiful atmosphere courtesy of Webb's masterful oversight, expert folk
playing, and Yorkston's rich voice, poetic delivery, and unerring songwriting.
It's simultaneously cool yet soul-revealing, sparse yet full, experimental
yet grounded, and mournful yet uplifting. The Year of the Leopard is James
Yorkston at his very best.
(by by Tim DiGravina , All
Music Guide)
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Stereolab: "Fab Four Suture" (Too Pure, März 2006) |
Diese Kompilation fasst alle Tracks von 4 limitierten Singles von
2005/06 zu einem Doppelalbum im kleineren Format zusammen.
(24.12.2008)
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An album and a singles collection at the same time, Fab Four Suture stitches together four limited-edition EPs Stereolab released in the fall of 2005 and spring of 2006. Over the years, the group has made a reputation for having EPs and singles and therefore, singles collections that are just as good, if not better, than their albums, as comps like Switched On and Aluminum Tunes attest. Stereolab has also always been very democratic about making sure fans can get their hands on nearly all of their more obscure releases in some form or another; while Fab Four Suture is a little different than their other collections in that it was designed to form an album upon the completion of the EP series, in terms of its quality, it's on par with the band's most enjoyable comps. By combining the looser, more experimental feel of their EPs with the album format, Fab Four Suture ends up being more organic-feeling than Stereolab's previous album, the lovely but occasionally distant Margerine Eclipse. Indeed, the best moments here are more immediate than anything the band has done in a long time. "Interlock" boasts funky brass and basslines that are echoed by "Excursions into 'Oh, A-Oh,'" a driving motorik with fiery guitars that recalls the glory of Transient Random Noise Bursts with Announcements. "Plastic Mile" and "Eye of the Volcano" are examples of their sparkling, delicately dramatic pop at its finest, while "Visionary Road Maps" is lovely and mysterious, changing gears two-thirds of the way through from a insistent yet somehow bittersweet groove to a slower, slightly spooky coda. The more experimental and downright playful moods of Stereolab are also represented, respectively, by "Widow Weirdo," a quick-shifting track that has an odd, almost ugly little guitar lick as its only constant, and the fizzy, revved-up "Vodiak." After hearing Fab Four Suture in its album form, the EPs tend to feel like puzzle pieces without any instructions; on their own EP, the two parts of "Kybernetica Babicka" felt slight and disappointing, but they work well as the album's opening and closing themes. Even more than Margerine Eclipse, Fab Four Suture sounds like Stereolab has adapted if not fully healed from the loss of Mary Hansen, and it's fitting that the group's first full-length album for Too Pure in over a decade finds them consolidating their strengths rather than completely reinventing their sound.
(by Heather Phares, All Music Guide)
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Elvis Costello & The Imposters: "The Clarksdale Sessions" (Lost Highway, Feb. 2005) |
In
Clarksdale, Missisppi, steht ein Bluesmuseum, das einem Schauspieler
gehört, dessen Name mir als Kino-Ignoranten gerade leider nicht
einfällt. Elvis fühlt sich am Nabel der Blues-Welt offensichtlich
sehr wohl und hat mit seinen Imposters dort live in einem Radio-Studio
aus den Anfängen des 20. Jahrhunderts gespielt. 7 Aufnahmen der
Session werden hier im "Delta-Verite"-Stil (Elvis
Ausdruck für einen "losgelösten" Aufnahmestil
frei nach "Cinema Verite"- was immer das auch sein mag)
gebracht. Neben 5 Alternativ-Versionen zu Liedern von "Delivery
Man" wurden noch der Soulklassiker "Dark End Of The
Street" und mit "In Another Room" ein bisher ungehörtes
Costello-Original eingespielt. Man kann das Ganze jetzt als wunderschöne
10"-Schallplatte oder "nur" als Bonus zur CD-Neuauflage
von "Delivery Man"
erstehen. Blöd für Elvis-Fans, die die CD vom letzten Herbst
schon besitzen, aber keinen Plattenspieler!
(11.02.2005) |
Kings Of Leon: "Aha Shake Heartbreak" (BMG/Handmedown, Nov. 2004) |
Beim
Cover bitte nicht wundern. Wie schon beim letztjährigen
Debüt der Burschen ist auch die neue CD zusätzlich als
10"-Doppelalbum, sogar mit Klappcover und aus durchsichtigem
Vinyl, erschienen - und hat eben im Unterschied zur CD eine weiße
Orchidee vor schwarzem Hintergrund vorne drauf. Und ist wie die W4L-CDs
durchnummeriert: mein Exemplar hat die Nummer 6928 (da werden wir
mit Louise wohl kaum hinkommen!). Jetzt muss ich mich für diese
Autofahrmusik doch wieder um eine "CD-Sicherheitskopie"
bemühen... Oder einen Plattenspieler für's Auto?
(31.12.2004) |
The Good Life: "Lovers Need Lawyers" (Saddle Creek, März 2004) |
Von
der Band weiß ich nicht viel: sie stammt wie Bright
Eyes aus Oklahoma und veröffentlicht ihre Platten auf dem
gleichen Label. Gekauft habe ich diese 7-Track-EP der mir zu dem Zeitpunkt
noch völlig unbekannten Band eigentlich nur deshalb, weil es
sich um eine eine 10-Zoll-SCHALLPLATTE handelt.
Ach ja, The Good Life, das Vehikel von Sänger/Songschreiber
Tim Kasher, spielen etwas, das man früher mal schlicht
und einfach "Rockmusik" nannte. Kein Punk, kein Metall,
kein Schrammelpop, kein Folk: ROCKMUSIK.
Wahrscheinlich hätte diese Schallplatte ohne das Hype um Oklahoma-Bands
nicht den Weg nach Europa und sogar in den Mediamarkt von Duisburg-Müxlü
gefunden. Aber wahrscheinlich stand die Platte da schon seit letztem
Jahr herum.
(04.12.2005) |
Ryan Adams: "Love Is Hell pts. 1 & 2" (Lost Highway, Dez. 2003) |
Was für eine bescheuerte Veröffentlichungspolitik war das!
Am 03.11.2003 erschien die EP "Love
Is Hell - pt. 1" auf CD mit 10 Liedern, davon zwei "Bonustracks".
Am 08.12.2003 folgten dann gleichzeitig "Rock'n'Roll"
und "Love Is Hell - pt. 2", letztere wiederum eine CD, dieses
mal aber nur mit 7 Liedern. Außerdem gab es dann noch
"Love Is Hell - pts. 1 & 2" als 10"-Vinyl-Doppelalbum
- natürlich ohne die beiden Bonustracks vom ersten Teil. Wenn
die Musik nicht so gut wäre, nach "Gold"
war Ryan Adams für mich für eine Zeit einer der Allergrößten,
dann hätte ich jetzt natürlich nicht drei Versionen von
"Love Is Hell" im Plattenregal stehen ...
(24.12.2008) |
Kate Rogers: "Welcome E.P." (Grand Central, Okt. 2003) |
Vor
Jahren hatte ich mir von der Kanadierin schon mal ein Album mit Coversongs
gekauft ("Seconds"
von 2005). Da konnte ich diesem Vinylschätzchen, so wie ich es
sehe, ihr Debütwerk mit eigenem Material, nicht widerstehen.
(08.03.2009) |
Motorpsycho: "Serpentine EP" (Stickman, Sept. 2003) |
Der
Titelsong vom Album "It's A Love Cult".
(24.12.2008) |
Kings Of Leon: "Youth And Young Manhood" (RCA, Aug. 2003) |
Es hat ein bisschen gedauert, bis der Groschen bei mir fiel: Kollege
Frankie von den Craving Hands hatte mir eine "digitale
Sicherheitskopie" der Platte zur Verfügung gestellt, aber
ich blieb beim Hören ziemlich unbeeindruckt. Hatte vielleicht
was mit dem "Hype" um die Junx zu tun. Neulich hatte ich
im Plattenladen die Vinylausgabe in der Hand: eine Doppel-10-Inch!
- und ich habe als alter Querkopf sofort zugeschlagen. Zu hause habe
ich dann aber doch nicht den Plattenspieler angeschmissen, sondern
noch mal die Sicherheitskopie in's PC-Laufwerk geschoben, während
ich die schöne Platte in Händen hielt. Schließlich
hat es doch noch "Klick" gemacht: schöne Rockmusik,
altmodisch und trotzdem jung & frisch. Und beim Blättern
im Booklet stelle ich fest, dass den Junx bei einigen Liedern ein
gewisser "Angelo" geholfen hat. Das interessiert
jetzt wahrscheinlich kein Schwein, aber der Mann ist einer der angesagtesten
Nashville-Country-Songschreiber und mir schon gelegentlich bei Kim
Richey (Co-Autor von "I'm Alright", das zu den von Waiting
For Louise gecoverten "10 Songs"
gehört!) und anderen aufgefallen. Und somit in "Alternativ"-Kreisen
sicherlich als völlig "uncool" einzuschätzen.
Ich glaube, ich schweife etwas ab. Gute Platte. Wie gesagt.
(irgendwann in 2004)
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Neulich in London waren ganze U-Bahn-Stationen mit Postern der Kings
Of Leon bepflastert, da wittert wohl jemand die neuen Strokes oder ähnliches.
Zumindest sehen die drei Brüder Caleb, Nathan und Jared Followill
und ihr Cousin Matthew Followill aus, als wären sie gecastet, um
in einer Sitcom CCR oder die Byrds während der Drogenphase darzustellen.
Noch dazu sind sie aus Tennessee (mal was anderes), sehr süß
und der Stoff, aus dem britische Hype-Träume sind.
Das interessante aber ist, das die zwischen 16 und 23 Jahre alten Burschen
wahrscheinlich schon Jahre in ihrem vermoderten Keller vor sich hin üben
und sich abends beim Bud ein paar Skynyrd, Allman oder AC/DC (man ist
ja noch jung) Alben zu Gemüte führen. Und eher zufällig
in den Sog einer PR-Maschine gerieten und jetzt mal ein wenig wie John
Boy Walton die große weite Welt bestaunen. Musik machen jedenfalls
können sie, die Zutaten sind allesamt erprobt und geliebt, reichen
von all den bereits erwähnten bis hin zu Z.Z. Top (die ersten 5 Alben),
abgehangenen Stones-Riffs, Johnny Cash und stadionkompatiblen FM-Rock
à la Bad Company.
Gute Songs, ein nöliger Sänger, ein paar greasy Licks und ein
solider Groove mehr braucht es nicht zu einem famosen Album.
(Glitterhouse)
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The Blow: "Bonus Album" (K Records, Okt. 2002) |
Eine günstige Zehn-Zoll-EP vom K-Label (Calvin Johnson/Beat
Happening) - das war Grund genug für mich, diese Platte gestern
in einem Kölner Second-Hand-Laden einzupacken. Gerade lese ich
beim All Music-Guide
über "The Blow", dass es sich dabei nicht um eine Band,
sondern um ein Projekt der Avantgarde-Künstlerin Khaela Maricich
handelt. Ich warte wohl noch ein bisschen mit dem Hören und berichte
später, ob das ein Fehlkauf war ...
(08.12.2009)
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For almost any other label even underground, independent ones an album such as this would be viewed as willfully obtuse in its lo-fi production and casual enigmatic minimalism. For K Records, it's just another day at the office. And for Khaela Maricich, the singer/songwriter synonymous with Blow, these nonchalantly homespun songs are actually a slight expansion of the approach she used when she was releasing her work under the name Get the Hell Out of the Way of the Volcano. Maricich sings inscrutable, slightly child-like, seemingly off-the-cuff tunes about chocolates, people who bury themselves in the air, and making out to a Hsker D record (the last of which is actually a cover of a song, "Jet Ski Accidents," by fellow K artist Wolf Colonel). Although this might have the feel of a particularly arty improvised living-room session among friends, the arrangements are actually varied if extremely stark, with the skittering electronic tones, the funereal organ, basic guitar, primitive bossa nova, or handclaps serving as bare-bones musical beds. Too, Maricich often overdubs vocals upon herself to create eerie, slightly dissonant harmonies that can make her sound roughly like a lo-fi counterpart to some of Laurie Anderson's more accessible work. This has its modest rewards for those looking for sounds that are both humble and intensely personal, though it's really more of an EP than a "bonus album," its nine songs falling just shy of 20 minutes in length.
(by Richie Unterberger, All Music Guide)
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Isolation Years: "Talkin' Backwards EP" (Stickman, 2002) |
Diese EP fand ich kürzlich (relativ) günstig im 2nd-Hand-Plattenladen. Die Band war mir zwar unbekannt
(nordschwedische Ex-Punks oder Metaller, wenn ich da richtig nachgeforscht habe), aber natürlich nicht
das Plattenlabel: Stickman kennt man eigentlich hauptsächlich als Hauslabel meiner Lieblings-Norweger
Motorpsycho. Die Musik auf der EP: schöner (Folk-)Rock mit genug Ecken
und Kanten, um mir zu gefallen. Ich muss aber zugeben, dass mir die Platte ohne das Format und ohne die
Motorpsycho-Verbindung wohl nicht aufgefallen wäre.
(04.08.2018)
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EP mit vier zuvor unveröffentlichten Tracks der Nordschweden.
Ihr Debüt Album "Inland Traveller" wurde 2001 sowohl vom Publikum als auch von den Medien gefeiert: "Als hätten Coldplay und Calexico mit Will Oldham eine schier endlose Fiesta gefeiert ... Melancholie der einsamen Straße, endlose Weite der Steppe Schwedens, ich komme!" (Visions 10 / 01)
Neben der Auskopplung "Talkin´ Backward Masking Blues" sind auf der EP vier bislang unveröffentlichte Titel zu finden.
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3 Shades Of Blues: "Dark Star" (Dhyena, 2002) |
Auf "Dark Star" sind vier Instrumentaltracks zu hören,
die von diesem losen Musikerensemble im April 2002 live im Münchener
Club 2 mitgeschnitten wurden. Mit dabei u. a. die Brüder
Micha Acher am Schlagzeug und Markus Acher am Bass
von der Band The Notwist, Perkussionist
Carl Oesterhoelt (FSK, Merricks)
und Gitarrist Ivica Vukelic. Musikalisch irgendwo zwischen
Blues, Jazz und Filmmusik.
(08.02.2009) |
The Silver Mt. Zion Memorial Orchestra & Tra-La-La Band: "Born Into Trouble As The Sparks Fly Upwards" (Constellation, Okt. 2001) |
Die kanadische Avantgardeband "Silver
Mt. Zion" habe ich über ihr neues Werk "Kollaps
Tradixionales" ja erst vor wenigen Tagen kennengelernt.
Da mich die Musik sehr beeindruckt hat, habe ich ein wenig weitergeforscht
und herausgefunden, dass es mit "Born Into Trouble As The
Sparks Fly Upwards" ein weiteres 10-Zoll-Doppelalbum der
Band aus dem Jahr 2001 gibt. Der Bandname und Titel waren damals
länger und trotz des "Tra-La-La"
wird hier weniger gesungen. Zu Band gehörten zusätzlich
noch die Cellistin Beckie Foon und ein weiterer Musiker namens
Ian, dessen Nachnamen und Instrument ich noch nicht recherchieren
konnte (das ansonsten wunderschöne Cover verrät uns über
die beteiligten Personen nur den jeweiligen Vornamen), aber kein
fester Schlagzeuger. Erwähnt werden als Gäste ein Schlagzeuger
namens Eric ("drove his drums upstairs"),
ein Bläser namens Jonah ("wrote
& played 8 trumpets and 2 trombones"), eine rezitierende
Mischa ("read the words")
und ein singendes Kind ("Sara sang a song").
Eine zwar anstrengende, aber sehr schöne Platte, die mich noch
stärker als "Kollaps ..." an
die obskure englische Third
Ear Band erinnert.
(07.03.2010)
Ian spielt Gitarre und Orgel, aber den Nachnamen kenne ich
immer noch nicht...
(17.03.2010)
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For their sophomore release, A Silver Mt. Zion has expanded and changed their name, adding three more members to make the original trio of Efrim, Thierry, and Sophie from Godspeed You Black Emperor! a sextet at their core, plus the addition of a huge horn section (one heavily overdubbed contributor on trumpet and trombone) and various others lending vocal, atmospheric, percussive, and textural support. The three new members Becky, Jessica, and Iain fill out the band's sound with a denser string presence, which creates a backdrop for piano and eventually, electric guitars and drums. This band is like the mirror image of Godspeed You Black Emperor!; things evolve more slowly and melodically, and they open onto themselves. One example is the opener, "Sisters! Brothers! Small Boats of Fire Are Falling From the Sky!," where a lone violin and piano are eventually engaged by more strings and high, whining guitars that grow out into chord progressions that build on the ostinato of the theme but never, never explode. On "Could've Moved Mountains," the strings open up sad vistas in the heart of sound itself and are caressed by a guitar streaming, ever so slowly, along the underside of the mix before it reshapes the tune in its own image. This is music constructed with the same sense of dynamic and attention to detail, from echo and flange to masked vocals and the shimmer in cymbals, but it is so stunningly, heartbreakingly beautiful in its unfolding that for it to reach any other conclusion than to fall apart or disintegrate at the end of each piece would be to violate it somehow. As it is, the music on Born into Trouble as the Sparks Fly Upward is devastating in its beauty and ghostly in its articulation. We can only wonder what spirits came from the ether to inform this vision, and be glad they did.
(by Thom Jurek, All Music Guide)
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Continental Drifters: "Listen, Listen" (Blue Rose, Okt. 2001) |
Continental
Drifters play favorites by Sandy Denny and Richard Thompson
lautet der Untertitel dieses 28 Minuten-Schmankerls, welches zum Großteil
im HO*T FM Studio eingespielt wurde. Mit akustischen Instrumenten
und großer Hingabe widmen sie sich 7 Songs aus dem Fairport-Umfeld:
"You're Going To Need Somebody", "The Poor Ditching
Boy", "I Want To See The Bright Lights Tonight", "Meet
On The Ledge", "I'm A Dreamer" und "Mattie Groves
wurden ausgewählt und zelebriert. Kaum eine Band scheint prädestinierter
zu sein, um diesen großartigen Songs endlich ein Denkmal zu
setzen.
Kommt im schönen, der Fairport Convention-LP Liege
& Lief nachempfundenen Cover. Auf Vinyl übrigens
im 10"-Format erhältlich: ich konnte mich nicht beherrschen
und habe mir CD und Platte gekauft
(so was tue ich sonst eigentlich nicht). |
Radiohead: "Amnesiac" (EMI/Parlophone, Juni 2001) |
Ich
bin zwar kein besonders gr0ßer Fan der Band, habe sie aber seit
ihrem Hit "Creep" immer gerne gehört. Allerdinx ist
mir diese Musik oft zu kompliziert, um sie wirklich genießen
zu können. Und hätte da nicht dieses 10"-Doppelalbum
beim Hai-Vieh-Diskaunter herumgestanden, so hätte ich höchstwahrscheinlich
auch nicht zugegriffen.
(24.12.2008) |
Dakota Suite: "Morning Lake Forever " (Houston Party, Jan. 2001) |
Diese EP von Chris Hooson und seiner Band kam beim spanischen
Label Houston Party als schicke 10-Zoll heraus, während
Stammlabel Glitterhouse für die CD-Ausgabe zuständig
war.
Eigentlich wollte ich mir ja nichts von Dakota Suite kaufen, weil
wir mal mit W4L im Weseler JZ Karo
das Vorprogramm gespielt haben und sich dieser Typ als ziemlich
ungesunde Mischung aus künstlerischer Arroganz und musikhandwerklicher
Inkompetenz herausgestellt hat, aber es gab die Platte gerade im
Garageland im Rahmen der Aktion "Summer Sale 20% auf Alles"
für schlappe 5 Oiro Sechsig zu erwerben, sodass ich leichten
Herzens vergeben und vergessen konnte. Zur Musik sage ich dann beim
nächsten mal was.
(09.08. 2009)
Eine typische Mischung für eine "EP" ist das: sechs
Lieder, knapp über 30 Minuten, drei "normale" Songs
und ein Klavier-Instrumentalstück von Sänger/Gitarrist
Hooson, von denen mir der 8mimütige Opener am besten
gefällt. Dazu je ein frickeliges Instrumentalstück von
Bassist David Buxton und Gitarrist/Produzent Richard Formby.
Kann und muß man nicht odt hören, ist aber eigentlich
ganz interessant.
(18.08. 2009)
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"Morning Lake Forever" ist ein gutes Beispiel fr die Kreativitt von DS-Mastermind Chris Hooson, der immer drei Projekte gleichzeitig am kcheln hlt. Ob er denn nicht eine 7"-Single auf einem spanischen Label machen knnte, fragte er eines Tages an. Fr uns kein Problem. Ziemlich schnell wuchs das Projekt zu einer 35-mintigen 7-Track-CD (die 10" hat 6 Stcke), die wir nun praktisch mit Houston Party Records zusammen verffentlichen.
Eine Art Zwischendurch-Album also, aber was fr eins. Es beginnt mit dem wahrhaft epischen "Chapel Rain", neun Minuten Dakota Suite in all seiner strahlend-melancholischen Schnheit. Auf "Turk 1", einem leicht jazzigen, sehr rhythmischen Instrumental folgt "Your Vigour For Life Appals Me (Part 1)", ebenfalls ohne Worte und zart hingetupft mit einigen Pianotnen. Diese andchtige Stimmung wird bei "The Streets Were All I Saw" erhalten, kreirt nur von Gesang, Piano, Cello und Violine. Fr mich absolute Nick Drake-Magie.
"Lesseps" ist ein weiteres Instrumental, mit E-Piano und rckwrtslaufenden, wohlklingenden Strgeruschen - und Twin Peaks/Angelo Badalamenti pur. Mehr "Pink Moon"-Feeling schlielich bei "Because I Could Not Wait For Death", einer Bukoswki-Vertonung (andere Version als auf OOTB 7). Der CD-Bonustrack "About When We Met" ist ein weiteres 4-mintiges Piano/Cello-Instrumental, nur wenige Tne zu fragiler Schnheit aneinandergereiht.
Auch wenn "Morning Lake Forever" auf den ersten Eindruck aus mehreren Elementen zu bestehen scheint, die Teile fgen sich sehr schnell zum durchgngigen Hrgenuss zusammen. Perfekt fr Regentage wie heute und damit perfekt fr 2/3 des Jahres. New Depression.
Die CD ist in ein sehr schnes Pappcover verpackt. Beide Formate kommen in Deutschland nicht in den Handel und sind nur ber den Glitterhouse Mailorder zu beziehen.
(Glitterhouse)
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Elbow: "The Any Day Now EP" (Ugly Man, 2001 * Universal/Polydor, Juni 2021) |
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The Any Day Now EP" ist die dritte EP der Rock-Band aus Manchester, bevor sie 2001 mit "Asleep in the Back" ihr erstes Studioalbum in voller Länge veröffentlichten.
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The Perc Meets The Hidden Gentleman: "In The Meantime" (Pink Lemon, 2001) |
Vier
Lieder aus der Spätphase der Band, aufgenommen April 1993 mit
musikalischer Unterstützung der Kastrierten
Philosophen.
(05.06.2016)
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"Jellybread" (Akarma, 1969/2001) |
Das italienische Aklarma-Label ist wohl hauptsächlich
für Vinyl-Reissues von obskurem Kram aus den 60ern und 70ern
zuständig. Auf 10 Zoll kamen mir da schon mal die deutsch/italienischen
Krautrocker Analogy unter die Finger. Jellybread
dagegen war eine englische Bluesband, die zumindest Bluesspezialisten
als Karrieresprungbrett des späteren Studiopianisten Pete
Wingfield bekannt ist. Das titellose Debüt mit sechs Bluesklassikern
soll angeblich auch schon 1969, vor dem Vertrag der Band bei Blue
Horizon, als Privatpressung veröffentlicht worden sein. Genaueres
weiß Herr Mann nicht.
(29.05.2017) |
Elbow: "The Newborn EP" (Ugly Man, Aug. 2000 * Universal/Polydor, Juni 2021) |
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Motorpsycho: "Walking With J EP" (Stickman, März 2000) |
Auch diese zweite Motorpsycho-Maxi zum Album "Let
Them Eat Cake" ist gelungen. Sowohl optisch, als auch musikalisch.
(29.01.2009) |
Motorpsycho: "The Other Fool EP" (Stickman, Jan. 2000) |
Eine weitere Motorpsycho EP mit schönem Cover (und natürlich
schöner Musik). Den Titelsong findet man ungekürzt auf dem
Album "Let Them Eat Cake".
Der Rest ist - wie immer bei den Norwegern - bislang unveröffentlicht.
(08.03.2009) |
Analogy: "The Suite" (Akarma, 2000) |
Analogy war eine bei uns recht unbekannte Rockband in den frühen 70ern,
hauptsächlich aus in Italien lebenden deutschen Musiker bestehend.
Also sinngemäß eine "italienische"
Band, so wie Nektar ein "deutsche"
Band war. Einen gewissen Kultstatus erreichten sie über ihr
titeloses Debütalbum, auf dem die Musiker nackt abgelichtet
waren. In den späten 70ern verschlug es Sängerin Jutta
Nienhaus und Gitarrist Martin Thurn von Italien nach
London, wo sie die mir leider unbekannte New Wave-Band Earthbound
gründeten. Im Sommer 1980 haben die beiden dann mit Ex-Kollegen
von Earthbound ein altes, bislang nicht vollendetes Analogy-Projekt
wieder aufgegriffen, das aber erst 1993 beim Münchener Ohrwaschl-Label
als CD und im Jahr 2000 beim italienischen Akarma-Label als
schicke 1o-Zoll in weißem Vinyl veröffentlicht wurde.
(12.06.2010)
Ich hatte jetzt endlich Zeit, mir die Platte anzuhören und
bin leider von der Musik selber nicht so beeindruckt wie von Cover
und Veröffentlichungsformat: es handelt sich stilistisch um
etwas, das man vielleicht als "Folk-Prog-Rock"
bezeichnen könnte: eine Frauenstimme, die leider nicht an Inga
Rumpf oder Sandy Denny, sondern eher an Annie Haslam
von Renaissance oder Minne Graw von Ougenweide
in deren schlechteren Momenten erinnert (Ihr wisst schon: dieser
leicht nervige, klassische Einschlag - obwohl ich Annie und Minne
meistens mag). Dazu viele, aneinandergereihte Parts (es handelt
sich ja schließlich um eine "Suite"!), die kompliziert,
aber nicht wirklich virtuos wirken, inklusive unorganischer Tempo-
und Taktwechsel und zweistimmiger Wishbone-Ash-Gitarren. Also könnte
man auch sagen: "Krautrock", wenn man das
eher als Schimpfwort meint und sich auf so pathetische
Bands wie Eloy und Jane bezieht und nicht auf tolle
experimentelle Musik, etwa von Can, Guru Guru und Amon
Düül II (obwohl deren Sängerin mich auch oft
nervt - aber das ist ein anderes Thema).
Na ja- eigentlich will ich ja nur über Platten schreiben, die
mir auch wirklich gefallen. Weil ich aber "The
Suite" hier vor ein paar Tagen ungehört und vielleicht
voreilig platziert habe (neudeutsch: "gepostet"), bleibt
mir nur die Möglichkeit, den Eintrag zu löschen oder doch
mal was Negatives zu schreiben. Auf jeden Fall werde ich der Platte
noch eine zweite Chance geben und dann bei Bedarf meine momentane
Meinung vielleicht wieder über den Haufen werfen.
(20.06.2010)
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Tess Wiley & Her Orchestra: "The Energy You Keep" (Crashkurs, 1999) |
Tess Wiley stammt aus Texas, hatte mal im MTV-Zeitalter mit
der Band Six-Pence-None-The-Richer (oder so ähnlich) einen
kleinen Hit (eine Coverversion von "There She Goes" von
The La's aus den 90ern, läuft
manchmal im Fernsehen bei irgendwelchen Serien), lebt und liebt in
Deutschland, und ist mir zum ersten mal vor etwa 10 Jahren im Vorprogramm
von Dirk Darnstaedter begegnet, bei dessen Tapete-Label
sie auch ihr Vollzeit-Debüt herausgebracht hat. Diese ziemlich
rare EP mit 4 Liedern (mein numeriertes Exemplar hat die Zahl 14!)
habe ich kürzlich in der Grabbelkiste gefunden. Schöner
Gitarren-Pop mit leichtem Folk-Einschlag. Sehr schön.
(31.08.2013) |
Sackville: "The Principles Of Science" (Constellation, Mai 1999) |
Dies ist die letzte EP der inszwischen wohl aufgelösten kanadischen
Folkband beim legendären Constellation-Label, Heimat
von Godspeed You Black Emperor
und deren Ablegerbands, gefunden von mir vor ein paar Wochen in
einem Plattenladen direkt am Fürther Hauptbahnhof auf meinem
Weg zu einem Händler für indische Musikinstrumente. Aber
das ist eine andere Geschichte, auf die ich jetzt nicht weiter eingehen
möchte. Hier möchte ich euch lieber einen kurzen Ausschnitt
aus meinem Gespräch mit der eher mürrischer Bedienung
vorstellen:
Q: "Kann ich mir die Platte mal
anhören?"
A: "Die Platte ist neu!"
Q: "Danke, das habe ich verstanden.
Aber kann ich mir die Platte denn jetzt anhören?"
A: "Dann ist sie nicht mehr neu!"
Ausnahmsweise habe ich die Platte dann trotzdem
ungehört gekauft, denn die beiden Signale "10
Zoll Vinyl" und "Constellation"
führen bei mir zu dieser reflexartigen Reaktion. Mehr zur Musik,
wenn ich mir die Platte endlich angehört habe.
(14.06.2013)
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Motorpsycho: "Hey Jane" (Stickman, Okt. 1998) |
Dies
die zweite Auskopplung aus dem Album "Trust
Us" und wohl die letzte Motorpsycho-10-Zoll, die mir noch
fehlte ...
(28.02.2010) |
Motorpsycho: "Ozone" (Stickman, Mai 1998) |
Dies ist sicherlich die Motorpsycho-EP mit dem schönsten
Cover. Der Titelsong stammt vom Album "Trust
Us".
(29.01.2009) |
Ken Stringfellow: "This Sounds Like Goodbye" (Munster, Okt. 1997) |
Das Solodebütalbum eines der beiden Sänger/Gitarristen der
Posies kommt auf knapp über
30 Minuten und passt trotzdem auf 10 Zoll. Klingt viel trashiger als
bei seiner Stammband (die inzwischen wieder
aktiv ist!) und ist auch nicht durchgängig geniessbar. Aber
so etwas darf man wohl herausbringen, wenn man ansonsten in einer
der besten Bands an der Schnittstelle zwischen Grunge und den Beatles
spielt. Neben den Eigenkompositionen gibt es mit "Take Care"
ein dahingerotztes Big Star-Cover.
Bei der Big Star Reunion war
Ken Stringfellow zusammen mit seinem Posies-Partner Jon
Auer übrigenz auch beteiligt! Ansonsten: was soll uns das
Cover der spanischen (!) Vinylausgabe sagen? Hier wird es schlüpfrig?
Fragen über Fragen!
(14.06.2013)
Mehr ...
Ken Stringfellow, one half of Seattle's Posies, recorded his first solo album in the first half of 1997 in his own home. One of the first things you notice about This Sounds Like Goodbye is the roughness of it; it is a definite departure from the highly polished, layered sound of the Posies. This Sounds Like Goodbye is Stringfellow experimenting with different instruments and synthesizers and playing outside the confines of the power pop genre of the Posies. The opening track, "Here's to the Future," sounds almost like it's being played back on a scratchy record player instead of a CD. The more experimental songs, like "Unfortunate Threnody," are an interesting change from Stringfellow's usual style. Upon first listen, the synthesizers and looping in these songs come unexpectedly and seem to last too long ("Trans-Potato" goes on for four minutes). Songs like "Take Care," "Your Love Won't Be Denied," and "Too True" are devastatingly beautiful with bittersweet lyrics, and make This Sounds Like Goodbye well worth its cost.
(by Laurel Greenidge, All Music Guide)
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Motorpsycho: "Starmelt EP" (Stickman, Juni 1997) |
Der
Titeltrack "Starmelt / Lovelight" stammt vom Album "Angels
And Daemons At Play", der fantastische Rest natürlich nicht.
(24.12.2008) |
The Mike Gunn: "A Dream About Jim" (September Gurls, 1997) |
Das von 1987 bis 1994 existierende Rocktrio aus Houston/Texas veröffentlichte
diese auf 550 Exemplare limitierte EP posthum auf dem Nürnberger
Label September Gurls, bei denen auch Fit & Limo
ihre Platten herausbringen. Weil die Platte laut Label-Homepage
bereits vergriffen ist habe ich heute im Second-Hand-Plattenladen
sofort und ungehört zugegriffen als ich das Exemplar mit der
Nummer 180 entdecke! Rein von der Coverästhetik her hätte
ich mir diese Platte wohl nie gekauft.
(12.06.2010)
Bei Jim könnte es sich um Jimi Hendrix oder
Jimmy Page handeln. Geboten wird hier schliesslich sowas
wie "Psychodelischer Bluesrock", aber eben qualitativ
weit von den Vorbildern entfernt. Einmal wird sogar "Kashmir"
unter dem Namen "Starmir"
gecovert, obwohl man auch sagen kann: geklaut. Oder besser: verhunzt.
Mit einem guten Sänger und besserem Sound könnte mir das
Album vielleicht sogar gefallen.
Für richtig guten "psychedelischen" Hardrock gibt
es auf dieser Seite übrigenz ganz viele Beispiele. Sie stammen
alle von einem Trio aus Norwegen, das natürlich Motorpsycho
heisst!
(20.06.2010)
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Motorpsycho: "Manmower EP" (Stickman, Juli 1996) |
Die
Junx von Motorpsycho sind extrem produktiv! Bei den Aufnahmen zum
"Blissard"-Album blieb
auch noch Material für die B-Seite dieser EP übrig
(24.12.2008) |
Motorpsycho: "The Nerve Tattoo EP" (Stickman, März 1996) |
Der
Titeltrack stammt vom "Blissard"-Album,
der Rest ist, wie immer bei Motorpsycho, hier auf EP exklusiv zu Hören.
(24.12.2008) |
The Wedding Present: "Mini" (Cooking Vinyl, Jan. 1996 * Demon, Dez. 2014) |
Damals nur als Kassettenkopie in meiner Sammlung gelandet, habe
ich jetzt ein Reissue der Vinylversion entdeckt. Bester englischer
Schrammelgitarrenrock - und mehr ...
(04.01.2017)
Mehr ...
By the time this brief collection of songs that seemed to be about cars arrived in 1996, the Wedding Present were more than a decade-old institution of indie pop, with several lineup changes, label changes, and amazing records under the collective belt of bandleader/vocalist/songwriter David Gedge and his many collaborators. Not quite a proper LP and too strong to simply be tucked into the "stopgap EP" category, Mini landed between the micro-grunge of 1994's Watusi and the comparatively toned-down Saturnalia, which appeared later that same year. More than a proper album-length statement, the shortened Mini shared the same lively highlights-reel approach as Hit Parade, the band's 1992 collection of singles and cover songs. On these six tracks (later expanded to nine and re-released as Mini Plus), the band's C-86 jangle and early indie songwriting roots are in fine form from the grippingly fuzzy opening track, "Drive." A master of conveying urgency, humor, and regret at once, Gedge's vocals deliver with melody to spare on almost every track, from the age-old story of infidelity and sexual jealousy on "Love Machine" to the almost Beach Boys-esque verses and warm organ solo of "Convertible." Automobile metaphors and the band's special, sad pop magic abound, with "Sports Car" serving as a fitting closing track, bridging the high-octane fuzziness of Mini and the increasingly drained, depressive tones that would follow soon on Saturnalia. Mini Plus included a cover of "Waiting on the Guns" by Wedding Present contemporaries Butterglory, as well as two other original tracks.
(by Fred Thomas, All Music Guide)
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Plastic Venus: "Steady" (Swim, Juni 1995) |
Viel
weiß ich nicht über diese Band: sie stammt wohl aus Israel
und/oder Mazedonien, arbeitete aber von London aus und hat diese EP
mit vier Liedern auf dem Label von Colin Newman (Ex-Wire)
und Malka Spigel (Ex-Minimal Compact) herausgebracht,
die dort auch selber als Duo unter dem Namen Oracle ein Album
veröffentlicht haben.
Die Musik baut auf der klassischen Rockbesetzung Gitarre/Bass/Schlagzeug
auf, die Gitarren erinnern mit ihrem verhallten und verzerrten Klang
an die 80er, an Bands wie The Cure, My
Bloody Valentine und eben auch Wire. Dazu wechselnder Leadgesang
von Männlein und Weiblein. Eigentlich ist das so garnicht meine
Baustelle, aber es klingt doch interessant - zumindest für die
Länge einer EP. In größerer Dosis wäre mir die
Musik aber höchstwahrscheinlich zu düster, sodass ich wohl
nicht nach "Helven Park", dem einzigen (?) kompletten Album
der Band Ausschau halten werde.
(07.03.2009) |
Lambchop: "Hank" (City
Slang/Merge, 1996) |
Ein
sog. "Mini-Album" mit sieben Liedern aus der Frühphase
dieser wunderbaren Band. Gut wie alles, was Kurt Wagner zu
der Zeit geschaffen hat. Und wie immer hat der Titel keinen Bezug
zur Musik.
(24.12.2008) |
Tindersticks: "The
Bloomsbury Theatre 12.3.95" (Quicksilver, Nov. 1995) |
Im Frühjahr hatte sich die Band für die Live-Präsentation
des zweiten Albums sogar
3 Bläser und ungefähr 15 Streicher geleistet und das Ganze
dann auf einem limitierten 10-Zoll Vinyl-Doppelalbum festgehalten,
dessen stolzer Besitzer ich bin. Natürlich habe ich mir inzwischen
eine CDR-Sicherheitskopie gebastelt, damit ich dieser wunderbaren
Musik auch lauschen kann, während ich hier am PC sitze oder mit
dem Auto unterwex bin ...
(16.04.2005)
Mehr ...
Early in 1995, Tindersticks launched the release of their second album
with a lavish concert at the Bloomsbury Theatre, performed with a full
orchestra. In November, they released a limited-edition disc of the show.
The grand, sweeping arrangements perfectly complement the lush, aching
melancholy of their songs and, at times, even improve on the original
album versions.
(by Stephen Thomas Erlewine, All
Music Guide)
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YukioYung: "Goodbye
Pork Pie Brain" (JAR Music, 1995) |
Yukio
Yung ist kein Japaner oder Chinese, das Pseudonym des englischen
Musikers Terry Burrows, der auch hinter dem Bandprojekt The
Chrysanthemums steckt.
(13.04.2014) |
Motorpsycho: "Wearing
Yr Smell EP" (Stickman, Dez. 1994) |
Der
Titeltrack stammt vom Album "Timothy's Monster", einem der
wenigen, das noch nicht in menem Plattenschrank steht. Der Rest ist
exklusiv, u.a. "President Block", ein Lied einer befreundeten
Band aus Trondheim, gesungen von Lars Lien, besser bekannt als MP-Produzent
Deathprod. Ausserdem anscheinend die erste Veröffentlichung
der Band auf dem Stickman-Label mit der Bestellnummer hübschen
Bestellnummer PSYCHOBABBLE 001.
(29.12.2009) |
The Geraldine Fibbers:
"Get The Gone" (Sympathy For The Record Industry, 1994) |
Tja
... wenn Ex-Punkrocker auf den Countrygeschmack kommen, dann kommt
so etwas dabei heraus. Die Sängerin Carla Bozoulich kannte
ich bisher nur als Backgroundstimme bei Mike Watt (Minutemen,
fIREHOSE) und Simon Bonney
(Crime & The City Solution). Dessen geigende
Gattin Bronwyn Adams spielt hier sogar mit. Schönes Cover,
7 schöne Songs, darunter eine ungewöhnliche Coverversionen
von Dolly Partons "Jolene" und ein Lied von und mit
Beck. Carla scheint viele Leute zu kennen.
(08.03.2009) |
Frank Black: "Headache"
(4AD, 1994) |
Bei
den Pixies nannte sich Charles
Thompson noch Black Francis,
bei den Soloplatten dann Frank Black,
warum auch immer. Der Titelsong dieser EP stammt vom zweiten Soloalbum
"Teenager Of The Year", der Rest scheint exklusiv zu sein.
(04.07.2014) |
Thinking Fellers
Union Local 282: "Admonishing The Bishops" (Matador, 1993) |
Kürzlich
in der Grabbelkiste gefunden: eine 4-Track-EP der Kultband aus San
Francisco, von der mir bislang nur die CD "Porcelain
Entertainment" aus der Return To Sender Reihe bekannt
war.
(13.03.2014) |
Crime & The City Solution:
"The Dolphins And The Sharks" (Mute, 1991) |
Der Titelsong stammt von "Paradise Discotheque", dem letzten
Studioalbum der australisch/deutschen Band. Dazu gibt es Instrumentalversionen
der bekannten Stücke "On Every Train (Grain Wil Bear Grain)"
von 1987 und "The Bride Ship" von 1988.
(08.02.2009) |
Green On Red: "Live
At Town And Country Club" (China, Nov. 1989) |
Wenn
ich mich richtig erinnere, so gab es diese Live-EP vom 07. April 1989
aus dem Londoner Club damals als Bonus zum Album "This Time Around".
"This LP was recorded at the end of a European
Tour that was beset with disasters from start to finish. There were
problems with Exploding Vans, Storms in the Channel, Lawyers, Liquidators,
Independent Record Companies, Domestic Dramas, Riots in Italy, Traffic
Jams in Germany, The Police in Greece, The Mafia in Sardinia, Stolen
Equipment and Out Of Tune Guitars.... and then The Drummer Left."
(24.12.2008)
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"Every Day Is A Holly
Day" (New Rose, 1989) |
In den 80ern und 90ern war das französische New Rose Label
von Patrick Math�, benannt nach der ersten Single der englischen
Punkband The Damned, vor allem in Garagenrock-Kreisen sehr
angesagt. Dort erschienen viele wunderbare Platten von Elliott
Murphy, den deutsch/französischen Lolitas, Chris
Spedding, Tav Falco, Paul
Roland, Chris Bailey und seinen Saints,
sowie vielen anderen mehr oder weniger obskuren Solisten und Bands.
Zum Beispiel auch das erste Album von Jeffrey Lee Pierce und
seinem Gun Club. Viele davon
sind auch mit einem Beitrag auf diesem 10"-Doppelalbum dabei,
einem Tribut an Buddy Holly. Ich kann jetzt nicht behaupten,
ein Fan von Buddy Holly zu sein oder Ahnung von seiner Musik zu haben,
aber ich finde, dass alle Beteiligten wunderbar Arbeit abgeliefert
haben, durchweg nicht einfach nur nachspielen, sondern die jeweilige
mehr oder weniger bekannte Rock&Roll-Nummer in ihren eigenen Stil
überführt haben. Trotzdem hätte ich die Platte wahrscheinlich
nicht eingepackt, wenn es sich nicht um dieses schicke Format handeln
würde.
(25.12.2008)
Mehr ...
Every Day Is a Holly Day features 17 tracks compiled by French record executive Patrick Math to commemorate the 30th anniversary of the passing of Buddy Holly. It is a tremendous success with just about every act delivering the goods. Red River's "Rave On" moves like a sensitive Ramones if there ever was such a thing following "Words of Love" from Shoes, a cascading Flamin' Groovies-ish '60s pop offering. Elliott Murphy with Modern Lover Ernie Brooks does a nice "Everyday" while Willie "Loco" Alexander wonderfully distorts "Baby Won't You Come Out Tonight." A six-page photo booklet featuring the credits accompanies the CD with heartfelt liner notes from producer Math. It's great to hear Frank Rowe and the Classic Ruins give a Bobby Fuller Four rendition of "Love's Made a Fool of You" to the world along with Box Top Alex Chilton producing Lolitas' "Not Fade Away." Tav Falco's Panther Burns, Chris Bailey from the Saints, session guitarist extraordinaire Chris Spedding on a great "It's So Easy," the Slickee Boys, and others may be reverent in their approach, but they also inject a lot of fun into the tribute. So many flavors in this mix add a new dimension to Holly's music, making the sounds easily accessible for those who have had little or no exposure to Buddy's genius. Effective and very worthwhile.
(by Joe Viglione, All Music Guide)
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The Triffids: "Trick
Of The Light" (Island, Jan. 1988) |
Die zweite Single (nach dem großartigen "Bury
Me Deep In Love") vom grossartigen, aber leider nicht
erfolgreichen Album "Calenture"
meiner zweitliebsten australischen Band in meinem Lieblinxformat.
Vor zwei Tagen in Nürnberg in einem Secondhand-Laden gefunden
und natürlich sofort eingepackt. Beim Hören kommen alle
sentimentalen Gefühle wieder auf, ebenso die Erinnerung, dass
das eine der besten Bands der 80er war.
(23.01.2015)
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Virgin Prunes: "Heresie"
(?, 1982 * Baby, 1988) |
Virgin Prunes waren in den 80ern eine Punk(?)-Band mit starken
Verbindungen zu U2 (die Gitarristen beider Bands sind Brüder),
die ich zwar nie bewußt gehört hatte, die mir höchstwahrscheinlich
damals aber auch nicht gefallen hätten. Eine der beiden Sänger
war Gavin Friday, dessen zwei
Soloalben aus den späten 80ern bei Island mir dagegen viel
besser gefallen haben, aber musikalisch wenig mit den Prunes
zu tun hatten. "Heresie" ist ein 10"-Doppelalbum
von 1982, das mir hier in einer französischen Neuauflage von
1988 vorliegt. Warten wir mal ab, bis ich reingehört habe ...
(24.06.2010)
Gestern habe ich den Hörversuch gewagt - und möchte es
jetzt mal diplomatisch sagen: das ist leider nichts für mich.
Da bin ich doch zu sehr dem "Mainstream" verhaftet, um
so etwas Schräges gut zu finden. Vor allem den Gesang von Gavin
und Guggi finde ich unhörbar - etwa so wie den von
John Lydon bei Public Image Ltd. Positiv formuliert klingen
die Virgin Prunes für mich wie eine Mischung aus Captain
Beefheart (den ich eigentlich mag, aber auch nicht immer hören
kann) und den Pogues (die mir relativ egal sind). Anschliessend
habe ich nochmal in Fridays Soloalbum "Each
Man Kills The Things He Loves" reingehört - und finde
es immer noch ziemlich gut, vor allem auch weil Gesang und Songwriting
gut sind. Zu meiner Beruhigung kann ich mir außerdem einreden,
dass es zwar "viel kommerzieller" ist, als es die Musik
der Virgin Prunes je war, aber für "richtige Mainstream-Hörer"
doch immer noch viel zu schräg. Und da stehe ich wohl mit meinem
Musikgeschmack: zu schräg für die Masse und zu normal
für so manch schräges Zeug!
(30.06.2010)
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Tav Falco Panther Burns:
"Red Devil" (New Rose, 1988) |
Die
CD habte ich schon seit ein paar Jahren im Plattenschrank, doch jetzt
fiel mir diese niedliche Vinylausgabe in die Hände. Eigentlich
ist das ziemlich altmodischer Rockabilly (oder "Swamp
Rock" oder was auch immer), aber komischerweise zu Zeiten
von Hardcore und Elektromucke in den mittleren 80ern durchaus populär
in gewissen Kreisen. Auch ich konnte mich dieser Musik damals nicht
entziehen - und mag sie auch jetzt immer noch gerne hören. Produziert
vom legendären Alex Chilton.
(23.10.2012) |
Flowerpornoes: "Make
Up" (Scratch'n'Sniff, 1987) |
Die
Debüt-EP von Duisburgs bester Band um den Sänger und Songschreiber
Tom Liwa. Damals noch in Englisch. Damals noch im Trio. Auf
dem Cover ist seine Schwester abgebildet, die auf diesem Wege - so
gehen die Gerüchte - überzeugt werden sollte, in die Band
als Keyboarderin einzusteigen. Was sie dann ja auch bekanntlich tat.
(24.12.2008) |
Rickie Lee Jones: "Girl
At Her Volcano" (Warner, 1983) |
Eine frühe EP mit 7 Songs, aufgenommen zwischen 1978 und 1983.
überwiegend Liveaufnahmen, überwiegend Coverversionen
(u. a. die Jazzstandards "Lush Life" und "My Funny Valentine",
sowie "Walk Away Rene" von The Left Banke) . Eine meiner ersten
10"-Platten und die erste, die ich mir vor allem wegen des Formats
gekauft habe.
(20.12.2008)
Mehr ...
This seven-song EP originally was released as a 10" record. It's a charming collection featuring Billy Strayhorn's standard "Lush Life," as well as the Left Banke bit "Walk Away Renee," which should give some sense of Jones' breadth. A minor, but enjoyable change of pace.
(by William Ruhlmann, All Music Guide)
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Captain Beefheart: "Music
In Sea Minor" (PRT, 1983) |
Vorgestern war ich mal wieder in Köln zum Bummeln durch die Plattenläden.
Einzige Anlaufstelle an dem Tag wurde der Normal-Laden am Eigelstein,
denn zufälligerweise war es auch die letzte Woche vor der Schließung
durch den entnervten Inhaber: alles musste raus zum halben Preis.
Eigentlich ein trauriger Anlass, aber natürlich günstig
für mich, weil ich deshalb natürlich mehr Platten eingekauft
habe, als eigentlich beabsichtigt und kein Geld mehr in der Tasche
hatte für andere Läden. Unter anderem fand ich diesen englischen
Beefheart-Sampler aus den 80ern mit sechs Liedern vom '67er-Debüt
"Safe As Milk" , sowie
je einen vom Zweitling "Strictly Personal" und vom Livealbum
"Mirror Man", die ich natürlich alle bereits im Plattenschrank
stehen habe. Aber bei so einer niedlichen 10-Zoll-Platte und einem
höchstwahrscheinlich günstigen Kurs (ich habe keine Ahnung,
ob das hier sowas wie ein "Sammlerstück" ist!) konnte
ich natürlich nicht nein sagen ...
(21.02.2010) |
Virgin Prunes: "A New
Form Of Beauty 2" (Rough Trade, Nov. 1981) |
Aus der gleichen Grabbelkiste wie "Heresie"
stammt auch die 10"-Maxi der Virgin Prunes von 1981.
Soweit ich weiß handelt es sich dabei um die zweite Folge
aus einem Gesamtkunstwerk (jawohl, die Virgin Prunes waren
so was wie "Artpunks"!), dessen erster Teil eine 7"-Single,
der dritte eine 12"-Maxi und der vierte und letzte eine Cassette
waren. Aber so etwas sammele ich ja nicht. Auch hier gilt: demnächst
wird mal reingehört ...
(24.06.2010)
Nachdem das 10"-Doppelalbum "Heresie"
nicht wirklich nach meinem Geschmack war habe ich mit dem Hineinhören
in diese EP noch etwas länger gewartet, aber auch hier öffnen
sich mir keine neuen Horizonte. Also gilt: wegsortieren und vielleicht
später (viel später) mal wieder anhören!
(08.07.2010)
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Jo Jo Zep & The Falcons:
"Dexterity" (Mushroom, 1981) |
Eine
rare EP aus dem Spätwerk der australischen Band um den Sänger
& Saxofonisten Joe Camilleri, auf der sie sich bereits
recht weit von ihren Rhythm'n'Blues-Wurzeln entfernt hatten. Habe
ich irgendwann mal irgendwo aus der Grabbelkiste gezogen. Sicherlich
nicht wegen des hässlichen Covers, sondern in alten Verbundenheit
mit der Band. Trozdem eher ein Schwachpunkt einer ansonsten guten
Kapelle. Hört Euch lieber das Debütalbum "Don't
Waste It" von '76 oder das starke Livealbum an!
(24.12.2008) |
Geile Tiere Berlin (Geile
Tiere Records, 1980) |
Das ist ja eigentlich überhaupt nicht meine Baustelle - und ich
finde die Musik auch nicht besonders gut - aber ich habe diese
schräge (Punk?)-Band ca. 1980 live in Berlin im Kant-Kino gesehen:
zwei tuntige Typen mit Strapsen, Stöckelschuhen und Lederjacken
"sangen", begleitet von einer wüsten Punktruppe, wildes
Zeug. Ein paar Jahre später fand ich dann diese 10"-EP mit
bedruckter Plastiktüte und weißer Innenhülle in einer
Grabbelkiste und konnte aus nostalgischen Gründen nicht widerstehen
...
(24.12.2008) |
"Guillotine"
(Virgin, Feb. 1978) |
Ein Sampler mit acht Künstlern vom damals noch wie ein Indie
agierenden Virgin-Label. Am bekanntesten dabei die Motors,
XTC und der legendäre
Roky Erickson. Diel Zielgruppe? Punk? New Wave? Habe ich vor
langen Jahren mal für 4 Mark 99 aus einer Grabbelkiste gezogen
und könnte vielleicht heute ein wenig wertvoller sein. Wie auch
immer.
(24.12.2008) |
"Wreckless Eric"
(Stiff, 1978) |
Eric
Goulden ist in schräger Vogel aus England, der mal für
kurze Zeit in der selben Liga wie Elvis
Costello und Ian Dury spielte. Dies ist sein charmant-dilletantisches,
von den Labelkollegen Larry Wallis und Nick
Lowe produziertes Debütalbum, das es in den Größen
10 und 12 Zoll gab.
(29.07.2008) |
"Christmas At The Patti"
(United Artists, März 1973) |
Soweit ich mich erinnern kann: mein erstes 1o-Zoll-Vinyl. Das muss
eine tolle Weihnachtfete gewesen sein, vor exakt 36 Jahren am 19.12.1972
in Cardiff/Wales, als sich Man,
Dave Edmunds und andere Bands aus deren Dunstkreis versammelt
hatten. Mit dabei waren noch: Help
Yourself, Ducks Deluxe und
die damals von Man abtrünnigen
Deke Leonard und Martin Ace.
(19.12.2008)
Mehr ...
"On the 19th December 1972 the Man band and their
friends and ladies organized a Christmas party at the Patti Pavillion
in Swansea and as it was a good excuse to get a lot of people into one
place at one time we took the opportunity to take the mobile down to Swansea
as well, in the hopes that if anything vaguely sane came out of the party
we could preserve it for posterity and do a special 'cheapo, limited-edition'
album for the people who couldn't be there.
The party started at six and came to something of a premature end when
the Swansea Constabulary decided enough was enough at midnight. Wally
Hot Stuff and a Legion of Charlies started things off followed by Ducks
Deluxe, a newly-formed rock band who should be releasing records of their
own before long.
Help Yourself, who have been friends of Man's since the legendary "All
Good Clean Fun" tour ow Switzerland a couple of years ago, were next
on with former Man member Deke Leonard on guitar, and the 'very famous'
B.J. Cole adding steel-guitar licks here and there.
Next came the 'nostalgia' spot with three well-known groups from South
Wales's rock past re-forming for the occasion. First up were The Jets
(one of Swansea's finest) led by 'Plum Hollis' who, until recently has
been Joe Cocker's road-manager, along with Terry Williams from Man, Martin
Ace, the bass, another former Man member, and Deke on lead guitar who
after three numbers, with the addition of two legendary Welsh rock guitarists
Mickey Gee and Dave Edmunds, became Plum Crazy with Dave Edmunds or, if
you prefer, Love Sculpture with "Plum" (if you're confused consult
Man's family tree in "Be Good to Yourself").
The last of the re-formed bands was the Eyes of Blue, Phil Ryan's old
group, who played a very tasty set. Unfortunately, "Gazzy",
former lead singer now with Wild Turkey, was in the U.S.A. and "Pugwash",
the Eyes drummer now of Gentle Giant, was on tour with the Groundhogs,
so it wasn't possible to have the whole group back together, and rather
than be dishonest, we left the recording, hopefully, until another day.
Martin Ace and his wife George, better known as the Flying Aces, followed
'oldies but goodies' time with a very short first appearance in public.
Time was fast running out and the Aces only performed two songs, one of
which "Welcome to the Party" was, as Martin said, 'especially
written for the occasion'.
To finish off an amazing evening Man arrived on stage, and after a couple
of numbers had be joined by Dave Edmunds playing slide-guitar and Stan
Pfeiffer, who joined in on the vocals at the edn. Dead on midnight the
police stopped the show and the party was over. Man would have gone on
most of the night and the audience was ready to stay with them, but it
wasn't to be.
Happy Christmas! (Original Liner Notes by Andrew Lauder)
|
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Miles Davis: "Vol. 3"
(Universal/Blue Note, 1954 * 2015) |
Die frische Neuauflage von Miles´ dritter Blue-Note-Veröffentlichung
im 10-Zoll-Format und in Quartettbesetzung mit Horace Silver,
Percy Heath und Art Blakey. Diese gut klingenden Aufnahmen
vom 6. März 1954 gelten als eine der frühesten im Hardbob-Stil.
(07.05.2016)
|
(2023-12-31)