Waiting For Louise präsentiert: Michaels Favoriten aus 2006
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Michaels Favoriten 2006

#1: Loretta: "Science Fiction" #2: Bert Jansch: "The Black Swan" #3: The Little Willies #4: Rosanne Cash: "Black Cadillac" #5: Teddy Thompson: "Seperate Ways" #6: Tim Finn: "Imaginary Kingdom" #7: Tomte: "Buchstaben über der Stadt" #8: Till Brönner: "Oceana" #9: The Magic Numbers: "Those The Brokes" #10: Solomon Burke: "Nashville"

Jahresrückblick

Tja, Freunde. Bis zu dem Moment, als ich die Loretta-CD gehört hatte, war ich noch ziemlich ratlos, was denn mein Lieblinxalbum von 2006 werden würde. Beim Rest war ich weiterhin unentschieden und habe mir dann aber am Ende nicht lange den Kopf zerbrochen. Kann sein, dass ich das morgen oder übermorgen schon wieder anders sehe - aber: was soll's?

Das Album des Jahres

#1: Loretta: "Science Fiction" (DayGlo/Naiv, Okt. 2006)

Wie heißt die beste schwäbische Band: natürlich Loretta und nicht Pur! Allerbeste Popmusik zwischen London, Nashville und Kalifornien wird geboten. Entdeckt habe ich die Band bereits vor ein paar Jahren mit dem Album "The Swimming Pool", das ich für ein paar Euro in der Grabbelkiste gefunden hatte. Für die Lieder ist der Sänger Andreas Sauer zuständig, für mich einer der besten unbekannten Songschreiber des Landes. In Plattenbesprechungen fallen - zu Recht und als Lob zu verstehen- immer wieder die Vergleiche mit den Beatles, den Smiths, Lloyd Cole, XTC, Wilco und anderen popmusikalischen Hochkarätern. Manchmal wird Andreas Sauer auch vorgeworfen, dass er wie Tom Petty klingt (was tatsächlich so ist), aber das hat nichts mit Imitation, sondern mit Inspiration zu tun. Auch Gitarrist Klaus Paul hat die "richtigen" Vorbilder. So klingt er z.B. bei "Moontide" auf eine völlig unpeinliche Weise wie Neil Young in dessen besten "Cortez-The-Killer"-Momenten und hat auch noch das eine oder andere "Zitat" drauf, das ich aber beim ersten Hören noch nicht so klar heraushören konnte. Erwähnenswert auch die musikalischen Beiträge der Gastmusiker an Geige (Ralph Günthner) und Hammond-Orgel bzw. Rhodes-E-Piano (Stefan Hiss). Bärenstark das Ganze.
Völlig "out of the blue" gibt es also kurz vor Weihnachten doch noch einen geeigneten Kandidaten für meine "Platte des Jahres". Das sah ja für dieses Jahr bislang noch ein wenig mau aus. Aber auf "Science Fiction" aus dem Schwabenland ist wirklich jedes Lied vorzüglich und (fast) jedes Lied ein Ohrwurm ...
(19.11.2006)

... und deshalb auch mein verdienter Sieger!
(03.01.2007)

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weitere Highlights des Jahres (die Top 10)

#2: Bert Jansch: "The Black Swan" (Sanctuary, Sept. 2006)
Neues Soloalbum (angeblich das 23.!) des schottischen Meisters der Akustikgitarre zwischen Blues und Folk und natürlich (zusammen mit John Renbourn) Gründers der legendären Pentangle, die ich in letzter Zeit wieder neu für mich entdeckt habe. Alle aktuellen Besprechungen betonen im Moment immer wieder, dass er u.a. ein Vorbild für Jimmy Page und Neil Young ist, was sicherlich stimmt, aber doch offensichtlich zeigt, dass die Leute aus Bequemlichkeit immer wieder gerne voneinander abschreiben. Mit etwas mehr Einsatz wäre deshalb dem Schreiber vom Glitterhaus auch aufgefallen, dass Beth Orton nix mit der Band Portishead zu tun hat: dort singt bzw. sang natürlich Beth Gibbbons. Wie auch immer. Auf jeden Fall hat nun auch die "jüngere Generation" Bert Jansch für sich entdeckt, was sich hier neben Berth Orton noch in der Mitwirkung von Produzent Noah Georgeson (der auch "Cripple Crow" von Devendra Banhart betreut hat, der hier ebenfalls mit dabei ist) oder z.B. von Cellistin Helena Espvall (von den neuen US-Folk-Geheimtipp "The Espers", die ich aber selber noch nicht höre konnte). Auch David Roback bringt einmal seine Slidegitarre zum klingen. Aber der ist zwar jünger als Bert Jansch (der seit den 60ernPlatten herausbringt und somit über 60 sein muss), musiziert aber immerhin schon seit den 80ern (zuerst natürlich bei den legendären Rain Parade, danach bei Opal und in den 90ern bei Mazzy Star)
(30.09.2006)
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#3: The Little Willies (EMI/Milking Bull, März 2006)
Ich schätze mal, das es in 2006 nicht mehr so richtig cool ist, Norah Jones gut zu finden, aber ich mag ihre Art zu singen und war ja selber auch noch nie wirklich "cool". The Little Willies nennt sich eine New Yorker "Hobbyband", die in dortigen Clubs wohl gerne mal das eine oder andere Lieblingslied als "Urlaub vom eigenen Repertoire" anstimmt. In dieser Band spielt also Norah das Klavier und singt "7 von 13 Liedern", wie es der etwas anbiedernde Begleittext so übertrieben betont. Da bleiben also immerhin 6 Lieder, die von ihr NICHT gesungen werden. Und wenn man jetzt noch bedenkt, dass von Norahs 7 Liedern mache Duette sind, könnte man, wenn man denn unbedingt wollte, wohl nachrechnen, dass die Gesangsquote von Richard Julian insgesamt sogar über der von Norah liegt - was aber völlig egal ist, denn hier stimmt der Bandsound (neben Norahs Piano und Richards Akustikgitarre gibt es noch Norahs Lebens- und Musikpartner Lee Alexander am Standbass und zwei mir unbekannte Leute an Schlagzeug und E-Gitarre zu hören). überzeugt haben mich aber die vielen geschmackvollen Coverversionen, u.a. von Kris Kristofferson, Townes van Zandt und Wilie Nelson. Ihr wisst ja, dass ich sowas mag.
(04.03.2006)
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#4: Rosanne Cash: "Black Cadillac" (Capitol, Jan. 2006)
Rosanne Cash, Tochter von Johnny Cash und seiner ersten Frau Vivian Liberto, Stieftochter von June Carter Cash, hatte in den letzten Jahren jene drei Familienmitglieder verloren und arbeitet ihre Trauer in Form wunderschöner Lieder ab, produziert jeweils zur Hälfte von ihrem Mann John Leventhal (Suzanne Vega, Shawn Colvin, Kimmie Rhodes, etc.) und Bill Bottrell (Sheryl Crow, Shelby Lynne, Kim Richey). Beide Herren sind offensichtlich Spezialisten für Sängerinnen/Songschreiberinnen der ersten Liga.
(11.02.2006)
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#5: Teddy Thompson: "Separate Ways" (Verve Forcast, Nov. 2005 * Aug. 2006)

Das ist wohl die Zeit des Nachwuchses meiner Helden aus den 70ern! Nach Rufus Wainwright und seiner Schwester Martha, die hier gemeinsam mit Jenni Muldaur (Tochter von Geoff und Maria) als Backgroundchor dabei sind, höre ich hier dem inzwischen 29jährigen Sohn von Richard und Linda Thompson zu, der da wohl eine ganze Menge an Talent geerbt hat. Vor sechs Jahren soll es schon mal eine von Joe Henry produzierte Platte bei Virgin gegeben haben, die ich nicht kenne, sodass ich ihn bisher nur als Begleiter bei seinem Vater (als Chorsänger auf "You? Me? Us?" von 1995 und Rhythmusgitarrist auf "Mock Tudor" von 1999) und seiner Mutter (bei deren Comebackalbum "Fashionable Late" von 2002) wahrgenommen habe.
Teddys Musik ist ähnlich wie die von seinem Kumpel Rufus in den 70ern verhaftet, ohne dabei aber altmodisch zu klingen. Und ebenfalls ist seine Stärke die ausdrucksstarke "schöne" Gesangsstimme. Es wäre aber ungerecht zu sagen, dass Teddy bei Rufus abkupfert. ähnliches Milieu schafft eben ähnliche Ergebnisse. Das Wichtigste ist aber, dass Teddy Thompson gute Songs schreibt und es ihm nicht peinlich ist, wenn der Papa die Sologitarre spielt (gleich 5x!). Schließlich kann der das ja bekanntermaßen besonders gut.
Ausnahmsweise möchte ich auch mal wieder was zu einzelnen Liedern sagen: bei "Everybody Move It" höre seit Jahren zum ersten mal wieder ein paar wunderschöne Banjotöne vom legendären Tony Trischka, der Titelsong ist ein echter Ohrwurm und hat zumindest gesanglich was von Coldplay - und ich mag's trotzdem. Bei der wunderschönen Akustikballade "No Way To Be" kann man sogar drei alte Helden genießen: Papa Richard mit einem wunderschönen Gitarrensolo, Garth Hudson (The Band) mit seinen einzigartigen Keyboardklängen und Ex-Fairport Convention-Trommler Dave Mattacks. Alles alte Knacker, aber eben auch richtig gute Musiker. Das Beste kommt aber am Ende als "Hidden-Track": gemeinsam mit seiner Mutter singt er "Take A Message To Mary" von den Everly Brothers. Das ist vielleicht nicht besonders "cool" ("Hey Kumpels, ich hab mit meinen Mama was von den Everly Brothers gesungen") - aber mir gefällt's sehr. Das scheint auch ein Running Gag" zu werden: schon auf dem titellosen Debütalbum von 2000 soll man am Ende versteckt Don Everly´s „I Wonder If I Care As Much“, gesungen im Duett mit Emmylou Harris hören können. Ich glaube, dass ich mir das Album wohl doch noch besorgen muss...
Noch was zur Labelpolitik: in England kam die Platte bereits vergangenen November raus, in den USA anscheinend im Februar 2006 und jetzt endlich auch bei uns. Beinharte Fans (zu denen ich mich (noch) nicht zähle) dürften die CD also schon längst haben.
Eine Tochter aus dem Hause Thompson soll es übrigenz auch noch geben, die ebenfalls singt, Gitarre spielt, komponiert und textet. Und der Sohn von Stephen Stills und Veronique Sanson hat auch ganz frisch sein zweites Album draußen, das ich allerdings noch nicht gehört habe. Warten wir's mal ab.
(24.08.2006)

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#6: Tim Finn: "Imaginary Kingdom" (EMI/Parlophone, Okt. 2006)
Eine schöne überraschung ist dieses Album! Tim Finn ist natürlich, wie Ihr alle wisst, der große Bruder von Neil Finn, zusammen haben sie schon bei Split Enz (Tims Band aus den 70ern/80ern, bei der zum Schluss auch Neil mit dabei war), Crowded House (Neils Band aus den 80ern/90ern, in der Tim für das erfolgreiche Album "Woodface" mit dabei war) und als Finn Brothers musiziert.
Tims Solokarriere kam aber im Unterschied zu der seines Bruders nie so richtig in die Gänge. Das letzte Soloalbum "Say It Is So" von 2000 kam sogar nur noch bei einer kleinen Independent-Plattenfirma heraus. Jetzt hat aber wohl wieder jemand bei Mutter EMI (wo auch Neils Platten erscheinen) Hoffnung und auch Geld in dessen neue Arbeit gesetzt. Aufgenommen wurde mit offensichtlich größerem Budget in Nashville - und es ist richtig schön geworden! Fast so schön wie "Everyone Is Here" das gemeinsame Album mit dem kleinen Bruder von 2004. Aber eben nur fast so schön, denn der Duettgesang der beiden gehört für mich zum allerfeinsten überhaupt - und Neil ist hier leider nicht mit dabei. Aber man kann eben nicht alles haben. Und sicherlich wird es auch irgendwann eine neue gemeinsame Platte geben. Vielleicht unter dem Namen Split Enz, denn gemeinsam getourt wurde im vergangenen Frühjahr in Australien, wo die Band im Gegensatz zum Rest der Welt zu den Allergrößten gehört.
(12.11.2006)
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#7: Tomte: "Buchstaben über Der Stadt" (Grand Hotel Van Cleef, Feb. 2006)
Rock in deutsch ist nach wie vor nicht mein Ding - von wenigen Ausnahmen wie etwa Fink, Element Of Crime oder den Einstürzenden Neubauten mal abgesehen. Der Soundtrack zum Spielfilm "Keine Lieder über Liebe" über die fiktive Hansen Band, in der die beiden Sänger von Kettcar (Markus Wiebusch) und Tomte (Thees Uhlmann) als Gitarristen und Songschreiber mitwirkten, hat mich auf das Werk dieser beiden Bands aufmerksam gemacht. Das im Frühjahr erschienene und damals von mir völlig übersehene Werk von Kettcar steht mit Verspätung und inzwischen gerne gehört neben meinem CD-Player. Und das gestern erschienene Album von Tomte ebenfalls. Besonders gelungen finde ich die Bonus-DVD, auf der uns Thees Uhlmann extrem sympathisch seinen Heimatort im Hamburger Hinterland bei Cuxhaven näher bringt!
(04.02.2006)
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#8: Till Brönner: "Oceana" (Verve, April/Sept. 2006)
Mit dieser Platte hatte ich mich zuerst ein wenig schwer getan, denn vor einiger Zeit kannte ich "Deutschlands schönsten Trompeter" nur aus dem Fernsehen und hatte noch nie eine seiner Platten gehört. Dann fiel mir das edle Cover auf, das von Dirk Rudolph, dem ehemaligen Sänger und Gitarristen der Short Romans, stammt, der auch viele Plattencover von Philip Boa und den Shiny Gnomes veredelt hat. Auf der Trackliste entdeckte ich dann Nick Drakes "River Man", das mir ganz gut gefiel, mich aber nicht davon überzeugen konnte, die CD zu kaufen. Unter anderem, weil da auch noch "Danny Boy" zu hören ist. Zu Weihnachten bekam ich die aktuelle CD der Jazzsängerin Madeleine Peyroux geschenkt und stieß dort wieder auf den Namen Till Bronner (Amis kennen keine Furcht und keine Umlaute!) als Gastmusiker. Schließlich habe ich mir "Oceana" doch noch auf die CD-Wunschliste gesetzt, aber weiterhin mit dem Kauf gezögert. Zu guter letzt (schreibt man das eigentlich zusammen oder überhaupt?) habe ich die CD jetzt in einem 2nd-Hand-Laden entdeckt und ohne weitere lange überlegungen zugeschlagen.
Das Ergebnis: mir entging bisher eine tolle Platte mit viel noch mehr wunderschönen Liedern, etwa dem von mir völlig vergessenen Burt-Bacharach-Klassiker "This Guy's In Love With You" oder dem Bossa-Nova Klassiker "Pra Dizer Adeus" von Edu Lobo. Auch der "Danny Boy" ist zu ertragen. Wer Chet Baker mag (ich zum Beispiel!!!) ist hier sehr gut aufgehoben. Till Brönner singt nur drei mal, weitere drei Male gibt es Gastauftritte von interessanten Sängerinnen wie Madeleine Peyroux, Carla Bruni und der mir nicht bekannten Luciana Souza. Produziert hat, wie schon bei Madame Peyroux, der Ex-Mann und Ex-Bassist von Joni Mitchell Larry Klein, der auch fast die gleiche Band im Studio hatte: David Piltch am Bass, Jay Bellerose am Schlagwerk, Dean Parks an der Gitarre und Gary Foster am Altsaxofon. Nur an den Tasten findet man Larry Goldings, der schon bei Maceo Parker und kürzlich bei John Scofield zu hören war.
Noch was zur merkwürdigen Labelpolitik bei Verve (bzw. Universal): meine CD ist bereits eine Wiederveröffentlichung nach gerade mal 5 Monaten mit zwei Liedern mehr als die Version vom April. Und dann gibt es noch eine Luxusausgabe mit DVD und Videoclip zu "River Man". Mit dem Gedanken, mir die zu kaufen hatte ich schon gespielt...
(31.12.2006)
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#9: The Magic Numbers: "Those The Brokes" (EMI/Heavenly Recordings, Nov. 2006)
Was für eine Freude! Auch das zweite Album der beiden Bruder/Schwester-Pärchen ist ganz wunderbar geworden. Tolle Songs, tolle Stimmen, schöne Gitarrenklänge. Absolut zeitlose Musik. Mehr muss man gar nicht sagen.
(03.12.2006)
#10: Solomon Burke: "Nashville" (Snapper, Okt. 2006)
Im Grunde bin ich gar kein richtiger Country-Musik-Fan. Besser gesagt: Mainstream-Country á la Garth Brooks ist mir ein Greuel und immer, wenn bei einem W4L-Konzert jemand nach "Take Me Home Country Roads" verlangt (das kommt tatsächlich vor!), bekomme ich Pickel. Trotzdem höre ich immer wieder gerne Musik aus Nashville, Tennesse. Besonders dann, wenn sie von so guten Leuten wie Buddy Miller und Al Perkins fabriziert wird. Und immer wieder gibt es Musiker "far out of Nashville", die dorthin fahren, um ein Album aufzunehmen, denn dort gibt es viele tolle Musiker, besonders aus der "Handarbeits-Fraktion", vor allem aber auch viele tolle Songschreiber. Und ab und zu heißt so eine Platte dann auch einfach nur "Nashville", wie auch schon vor einigen Jahren bei Bill Frisell oder Josh Rouse. Und Solomon Burke ist natürlich einer der besten lebenden Soulsänger, vielleicht neben Al Green, der wohl musikalisch wirklich alles hinbekommt.
Produzent Buddy Miller hat mal wieder in sein Wohnzimmerstudio eine ganze Reihe von Kollegen eingeladen, die singen (etwa die allgegenwärtige Emmylou und Patty Loveless), spielen (neben Al Perkins möchte ich eigentlich nur noch Sam Bush nennen) oder Songs beisteuern und gleich mit einspielen (Jim Lauderdale, Kevin Welch, Gillian Welch, Dolly Parton, Patty Griffen und Paul Kennerley). Ein klasse Platte ist dabei herausgekommen. Besonders gelungen finde ich die sparsame Version von Tom T. Halls Klassiker "That's How I Got To Memphis", den Buddy vor einigen Jahren ja selber schon mal eingesungen hat und den ich seitdem sehr schätze.
(18.10.2006)
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Der gute Rest ...

Ryan Adams: "29" (Lost Highway, Jan. 2006)
Hier also das dritte Album vom Ryan Adams, das für 2005 angekündigt wurde, nun aber doch erst im Januar 2006 erschien, aber bereits im August 2004 aufgenommen wurde, womit der Mythos des "kreativen Eruption" mit 3 Alben in einem Jahre ein wenig relativiert wird.
Die Musik ist auch gar nicht so "kammermusikalisch" wie es angekündigt wurde, denn es spielen zwar nicht die zu diesem Zeitpunkt scheinbar noch nicht existierenden Cardinals, sondern nur deren (zukünftiger und inzwischen bereits schon wieder ehemaliger) Gitarrist J.P. Bowersock und Produzent und Multiinstrumentalist Ethan Johns. Nach dem ersten Hören kann ich noch keine Songperlen herauspicken, aber es ist auf jeden Fall ein ordentliches Album. Ob es jetzt gut oder schlecht ist, dass das Titelstück als Eröffnungsnummer "ein ganz klein wenig" nach "Truckin'" vom legendären Grateful Dead-Album "American Beauty" klingt, weiß ich noch nicht so genau. Hängt wohl davon ab, ob man das als "Diebstahl" oder "Verbeugung" betrachtet.
"29" hat nur ein kleines Problem, wie schon der Vorgänger "Jacksonville City Nights", bzw. ich habe dieses Problem: mir reicht das schöne "Cold Roses"-Album eigentlich immer noch und ich brauch noch kein neues Album in so kurzer Zeit, zumindest keins, das schlechter ist oder wenigstens eine "künstlerische Weiterentwicklung" dokumentiert. Vielleicht hätte ich dann auch "Cold Roses" in meiner Jahresliste 2005 höher gesetzt, denn unterbewusst habe ich wohl beide 2005er-Alben zusammen und nach dem Motto: "des guten zuviel" abgehakt? Vielleicht hätte ich mich im "Ryan-Adams-losen" Jahr 2004 über "29" mehr gefreut? Fragen über Fragen! Vielleicht sich aber einfach freuen und feststellen, dass drei Ryan Adams-Alben in jedem Fall besser sind, als drei von Bryan Adams oder von was-weiß-ich-wem?
(08.01.2006)
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Cat Power: "The Greatest" (Matador, Jan. 2006)
Hier geht es genau umgekehrt wie bei Betty LaVette zu: junge Sängerin mit eigenem Songmaterial holt sich alte Soulband in's Studio: die bisher eher durch extrem sparsame Produktionen bekannt gewordene Chan Marshall, die sich hinter dem (Projekt?)-Namen Cat Power verbirgt, ist in das berühmte Ardent-Studio in Memphis gegangen und hat mit dort heimischen und von Al Green-Platten bekannten Musiken wie dem Gitarristen Teenie Hodges, seinem Bruder und Bassisten Leroy Hodges und Trommler Steve Botts (der inzwischen auch Nachfolger des verstorbenen Ziggy Modeliste bei Booker T.& The MGs ist) aufgenommen. Einen Sieger in diesem "Vergleichstest" kann man jetzt eigentlich nicht bestimmen, da die Ergebnisse völlig unterschiedlich klingen. Sicherlich hat Betty LaVette die bessere Stimme und die bekannteren Songs, gefällt mir deshalb auch beim ersten Eindruck besser - aber man sollte Chan Marshall und ihren neuen und eigenen Liedern unbedingt noch eine zweite Chance geben!
(04.02.2006)
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The Elected: "Sun, Sun, Sun" (Sub Pop, Jan. 2006)
Die Beschäftigung mit Jenny Lewis hatte noch einen überraschenden Nebeneffekt, denn ich bin beim Googeln auch das ebenfalls im Januar erschienende Album der Zweitband von Blake Sennett, hauptamtlichem Sangespartner von Jenny bei Rilo Kiley, gestoßen. Dieses mal haben mich Begleittext und Cover aber zu einem Spontankauf verführt und nach dem ersten Hören muss ich sagen: richtig toller Gitarrenpop mit guten Songs, tollem Gesang und vor allem einer schönen gespielten Lapsteel von Mike Bloom, dem anderen Gitarristen der Band. Irgendwann nervt mal ein Saxofon, aber ich will nicht schon wieder meckern. Schön ist es auch zu wissen, dass es das Sub-Pop-Label aus Seattle immer noch (oder wieder?) gibt, auch wenn The Elected nichts mit Grunge zu tun haben!
(04.03.2006)
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The Go-Betweens: "Live At The Tivoli, Brisbane 06/08/05" (Tuition, Jan. 2006)
Von meinen Lieblingen gibt's jetzt endlich eine Live-DVD ("We are the last band in the world without a dvd" - wie es Robert Forster in seiner zurückhaltend charmanten Art so schön in der Ansage formuliert), aufgenommen zu hause in Brisbane im vergangenen August. Als Beilage gibt's dann noch mal das komplette Konzert als CD.
(04.02.2006)
Julia Hülsmann Trio with Roger Cicero: "Good Morning Midnight" (Act, Jan. 2006)
Toller Klavier-Trio Jazz mit vertonten Gedichten von Emily Dickinson. Dazu "River Man" von Nick Drake, das es wohl allmählich zum Jazzklassiker bringt (Brad Mehldau, Andy Bey und bald auch Till Brönner).
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Jenny Lewis & The Watson Twins: "Rabbit Fur Coat" (Rough Trade, Jan. 2006)
Seit einigen Wochen hatte ich schon mit dem Gedanken gespielt, mir das "Solo-Debüt" der Sängerin von Rilo Kiley zu kaufen. Die Kritiken waren viel versprechend, aber irgendwie gefiel mir das Coverfoto nicht, was sich an einem im Grunde völlig unwichtigem Detail festmacht: die hinter der komisch frisierten und komisch gekleideten Jenny stehenden Watson-Zwillinge sind für meinen Geschmack völlig übertrieben geschminkt. Hellblauer Lidschatten wie in der Steinzeit !!! 50er? 60er? Vermutlich soll das gestellte Bild irgendeine Botschaft vermitteln, die ich gar nicht oder zumindest falsch verstehe. Auf jeden Fall hatte ich die CD im Laden erst mal wieder zurückgestellt. Erst jetzt, mit einer gewissen Verzögerung, bin ich doch noch über meinen Schatten gesprungen und habe die CD gekauft. Ergebnis: eine sehr schöne Folk-Pop-Platte mit guten Songs und schöner Instrumentierung, aber doch mit einem kleinen Schönheitsfehler. Ihr werdet es vielleicht erraten, wer für diesen "Schönheitsfehler", zumindest aus meiner Sicht, zuständig ist: es sind die Watson-Zwillinge mit ihrem Chorgesang, der in einer Rezension als "gospelartig" bezeichnet wurde und was mich hätte vorwarnen sollen. Schon irgendwie "gut gesungen", aber doch zu sehr im Vordergrund, fast schon penetrant, aber auf jeden Fall für mich zu dick aufgetragen und keinesfalls songdienlich. Eine ähnliche Wirkung, ohne gleich zu klingen, haben auf mich immer die Jordanaires aus Nashville, die mir die meisten Elvis-Platten und viele Country-Platten verleidet haben und auch auf "Grievous Angel" von Gram Parsons für den einzigen Negativpunkt sorgen. Aber jetzt Schluss mit Jammern, denn Jenny Lewis hat eine insgesamt schöne Platte aufgenommen, auf der die beiden anderen Mädelz ja auch nicht auf allen Liedern zu hören sind! Außerdem spielt Conor Oberst von Bright Eyes mit, der ja im Moment ziemlich angesagt ist.
(04.03.2006)
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Tortoise & Bonnie 'Prince' Billy: "The Brave And The Bold" (Domino/Overcoat, Jan. 2006)
Und wieder mal ein Coveralbum. Und wieder mal habe ich meine Freude daran. Natürlich kann man von Will Oldham und den Fricklern von Tortoise kein "Nachspielen" der Vorlagen erwarten, sondern mehr oder weniger abwegige oder zumindest ungewöhnliche Interpretationen. Die Bandbreite dieser "Lieblingssongs" der Beteiligten ist extrem und es passt (trotzdem?) sehr gut zusammen: nur wenige bekannte Lieder, wie Elton Johns "Daniel", das ich immer gemocht habe und aus der Zeit stammt, als Elton noch einer der Guten war, während Bruce Springsteens Hymne "Thunder Road" einfach frech von Dur nach Moll umgebürstet wird und dem "normalen" Springsteen-Fan wohl kaum gefallen wird. Aber der wird diese Platte ja wohl auch nicht kaufen. Gefreut hab ich mich über Richard Thompsons "Calvary Cross" vom Meisterwerk "I Want To See The Bright Lights Tonight". Eine Entdeckung ist der Countrysong "Pancho" aus dem Repertoire von Don Gibson. Da muss ich wohl demnächst mal wieder ein bisschen forschen. Lange schon nicht mehr gehört habe ich den brasilianischen Klassiker "Cravo E Canela" von Milton Nacimento. dann gibt's noch was von den Minutemen, Devo und sogar Melanie, sowie Bands, von denen ich noch nie was gehört habe (Lungfish und Quix*o*tic).
(21.01.2006)
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Sibylle Baier: "Colour Green" (Orange Twin, Feb. 2006)

Also, hier mal etwas WIRKLICH Obskures, über das ich durch Zufall beim Surfen im WWW gestolpert bin: Sibylle Baier ist/war eine deutsche Schauspielerin, die diese Lieder in den Jahren 1970-73 komponiert und zu Hause auf einem Tonband zur eigenen Gitarrenbegleitung festgehalten hat. Wie diese Aufnahmen dann 35 Jahre später bei einem obskuren US-Plattenlabel in Athens/Georgia (der Heimat der B52's und von R.E.M.!), das scheinbar einer Hausbau-Kommune gehört, landeten, entzieht sich meiner Kenntnis. Vielleicht wollte man den späten Erfolg von Vashti Bunyan noch toppen? O.K. - Scherz beiseite! Das, was Sibylle Baier hier gemacht hat, ist wirklich wunderschön, erinnert manchmal natürlich schon ein wenig an die oben genannte Kollegin, aber eben auch an Nick Drake's Pink Moon!
(25.4.2006)

Mit ein bischen Googeln kann man so einiges aufklären: die Liner Notes der CD stammen von Robby Baier, von 1987 bis 1996 Sänger der mir leider völlig unbekannten deutschen Band Pearls at Swine war, die immerhin bei BMG veröffentlicht haben soll. 1997 zog Robby Baier zurück(?) in die USA und arbeitet dort seitdem als Solokünstler und Sänger der Band Melodrome, die ich aber auch nicht kenne. Und irgendwie hatte auch J. Mascis (Dinosaur Jr.) was mit der Sache zu tun.
(26.04.2006)

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The Czars: "Sorry I Made You Cry" (Bella Union, Feb. 2006)
Der Schwanengesang einer tollen, spät von mir entdeckten Band! Die Aufnahmen entstanden in den Jahren 2000 bis 2004, als sich die Band auflöste. Durchweg Coversongs, teilweise bereits veröffentlicht. So kannte ich "Song To The Siren" bereits vom Album "Sing A Song For You (Tribute To Tim Buckley)". Getragen wird die Platte durch die tolle Stimme von Sänger John Grant, der auch als einziger Musiker an allen Liedern beteiligt ist.
(11.03.2006)
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Donald Fagen: "Morph The Cat" (Reprise, März 2006)
Das klingt jetzt vielleicht etwas spießig oder bieder, besonders weil es ja um Musik geht, aber auf Steely Dan kann man sich verlassen!!! Besser gesagt: auf die Spitzenqualität des neuen Albums des Steely Dan-Sängers ohne seinen Partner Walter Becker kann man sich blind verlassen. Es ist alles da, was mich spätestens seit "Aja", "Gaucho" und "Nightfly" musikalisch und klangtechnisch so in Verzückung setzen kann. Schon beim den ersten Takten des Shuffle-Rhythmus bei der Eröffnungsnummer, aber allerspätestens beim Einsatz des Fender-Rhodes-Pianos weiß man: der Meister ist am Werk. Ich habe jetzt nur eine kleine Sorge: was macht eigentlich Walter Becker? Gibt es Steely Dan noch? Die gesamte Studiotruppe des letzten Albums "Everything Must Go" von 2003 ist ja sowieso wieder dabei. Aber eigentlich ist es auch egal, ob da jetzt Steely Dan oder Donald Fagen auf dem Cover steht. Never mind, Walter!
(11.03.2006)
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Kris Kristofferson: "This Old Road" (Blue Rose/New West, März 2006)
"Alte Männer im März" zum Dritten: Nach 10 Jahren gibt es erstmals neue Songs von einem meiner liebsten Nashville-Songschreiber und Nicht-Sänger zu hören. Kris und sein Produzent Don Was haben wohl beim Spätwerk von Johnny Cash und Rick Rubin erkannt, dass spartanische akustische Arrangements für ältere singende Herren sicherlich passender sind, als fette moderne Produktionen. Es gibt also meist nur Kris mit Stimme, Gitarre und Mundharmonika zu hören, ab und zu zupft sein langjähriger Weggenosse Stephen Bruton ein Saiteninstrument, manchmal schnappt sich Don Was selber die akustische Bassgitarre oder setzt sich an's Klavier und auf ganz vereinzelten Liedern ist der unnachahmliche Jim Keltner am Schlagzeug zu hören. Zwar höre ich beim ersten Durchlauf kein Lied aus der "Me & Bobby McGee" Spielklasse, aber das ganze Album hat eine schöne intime Atmosphäre, bei der alles gut zusammenpasst, und gehört sicherlich zu seinen besseren Arbeiten. Einziger Kritikpunkt: die besten Songs sind doch die wenigen, wo Jim Keltner und Don Was für ein wenig "rhythmischen Druck" sorgen. Das hätte sicherlich auch dem einen oder anderen solo vorgetragenen Lied gut gestanden. Aber wahrscheinlich hatte der viel beschäftigte Herr Keltner nicht mehr Zeit ...
(24.03.2006)
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Van Morrison: "Pay The Devil" (Polydor/Exile, März 2006)
"Alte Männer im März" zum Zweiten (denn auch Donald Fagen ist schon 58 jahre alt!). Eigentlich wollte ich diese Platte ja ignorieren - nicht weil Van The Man auf einmal Country-Songs nachspielt, denn so was kann ich im Allgemeinen ganz gut verkraften, sondern weil die letzten zwei, drei Alben einfach nur langweilig waren und das Cover vom neuen Werk "Pay The Devil" in seiner "Farbenpracht" meinen Augen weh tut. Trotz so toller Songs wie Rodney Crowells oft gecovertem "Till I Gain Control Again" hat mich der erste Hörversuch im Plattenladen auch nicht neugieriger gemacht. Aber vielleicht hätte ich auch das Cover aus der Hand legen sollen? Inzwischen habe ich mir das Album von unserem Herrn Müller mal ausgeliehen - und finde es es gar nicht mehr ganz sooo schlecht, wie zuvor. Und in schwarz-weiß ist auch das Cover viel besser zu ertragen und stört nicht zwischen denen der anderen hier vorgestellten älteren Herren!
Ach ja: Herr Morrison war angeblich noch nie in Nashville und hat die Platte (natürlich) in Irland aufgenommen. So was find ich wiederum sehr gut.
(24.03.2006)
Motorpsycho: "Black Hole, Black Canvas" (Stickman, März 2006)

Erstes Lebenszeichen meiner norwegischen Lieblinxband, die ich auch weiterhin all den Norwegern von Glitterhouse vorziehe, nach einer für die Band ungewöhnlich langen Pause (?), in der sie leider ihren Trommler verloren haben. Statt einen Ersatzmann zu suchen haben die beiden verbliebenen Musiker Bent Saether und H.M.Ryan die Trommelstöcke aber selber in die Hand genommen und dann sogar komplett auf weitere Gastmusiker verzichtet. Herausgekommen ist dabei ein sehr heftiges, gitarrenlastiges Werk, das ganz auf die Pop- und Countryelemente der letzten Alben verzichtet. Da ich das aber nun mal sehr gemocht habe, muss ich mich an diesen wiederauferstandenen rohen Klang der frühen Motorpsychos erst einmal wieder gewöhnen ...
(10.04.2006)

Als Hintergrundmusik beim Arbeiten zu hause verständlicherweise weniger geeignet, entwickelt die Platte sich aber besonders gut als Autofahrmusik!
(August 2006)

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Josh Rouse: "Subtítulo" (Bedroom Classics, März 2006)
Wirklich fleißig, dieser Bursche. Knapp ein Jahr ist seit der Veröffentlichung des letzten - und grandiosen- Album "Nashville" vergangen. In dieser Zeit war sein alter Plattenvertrag bei Rykodiscs ausgelaufen, hat er die eigene Plattenfirma gegründet und ist nach Spanien "ausgewandert" und hat dort im vergangenen Sommer das neue Album auch schon wieder eingespielt. Im Prinzip bleibt alles beim alten, wofür sicherlich die Unterstützung des langjährigen Begleiters Marc Pisapia am Schlagzeug und von Produzent/Tonmeister Brad Jones wichtig waren. Weil der Etat dieses mal wohl deutlich kleiner ausfiel (immerhin mussten Flugtickets für die Musiker bezahlt werden!), hat Brad Jones auch komplett alle Bass- und Pianoparts und Josh Rouse alle Gitarren selber eingespielt. Gelegentlich gibt es von Gastmusikern Farbtupfer mit Pedalsteel, Geige und den Gesang einer (spanischen?) Dame. Diese "Sparversion" von "Nashville" gelingt aber vor allem deshalb, weil Josh Rouse - wie immer - sehr gute Songs geschrieben hat!
(19.04.2006)
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Willard Grant Conspiracy: "Let It Roll" (Glitterhouse, März 2006)
Nach dem tollen Konzert im Weseler Karo im letzten Jahr (oder war das schon im vorletzten Jahr?) und dem spät entdeckten Vorgängeralbum "Regard The End" von 2003 war ich bei der Vorankündigung sehr neugierig geworden und hatte wohl allerhöchste Erwartungen, die zumindest beim ersten Höreindruck nicht erfüllt werden. Also warte ich wohl mit meiner Meinung besser noch ein wenig ab ...
(07.04.2006)
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Cassandra Wilson: "Thunderbird" (Blue Note, März 2006)

Eigentlich hatte ich mich auf das Album sehr gefreut, als ganz kurzfristig die Vorankündigung per Email kam, u. a. weil als Produzent T-Bone Burnett erwähnt wird. Aber direkt bei der ersten Nummer gibt es Computerbeats, die mir erstmal den Appetit verdorben haben. Außerdem fehlt die ultimative Coverversion, für die ich Mrs. Wilson so sehr liebe (ich denke da z.B. wehmütig an das grandiose, gegen den Strich gebürstete "Harvest Moon" auf "New Moon Daughter" von 1995 und "Tupelo Honey" auf "Blue Light 'Til Dawn" von 1993). Aber ich werde mich in den nächsten Tagen dazu noch mal äußern ...
(09.04.2006)

Tja ... irgendwie werde ich mit dem Album wohl nicht mehr warm. Zuerst hatte ich keine Lust, es noch mal aufzulegen. Dann hab ich es doch noch mal gehört und es machte immer noch nicht "klick". Schließlich ist die CD ganz aus meiner Aufmerksamkeit verschwunden...
(Weihnachten 2006)

Blue Aeroplanes: "Altitude" (EMI/Harvest, April 2006)
Alte Helden ganz unverhofft! Ich habe zwar mitbekommen, dass englische Bands im Moment sehr angesagt sind, aber die Blue Aeroplanes sind wohl nach wie vor "uncool" und werden zwischen dem ganzen Libertines-Babyshamble-Kaiser Chiefs-Bloc Party-Hype ziemlich totgeschwiegen, weshalb ich auch erst vor kurzem von dieser ersten neuen Platte seit einigen Jahren erfahren habe. Nachdem vor einiger Zeit aber das Meisterwerk "Swagger" wiederveröffentlicht wurde, durfte und wollte man wohl was Neues aufnehmen - und sogar auf dem wiederbelebten EMI-Kultlabel Harvest herausbringen!
(13.07.2006)
Eleventh Dream Day: "Zeroes And Ones" (Thrill Jockey, April 2006)
meine alten Helden sind zurück! Vor fast 10 Jahren kam die letzte Platte heraus, die ich mir gekauft habe, vor ca. 5 Jahren gab's zwar noch mal ein Album, das aber komplett an mir vorbeigegangen ist, wie ich gerade beim Googeln feststelle.
Eleventh Dream Day
gibt es schon seit ungefähr 20 Jahren, bestehen aus dem Ex-Ehepaar Rick Rizzo (Gesang&Gitarre) und Janet Bean (Schlagzeug), Bassist Douglas McCombs und wechselnden "Zweiten Gitarristen". Ursprünglich stammt die Band aus dem ländlichen Kentucky, ist aber schon lange in Chicago beheimatet. Während Bandleader (?) Rizzo es in den vergangenen Jahren anscheinend ruhiger hat angehen lassen, haben Janet Bean als Sängerin/Gitarristin der Countryband Freakwater und McCombs als Mitglied von Tortoise mit ihren "Zweitprojekten" inzwischen wesentlich mehr Erfolg als mit der Stammkapelle. Trotzdem freue ich mich über jedes neue Album der Band, die im "Grungeboom" Ende der 80er/Anfang der 90er sogar drei Platten bei Atlantic herausbringen durfte ("Beet" von 1989, "Lived To Tell" von 1991 und "El Moodio" von 1993), dabei aber kommerziell gescheitert war.
Wie klingt die neue Platte? Eigentlich wie immer. Was bedeutet, dass hier die Neil-Young-Gitarrenschule gepflegt wird (stellt Euch Onkel Neil mit einem etwas besseren Sound vor!), nur dass dieses mal als 4. Bandmitglied kein Gitarrist, sondern Mark Greenberg (ansonsten Bassist der Chicago-Band The Coctails) als Keyboarder und Vibraphonspieler zu hören ist.
(15.05.2006)
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"Feathers" (Gnomonsong, April 2006)
Das titellose Debütalbum dieser Band aus Vermont, Neuengland, habe ich beim Stöbern auf der Seite des Labels Gnomonsong entdeckt, wo ja gerade auch das neue Album von Michael Hurley, zusammen mit Ida, erschienen ist. Acht Hippiekinder musizieren mit Gitarren, Bass, Schlagzeug, Harfe, Bongos, Sitar und dergleichen, als wären wir immer noch in den späten 60ern: auch das Cover erinnert wohl nicht zufällig an "Hangman's Beautiful Daughter" von der Incredible String Band. Nicht wirklich orginell, aber sehr charmant. Der Rezensent von All Music Guide schreibt was von Elliott Smith als Frontmann von Fairport Convention. Ich will das mal Toppen: eine Session von Pentangle und Amon Düül I (natürlich wegen der Bongos). Mit der musikalischen Qualität irgendwo in der Mitte dazwischen.
(26.11.2009)
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Mark Knopfler & Emmylou Harris: "All The Roadrunning" (Warner, April 2006)

Unser Herr Müller war am vergangenen Sonntag in Hamburg beim einzigen (?) Deutschland-Konzert der beiden. Bei der Rückfahrt im Schattelbus zum Bahnhof war er plötzlich umringt von enttäuschten Dire Straits-Fans, die sich darüber beschwerten, dass Herr Knopfler mit so einer "komischen Countrysängerin" spielen würde und damals in den 80ern bei den Dire Straits das doch alles doch viel besser war.
Ich dagegen höre mir die Platte an, OBWOHL Mark Knopfler da mitspielt und mich sein Gitarrenspiel, das die alte Vergangenheit nicht ganz leugnen kann, ein klein wenig nervt. Aber obige Anekdote macht mir die Platte doch schon wieder viel sympathischer. Außerdem höre ich Emmylou IMMER gerne singen, egal mit wem und was das auch ist. Das könnte wohl auch etwas aus dem Telefonbuch oder einem Kochbuch sein. Und außerdem ist es doch ganz nett, Mrs. Harris mal in den Top 10 der deutschen Albencharts zu finden. Auch wenn das wohl in heutigen Download- und Schwarzbrennerzeiten wohl nicht mehr all zuviel bedeutet ...
(02.06.2006)

Der Name Emmylou Harris verpflichtet mich zu gewissenhaftem Zuhören. Ich habe mich also bemüht, die Platte gut zu finden, aber irgendwie bleibt es doch nur beim "Ganz-Nett-Finden" bzw. weniger nett formuliert: "etwas langweilig, das Ganze!".
Aus meiner Sicht also ein schwächeres Werk der von mir hoch verehrten Sängerin, was aber gleichzeitig ein stärkeres Mark Knopfler-Album bedeutet, der mich ansonsten ja bekanntlich weniger interessiert (herrlich, wie man kleine Grausamkeiten in hübsche Formulierungen packen kann!). Also ist das die erste Platte von ihm, die es nach dem von mir nach wie vor gerne gehörten Dire Straits-Debüt in die Liste meiner Plattentipps geschafft hat!
(20.06.2006))

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Matthew Sweet & Susanna Hoffs: "Under The Covers Vol. 1" (Shout Factory, April 2006)

Ich habe geträumt, ich wäre Matthew Sweet. Von der Körperfülle her passt das so einigermaßen. Vom Singen, Gitarrespielen und Haarwux her leider etwas weniger. Auf jeden Fall durfte ich zusammen mit Susanna Hoffs eine Platte aufnehmen. Und für das Plattencover haben wir dann Arm in Arm in die Kamera gelächelt!

Wie Ihr seht, wird das hier nichts mit einer seriösen Plattenbesprechung. Nur soviel: 15 Klassiker aus den 6oern werden nah an den Originalen (also anders als bei Oldham/Tortoise, aber doch genauso gut!) neu interpretiert - ein Lied dabei schöner als das andere: Beatles (das eher selten gecoverte "And Your Bird Can Sing" von Revolver), gleich 2x Neil Young vom Album "Everybody Knows This Is Nowhere", Sandy Denny (natürlich "Who Knows Where The Time Goes"), Love (natürlich "Alone Again Or"), Beach Boys ("The Warmth Of The Sun"), Velvet Underground, Zombies, etc. Und der Zusatz "Vol. 1" verspricht ja für die Zukunft noch mehr!
(15.05.2006)

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Tom Verlaine: "Songs And Other Things" (Thrill Jockey, April 2005)
"Marquee Moon" von Television gehört für mich definitiv zu den besten Rockplatten aller Zeiten. Als die Band vor ein paar Jahren sich wieder zusammentat, war die Freude groß, aber es gab leider nur Konzerte und keine neue Platte. Wenn nach Jahren der Ruhe plötzlich sogar zwei Soloalben des Sängers, Gitarristen und Songschreibers der Band herauskommen, dann ist die Freude natürlich groß, auch wenn sich nach 2-3 mal Hören noch nicht die ganz große Begeisterung einstellt: die Stimme von Tom Verlaine ist so gut und eigentümlich wie immer, gleiches gilt auch für seine Gitarrenarbeit. Aber irgendwie fehlen mir die verschwurbelten Gitarrenduelle mit Richard Lloyd und die richtigen tollen Songs. Aber für Marquee Moon habe ich damals auch länger gebraucht, bis ich es so richtig gut fand.
(25.05.2006)
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Tom Verlaine: "Around" (Thrill Jockey, April 2005)
Ist das Gesangsalbum "Songs And Other Things" schon ein wenig spröde, so gilt das ganz besonders für dieses Instrumentalalbum, das gleichzeitig herausgekommen ist. Es gibt tatsächlich nur Tom Verlaine mit seiner Gitarre zu hören, immerhin unterstützt vom der alten Television Rhythmusgruppe mit Trommler Bill Ficca und Bassist Fred Smith.
(25.05.2006)
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Bruce Robison: "Eleven Stories" (Sustain, Mai 2006)
Die 11 Geschichten sind natürlich in 11 Countrysongs verpackt, allerdings nicht solche von der Shania Twain/Garth Brooks-Fraktion, sondern eher von der entspannt-altmodischen und meist akustischen Sorte. Der Texaner Bruce Robison schreibt hauptsächlich Lieder für Kunden in Nashville und sogar für die Dixie Chicks (eine von den Mädelz ist sogar seine Schwägerin, soweit ich weiss) und nimmt seine eigenen Platten wohl weniger nach kommerziellen Maßgaben auf. Mit dabei natürlich wieder seine Herzensdame Kelly Willis (die könnte auch mal wieder eine Platte herausbringen, scheint sich aber zur Zeit lieber um den eigenen Nachwuchs zu kümmern!) und Steeler-Legende Al Perkins. Ach ja - es gibt auch ein paar schöne Coverversionen, u. a. das selten gespielte "Tennessee Jed" von den Grateful Dead (im Original auf dem Live-Tripel-Album "Europe 72")
(31.08.2006)
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Scott Walker: "The Drift" (4AD, Mai 2006)

Alle 11 Jahre bringt dieser Mann eine neue Platte heraus - und steigert sich jedes mal dabei in seiner Merkwürdigkeit. Nach dem Lesen der ersten Plattenkritiken im Vorfeld hatte ich sogar mit etwas völlig Abwegigem gerechnet, aber es ist doch "nur" eine CD auf der mit (meistens) normalen Instrumenten (mehr oder weniger) "richtige" Musik gemacht wird! In etwa so normal und "richtig", wie schon Captain Beefhearts Trout Mask Replica "normale Musik" enthält. Nur eben mit einer der ehemals besten Gesangsstimmen der Popmusik. Beide Platten halten viele Leute für genial, beide sind aber eigentlich unhörbar. Und auch ich halte die Beafheart-Platte für außergewöhnlich. Ob ich Scotts neues Werk jetzt ebenfalls genial finde - das muss ich mir noch mal überlegen. Dafür müsste ich mir diese unhörbare Platte also noch öfter anhören. Das wird aber schwierig wegen "unhörbar", so wie es wohl aussieht. Also abwarten und stattdessen Judee Sill hören.
(06.05.2006)

Tja - gerade läuft doch tatsächlich mein zweiter Hörversuch! Hier ein paar neue Erkenntnisse:

  1. Die Musik ist als Hintergrundkulisse beim Arbeiten aufgrund der großen dynamischen Sprünge (einmal bin ich im Lied "Hand Me Ups" richtig zusammengezuckt!) völlig ungeeignet - aber dafür ist sie ja auch nicht gedacht.
  2. Die Musik ist vom Instrumentalen her ziemlich spannend - aber eben nicht leicht zu hören
  3. Mir fehlt ein wenig der Bariton von Scott Walker. Wie schon in den wenigen Interviews zur Platte angekündigt, singt er jetzt höher als früher - und irgendwie klingt mir das zu sehr nach Operngesang ("ich sterbe ...")
Fazit: das wird sicherlich nicht meine Lieblinxplatte, aber ich halte den Mann weiterhin in Ehren. Angeblich will er ja auch irgendwann mal wieder auftreten und dazu Musik veröffentlichen, die im Konzert auch umsetzbar und für ein Publikum nachvollziehbar ist. Ich freue mich schon drauf. Hoffentlich wird das nicht wieder 11 Jahre dauern. Dann wäre Scott 73 Jahre alt und ich vielleicht auch schon im Rentenalter ...
(02.07.2006)
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Neil Young: "Living With War" (Reprise, Mai 2006)
Ja, wenn das mal kein Schnellschuss ist! Heute ist die Platte in Deutschland erschienen, erst vor wenigen Wochen wurden die Lieder komponiert und aufgenommen. Und erst seit letztem Sonntag weiß ich, dass es die Platte überhaupt gibt. Deshalb will ich mich mal bemühen, mit meiner Besprechung ebenfalls sehr schnell zu sein!
Gott sei Dank ist die Platte nicht so schlecht wie "Greendale" oder "Are You Passionate?", sodass ich jetzt als alter Fan nicht mit mir ringen muss, um etwas Positives sagen zu können oder wie im Falle der beiden erwähnten Platte lieber ganz zu schweigen. Es ist Neils politischste Platte seit langem, mit Texten, die klare Position gegen George Bush beziehen. Bei solchen Polit-Texten ist die Gefahr natürlich groß, dass man künstlerische Peinlichkeiten produziert (nach dem Motto: "Krieg ist schlecht"), aber irgendwie schafft Neil Young es doch dabei, künstlerisch "integer" zu bleiben. Ok - es sind keine poetisch kraftvollen Bilder dabei, aber ich finde es gut, dass mal jemand unverblümt sagt, dass George Bush verjagt werden sollte.
Musikalisch wird Neil Young, der nach der akustischen "Prarie Wind" hier wieder seine Gibson Les Paul krachen lässt, von Rick Rosas am Bass und Chad Cromwell am Schlagzeug unterstützt, die beide schon auf der erwähnten "Prairie Wind" vom letzten Jahr, aber auch auf dem Meisterwerk "Freedoom" von 1989 zu hören sind. Dazu gibt es spärliche, leicht schräge Trompeteneinlagen, die mich, jemand der bei Trompeten oft schnell fluchtartig das Weite sucht, kaum stören. Und es muss natürlich noch der Gospelchor "100 Voices" erwähnt werden, der so scheinbar gar nicht zum harten Gitarre/Bass/Drums-Triosound passt, aber es dann eben doch tut. Danke, Neil!
(12.05.2006)
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Dave Alvin: "West Of The West" (Yep Roc, Juni 2006)
... und noch mehr Coverversionen! Der ehemalige Gitarrist der Blasters konzentriert sich auf Lieder kalifornischer Songwriter, teilweise sehr bekannt (z. B. "Redneck Friend" von Jackson Browne, "Loser" von Jerry Garcia, "Blind Love" von Tom Waits, "Surfer Girl" von Brian Wilson oder "Don' Look Now" von John C. Fogerty), teilweise etwas weniger bekannt ("California Bloodlines" von John Stewart oder ""Kern River" von einem 80er-Merle Haggard-Album), manche aber auch obskur (z.B. "Here In California" von der leider viel zu früh verstorbenen Kate Wolf oder "Sonora's Death Row" von Kevin "Blackie" Farrell, über den ich eigentlich nichts weiß). Alle Autoren haben aber etwas gemeinsam: alle haben klasse Songs geschrieben.
(13.07.2006)
Elvis Costello & Allen Toussaint: "The River In Reverse" (Verve, Juni 2006)
... und noch eine Dütt-Platte! Aber ein Duett, das nicht schief gehen kann! Einer der besten englischen Singer/Songwriter (obwohl Elvis sich so wohl selber nicht bezeichnen würde) zusammen mit dem besten Pianisten, Produzenten und Songschreiber von New Orleans (wenn nicht sogar der gesamten USA!) haben 13 Songs für eine im letzten Jahr von Katrina ersoffenen Legende namens New Orleans aufgenommen. Mit dabei sind als Backingband die Imposters von Elvis Costello und die Bläser von Allen Toussaint und als Produzent der in letzter Zeit zu Höchstform auflaufende Joe Henry (siehe auch: Aimee Mann, Solomon Burke und Bettye LaVette)
(17.06.2006)
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Dixie Chicks: "Taking The Long Way" (Columbia/Open Wide, Juni 2006)
Die Mädelz mag ich ja schon länger. Und nach ihrer Präsidentenschelte wegen Irak und dem ärger, den sie zuhause dafür bekommen haben, muss man sie einfach lieb haben.
Was hat sich seit dem letzten Album ("Home" von 2002) getan? Weniger Bluegrass, mehr Rock, Rick Rubin als Produzent und der vollständige Verzicht auf fremdkomponiertes Liedmaterial. Während bislang kaum auf das eigene Songwriting vertraut wurde, waren die Mädelz jetzt in dieser Hinsicht sehr mutig, auch wenn sie bei jedem Lied von einem mehr oder weniger prominenten Kollegen als Co-Autor unterstützt wurden: u.a. von Cheryl Crow, Neil Finn (Crowded House), Gary Louris (Jayhawks), Linda Perry (Four Non Blondes) und Mike Campbell (Tom Petty).
(21.06.2006)
Midlake: "The Trials of Van Occupanther" (Bella Union, Juni 2006)
Das zweite Album der Band aus Denton/Texas wurde bei der Veröffentlichung vor fast vier Jahren überall sehr gelobt. Ich hatte es mir deswegen auch im Plattenladen angehört (na ja - es war der böse Hai-Vieh-Diskaunter in Wesel, wenn ich mich recht erinnere ...), aber doch keinen Zugang bekommen und deshalb vom Kauf erst einmal Abstand genommen. Später bekam ich von einem Freund eine "Sicherheitskopie" zu Verfügung gestellt, die aber schnell in meiner Sammlung verschwand, ohne großen Eindruck zu hinterlassen.
Vor kurzem erschien Album #3, "The Courage Of Others", und ich habe mich noch einmal mit "Van Occupanther" beschäftigt - und siehe da: Endlich hat es auch hier "KLICK" gemacht, aber ich habe keine Ahnung, warum das jetzt so lange gebraucht hat. Vielleicht war ich bisher einfach nur unaufmerksam? Mein Musikgeschmack hat sich seitdem eigentlich nicht so stark geändert, um diesen Umschwung zu erklären!
übrigenz sind beide Alben sehr schön und gar nicht so unterschiedlich, wie in manchen Kritiken betont wird: hier gibt es zwar weniger Querflöte und stattdessen mehr Keyboards - aber das sind eigentlich nur Details und nichts Grundlegendes. Wichtiger finde ich dagegen das Gemeinsame: vor allem liefert Sänger und Songschreiber Tim Smith mit seiner Stimme und seinen Melodien den roten Faden.
(14.06.2010)
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Allison Moorer: "Getting Somewhere" (Sugar Hill, Juni 2006)
Nach zwei Jahren das zweite Album der kleinen Schwester von Shelby Lynne auf Sugar Hill, aber bereits bei ihrem "Abschiedsgeschenk" an das große Plattenlabel Universal mit dem wunderbaren Livealbum "Show" war das schon deutlich zu hören, dass es musikalisch weg vom Country und hin zum Rock geht. Das steht ihr ganz ausgezeichnet. Allerdings gibt es eine komplette neue Mannschaft um sie herum, bei der besonders Steve Earle und sein Kumpel Ray Kennedy (Tonmeister) auffallen. Bis auf ein Lied zusammen mit Steve Earle stammen dieses mal alle Lieder komplett aus ihrer Feder, ziemlich ungewöhnlich für Nashville. Zumindest hatte sie bisher meistens zusammen mit ihrem Ex-Mann Doyle Primm komponiert. Und jetzt mal raten: Allison hat letztes Jahr geheiratet, und zwar - Ihr werdet es wohl schon ahnen - Steve Earle!!! Was für ein Glückspilz, dieser Mann!!!
(09.07.2006)
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Alexi Murdoch: "Time Of Consequence" (Zero Summer, Juni 2006)
Ein Tipp von meinem "musikalischen Bruder im Geiste" Wulf aus Freiburg - Ehre, wem Ehre gebührt. Dies ist das bereits im Sommer in den USA erschienene Debütalbum des jungen (?) schottischen Sängers, der aber schon vor einigen Jahren nach L. A. ausgewandert ist.
Die Ankündigung "klingt wie Nick Drake" hat mich bei aller Liebe zu jenem etwas skeptisch in die CD reinhören lassen, aber es ist genauso wie bei Loretta, deren Sänger ja auch "nach Tom Petty klingt": wenn die Songs und deren musikalische Umsetzung so gelungen sind, wie bei diesen beiden CDs, dann kann ich nur sagen: bitte mehr davon.
(26.11.2006)
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Grant-Lee Phillips: "Nineteeneighties" (Cooking Vinyl, Juni 2006)
Sicherlich ist es nicht die originellste Idee, eine Platte mit Coverversionen zu machen. Aber zum einen liebe ich das dann doch meistens sehr, wenn es mehr oder weniger bekannte Songs in ungewöhnlichen Arrangements gibt. Zum anderen macht Grant-Lee Philips, der Barde von Stars Hollow (ein Insider-Hinweis!), insofern etwas Besonderes aus der Idee, indem er sich auf die "angeblich so schrecklichen" 80er beschränkt und dort vor allem englische (Joy Division, New Order, Echo & The Bunnymen, Robyn Hitchcock, The Smiths und The Cure), aber auch ein paar amerikanische (R.E.M., Pixies) und australische (Nick Cave, The Church) Perlen ausgräbt - und sie dann in einem 70er-Folkrocksound spielt. Besonders gefreut habe ich mich über "Under The Miky Way" von The Church, das wir mit W4L ja auch lange gespielt haben und sogar auf unsere CD "10 Songs" gepackt haben. Einziger Kritikpunkt, wenn überhaupt: warum gibt es nichts von der besten Band der 80er, natürlich den Go-Betweens?
(13.07.2006)
Sonic Youth: "Rather Ripped" (Geffen, Juni 2006)
Meine erste Sonic Youth-CD seit ca. 10 Jahren! Irgendwie hatte ich an der Band das Interesse verloren, obwohl mir da sicherlich ein paar schöne Alben entgangen sind. Aber jetzt hatte ich nach den Lobpreisungen in vielen Zeitungen mal wieder Lust auf die Band bekommen und muss feststellen: ganz toll, das Ganze - genau die richtige Mischung aus Krach und Melodie!
(13.07.2006)
Johnny Cash: "American V: A Hundred Highways" (Lost Highway/American, Juli 2006)
Ich will mich jetzt nicht mit der Frage aufhalten, ob das hier denn alles im Sinne von Johnny Cash ist, zu dessen Gesangsspuren nach seinem Tode von Rick Rubin erst die Musik produziert wurde, denn ich mag das Ergebnis sehr! Es passt sehr gut zu den anderen vier CDs aus der Serie, die in den letzten 10/12 Jahren entstanden und mir an's Herz gewachsen sind. Dieses mal gibt es keine Bearbeitungen möglichst obskurer bzw. ungewöhnlicher moderner Lieder (da gab es ja schon mal Sachen von Danzig, Nick Cave, Depeche Mode, Soundgarden, Nine Inch Nails und Will Oldham), sondern "ganz normale" Vorlagen aus den Bereichen Singer/Songwriter, Country und Folk. Selbst die olle Kamelle "If You Could Read My Mind" von Gordon Lightfoot, das ich noch nie besonders mochte oder "Four Strong Winds" von Ian Tyson (das ja auch schon mal von Neil Young aufgenommen wurde!) klingen gesungen von einem dem Tode nahen Johnny Cash sehr interessant und berührend.
(24.08.2006)
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Golden Smog: "Another Fine Day" (Lost Highway, Juli 2006)
Nebenprojekt der Jayhawks-Musiker Gary Louris und Marc Perlman, zusammen mit Dan Murphy (Soul Asylum), Kraig Johhnson (Run Westy Run) und Jeff Tweedy (Wilco). Hässliches Cover (gehört natürlich auch auf die entsprechende Seite). Gute Autofahrmusik. Muss ich noch öfter hören.
(24.08.2006)
Charlie Dore: "Cuckoo Hill" (Big Ink, Juli 2006)
Kurz nach dem Comeback-Album "Sleep All Day And Other Stories" von 2004, das ich im letzten Jahr gerade erst für mich entdeckt hatte, direkt der nächste Streich! Leider hat es ein bisschen gedauert, bis die neue Platte zu mir durchgedrungen ist: zu Jahresbeginn habe ich beim Stöbern im mir bis dahin unbekannten englischen Countrymusik-Magazin "Maverick" am Frankfurter Hauptbahnhof einen Artikel über die Sängerin und Songschreiberin mit Hinweis auf das neue Werk "Cuckoo Hill" entdeckt. Anschließend hat es noch mal einige Wochen gedauert, bis die CD bei mir im Briefkasten ankam. Zeitlose, wunderschöne Musik.
(04.03.2007)
Vetiver: "To Find Me Gone" (Fat Cat, Juli 2006)
Dies ist bereits das zweite Album von Andy Cabic, dem einen oder anderen als Gitarrist bei Devendra Banhart ein Begriff. Schöne West-Coast- bzw. Folkrock-Musik, nicht ganz so verschroben wie beim Chef .
(22.10.2012)
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Bob Dylan: "Modern Times" (Columbia, Aug. 2006)

Ich würde mich jetzt nicht für den allergrößten Fan des Mannes halten - und es reicht mir eigentlich auch, dass ich ihn im Rahmen seiner schon einige Jahre dauernden "Never-Ending-Tour" auch nur ein einziges mal gesehen habe (in der Nähe, in Oberhausen). Weil aber die letzten beiden Studioalbum doch ziemlich gut waren, hatte ich im Vorfeld auch hier ein gutes Gefühl und habe sofort bei der Veröffentlichung zugeschlagen.
Aber was soll man jetzt zu diesem neuen Werk noch viel sagen? Es hält auf jeden Fall die Qualität der beiden Vorgängerplatten "Time Out Of Mind" von 1997 und "Love And Theft" von 2001: das heißt, musikalisch geht es um Blues und so was wie "Western Swing", bzw. das, was "His Bobness" darunter versteht. Folk ist schon lange nicht mehr sein Thema. Dylan bringt sogar als Neuheit eine "gewisse Leichtigkeit" mit rein: er scheint bei den Aufnahmen GUTE LAUNE gehabt zu haben! Außerdem kommt er dieses mal ganz ohne Gäste aus: seine Tourband hat alles selber eingespielt und ist gnadenlos gut zusammen.
Gibt's doch irgendwas zu meckern? Eigentlich nicht. Vielleicht das etwas uninspirierte Cover oder vielleicht die Tatsache, dass "Rolling And Tumbling" von Muddy Waters mit ein paar neuen Strophen ergänzt vom Meister als dessen Eigenkomposition verkauft wird? Aber schließlich haben Led Zeppelin ihr "Whole Lotta Love" ja angeblich auch ganz alleine, ohne die Hilfe von Willie Dixon, hinbekommen...
(26.08.2006)

Die CD lief jetzt ein paar mal bei mir im Auto. Ich mag sie eigentlich immer noch ganz gerne, aber wenn ich so speziell auf die Musik achte (beim Autofahren blende ich die Textebene immer ein wenig aus: das scheint mir irgendwie gesünder zu sein!), dann kommt mir zwar nicht als erstes, aber immerhin doch recht schnell, das Wort "banal" in den Sinn. Irgendwie fehlen mir die großen Melodien ("How Does It Feel ..."). Vielleicht sollte man im Auto, außer "Infidels" und "Like A Rolling Stone", keine Dylan-Platten hören?
Ach ja - das Album ist sogar in den LP-Charts. Finde ich gut, wie es da im Media-Murx-Markt zwischen Iron Maiden und Christina Aguilera steht! Und das von mir geschmähte Cover soll sogar von einem echten Künstler sein! Von so was habe ich eben keine Ahnung ...
(19.09.2006)

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Lambchop: "Damaged" (City Slang, Aug. 2006)
Neues von der in ihrer Nashville-Homebase geschmähten "Little Big Band". Wunderschöner (Wohl-)Klang, wenn auch beim ersten Hören nicht die für mich zur Kür als Lieblinxplatte wichtigen Ohrwürmer zu finden sind. Eher ein Soundtrack, der gut als Hintergrundkulisse geeignet ist. Allerdinx sollte man dann nicht zu sehr auf die guten & teilweise bösen Texte von Kurt Wagner achten.
(15.08.2006)
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Charlie Sexton & Shannon McNally: "Southside Sessions" (Virgin/Back Porch, Aug. 2006)
Sieben wunderschöne Lieder in knapp 30 Minuten zum halben Preis - ich denke, dass das ein guter Deal ist! über Shannon McNally weiß ich nicht viel, außer das sie verdammt gut singt (eher Gospel als Country in der Klangfarbe) und recht apart 'rüberkommt. Charlie Sexton war mal in den 80ern ein Gitarren-Wunderkind unter den Fittichen von Stevie Ray Vaughn und hat es als Erwachsener zum anerkannten Sänger, Gitarristen und Produzenten im Rootsrock-Bereich gebracht, allerdings ohne großen kommerziellen Erfolg. Er war sogar mal eine Zeit lang in der Band von Bob Dylan (zu hören u. a. auf "Love And Theft" und zu sehen im Video "Cold Iron Bounds", das es als Beigabe zur neuen CD "Modern Times" gibt!). Neben guten eigenen Liedern von den beiden gibt es natürlich auch das, was ich an guten Platten so sehr schätze: gute und geschmackvolle, möglichst überraschende Coverversionen. Nicht wirklich überraschend, aber auf jeden Fall sehr gut gemacht werden hier "No Place To Fall" von Townes Van Zandt und "Biloxi" von Jesse Winchester präsentiert.
(31.08.2006)
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Susanna & The Magical Orchestra: "Melody Mountain" (Rune Grammofon, Aug. 2006)

(Dez. 2006)
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Transmissionary Six: "Radar" (Glitterhouse, Aug. 2006)
Hinter dem Bandnamen verbergen sich die Walkabouts-Trommlerin Terri Moeller (die hier "nur" singt) und Ex-Willard Grant Conspiracy-Gitarrist Paul Austin. Im Grunde eine schöne Platte, aber mir fallen zwei Argumente gegen den bereits kursierenden Spruch vom "Meisterwerk" ein: zum einen höre ich irgendwie heraus, dass hier ein Studioprojekt und keine Liveband mit beteiligter Rhythmusgruppe gearbeitet hat: die Arrangements wirken in meinen Ohren immer ein wenig steif und ohne Dynamik. Allerdinx haben sich mit dieser Vorgehensweise Leute wie Mike Oldfield ja bekanntlich eine goldene Nase verdient. Zum anderen gefällt mit die Stimme von Terri Moeller nicht so richtig. Sie kommt für mich oft ein klein wenig angestrengt rüber. Schade übrigenz , dass sie hier nicht selber trommelt, denn das macht sie ja, wie wir von den Walkabouts-Konzerten her wissen, selber ganz phantastisch.
Versteht mich jetzt bitte nicht falsch: die Platte ist schon sehr schön. Aber eben nach meiner Meinung kein "Meisterwerk". Es erinnert mich kurioserweise ein wenig an Aimee Mann, nur dass diese die besseren Songs und die bessere Stimme (und mehr Geld im Studio?) hat. Aber auch die von mir geschilderte Herangehensweise im Studio, wo von den Musikern Schicht auf Schicht übereinander gelegt werden, statt "abzurocken" oder auch nur einfach "zusammenzuspielen", hat natürlich ihren Reiz oder ist eben manchmal die einzig mögliche. Nur gefällt mir bei Aimee Mann das Ergebnis die Vorgehensweise dann doch besser.
(23.09.2006)
Wooden Wand & The Sky High Band: "Second Attention" (Kill Rock Stars, Aug. 2006)
Diese Platte war mir mal im Kölner Normal-Plattenladen (R.I.P.) aufgefallen: das Cover ist natürlich eine Imitation vom ersten gemeinsamen Album von John & Beverly Martyn mit dem Titel "Stormbringer". Anzunehmen ist natürlich, dass es sich bei James Toth, dieser amerikanische Sänger und Songschreiber verbirgt sich hinter dem Bandpseudonym, um einen Fan der beiden handelt. Die Musik auf der kürzlich erstandenen Vinylplatte spricht dafür, obwohl mich Toth gesanglich eher an Robyn Hitchcock erinnert. Zwar kenne ich sonst nichts von dem Mann, aber nach den ergoogelten Informationen soll es sich bei "Second Attention" um eine seiner "zugänglichsten" Veröffentlichungen handeln.
(31.10.2010)
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Bonnie 'Prince' Billy: "The Letting Go" (Domino/Drag City, Sept. 2006)
Rauschbart Will Oldham spielte in Island mit seinem Bruder Paul am Bass und Dirty Three-Trommler Jim White eine seiner besten Platten ein! Muss man öfter hören, aber es klingt direkt von Anfang an nicht so spröde, wie man es sonst von ihm gewohnt ist. Was nicht bedeutet, dass es sich hier um eingängige Platte handelt.
(23.09.2006)
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Guy Clark: "Workbench Songs" (Dualtone, Sept. 2006)
Guy Clark ist einer der grossen "alten" texanischen Singer/Songwriter, in einer Spielklasse mit Townes Van Zandt, Jerry Jeff Walker und so einigen anderen, der alle paar Jahre ein neues Album mit dem gleichen Kreis von Musikern (Bekannten?) herausbringt, auf dem eigentlich immer alles beim alten bleibt: schöne Geschichten, weitestgehend akustisch instrumentiert im Grenzbereich zwischen Folk und Country. Also nichts überraschendes oder gar Spektakuläres, aber immer zuverlässig auf hohem Niveau. Was will man mehr?
Ach ja: "Workbench Songs" heißt das Ganze natürlich, weil Mr. Clark im Hauptberuf handwerklich tätig ist: und zwar als Bauer feinster Akustikgitarren.
(28.10.2006)
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Phil Lesh & Friends: "Nashville, TN 6.20.06" (Instant Live, Sept. 2006)

Das scheint der neue Trend zu sein in der Jam-Band-Szene: mal locker 22 (?) Dreifach-CDs (also insgesamt 66 CDs!) von der aktuellen Tournee raus hauen. Keine Ahnung, wer das bezahlen soll! Oder wer das braucht! Aber dann habe ich mich doch für eines der Alben entschieden, denn ich hatte im Vorfeld trotz gewisser "Grateful Dead-Sättigung" ein gutes Gefühl und auch ein paar schlagkräftige Argumente:
Grateful Dead-Bassist Phil Lesh hatte in seiner Freundesschar dieses mal einen der weltbesten Jazzgitarristen dabei: niemand anders als John Scofield! Und dann auch noch Larry Campbell, den Zauberer an verschiedensten Saiteninstrumenten wie Geige, Gitarre, Mandoline und Pedal Steel. Und als Sängerin die wunderbare Joan Osborne! Und als Gast Willie Nelsons getreuen Mundharmonikaspieler Mickey Raphael. Außerdem fand das Konzert in Nashville, im alterehrwürdigen Ryman Theatre statt, dem ehemaligen Sitz der "Gran Ol' Op'ry"! Ich wusste gar nicht, dass man dort sogar Rocker und Jazzer auf die Bühne lässt.
Das ganze konnte also im Grunde nicht schief gehen - und tat es auch nicht: Phil's einzigartige Bassläufe und Scofields Wahnsinnsgitarre zu Jerrry Garcia's Liedern, garniert von Larry Campbells Steelgitarre: ein echter Genuss - auch wenn Phil nicht wirklich singen kann. Für's Singen hat er ja noch Joan Osborne und Keyboarder Rob Barraco, der dabei keine schlechte Figur macht.
Ach ja - zum ersten Mal komme ich in den Genuss einer Live-Version von "Pride Of Cucamonga", Phil's Countryrock-Irrsinn von "Mars Hotel". Das macht hier durchaus Sinn.
(18.10.2006)

John Martyn: "In Session (BBC-Recordings 1973-78)" (Island, Sept. 2006)
Lange nichts Neues mehr von einem der besten englischen Singer/Songwriter gehört, sodass mich diese Sammlung mit Radiosessions aus den 70ern, solo oder im Duo mit Partner Danny Thompson am Kontrabass, die sogar bei seinem alten Plattenlabel aus alten erfolgreicheren Zeiten herausgekommen sind und sogleich im Preissegment unter 10 Oiro angeboten werden, sehr gefreut habe. Es gibt zwar keine neuen Lieder zu hören, aber alle Interpretationen sind durchaus gelungen und klingen, wie bei BBC-Aufnahmen auch nicht anders zu erwarten, ganz vorzüglich. Wohl trotzdem nur was für alte Fans - aber zu denen gehöre ich ja.
(17.09.2006))
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Madeleine Peyroux: "Half The Perfect World" (Universal/Rounder, Sept. 2006)
Es gibt da inzwischen eine ganze Menge Sängerinnen im Grenzbereich Jazz/Blues/Folk, aber Mrs. Peyroux - keine Französin, sondern aus Athens, Georgia, genauso wie R.E.M. - ist mir bislang dabei völlig entgangen. Dabei ist das hier bereits ihr drittes Album und der Vorgänger soll auch schon mehr als 1 Millionen mal verkauft worden sein. Wie auch immer.
Die Dame singt wirklich sehr gut (sie wird zu Recht mit Billie Holliday verglichen), hat wie Cassandra Wilson die passenden elektro-akustische Arrangements (wohl ein Verdienst von Produzent Larry Klein), umgesetzt von einer exquisiten Band (David Piltch am Kontrabass, Dean Parks an der Gitarre, Jay Bellerose am Schlagzeug und der mir unbekannte Sam Yahel an den Tasten), gelegentliche und gut passende Studiogäste (z.B. k.d. lang, Steeler Greg Leisz und der deutsche Trompeter Till Brönner) und vor allem gute Songs in inspirierten Interpretationen (z.B. Fred Neils "Everybody's Talkin'" und Joni Mitchells "River"). Jetzt weiß ich auch wieder, warum mir Willie Nelsons neue Platte nicht so richtig gut gefällt: uninspirierter Gesang, durchwachsene Liedauswahl und vor allem: eine schlechtere Produktion!
(24.12.2006)
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Yo La Tengo: "I'm Not AfraidOf You And I Will Beat Your Ass" (Matador, Sept. 2006)
Das Rock-Trio mit inzwischen 25jähriger Bandgeschichte um das Ehepaar Geogia Hubley (Schlagzeug) und Ira Kaplan (Gitarre), zusammen mit dem (inzwischen Langzeit-) Bassisten James McNew, auf das sich angeblich alle Kritiker einigen können. Mag ja sein, freut mich auch für die drei (aber wo bleiben die Plattenverkäufe?) und hat natürlich nichts mit meiner Liebe zu der Band zu tun, die ja nun auch schon fast. 20 Jahren anhält (und begann mit dem eher unbekannten 2. Album "New Wave Hot Dog" von 1987). Eigentlich brauche ich hier auch nichts Neues schreiben, denn alles, was ich zum letzten Album "Summer Sun" von 2003 gesagt habe, passt auch hier. Ich glaube fast, Yo La Tengo können gar kein schlechtes Album machen - aber man soll da besser nichts herbeireden!
(23.09.2006)
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Jim Lauderdale: "Bluegrass" (Yep Roc, Okt. 2006)
2002 hat der Mann schon mal zwei Alben gleichzeitig veröffentlich, einmal Bluegrass mit Ralph Stanley ("Lost In The Lonesome Pines")und einmal "normalen" Honkytonk-Country ("The Hummingbirds"). beide male nur eigenes Liedmaterial der höchsten Qualität. Auch jetzt hat er wieder so viele eigen Lieder zusammen, dass er wohl zwei Alben draus machen musste. Allerdings habe ich mir erstmal nur das Album im akustischen Klang besorgt um die übersättigung zu vermeiden - und bin zufrieden und habe Hochachtung vor dem Mann.
Jim Lauderdale geht zwar stramm auf die 50 zu, aber es sollen zwei Details nicht unerwähnt bleiben, die zeigen, dass es sich bei dem Mann um keinen Schnarchhahn der alten Nashville-Schule handelt: zum einen ist er bei dem angesagten Yep Roc-Label gelandet, zum anderen erinnert das Coverdesign nicht durch Zufall an die Mekons oder die Waco Brothers oder die Pine Valley Cosmonauts, denn es stammt natürlich von Jon Langford!
(26.12.2006)
Aimee Mann: "One More Drifter In The Snow" (V2/SuperEgo, Okt. 2006)
Ich schwöre beim Weihnachtsmann: meine erste selbst gekaufte Weihnachtsplatte! Ich habe auch bei Künstlern, die ich ansonsten sehr verehre, bislang einen Bogen um deren "besinnliche Ausrutscher" gemacht. So ist zum Beispiel "Light Of The Stable" die einzige Emmylou Harris-Platte, die nicht in meinem Plattenregal zu finden ist.
Aber immerhin stammt "One More Drifter ..." von Aimee Mann, von der ich mir wahrscheinlich sogar ein vertontes Kochbuch anhören würde. Außerdem gab es ein paar Rezensionen von Leuten, die bisher nicht in Verdacht standen, Weihnachtsplatten zu mögen. Und trotzdem habe ich mir die Platte nur ganz vorsichtig angehört - und sie ist genauso toll, wie alle anderen Aimee-Mann-Platten der letzten Jahre. Neben unbekannten Weihnachtsliedern verschiedener Autoren und einem eigenen neuen Lied gibt es als Härtetest für meine Ohren auch zwei Lieder, die man(n) eigentlich nicht mehr bringen kann: "Winterwonderland" und "White Christmas" - aber es funktioniert tatsächlich! Na ja - das Cover findet ich etwas schrottig - keine Ahnung, ob das jetzt ironisch gemeint ist, denn die Musik scheint keinesfalls ironisch gemeint zu sein.
Jetzt lese ich gerade bei "All Music Guide", dass die Weihnachtsplatte von Emmylou ebenfalls gar nicht so schlecht sein soll ...
(17.12.2006)
James Yorkston: "The Year Of The Leopard" (Domino, Okt. 2006)
Und noch eine schöne Singer/Songwriterplatte aus Schottland! Der Mann aus dem Glitterhaus hatte ja schon Alexi Murdoch, den schottischen Exil-L.A.-Residenten mit Nick Drake, John Martyn und ebend jenem James Yorkston verglichen. Zwar klingt er von der Stimme her nicht nach Nick Drake, aber er war vor einiger Zeit immerhin der Support für John Martyn auf dessen kompletter Tour, der ja schließlich auch Schotte ist. Und Hobotalk sind auch weder räumlich noch musikalisch weit entfernt.
Dann muss man wohl noch den Jungs von Franz Ferdinand danken (auch Schotten, aber ganz anders klingend!), deren Plattenverkäufe es dem Label Domino sicherlich leichter machen, solche Platten wie diese hier zu veröffentlichen. Denn einen neuen James Blunt oder Jack Johnson gibt's hier nicht zu entdecken. Gott sei dank. Obwohl ich die beiden eigentlich gar nicht sooooo schlecht finde.
(26.11.2006)
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Willie Nelson: "Songbird" (Lost Highway, Okt./Nov. 2006)

Im Oktober im Plattenladen noch nicht zu bekommen und im November noch zu teuer habe ich mir Willies neuestes Werk recht spät erst angeschafft. Mit Ryan Adams und dessen Begleitband "The Cardinals" und der Unterstützung von Willies hauptamtlichem Harpspieler Mickey Raphael (der meist als Einziger der Stammband mit in's Studio darf, während seine Kollegen außen vor bleiben!) eingespielt, entstand dabei sicherlich eines der besseren Nelson-Album der letzten 10-15 Jahre, wobei diese oft nicht so besonders waren (Ausnahmen: "Spirit" und vielleicht "Teatro"), aber für meinen Geschmack ist "Songbird" leider kein wirklich tolles Album. Das hat vielleicht damit zu tun, dass sich meine Ryan-Adams-Begeisterung und auch meine Willie-Nelson-Begeisterung etwas gelegt haben. Oder vielleicht damit, dass ich die Songauswahl und die Interpretationen zum Teil nicht so spannend finde: bei "Hallelujah" wird offensichtlich Jeff Buckley gecovert, der ja auch nur John Cale gecovert hatte, von dem diese Adaption des Leonard Cohen Songs im Grunde stammt. Gram Parsons "$1000 Wedding" kann ich noch nicht so richtig einsortieren und ist auf jeden Fall nicht so gut wie das Original oder die Version der Mekons. Fleetwood Mac's (bzw. Christine McVie's) "Songbird" ist eigentlich ein schönes Lied, aber schon besser gecovert worden (z.B. von Rita Coolidge, Eva Cassidy oder unlängst Denison Witmer). "Amazing Grace" wird von Dur nach Moll verfremdet, was einem Lied selten gut tut. Die eigenen Stücke von Willie gibt es meist schon auf anderen Alben, aber ich habe mir noch nicht die Mühe gemacht, zu vergleichen, ob diese Neuaufnahmen was gebracht haben.

Warum finde ich die Platte dann trotzdem "ganz gut"? Willie und Ryan sind natürlich gute Leute, die nur eben meine (berechtigten!) hohen Erwartungen nicht ganz erfüllen. Ein Highlight gibt es aber doch noch zu vermelden: "Stella Blue", eine selten gecoverte, jazzige Grateful-Dead-Nummer vom Album "Wake Of The Flood", wird überraschend gut interpretiert. Insgesamt muss da Album wohl noch öfter gehört werden.
(23.12.2006)

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Joana Newsom: "Ys" (Drag City, Nov. 2006)
OK, das Album ist natürlich nicht "frisch ausgepackt", sondern hat bei mir bereits ein wenig länger herumgelegen, bevor ich es mir endlich mal konzentriert anhören konnte. Harfenmusik ist normalerweise ja nicht mein Ding, aber da geht es ja vielen von Euch wahrscheinlich nicht anders. Außerdem ist die Stimme von Mrs. Newsom in der Tat "gewöhnungsbedürftig". Trotz alledem ist "Ys" eine wunderschöne Platte, nicht nur mit einem wunderschönen Cover, die all die Lobpreisungen der vergangenen Monate wirklich verdient hat. übrigenz mit schönen Orchesterarrangements von Altmeister Van Dyke Parks, aufgenommen von "Krachexperte" Steve Albini und abgemischt von Jim O'Rourke. Und einmal darf ihr Freund und Smog-Mastermind Bill Callahan mitbrummeln. Das "riecht" natürlich förmlich nach "Kult".
(03.07.2007)
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Ayo.: "Joyful" (Polydor, Nov. 2006)
Ganz frisch entdeckt! Die Sängerin Ayo. stammt eigentlich aus Köln, hat einen nigerianischen Vater und eine rumänische Mutter, startete ihre Karriere in Hamburg bei einem Hiphop(?)-Gruppe, deren Namen mir gerade nicht einfällt (irgendwas mit "Sisters"), lebt meistens in Paris und hat ihr Debütalbum in New York aufgenommen.
Ich habe ihre Debüt-CD durch Zufall entdeckt, weil sie im Plattenladen auf dem Stapel der von Kunden gehörten und noch nicht wieder weggeräumten CDs lag und mir sofort "in's Auge fiel", was bei dieser aparten Dame wirklich wortwörtlich zu verstehen ist. Neugierig geworden habe ich auch hineingehört und entdecke tolle Songs im meist akustischen Gewand, die mich ein bisschen an 70er-Soul mit Singer-Songwriter-Touch erinnern (Terry Callier, Donny Hathaway, Roberta Flack, Curtis Mayfield, etwas Reggae) und mich letztendlich vom Kauf überzeugt haben. Neben dem Gesang und den schönen Texten gefallen mir besonders gut die Steelguitar- und Mandolineneinlagen von Larry Campbell, den man noch aus Bob Dylans Begleitband oder von Phil Lesh & Friends kennt.
(07.01.2007)
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Neil Young & Crazy Horse: "Live At The Fillmore East March 6&7 1970" (Reprise, Nov. 2006)
Natürlich kann man sich die Frage stellen , 0b der normale Mensch bzw. der normale Rock&Roll-Fan ein weiteres Livealbum von Neil Young zusammen mit seiner treuen Begleitband braucht, weil es ja im Laufe der Jahre schließlich schon so einige davon gegeben hat. Für diese Neuveröffentlichung aus der neuen (?) Reihe "Neil Young Archives Performance Series", die es auch schon auf zahllosen Bootlegs geben soll, spricht allerdings neben dem guten Klang die Besetzung der Band (noch mit dem weniger später den Drogentod sterbenden Gitarristen Danny Whitten und Kurzzeitmitglied und Produzentenlegende Jack Nietzsche am E-Piano), während die Songauswahl bei insgesamt nur 6 Liedern zu 50% Bekanntes & Bewährtes liefert ("Everybody Knows This Is Nowhere", "Cowgirl in The Sand" und natürlich "Down By The River"), zu 50% aber auch überraschendes bietet: "Winterlong" gab's damals noch auf keinem Album und wurde erst auf später "Decade" veröffentlicht). "Wonderin'" wird sogar erst 13 Jahre später auf dem blöden Rockabilly-Album "Everybody's Rockin'" in einer Studioversion zu hören sein. "Come On Baby Let's Go Downtown", eine von Danny Whitten gesungene Team-Kompostion von Whitten/Young, gab es in gekürzter Fassung bereits auf "Tonight's The Night" zu hören und wird anschließend in einer Studioversion auf dem Debütalbum von Crazy Horse von 1971 ohne Neil Young zu finden sein.
Brauch ich also diese Platte? "Brauchen" trifft es nicht wirklich, aber es ist ein schönes, historisches Tondokument, das beim Hören durchaus Spaß macht. Wäre die CD kurz nach "Greendale" und nicht kurz nach dem schönen "Living With War" herausgekommen - dann würde ich das vielleicht anders sehen.
Ach ja - wie man auch schon dem Cover entnehmen kann war damals Miles Davis der Support-Act von Mr. Young. Eine ziemlich kuriose Mischung, die mir aber sicherlich Spaß gemacht hätte ...
(19.11.2006)
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Gob Iron: "Death Songs For The Living" (Sony/Legacy/Transmit Sound, Dez. 2006)
Ein "Nebenprojekt" von Jay Farrar (Uncle Tupelo, Son Volt) und dem mir unbekannten Anders Parker, die hier vor allem alte Folksongs und Artverwandtes (wie z.B. "Hard Times" von Stephen Foster) originell interpretieren. Spröde, rustikal und sehr charmant.
(18.01.2007)
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Melody Gardot: "Worrisome Heart" (Universal, 2006/März 2008)
Noch eine tolle Entdeckung dank Till Brönner: bereits vor zwei Jahren in den USA veröffentlicht gibt es das Album inzwischen auch offiziell bei uns. Melody Gardot wird als junge Sängerin und Pianistin im Spannungsfeld Jazz/Country gerne mit Norah Jones verglichen bzw. in einen Topf geworfen. Da ich Norah Jones durchaus zu schätzen weiß, finde ich diesen Vergleich zwar nicht störend, aber er trifft nur bedingt zu: Melody Gardot hat eine völlig andere Singstimme und auf diesem Debütalbum bereits alle Songs selber geschrieben, was bei Mrs. Jones am Anfang nicht der Fall war.
(12.10.2008)
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"Céu" (Six Degree/Urban Jungle, 2006)
Brazil!
(13.02.2009)
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When Skipjack Tripped: "Is This World Still Mine?" (Micropal, 2006)
Eine echte Entdeckung durch Forschungsarbeit! Vor wenigen Monaten kam ja "Coming Down The Hill With A Picturesque View", das neue Album von Missouri beim kleinen, mir bislang unbekannten Label Micropal heraus. Beim Stöbern auf der Firmenwebseite ist mir dann diese, ebenfalls in Nürnberg beheimatete Band mit dem komischen Namen aufgefallen, deren aktuellstes Album relativ günstig über das Internet zu bekommen war (im Plattenladen findet man solche Kleinode sowieso nicht!)). Angehört und schnell bestellt, denn hier wird wunderbarer, inzwischen altmodischer Schrammelgitarrenpop geboten, den ich ja immer noch sehr mag!
Witzigerweise kommt morgen ein neues Album der Band heraus, wie ich gerade beim Googeln nach einer Coverabbildung feststellen konnte. Natürlich ist auch das neue Album sofort (und dieses mal sogar ungehört!) geordert worden ...
(17.07.2008)
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Erstellt: 23.09.2006 Letzte Aktualisierung: 19.05.2019 18:20 39051 Besucher seit dem 23.09.2006
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