#2: Bill Callahan: "Dream River" (Drag City, Sept. 2013) |
Es gibt nicht viele Künstler, von denen ich mir das neue Album
ungehört kaufe. Bill Callahan gehört aber seit einiger
Zeit dazu. Der Mann wird immer besser mit den Jahren.
(29.09.2013)
Konzerthighlight: Peterskirche, Frankfurt,
14.08.2014: Direkt von der Arbeit in Nürnberg auf nach Frankfurt,
Treffen in einem überraschend netten Hotel im Bahnhofviertel
mit meinem guten Freund Wulf, der aus Freiburg angereist
war, und dann ab zum Konzert in die ehemalige Kirche zu einem meiner
schönsten Konzerte in letzter Zeit!
(15.08.2014)
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Nach seinem fulminaten Erfolgsalbum 'Apokalypse' aus dem Jahr 2011 meldet sich der Wahl-Texaner aus Austin, Bill Callahan, mit seinem neuen Meisterwerk 'Dream River' zurck.
Wie der Titel schon verspricht, geht es um einen 'Fluss der Trume', wo alles gute und alles schlechte organisch zusammen fliet. Pantha Rhei - oder - Wir steigen in den gleichen Fluss und doch nicht in denselben, wir sind es und wir sind es nicht, oder kann man doch nicht zweimal in denselben Fluss steigen? Bills neue Songs sind wie kleine Floe, mit denen man auf eine Abenteuerreise mit genommen wird, und Callahan ist gleichzeitig der Kartograph und Erzhler, der Ausschau nach Untiefen und gefhrlichen Ufern entlang des Flusses hlt. Und er erzhlt mit seiner Baritonstimme wundersame Geschichten, die er mit seinen Augen gesehen oder vielleicht auch nur getrumt hat, wer wei es schon genau. Klartext-Passagen flieen mit den poetischen zusammen und bisweilen sprt man auch einen leichten Sto von etwas, was wir alle kennen: das Lachen. Am Ende des letzten 8. Songs fliet der Traumfluss ins Meer, und der Hrer sieht pltzlich einen neuen unendlichen Horizont und ist wie verwandelt. Und er wei auch sofort, dass er dieses Album immer wieder aufs Neue hren muss, aber nie wieder auf dieselbe Art und Weise. Traumwandlerisch schn!
13er. In herrlich warmer Atmosphre zelebriert er seine Songs in aller Gemtsruhe, vllig relaxt, manchmal fast schlfrig (wozu seine sonore so ungemein angenehme Baritonstimme, die wie gewohnt absolut in sich ruht, natrlich bestens pat), beschleunigt jedoch ab und zu dabei berraschend stark, intensiviert, bzw. streut in vielen Songs rhythmisch betontere, lebhaftere Phasen ein, verstrkt z.B. durch eine umherschweifende Flte, v.a. aber durch die vielfach effektangereicherte (eine Menge Echo, Wah-Wah, Verzerrungen, Delay) generell groartige, betrende Gitarre von Matt Kinsey enorm ideenreich auch im berwiegend leisen/wunderbar filigranen/verwehten/unglaublich einfhlsamen Spiel welch ein Genu, selbst in den ganz intimen Momenten! Die Stilistik ist dabei wieder einmal relativ egal, z.T. auch schwer bestimmbar, pendelt von Folk Rock sehr spezieller Sorte ber ein hier und da leicht jazziges Flair (gerade in beschwingteren Passagen) resp. Folk Jazz, bis zu einer Art Country Soul, streift gar psychedelisches oder Latin-Terrain, zudem Americana. Dabei fhle ich mich 2,3x ein wenig an Tim Buckley erinnert (rein musikalisch natrlich), kurz auerdem an Lambchop und Terry Callier! Dicke Empfehlung, eh klar!
(dvd, Glitterhouse)
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#3: Robyn Hitchcock: "Love From London" (Yep Rec, März 2013) |
Robyn Hitchcock hat mal wieder ein gutes Album gemacht (gibt
es überhaupt ein schlechtes von ihm?), mit guten bis sehr guten
Songs. Diesesmal gibt es keine Begleitband im eigentlichen
Sinne, denn neben Hitchcock an Gitarre und Piano kommt die Musik bis
auf wenige Ausnahmen von Produzent Mark Noble (Bass, Gitarre,
Keyboards, Chorgesang, Programmierung). Normalerweise bekomme ich
Pickel, wenn ich lese, dass ein von mir eigentlich heißgeliebter
Künstler von einem multiinstrumentalistisch begabten Produzenten
"begleitet" wird, aber hier klingt's gut. Auch die
gelegentlichen Trommeln aus dem Computer passen in's Klangbild.
(17.03.2013)
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Im Mrz 1953 in London zur Welt gekommen hat Robyn Hitchcock mehr als 500 Songs geschrieben und aufgenommen. Darunter tummeln sich Klassiker wie 'Where Are The Prawns'; 'I Wanna Destroy You'; 'Balloon Man'; 'So You Think You're In Love?'; 'I Often Dream Of Trains'; 'Uncorrected Personality Traits'; 'Full Moon in My Soul'; 'Adventure Rocketship'; 'If You Were A Priest'; 'Madonna Of The Wasps'. Die Liste knnte endlos fortgesetzt werden. Krzlich gesellte sich zum Kanon "There Goes The Ice" hinzu, dass Hitchcock 2008 auf einem Schiff mit KT Tunstall aufnahm, mit der er sich auf einer Umweltexpedition vor Grnland befand.
Seit der Grndung der uerst beliebten und einflussreichen Art-Rock Band The Soft Boys im Jahre 1976 hat Robyn sich einen Ruf als beliebtester und ausdauerndster Songwriter und Performer im Alternative Rock aufgebaut. Im Laufe seiner Karriere hat er mit unzhligen Knstlern zusammengearbeitet und eine noch lngere Liste von Knstlern und Bands beeinflusst. Robyn beschreibt seine Songs als Gemlde zum Anhren".
Sein neues Album Love From London" feiert das Leben in einer Kultur, die stetig der Gefahr ausgesetzt ist, vom wirtschaftlichen und kologischen Kollaps in die Tiefe gerissen zu werden. Angefllt mit dem Zusammenspiel von smarten, eingngigen Hooks und exzentrischen Texten, die zum Markenzeichen Hitchcocks geworden sind, schicken sich diese zehn Songs dazu an, einen Ehrenplatz im weitreichenden Kanon Hitchcocks einzunehmen.
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#4: Laura Marling: "Once I Was An Eagle" (Virgin, Mai 2013) |
Dies ist insgesamt bereits das vierte Studioalbum der jungen englischen
Sängerin, aber doch das erste, das ich bereits bei der Veröffentlichung
wahrgenommen habe! Der Vorgänger "A
Creature I Don't Know" hatte es 2011 als Nachzügler
zwar trotzdem in meine Bestenliste geschaftt, aber "Once I
Was An Eagle" scheint nach dem ersten Hören sogar noch
besser zu sein! Das lässt Grosses erwarten, vor allem, da sich
2013 noch kein anderes Album wirklich als mein Jahresfavorit aufgedrängt
hat.
Der Klang des Albums ist angenehm spärlich geraten, neben Laura
Marling, einer Cellistin und einem Kontrabassisten stammen die
meisten musikalischen Beiträge von Produzent, Tonmeister und
Multiinstrumentalist Ethan Johns (Schlagwerk, Tasten und
Gitarre) , der ja auch gerade sein eigenes Debüt "If
Not Now Then When?" herausgebracht hat, das mir zwar auch
schon gut gefallen hat, aber den feinen Unterschied machen natürlich
Lauras Stimme und ihre grossartigen Liedern!
(02.06.2013)
Besonders beindruckend finde ich die ersten fünf Lieder, von
"Take The Night Off" bis "Master Hunter", die
nicht nur ineinander übergehen, sondern anscheinend in einem
Rutsch aufgenommen wurden. Im Grunde handelt es sich dabei um ein
einziges Lied (früher, d.h. im Mittelalter und in den 70ern
zu Zeiten des "Progrock" nannte man sowas eine "Suite")
und erst vor "Little Love Caster" kann der Zuhörer
mal kurz durchatmen.
(15.06.2013)
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Laura Marling wurde 1990 in Eversley, einem Dorf zwischen London und Bristol, geboren. Ihr Vater unterhielt ein Studio fr Musiker, die sich nach Abgeschiedenheit und Ruhe sehnten, und sie hrte gern die Knisterplatten ihres Vaters. In der Schule galt sie als Auenseiterin, weil sie Bob Dylan mehr mochte als Robbie Williams.
Und so klingt auch ihre Musik wie aus einer anderen Zeit. Marling wirkt wie eine Elfe mit ihrem strohblondem Haar und singt, meist mit geschlossenen Augen, mit einer glockenhellen Stimme. Ihre Musik ist schlicht und dabei so unglaublich schn.
Vor ihrer Solokarriere war Marling Mitglied der Folkrock-Band Noah and the Whale, die sie 2006 mitgrndete. Sie erhielt 2011 einen BRIT Award als 'Beste britische Soloknstlerin'. Ebenfalls bekam sie im Februar des gleichen Jahrs vom New Musical Express einen NME Award als Best Solo Artist.
The new album, 'Once I Was An Eagle', was recorded at the Three Crows studio of regular producer and instrumentalist Ethan Johns (Kings of Leon, Ryan Adams, Vaccines), with Dom Monks on engineering duties and Marling's lifelong friend Ruth de Turberville on cello. It's a hugely ambitious record that reflects the dark themes of 'A Creature I Don't Know'.
This is Laura's fourth album - an achievement in itself for a 23 year old, the remarkable nature of her talent and career being underlined by the 2011 Brit Award for Best British Female Solo Artist, the two Mercury Music Prize nominations, and the NME Award for Best Solo Artist that she's received in the years since her 2007 debut 'Alas I Cannot Swim'.
(lauramarling. com)
... am Nachhaltigsten wirkt, wie Marling bei aller Kontrolle eine wunderbar suggestive, unruhige Spannung zwischen Nhe und einer khlen Distanz hlt.
(Rolling Stone, Juni 2013)
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#5: Garland Jeffreys: "Truth Serum" (India/Luna Park, Okt. 2013) |
Völlig überraschend für mich erscheint weniger als
zwei Jahre nach dem von Kritikern umjubelten Comebackalbum "The
King Of Inbetween" schon wieder ein neues Album dieses großartigen
Singer/Songwriters aus New York, der wie kein anderer Bob Dylan, Bob
Marley, Lou Reed und Motown zu einer einzigartigen Musik zusammenbringt.
Die Kritiker finden das neue Album diesesmal anscheinend nur mittelprächtig,
vielleicht weil die Pause zum Vorgänger nur kurz war, vielleicht
weil Garland anders als auf manchen seiner früheren Alben nicht
versucht "modern" zu klingen, sondern eher altmodisch daherkommt.
Es erinnert mich sogar ein klein wenig an sein Solodebüt
bei Atlantic, das damals kaum jemand hören wollte (auch mein
Exemplar stammte aus der Grabbelkiste!). Außerdem hat er "Ship
Of Fools", ein Lied vom 79er Album "American
Boy & Girl", nochmal in einer etwas entschleunigten Version
aufgenommen. Aber das scheint niemanden außer mir aufgefallen
zu sein.
(13.10.2013)
Konzerthighlight: Hirsch, Nürnberg,
16.10.2013: Feierabend in einer fremden Stadt - wenn dann abends
der legendäre Garland Jeffreys aufspielt, wenn auch
nur vor circa 50 Zuschauern, so ist das für mich eine sehr
willkommene Gelegenheit. Die neue Platte ist ja schon richtig gut,
aber das Konzert war trotz der widrigen Umstände etwas ganz
Besonderes: auch mit 70 Jahren liefert dieser kleine Mann (die große
Prince-Frage: warum sind nur alle großen Künstler
so klein?) mit seiner tollen Band ein grandioses, beseeltes Konzert
ab. In der Zugabe (natürlich "Hail, Hail Rock'n'Roll"
und "Matador") wurden alle Zuschauer in der ersten Reihe
(O.K.: es gab insgesamt nur zwei Reihen!) vom Meister persönlich
abgeklatscht. Auch ich war mit großer Begeisterung dabei.
Weil ich Garland im Gegenlicht der Bühnenscheinwerfer aber
nicht richtig erkennen konnte habe ich drei Versuche gebraucht,
um seine Hände zu treffen. Irgendwie peinlich für mich,
aber irgendwie auch schön: ein Künstler mit viel Geduld!
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Garland Jeffreys letztes Album "The King Of In Between" versetzte Heerscharen von Kritikern in Verzckung. "Abgeklrt, relaxt, energisch und beseelt" befand laut. de, und der Rolling Stone urteilte schlicht und einfach: "grandios". Die Auszeichnung mit dem Preis der Deutschen Schallplattenkritik ' Bestenliste 2012' und der Charteintritt in die MC Charts waren fast nur noch eine logische Konsequenz.
"The King Of In Between" brachte Jeffreys zudem einen Auftritt bei Letterman und in der Harald Schmidt Show ein, sowie gemeinsame Konzerte mit Bruce Springsteen und Levon Helm.
All diese Erfahrungen haben den Musiker, der vor kurzem seinen 70. Geburtstag feierte, offensichtlich noch angespornt, was man auf "Truth Serum" in jedem Moment spren kann. Es sticht als eines der feinsten Alben von Garland Jeffreys hervor, weil es die Weisheit und den Blickwinkel eines Knstlers demonstriert, der sein Alter und seine Erfahrungen mit Leidenschaft und Courage zu kombinieren wei, was ihn zu einem der wahren "Rock-and-Roll-Schtze dieser Stadt" (The New Yorker) - und nicht nur dieser Stadt - gemacht hat.
Dieses Album ist ein dringlicher Weckruf, eine Reflexion ber die Welt, in der wir leben, und die Vision einer Welt, wie wir sie uns eigentlich schuldig sind.
Solide, nach Schnheit suchende Songs des groen Stilmix-Meisters."
(Rolling Stone, Oktober 2013)
(by ?, All Music Guide)
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#6: Roy Harper: "Man & Myth" (Bella Union, Sept. 2013) |
Roy Harper ist der große Querdenker/-treiber unter den
britischen Singer/Songwritern und liefert seit über 40 Jahren
immer wieder gute, zumindest aber spanndende Alben ab. Vom Frühwerk
habe ich so einiges im Plattenschrank stehen, das Spätwerk ging
aber eher an mir vorbei. "Man & Myth" ist sein erstes
Album seit ca. 10-15 Jahren und tatsächlich das erste, das ich
mir bereits bei der Veröffentlichung angeschafft habe (bei der Neuerscheinung
des Frühwerks war ich noch zu jung!), wie ich gerade feststelle.
Außerdem ist "Man & Myth" richtig
gut geworden- und nicht nur gut für einen Kerl von deutlich über
70 Jahren! Roy wird aber kaum so viele Platten verkaufen wie der etwa
gleichaltrige Joe Cocker, der auch gerade wieder was am Start
hat, das ich mir aber garantiert nicht anhören oder anschaffen
werde.
(29.09.2013)
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Vor 47 Jahren erschien mit "The Sophisticated Beggar" das Debtalbum des damals 25-jhrigen Roy Harper. Es ist eine lange und erfolgreiche Karriere, auf die der englische Folk-Rock-Snger Harper zurck blicken kann. Egal ob Jimmy Page, Pink Floyd, Paul McCartney oder Kate Bush, die Liste von befreundeten Musikern, mit denen Roy Harper zusammen gearbeitet hat, ist endlos. Ein ereignisreiches Leben, dass das musikalische Bewusstsein vieler Knstler jngerer Generationen stark geprgt hat.
In den letzten Jahren ist es dann aber doch etwas ruhiger um den mittlerweile 72-jhrigen Harper geworden. Doch jetzt, 13 Jahre nach seinem letzten Studioalbum "The Green Man" ist Roy Harper mit neuem Material zurck. Auch dieses Mal fand er Untersttzung bei namenhaften Musikern, wie Jonathan Wilson, der einen Groteil der Songs auf "Man And Myth" mit Harper aufgenommen hat.
Herausgekommen ist durch die Zusammenarbeit ein wahre Wiedergeburt, die den Vergleich mit dem frheren Klassiker nicht scheuen braucht.
(Good Times, Oktober / November 2013)
13er, nach 13 Jahren das Studio-Comeback der Kultfigur. Ein gebhrend auergewhnliches! Nur 7 Songs, aber 44 Min. lang. 3x dezent rootsiger groteils elektrischer Songwriter-Rock: Entfernt an The Band erinnernd, handfest mit richtig aggressiver ungezgelter Gitarre (Gast Pete Townshend!) und weitgehend eher sachte, feinst federnd, z.T. entzckend klangmalend und ein bischen Jam-artig, rhythmisch feinziseliert. Alles in gut. Ansonsten akustisch und noch besser: Teils frei und ungebunden folkig, linear und ohne besondere Struktur in aller Ruhe tiefenentspannt vorwrtsschreitend, teils poetisch und emotional und von ungeheurer innerer Schnheit (January Man, prachtvoll!), die gleiche Qualitt hat The Stranger, leiser lyrischer wie dynamischer kontrastreicher toller Folk (Rock) eigener Art (kurzzeitig fast wie akustische Led Zep, die ihn ja mit Hats Off To Harper verewigten); und Heaven Is Here hat epische Ausmae (15 Min.), ebenfalls strukturell offen, mal etwas mystisch, mal spannende flieend-vertrackte leicht Ethno-gefrbte extrovertiertere Passagen, klasse Gitarrenspiel, ein brillanter schwebender Schlu. Super! Kleine Streichergruppen, Piano/Orgel, Bouzouki, Banjo, Mellotron verfeinern. Klare Empfehlung!
(dvd, Glitterhouse)
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#7: Yo La Tengo: "Fade" (Matador, Jan. 2013) |
Morgen oder übermorgen kommt das neue, hochgelobte Album dieser
Band, die schon seit sehr vielen Jahren zu meinen Favoriten gehört,
endlich mit der Post zu mir. Mein Gefühl sagt mir: das erste
Album des neuen Jahres ist direkt ein Kandidat für das beste
Album des Jahres!
(14.01.2013)
Mein Gefühl hat mich nicht betrogen: "Fade" ist
richtig gut geworden. Zwar gibt es keine monsterlangen Ein-Akkord-Drones
wie noch auf "Popular Songs",
dafür aber 10 Songs, die in kondensierter Form das ganze Spektrum
dser Band abdecken. Die hohe Qualität der Platte ist aber in
keiner Weise überraschend: Yo La Tengo sind nach fast
30 Jahren Bandgeschichte (davon die letzten 20 ohne Besetzungswechsel!)
künstlerisch so sehr gereift und autark, dass sie im Grunde
keine schlechte Platte abliefern können (lassen
wir mal den Condo Fucks-Scherz
außen vor).
Gibt es denn trotzdem irgend etwas Neues zu berichten, abgesehen
davon, dass keines der Lieder die 7-Minuten-Grenze überschreitet?
Eigentlich nur, dass zum ersten Mal in Chicago bei John McEntire
(Tortoise, The
Sea And Cake) aufgenommen wurde und dass mehrere Streicher und
Bläser beteiligt sind. Aber im Grunde spielt das keine Rolle.
Ich lausche und bin verzückt. Ach ja - die Vinyl-LP mit dem
tollen Baum auf dem Cover kommt mit der CD als Beigabe daher.
(16.01.2013)
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Mindestens 13. Album des immer wieder berraschenden, stets bereichernden Projekts um das kongeniale Paar Ira Kaplan und Georgia Hubley (andere Quellen/Zhltraditionen sprechen gar vom 15.), auf jeden Fall das 2013er Vollwerk, vier Jahre nach den Popular Songs erscheinend. Oft sagt man, eine Band habe die jahrelange Pause zu Arbeiten am Album genutzt, hier hrt man es so voll und rund, vielfltig und abgeklrt kommt das Zehn-Song-Opus daher, schwer zu schubladieren, aber recht einfach, um es zu lieben. Zwischen phantasievollem Post-Rock, gelassenem alternative Country, liebenswertem Lounge-Pop, filigranem Folk-Flieen und schwelgerischen Klanglandschaften in Cinemascope-Breite explodiert die kreative Kraft, weicher wechselnder Gesang fllt das harmonische Himmelreich und schlichte Song-Grenzen werden mitunter schlicht negiert, sich bietende Mglichkeiten zum rauschartigen Ausufern werden kunstvoll und mitreissend genutzt, whrend andere Songs schon jetzt daher kommen, als wren sie seit Jahren gecroonte Klassiker. All das wird in geschliffener Reife dargereicht, unaufgeregt und ausgelassen werden die Lieder zelebriert, und selbst sffiges Streicher-Schwrmen und markige Blser-Einstze tragen zur Vervollkommnung der Wohlklang-Visionen bei. Aufgenommen in Chicago in Zusammenarbeit mit John McEntire (Tortoise) ist Yo La Tengo mit Fade ein Meisterstck gelungen, bei dem man nicht nur die vier Jahre der Genese, sondern auch die Jahrzehnte der Band-Historie versprt. Ein Album wie ein breites Lcheln, luftige Leichtigkeit durch ruhige Reife.
(cpa, Glitterhouse)
At album number 13, Yo La Tengo are an institution unto themselves, having perfected their craft of slow-burning, unassumingly insular indie rock in incremental baby steps since their formation in 1984. Almost three decades of building a language of wistfully melodic guitar rock without becoming redundant is no small feat, and Fade rises to the unique challenge by striking a middle ground between new territory and recalling YLT's finest hours. Fade is the first album for the band not recorded with producer Roger Moutenot, who had worked with the group on everything they put to tape since their 1993 breakthrough, Painful. The ten songs here were recorded instead with Chicago scene veteran John McEntire (Tortoise, Sea and Cake, Gastr del Sol, etc.) at his Soma studios, and while his influence on the album isn't overwhelming, there are touches of his affinity for orchestration, such as the gleaming strings and horn arrangements on album closer "Before We Run" and the distant trombone on "Cornelia and Jane." Mostly, regardless of production, Fade comes across as almost self-referential before it recalls other reference points, coming closest to the sound and overall feel of their 1997 masterpiece, I Can Hear the Heart Beating as One. The whispery vocals and bed of guitar textures on "Stupid Things" and the extended percussive jamming of "Ohm" definitely seem informed by territory the band was exploring around that era, though the album on a whole lacks any of the spiky rockers that broke up the lush softness on ICHTHBAO. The gentle and romantic wash of sounds that characterizes much of Fade is more in keeping with the band's chilled-out 2003 album Summer Sun, with graceful exploration of different sounds all reined in before they spin into distortion or clamor. Even the slinky groove and weird wah-wah tones of "Well You Better" are subdued, offering a relatively mellow peak in energy. The album's lazy, sunshiny demeanor borders on sleepy at times, but those listening closely will pick up on the subtle shifts in instrumentation and colorful production shifts that the band has grown to excel at over the years. The fingerpicked acoustic guitar and harmonium drones of "I'll Be Around" fade into the spaced-out drum machine pulse of "Two Trains" without spectacle, and the entire album blends in a similar, pleasant way. This fluidity and cohesion is what drives the songs on Fade to stand stronger as a unified mood, and one that grows more satisfying with repeat listens. By this point, Yo La Tengo have developed not just a style, but a voice of their own so distinct that the deeper the details go determines how strong the album can be. Fade is rich with details and grows richer the closer one looks.
(by Fred Thomas, All Music Guide)
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#8: Jonathan Wilson: "Fanfare" (Bella Union, Okt. 2013) |
Bei Jonathan Wilson werden die Früh70er in Kalifornien
wieder lebendig! Obwohl der Mann fast alle Instrumente selber
spielt klingt es sehr lebendig und nach einer großen, entspannten
Jam-Session. Zu gelegentlichen Gästen gehören David
Crosby, Graham Nash, Jackson Browne, sowie Benmont
Tench und Mike Campbell von Tom Petty's Heartbreakers.
Da sich Jonathan Wilson inzwischen auch einen Namen als Produzent
gemacht hat, haben hier auch zwei seiner "Kunden" mitgewirkt:
Josh Tillman (alias Father
John Misty) singt Chorstimme, Roy Harper
steuert einen Songtext bei. Insgesamt eine schöne Platte, aber
das Debüt "Gentle Spirit"
von 2011 hab ich als noch gelungener in Erinnerung. Aber da muss
ich wohl noch mal reinhören ...
(27.10.2013)
Der heimliche Hit der Platte ist für mich inzwischen der einzige
Coversong: "Fazon" von der fast vergessenen San Francisco-Band
Sopwith Camel. Also
unbedingt auch das Original hören!
(11.04.2014)
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Zwei Jahre nach dem hochgelobten Debütalbum "Gentle Spirit", das weltweit Fans wie Kritiker gleichermaßen verzückte, meldet sich der Sänger, Songwriter, Multiinstrumentalist, Produzent und Gitarrengott Wilson mit neuem Material zurück.
"Fanfare" wurde innerhalb von neun Monaten in Los Angeles aufgenommen und wartet mit Gastauftritten von Graham Nash, David Crosby, Jackson Browne, Josh Tillman (aka Father John Misty) oder Wilcos Patrick Sansone auf.
Auch die britische Folk-Legende Roy Harper, der selbst gerade sein neues Album "Man And Myth" fertig gestellt hat, steuerte Ideen beim Songwriting dazu.
Ein musikalisches Ergebnis von musikalischen Freunden und der Familie.
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#9: Linda Thompson: "Won't Be Long Now" (Topic, Okt. 2013) |
Linda Thompson macht sich zwar rar, ist aber eigentlich immer
noch die beste aller Folkstimmen von der Insel. Herzergreifender,
zeitloser, schöner Folkrock! Jetzt stellt sich mir nur noch die
Frage: wann kommt Beverley Martyn
mit ihrem neuen Album endlich aus dem Quark?
(01.12.2013)
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willkommene Rckkehr nach 6 Jahren mit edler Gsteliste, z.B. Richard Thompson, ex-Fairport Dave Swarbrick, ex-u.a.-Steeleye Span Martin Carthy & John Kirkpatrick, Amy Helm, die famose Susan McKeown, Eliza Carthy, Tony Trischka (Peter Rowan, Alison Krauss etc.), John Doyle (Tim OBrien usw.), David Mansfield. Viel traditioneller englischer (auch mal irischer/schottischer) Folk, wie er hnlich in den 60ern/70ern zu hren war, groteils balladesk, in lyrischer anrhrender und wunderschner Form, oft nur mit Ak.Gitarre bzw. anderen Saiteninstrumenten und mal zustzlich Geige resp. Cello, ab und zu ein klein wenig sffiger (incl. Harmony/Backing/Chor-Vocals). 3 Ausnahmen, 2 sehr aparte behutsam flieende Folk-Rock/Pop-Stcke, dezenter traditionell grundiert, und ein melodiser kraftvoller elektrischer etwas modernerer Folk-Rocker. Ein intimer und/oder melancholischer Zug liegt ber vielen Songs. Neben den Originalen (co-) Songwriting-Credits von Sohn Teddy (der fters mitmischt), Anna McGarrigle, Ron Sexsmith, plus 2 uralte Traditionals. Ein herzerwrmendes phasenweise betrendes tolles Album, dicke Empfehlung!
(dvd, Glitterhouse)
Fabelhafte Produktion und Abmischung rcken ihre Qualitten auch dort ins Zentrum, wo sie mit sich im Duett harmoniert. Das mit Junior Teddy geschriebene Never The Bride ist ein ganz superb produzierter Folk-Klassiker fr die Ewigkeit, Akkordeon, Slide und Mandoline im Walztertakt schwelgend."
(Stereo, Januar 2014)
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#10: Midlake: "Antiphon" (Bella Union, Nov. 2013) |
Die Band aus Texas hat im letzten Jahr ihren Sänger und Songschreiber
Tim Smith verloren, sodass ein neues Album doch eine kleine
überraschung ist, so wie es fast lückenlos an den Vorgänger
"The Courage Of Others"
anknüpft. Den Job des Hauptsängers hat der bisherige "Zweitsänger"/Gitarrist
Eric Pulido übernommen. Gitarristen gab's ja schon genug:
neben Smith und Pulido war das bislang Eric Nichelson,
neu dazu kommt Joey McClellan. Den Querflötenjob (bislang
Tim Smith) hat der bisherige Gast- und jetzige Vollzeitkeyboarder
Jesse Chandler übernommen. Für die Kompositionen
(bislang ausschliesslich von Tim Smith) zeichnet jetzt die
ganze Band verantwortlich (die Texte stammen jetzt von Pulido).
Produzierte beim letzten Mal die ganze Band, so war dieses Mal Bassist
Paul Alexander alleine dafür verantwortlich. Es geht also
nichts über Teamwork und Job-Rotation!
(17.11.2013)
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Mit "Bamnan And Slivercork" erschien 2004 ein sehr psychedelisches Debtalbum, es folgte das 70's Soft Rock geprgte "The Trials Of Van Occupanther" und schlielich das vielumjubelte dritte Folk-Album "The Courage Of Others". "Antiphon" stellt nun einen weiteren logischen Schritt in der Diskografie Midlakes dar.
Das neue Album vereint viele Elemente der vorherigen Werke und prsentiert sich dennoch im neuen akustischen Glanz. Nach dem Ausstieg von Snger Tim Smith im November 2012 musste sich die Band neu definieren und finden. Mit Gitarrist Eric Pulido als neuem Snger und Frontmann klingen Midlake nun auf "Antiphon" entspannter als je zuvor, die neuen Stcke sprhen vor Energie, und man sprt neben der altbekannten Midlake-Melancholie deutlich einen frischen Wind und ein befreiteres, fast euphorisches Aufspielen der zum Sextett angewachsenen Band aus Denton, Texas.
(...) klangen Midlake noch nie verwunschener, herbstlicher als auf "Antiphon", das eine Art somnambulen Progressive-Kraut-Folk bietet, den man so noch nicht gehrt hat."
(Rolling Stone, November 2013)
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#11: Dear Reader: "Rivonia" (City Slang, April 2013) |
Cherilyn MacNeil aus Johannesburg, Südafrika, wohnhaft
in Berlin, Deutschland, hat ihr drittes Album fertig und sich dabei
weiter emanzipiert. Beim ersten Mal, "Replace
Why With Funny" von 2009, war es noch ein Bandding zusammen
mit ihrem Landsmann Darryl Torr. Beim zweiten Mal war die feste
Band weg, aber mit der Hilfe von Produzent Brent Knopf (Ramona
Falls, Menomena) entstand
2011 "Idealistic Animals",
ein weiteres, gutes Album. Jetzt hat Cherilyn nicht nur einen Großteil
der Instrumente gespielt, sondern auch selber produziert und aufgenommen.
Hilfe gab es natürlich trotzdem, u.a. von Earl Havin,
Trommler bei den Tindersticks,
und Konstatin Gropper von Get
Well Soon.
(11.05.2013)
Konzerthighlight: MUZ, Nürnberg, 15.01.2014:
Das war mal wieder ein schöner Konzertabend! Schnell hat sich
der charmante Musik-Club im Nürnberger "Szeneviertel"
Gostenhof gefüllt, von der PA lief das komplette neue
Album von Midlake - und es gab leckeres Tannenzäpfle-Bier
- zwar nicht aus Franken, sondern aus dem ebenfalls schönen
Schwarzwald. Als Höhepunkt hat dann Cherilyn mit ihrer Band
die komplexen Lieder des neuen Albums dem begeisterunxfähigen
Publikum dargereicht.
(16.01.2014)
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Die herrliche Cherilyn MacNeil ist angekommen, auch wenn der angedachte Alleingang erfreulicherweise nicht ganz so allein geriet wie geplant. Die Sdafrikanerin mit Schaffensplatz in Neuklln (zum Glck muss sie nicht pendeln) widmet ihren selbstproduzierten Drittling ihrer Heimat und Herkunft, und kleidet ihre berhrend-bewegenden Worte in eine Musiksprache, die in ihrer inzwischen gewonnenen Einzigartigkeit die Welten verbindet. Aber anstatt, wie anfangs angedacht, die Songs nur mit Piano, Perkussion und Gesang auszugestalten, fllte sie nach und nach ihre Arrangements mit verschiedenerlei farbigen Klang-, Gesang-, Ton- und Stimm-Schnipseln, die sie im Studio zu einem funkelnden Ganzen zusammenfhrte. Ihrem Plan folgend steht dabei das Klavier im instrumentalen Mittelpunkt, mindestens ebenso prgend, tragend und treibend wirkt aber die vielfltige, tnende wie tnzerische Perkussion, mit der Tindersticks-Schlagwerker Earl Harvin den bewegten Grund fr die vielfarbigen Klang- und Stimmspielereien von Rivonia legt. Auf diese Basis hufte Cherilyn, unter der Misch-Mitwirkung von Eli Crews (Why?, Deerhoof etc.), einen bunt schillernden, auch in Momenten grter Flle noch delikat durchschimmernden Klang-Palast aus Streichern, Holz- und Blechblsern, Akkordeon, Gitarren und allerlei tnendem Schlagwerk, wobei sie stets ein kstliches Gleichgewicht aus Momenten intensiv-intimer Einsamkeit, kammermusikalischer Konzentration, exotischer Einladung zum Tanz und Phasen wahrer symphonischer Gre wahrt. Wundervollstes Instrument von allen aber ist Cherylins Stimme, die sie kunst- und gefhlvoll in viellagigen Harmonie-Stzen ber-, mit- und gegeneinander setzt, im Gospel-Chor erstrahlen, in fast perkussiven Phrasierungen rhythmisch betonen oder in verletzlicher Einsamkeit zart-zerbrechlichen Zauber verstrmen lsst. Seine markant-sonore Stimme leiht gsteweise auch Konstantin Gropper, und zur romantisch-tragischen Gre seiner Get Well Soon-Welt lassen sich auch leise Parallelen feststellen. Aber auch Geistesverwandtschaften zur eigenbestimmten Kate Bush oder gar zu Joe Jacksons Body & Soul schimmern durch dieses kristallene Klang-Kaleidoskop, aber wirklich vergleichen lsst sich Dear Reader nur mit Dear Reader.
(Glitterhouse)
Das dritte Album unserer Berliner Lieblingssdafrikanerin Cherilyn MacNeil, besser bekannt als Dear Reader. Es heit Rivonia und ist eine wilde Mischung aus Folk, Pop, Musical, Shapenote-Chren, Afrobeats, Holzblsern und Stimmen. Immer wieder Stimmen. Gesang und Gesnge in allen Formen und Schattierungen: ausufernd, abgeschnitten, Fetzen, Schnipsel, Fugen. Alles gesungen. Durch diesen ungewhnlichen Einsatz von Gesang hebt sich die Musik meilenweit vom gngigen Folk Kanon ab wie, ja, ca. so weit wie James Blake sich von jhem Dubstep entfernt aufhlt.
Dear Reader gelingt hier eine sehr untypische und persnliche Klangsprache. Da rauschen urpltzlich ganze Chor-Wnde auf den Hrer zu, dass es eine wahre Freude ist. Und trotzdem bleibt jeder Song bei aller Sanges- und Spielfreude immer ganz bei ihr. Das Resultat ist eine Dear Reader-Platte, die auf vllig andere Art und Weise als ihre Vorgnger in sich ruht und wie nichts anderes klingt, was wir hier bei City Slang jemals hatten...
Ein weiteres Mal betrt die in Berlin lebende Sdafrikanerin Cherilyn MacNeil alias Dear Reader mit herbstlichen Klavieretden.
(Rolling Stone, April 2013)
Mehr als 13000 Kilometer entfernt von ihrer Heimat ist Dear Reader mit RIVONIA ein Meisterwerk gelungen.
(musikexpress, Mai 2013)
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#12: Alela Diane: "About Farewell" (Rusted Blue, Juli 2013) |
Nach dem für meinen Geschmack ein klein wenig zu aufwändig
produzierten Album "Wild Divine"
von 2011 ist das neue Album wieder deutlich schlichter geraten. Sehr
schön anzuhören.
(28.07.2013)
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Die Sngerin Alela Diane markiert mit diesem neuen & vierten Studioalbum ihren Neuanfang: Intimer, reduzierter, direkter. Denn in den Songs verarbeitet sie die Scheidung von ihrem Mann und Musikerkollegen Tom Bevitori.
Der Durchbruch in Europa gelang mit The Pirates Gospel. Ursprnglich bereits 2004 entstanden, kam das Album knapp drei Jahre spter in England auf den Markt und fand vom NME bis zur Times groe Beachtung. Als Alela Diane & Wild Divine ging die Sngerin gemeinsam mit ihrem Vater, Ex-Mann Tom und weiteren Musikern auf Welttournee und trat zuletzt im Vorprogramm der Fleet Foxes auf.
Nach der Trennung kehrt die Sngerin musikalisch zu ihren Wurzeln zurck: About Farewell (erscheint bei BelieveDigital / Soulfood) kombiniert einfache Gitarren-Arrangements mit einem direkten und einnehmenden Gesang.
Die sehr persnlichen Texte handeln von frheren Beziehungen und natrlich auch von Alelas Scheidung.
Die Produktion fand in ihrer Heimatstadt Portland / Oregon statt. Untersttzung holte sich die Sngerin von befreundeten Musikern, u. a. von Heather Broderick (Efterklang). Entstanden ist ein intimes Album mit einer zentralen Botschaft: Jedes Ende hat auch einen Anfang.
Persnliche Pein bringt die amerikanische Sngerin zum Folk und zu ihren Strken zurck.
(musikexpress, August 2013)
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#13: Kim Richey: "Thorn In My Heart" (Lojinx, April 2013) |
Gute Songs, gute Band, gute Stimmen, wenig Nashville (einmal singt
Trisha Yearwood im Chor mit), sogar ein bisschen Indie-Credibility
(z.B. ist Pat Sansone von Wilco
bei ein paar Liedern dabei). So mag ich's im Moment. Mehr dazu vielleicht
demnächst.
(28.04.2013)
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Der 2-fach GRAMMY-nominierte Songwriter Richey hat schon Lieder fr Brooks & Dunn, James Morrison, Mindy McCready oder die Dixie Chicks geschrieben.
Gste hier: Pat Sansone (Wilco), Carl Broemel (My Morning Jacket) and Trisha Yearwood.
Guests include Pat Sansone (Wilco), Carl Broemel (My Morning Jacket) and Trisha Yearwood. Twice GRAMMY nominated songwriter Richeys songs have been cut by Brooks & Dunn, James Morrison, Mindy McCready, Dixie Chicks and more. Kim Richey has never been afraid to go where the inspiration is. Early on, the Zanesville, Ohio native thrived on the progressive side of mainstream country, her albums (1995s Kim Richey, 1997s Bittersweet and 1999s Glimmer, all on Mercury) showcasing twang-pop sensibilities, a rich, rounded vocal tone and effortlessly sophisticated songwriting that other discerning performers - Radney Foster, Trisha Yearwood and Pam Tillis to name a few - coveted for their own recordings. In the years since, Richey has made a subtly psychedelic album, Rise (Lost Highway), in Los Angeles with producer Bill Bottrell, flown to London to enlist the help of Giles Martin, emerging with the crisply orchestrated Chinese Boxes (Vanguard). Richey turned to her Nashville-based bandleader and frequent co-writer Neilson Hubbard to conjure the earthy feel of Wreck Your Wheels (Lojinx) and to complete her latest masterpiece of smart, sensual understatement Thorn In My Heart. The array of top-tier guests on the album include Jason Isbell, Wilcos Pat Sansone, My Morning Jackets Carl Broemel, Will Kimbrough and Trisha Yearwood, who was, for the first time, returning the armony-singing favor. And the dozen songs themselves show that Richeys still dreaming up fetching melodies that arc and bend in unexpected ways, and still discovering fresh angles from which to articulate matters of the heart.
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#14: Rose Windows: "The Sun Dogs" (Sub Pop, Juni 2013) |
... und schon wieder hauptamtliche Flötentöne in einer Rockband.
Genau wie die schottischen Pastels haben die
Rose Windows aus Seattle einen Vollzeitarbeitsplatz für
dieses doch so unrockige Musikinstrument zu bieten. Ansonsten könnte
man etwas böswillig sagen, dass hier die Essenz zweier anderer
mittelprächtig erfolgreicher Seattle Bands, nämlich von
den Fleet Foxes (der Gesang!)
und von Black Mountain
(die zart an Black Sabbath angelehnten Gitarrenriffs!), einfach
zusammenrgerührt werden. Ich finde das nicht und kann diese Musik,
deutlich verankert in den 70ern, als höchstwahrscheinlich noch
keiner der beteiligten Musiker geboren war, sehr gut geniessen. Ach
ja - die Dame an der Flöte hat deutlich mehr zu tun als damals
Ray Thomas bei den Moody Blues,
ist aber nicht so sehr im Mittelpunkt des Sounds wie Mr. Anderson
bei Jethro Tull (an die mich die Band auch nicht erinnert).
(11.08.2013)
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Die Idee, dass es nichts Neues unter der Sonne geben kann, mag sowohl Fluch als auch Segen fr Musiker sein. Einerseits spart sich der Knstler damit den nagenden Zweifel daran, ob das neue Material wirklich eine Neuerfindung des Rads ist. Andererseits lsst es aber auch die Erfindung von wirklich Neuem als Aufgabe fr einen Narren dastehen. Chris Cheveyo, Songwriter aus Seattle, richtet sich mit dem Segen ein, stellt sich aber mit seinen Mitstreitern von Rose Windows auch gegen den Fluch.
Die Band folgt mit ihren Instrumenten der westlichen Tradition und bedient sich der Werkzeuge der vergangenen Jahrzehnte in der amerikanischen und der britischen Rockmusik. Elemente des folkigen Rocks von The Band, die Orgelpsychedelia von The Doors und den bluesigen Trauermrschen von Black Sabbath blinken auf dem Rose Windows Debt The Sun Dogs hervor. Doch die Neugier der Band reicht ber den Classic Rock hinaus. Rose Windows haben sich mit persischer, indischer und osteuropischer Musik befasst und in ihren Sound bersetzt.
The Sun Dogs stellt die Annahme infrage, dass smtliche kreativen Territorien aufgezeichnet und ausgebeutet sein. Whrend die Band kein Interesse daran hat, die Musik der Zukunft zu erfinden, so war ein Kritiker doch klug genug zu bemerken, dass ein Sound wie dieser in keiner anderen Zeit funktionieren knne.
Alles begann 2010 in einem Haus im Kern von Seattle, in dem es Cheveyo langweilig dabei wurde, die immer gleiche Palette seines Post-Rock Projekts zu bedienen. Was mit ihm und einigen Demos begann, wuchs mit Musikern aus dem Freundeskreis schnell zu Rose Windows. Die Band begann damit, aufzutreten und teilte sich in der einen Nacht Bhnen mit Underground Art Metal Bands und in der nchsten mit bekannten Indie Americana Bands. Im November 2011 begann fr Rose Windows mit dem Produzenten Randal Dunn ((Sunno))), Boris, Earth, Master Musicians Of Bukkake) die Arbeit an The Sun Dogs. Dunn passte perfekt zur Band: Dynamiken wurden ausgeweitet. Grenzen wurden berschritten. Die Kombination von musikalischer Neugier und knstlerischer Ambition lsst das Album noch breiter erscheinen.
Die Schwere des tglichen Blues lauert am Boden dieser Folk- und Psych-Rocksongs.
(musikexpress, August 2013)
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#15: Motorpsycho: "Still Life With Eggplant" (Stickman, April 2013) |
... und schon wieder ein neues, ausgezeichnetes Album meiner fleissigen
Lieblinx-Norweger, diesesmal allerdinx nur ein Einfach-Album.
In knapp 45 Minuten gibt es fünf Lieder, mit "August"
von Love ist sogar eine geschmackvolle Coverversion dabei.
Höhepunkt ist der 17minütige "Ratcatcher", eine
Mischung aus dem "Dark Star" der Grateful Dead und
dem Gesamtwerk von Lemmy's Motorhead. Irgendwo.
Ach ja ... der Mann vom Glitterhaus findet das Album natürlich
auch gut, anscheinend sogar viel besser als das "faszinierende,
aber von den Wurzeln wegtragende" Death
Defying Unicorn-Projekt. Dem kann ich mich so leider nicht anschliessend,
denn beide Alben sind sehr gut, das Vorgängeralbum
aber gerade wegen seine Erweiterung des alten Konzeptes für meinen
Geschmack sogar noch ein wenig genialer.
(14.04.2013)
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Grenzenfrei ausufernde, rauschhaft treibende, die Sinne ebenso erfllende wie raubende Rckkunft der Skandinavier zu alten Strken. Nicht nur, dass die Jungs nach langen Jahren wieder in die Geburtssttte solcher Mammutwerke wie Demon Box oder Timothys Monster, den Trondheimer Brygga Studios, zurckkehrten, um dort das 2013er Fnf-Epen-Opus einzuspielen, nach dem faszinierenden, aber von den Wurzeln wegtragendem Death Defying Unicorn-Projekt sind die berschumenden, bruch- und wechselreichen, vor Phantasie platzenden Eggplant-Epen bei aller ihrer flirrenden Flle doch weit song-orientierter als die konzeptunterworfenen Stcke des Vorgngers. Dabei spiegeln die Songs, die die 10-Minuten-Grenze spielend berspringen, die ganze Breite dieses einzigartigen kreativen Kosmos wider, wird der Klangraum ungebremst und energiereich mit bluesgetrnktem Hard Rock klassischer Prgung, tonnenschwer hypnotischem Stoner-Groove, sinnevernebelnd-endlosen Gitarren-Exkursionen, wechselhaft-vielfarbiger 70s-gefrbter Progressiv-Phantasie und psychedelisch zerfasernden Instrumentalexkursionen gefllt, immer wieder gekrnt von mehrstimmigem Gesang, dessen Harmonien CSN-Gte atmen. Ein sicherlich bereichernder Faktor der Eggplant-Aufnahmen war das musikalische Mitwirken von Reine Fiske (Dungen), der vor allem als Gitarrist und genialer Gegenpart zu Hans Magnus Ryan Stcken wie Ratcatcher eine zustzliche Ebene verleiht. Ein Album wie ein einziger berauschender Raumflug, mit Momenten mauernzerstrender Macht, reinigender Hrte, ungebremster kreativer Kraft, erbauender Gre und betrender Schnheit. Ein Motorpsycho-Album, eben.
(Glitterhouse)
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#16: The Horse's Ha: "Waterdrawn" (Fluff & Gravy, Aug. 2013) |
Hinter diesem obskuren Bandnamen verbergen sich (na ja- sie verbergen
sich eigentlich nicht!) Janet Bean, Schlagzeugerin meiner langjährigen
und immer noch gelegentlich aktiven Lieblinxband aus Chicago, Eleventh
Dream Day, sowie Gesangsparnerin von Catherine
Irwin bei Freakwater,
und der Gitarrist James Elkington, der bisher kaum auf meinem
Musikradar aufgetaucht ist. Während Freakwater auf eine
eigenwillige Art und Weise doch sehr Old-Time-Country
(bzw. eher: Blues Grass) waren/sind, fällt mir
hier als erster Vergleich eher englische Folk- bzw. Folkrockmusik
der späten 60er und frühen 70er ein, eher Sandy
Denny mit Fairport Convention, besser noch: Richard
& Linda Thompson oder John
& Beverley Martyn, als Emmylou
Harris & Gram Parsons (die mag ich natürlich auch!).
Die Stimmen der beiden passen gut zusammen (bzw. bilden einen schönen
Kontrast!) und manchmal kommt mir auch Nick
Drake in den Sinn - vielleicht wegen der Geige von Jean Cook
(Ida) und dem Cello von Fred
Lonberg-Holm, der ansonsten auch schon mal Duo-Konzerte mit dem
Wuppertaler Freejazzer Peter Brötzmann gibt, wie meine
YouTube-Recherche ergab. Von meiner Namedropping-Assoziationkette
(Eleventh Dream Day >> Nick
Drake >> Ida >>
Emmylou >> Peter
Brötzmann) bin ich mal wieder selber sehr hin- und hergerissen!
Die Vinylausgabe im Klappcover ist im übrigen ein echter Hingucker.
Ach so - der Tipp kam vom unermüdlichen Günter Ramsauer
und wäre mir sonst wohl glatt entgangen!
(25.08.2013)
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These days, the words "English folk music" can easily conjure a certain UK quartet hooting and stomping their way across arenas worldwide and scaling the literal sound of their efforts to match. Suffice to say there are countless other approaches, both new and old, and the Horses Ha, a long-running if rarely recorded collaboration between Eleventh Dream Day/Freakwater stalwart Janet Bean and journeyman singer/guitarist James Elkington, showcase several on their second album, Waterdrawn.
In contrast to their sprawling first effort, 2009s Of the Cathmawr Yards, Waterdrawn is a more focused, stripped down collection. The band here is less an ensemble led by Bean and Elkington and more the two core performers-- though strings do still play a role throughout. On first blush it's easy to note the performers clear and open love of noted singers like Shirley Collins-- theres that sense of immediate, focused performances done with little fuss, Bean and Elkingtons voices matched in close harmony without overt finesse. Similarly, their guitar performances seem unadorned and steady, bespeaking their experience by means of calm understatement.
But again, thats on first blush. Though theres nothing as immediately striking as breaking into a bossa nova-tinged number like Of the Cathmawr Yards' Left Hand, the Horses Ha are less about revivalism then they are the employment of their own easy-going aesthetic. For instance, the sudden punctuation of guitar at the start of the title track leads into a brisk arrangement thats a kissing cousin of Nick Drakes Cello Song but with a queasy string secton that feels like a snippet of a raga alongside a sudden swirl of flutes. And it's anything but simple cheery good times, even while Bean and Elkingtons vocals establish a feeling of calm restraint.
Beans opening line on the first song Conjured Caravan, Lately I dont try to linger, sounds equally at home in Appalachia as in Cumbria, while the sudden shift away from the sprightly guitar to a single violin towards the song's end adds subtle drama to an already strong number about starting something up and hitting the road. Beans differently cast lead on the following song, Willing Hands, helps introduce the careful variety throughout the album, as does the songs shifts between waltzing paces, steady fingerpicking, and sudden stops and hushes. (That one of the loveliest tracks on the album is called Stick Figure Waltz makes perfect sense.)
Bean has general pride of place on much of the performances, usually singing first and in a couple of cases taking sole lead, but Elkingtons role never feels secondary. Its more the sense of a well-matched performer happily contributing to a whole. Sometimes, as on the easy going counry-tinged A Stony Valentine, Elkingtons vocals are the perfect extra element: Hearing him sing a line of the chorus by himself then returning to back Bean at the song's conclusion is one of those punch-in moments as thrilling as the right pedal stomp or bass drop.
Track for track, the basic approach may remain generally the same, but somethings always changing, whether its pace, lyrical focus, or simply the core sonic texture (often within the same song). The stateliness that begins and drives Contenders starts with banjo, builds up with guitar, adds strings, and reaches a long pause for Beans singing, then continues while the strings glide serenely in the mix, a background, genteel tension thats its own treasure of a moment. When the building moment is repeated later, the extra elements become a soft click of percussion and quick guitar filigrees, neatly avoiding a repetition within the song itself. The Horses Ha are clearly anything but slapdash here, and thats the key for Waterdrawn as a whole, a wonderful treat from artists at their best.
(pitchfork.com)
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#17: "Yasmine Tourist" (Goldrausch, Feb. 2013) |
Und schon wieder ein wunderbares Singer/Songwriter-Album vom neuen
Berliner Kultlabel Goldrausch Records im Besitz der Band Brokof.
Yasmine Tourist sind jung (zumindest aus meiner Perspektive,
also etwa Mitte 20), zu sechst, stammen aus Stuttgart (so wie Loretta,
an die ich bei Brokof sowieso
immer denken muß!), haben in Dominik Gerwald einen vorzüglichen
Singer/Songwriter und in Max Steinert einen hauptamtlichen
Pedal Steeler und singen altmodischen Folk-Rock in Englisch. Produziert
und aufgenommen von Fabian Brokof und Arne Bergner von
jener wunderbaren Band aus Berlin.
(16.02.2013)
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Irgendwo zwischen Pop und Folk und ja - Country kann man "Yasmine Tourist", den Erstling des gleichnamigen Stuttgarter Sextetts verorten. Muss man aber nicht, denn hier findet man 40 Jahre Musikgeschichte eingedampft auf eine gute Stunde feinsten Singer / Songwritertums, die nicht zuletzt dank der altmodischen Besetzung mit Pedal Steel und Klavier einfach nur Freude macht! Ihre groe Strke ist neben dem vielseitigen Klangspektrum vor allem auch die groe Liebe zur Spontanitt, was sie als hervorragende Liveband auszeichnet und in ausufernden Songs wie "A Thousand" beeindruckend zur Geltung kommt. Das feine Gespr fr ansprechenden Pop, gefhlvolles Songwriting und die Stilsicherheit dieser jungen deutschen Band belegt auerdem die Verbeugung vor zwei Gren des Genres. Mit ihrer Hommage an die Calexico / Iron&Wine Kollaboration "He Lays In The Reins" legen Yasmine Tourist ihre Einflsse offen und lassen zudem ganz kurz in den bandeigenen Plattenschrank blicken, in dem sich auerdem Helden wie Wilco, die kriechende Staubigkeit von Giant Sand oder auch die selbstgestrickte dstere Anmut eines Bonnie 'Prince' Billy wohlfhlen.
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#18: The Pastels: "Slow Summits" (Domino, Mai 2013) |
Nach ungefähr 15 Jahren ein neues Album der schottischen Gitarrenschrammler!
Es kam so überraschend, dass ich es im Mai bei der Veröffentlichung
gar nicht mitbekommen habe und jetzt nur durch Zufall drüber
gestolpert bin. Ich mag's sehr und bin besonders vom neuen "Bläsersatz"
der Band angetan: fast jedes Lied wird mit der Trompete von Alison
Mitchell (Schwester von Trommlerin/Sängerin Katrina Mitchell
???) und der Flöte von Tom Crossley untermalt. Ach ja
- Sänger/Gitarrist/Bandgründer Steven Pastel heisst
jetzt wieder ganz bürgerlich Steven McRobbie und auch
die beiden Mitglieder vom Teenage
Fanclub, Gerard Love und Norman Blake, mischen wieder
mit.
(11.08.2013)
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Nach 15 Jahren sind die schottischen Indie-Pop Pioniere The Pastels jetzt mit einem neuen Album auf Domino zurck!
Seit dem Release der LP "Illumination" im Jahre 1997 wurde es ziemlich still um The Pastels. Umso mehr freuen wir uns ber "Slow Summits", das brillante neue Album der Band.
In der Zwischenzeit ging die Band anderen Projekten nach, unter anderem entstanden verschiedene Theaterstcke, ein Film-Soundtrack (The Last Great Wilderness, Geographic, 2003), auerdem kam eine Zusammenarbeit mit den japanischen Tenniscoats zustande.
Auf "Slow Summits" fliet dieser Erfahrungsschatz in der Musik zusammen - einem soundverliebten, lebendigen Strom von Instrumentals, Pop Songs, Slow-Motion Passagen und pltzlich hereinbrechenden, frhlich-optimistischen Melodien.
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#19: Kathryn Williams: "Crown Electric" (One Little Indian/Caw, Okt. 2013) |
Die englische Sängerin und Songschreiberin liefert, eigentlich
wie immer, qualitativ hochwertige Singer/Songwriter-Musik ab. Diesesmal
vielleicht ein klein wenig weniger Folk und etwas mehr ... ist das
jetzt schon Rock? Nö, aber trotzdem schön.
Fast durchgängig mit einem Streichquartett, das der Musik allerdings
keinen Zucker zuführt, sondern eher wie auf den ersten beiden
Nick Drake-Alben wirkt.
(02.11.2013)
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Kathryn Williams ist ohne Zweifel eine der authentischsten Singer / Songwriter-Stimmen in UK.
"Crown Electric" ist ihr zehntes Studioalbum, ihr erstes in fast vier Jahren. Das Album wurde im Bryn Derwen Studios in Snowdonia aufgenommen und schickt sich an, Kathryn auf eine neue Stufe der Songwriter-Liga zu befrdern.
In vierzehn Jahren ihrer musikalischen Karriere hat Kathryn Williams Mercury-Preis Nominierung eingeheimst und arbeitete mit zahlreichen angesehenen Musikern wie John Martyn, Tom McRae, Chris Difford, Teddy Thompson, Robyn Hitchcock, Badmarsh und Shri, Thea Gilmore und Sandie Shaw.
Noch eine schne Platte (es ist schon die zehnte) von der Songschreiberin und Sngerin Kathryn Williams.
(Rolling Stone, Oktober 2013)
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#20: "Way To Blue: The Songs Of Nick Drake" (Navigator, April 2013) |
Das ist nicht die erste CD, die sich mit dem Werk eines meiner allerliebsten
Künstler beschäftigt (mehr Nick Drake Tribute-Sampler
gibt's hier zu bestaunen), aber sicherlich
die beste! Mehr dazu in Kürze ...
(24.05.2013)
Obwohl ich wahrscheinlich jede Sammlung mit Liedern
von Nick Drake oder Tim Buckley gut finden würde,
so ist "Way To Blue" doch etwas ganz Besonderes: Das liegt
zum einen an der hier durchgehend guten Qualität der Interpretationen
(das Fehlen jener Konstanz ist ein Problem viele Tributplatten,
denn nicht jeder der jeweils versammelten Künstler arbeitet
auf gleich hohem Niveau und wird den Liedern der Autoren gerecht!)
und zum anderen an der einheitlichen Grundstimmung der CD (vielen
Kompilationen, somit auch Tributes,
fehlt diese einheitliche Grundstimmung, die für mich für
ein gutes Album wichtig ist!).
"Way To Blue" basiert auf zwei Konzerten in London und
Melbourne, deren Besetzung fast identisch war. Wichtige Mitwirkende,
die neben Nick Drake und seinen Liedern für die "aus
einem Guss"-Wirkung sorgen, sind Produzent Joe Boyd,
der ja schon die ersten beiden Nick Drake-Alben produziert hatte
("Five Leaves Left"
und "Bryter Later"),
und Danny Thompson, der dort schon seinen wunderbaren Kontrabass
zum klingen brachte. Viele Interpretationen sind so nahe am Original
wie nie zuvor, was zum einen an der Gitarrenarbeit von Neil
MacColl , aber auch an der Verwendung der alten Original-Orchesterarrrangements
von Robert Kirby und Harry Robinson liegt, die deshalb
möglicherweise zum ersten Mal live zu hören waren. Andere
Lieder werden dagegen völlig neu interpretiert: z.B. das instrumentale
Duett von Danny Thompson und Zoe Rahman, der englischen
Pianisten mit Wurzeln in Bangladesh bei "One Of These Things
First", die intensive Robyn Hitchcock-Version
von "Parasite", Scott Matthews "Place To Be"
oder "Black Eyed Dog" von Lisa Hannigan. Für
die Band-Arrangements war die wunderbare Kate St. John zuständig,
die ansonsten mit ihrer Oboe und dem Akkordeon ein paar sehr schöne
Akzente setzt.
(30.05.2013)
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"Way To Blue: The Songs Of Nick Drake" ist ein tolles 'Tribute To Nick Drake'-Album, live aufgenommen in London (als BBC Live Session) in The Barbican im Januar 2010 und in Melbourne im Elisabeth Murdoch Hall / Recital Centre im November 2011.
Die fnfzehn Songs wurden von Joe Boyd, dem legendren Nick Drake-Produzenten von "Five Leaves Left" (1969) und "Bryter Layter" (1970), produziert. Feat. Teddy Thompson, Vashti Bunyan, Green Gartside, Robyn Hitchcock, Lisa Hannigan, Scott Matthews, Krystle Warren, Danny Thompson u. v.a., arrangiert wurden die Songs von Robert Kirby und Kate St. John
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auch gut ...
Arbouretum: "Coming Out Of The Fog" (Thrill Jockey, Jan. 2013) |
So weit ich weiß ist das bereits das fünfte Album der Band
um Sänger/Gitarrist David Heumann mit ihrer Fusion aus
Folk und Doom-Metal. Bei letzterem Begriff bin ich aufgrund meiner
fehlenden Metall-Kompetenz nicht sicher. Mir gefällt die Band
nach wie vor ganz gut (ich kenne sie seit Album #3, "Song
Of The Pearl"), das wird aber sicherlich nie meine Lieblinxmucke
werden. Ihr wisst schon: etwas zuviel Black-Sabbath-Doom
und etwas zu wenig Richard-Thompson-Twang im Gitarrensound.
Was mir außerdem schon seit Album #4 ("The
Gathering") aufgefallen ist: statt einem zweiten Gitarristen
beschäftigt die Band mit Matthew Pierce einen Keyboarder,
den man aber auch auf dem neuen Album wieder kaum hören kann.
Es ist schon sehr witzig, wenn ich mich jetzt selber sagen höre:
"macht doch mal den Keyboarder lauter!".
(10.02.2013)
Konzerthighlight: Steinbruch, Duisburg,
20.04.2012: Fast vergessen hatte ich den Auftritt der Band bei uns
am Niederrhein im letzten Jahr. Das war ziemlich gut, aber leider
müsste ich für ein Konzert für die anstehende 2013er-Tournee
wohl etwas weiter fahren. Schau'n wir mal ...
(17.02.2013)
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"Coming Out Of The Fog" ist das fnfte Album der Band aus Baltimore um Bandleader Dave Heumann, der einst mit Bonnie Prince Billy in Anomoanon gemeinsame Sache machte. Unbeirrt von aktuellen Rock-Trends geht es ihnen um poetische Texte und langsamen, kontinuierlichen Aufbau, nicht um die schnelle Befriedigung. Arbouretums Musik steht im krassen Gegensatz zu einer Kultur, in der es mehr um Video-und Track Placement als um Kritik und Diskurs geht.
Dieses Album ist das fokussierteste und am besten aufgenommene Album bis dato. Heumanns Gesang ragt ber seine Gitarrensoli und Corey Allenders knackige Basslines. Alle Songs bleiben unter der 7 Minuten-Grenze. Heumann, Allender, Brian Carey (Schlagzeug) und Matthew Pierce (Keyboard, Synthesizer, Schlagzeug), machen stilistisch da weiter, wo die prgenden Platten "The Gathering" und "Song Of The Pearl" aufgehrt haben: bei den schleppenden, coolen Balladen, den "fuzzed-out burners" und der Heavyness, die den der Band eigenen Sound definieren.
It is a well-worn joke in rock circles, "they are big in Japan." Rather than spending their time searching for fame, Baltimores Arbouretum has instead concentrated on honing their craft. It just so happens that the muse that guides them is completely outside of current rock trends. Like Richard Thompsons work from the mid-70s, the bands poetic lyrics and slow, heavy build are not stuff of the quick fix. Their music stands in stark contrast to a culture that is more about video and track placement than criticism and discourse. As such, it should come as no surprise that they have found success in the United Kingdom, Thompsons birthplace. Arbouretum has been praised in Mojo 4 star reviews that end with phrases like It just does not get much better, a Guardian piece proclaiming that they are One of the most distinctive voices around and an Uncut 4 star review calling the music Dense, thrilling and literate.
Coming out of the Fog continues Arbouretums journey as their most focused and best-recorded album to date. Dave Heumanns vocals soar atop his guitar solos and Corey Allenders crunchy bass lines. Arbouretum have reigned in some of their maximalist tendencies, with every song coming in under 7 minutes. Heumann, Allender, Brian Carey (drums), and Matthew Pierce (keyboard, synthesizer, percussion), continue to mine the same breadth of styles made familiar on The Gathering and Song of the Pearl, notably the languid ballads, fuzzed-out burners, and heavier songs that have defined the groups unique doom laden folk-rock sound.
Throughout Coming Out of the Fog, Heumanns vocals take on a meditative quality, melodies unraveling effortlessly over Careys steady grooves. Syncopated rhythms come to the fore on The Promise, building tension, and leading to a climax of synth swells and chromatic guitar lines. Elsewhere, on Oceans Dont Sing, guest musician Dave Hadleys plaintive pedal-steel guitar lays a bed for some of Heumanns most impassioned singing set to tape. Spending time on pre-production allowed for a more detailed approach to recording. Careys drums were tuned specifically for almost every track on the album, and tape was used to achieve the warmth only found in analog.
When taken as a whole, the lyrical theme of an individuals relationships and struggles with forces larger than ones self emerges. In The Long Night, a protagonist is faced with a metaphysical blackness, a dark night of the soul. Renouncer was inspired by Colin Dickeys book The Afterlives of the Saints. It references the story of Saint Simeon, who traveled into the Syrian Desert and lived perched on a column for 36 years, living a life of death in an attempt to become closer to God. Bolstered by Heumanns naturalistic imagery, Oceans Dont Sing reflects on humanitys powerlessness in the face of times steady passing. An exception to much of the records darkness, the title track is calming and reassuring, carried by Pierces affecting, sparse piano lines. Coming Out of the Fog is a well-crafted thing of beauty, an album that reveals itself more with every listen and whose lyrics take the listener out of themselves.
(thrilljockey. com)
Die Doom-Folk-Stoner-Rocker aus Baltimore finden Gefallen an Zgelung und liefern ein Album ab, das sich gut fr den Einstieg in ihre Welt eignet.
(musikexpress, Februar 2013)
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"Adam Green & Binki Shapiro" (Rounder, Jan. 2013) |
Diese CD mit wunderschönen Duetten im Stil der späten 60er
kam zwar schon im Januar heraus, aber ich bin erst kürzlich darauf
gestossen, als ich mir mal wieder die tolle Platte von Binkis Band
Little Joy angehört und
überlegt habe, was sie denn sonst noch so gemacht hat. Adam
Green ist zwar bekannter als seine Duettpartnerin, hatte mich
aber nie sehr interessiert. Zusammen klingen Adam und Binki aber ganz
vorzüglich.
(14.12.2013)
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Mit 10 Songs und nur einer knappen halben Stunde Laufzeit ein eher kurzes Vergngen, aber: Ein Vergngen. Mit der eigensinnigen Cohen-Chansonette Binki Shapiro hat der dickkpfige, gern bertreibende, stets zum Wohlklang strebende ehemalige Neo-Folk-Ikonist Green seine kongeniale Geistesschwester gefunden, und gemeinsam tanzen sie eine luftig-leichte Traum-Chaussee entlang, die sie in den Harmonie-Himmel trgt. Definitiv rckwrtsgewandt drehen sich die musikalischen Ideen des delikaten Duos vorwiegend um Themen der blumigen 60er, gebettet in ein flirrend buntes Klang-Kaleidoskop aus vielerlei akustischem und elektrischem Saiten- und Tastenklang, das sich gleichermassen aus Country-, Pop-, Folk- und Chanson-Elementen speist, lassen die beiden Pop-Protagonisten ihre beiden Stimmen sich umgarnen, und treffen sich dabei in der Mitte zwischen Gainsbourg/Birkin und Hazelwood/Sinatra. Mit leichtem Hall und reich-bunten Arrangements verneigt man sich auch produktionstechnisch vor den 60ern, vereint nebenbei bunte Synthie-Spielereien mit twangenden Gitarren, Cembalo und Hammond-Orgel, und suselt sanft-melancholische Melodien, die die Seele salben.
(cpa, Glitterhouse)
Since his start with Moldy Peaches, Adam Green has taken the long road to respectability, slowly moving from out of tune anti-folkie to recording this thoroughly adult-oriented album for the august folk label Rounder. Here he teams with Binki Shapiro (former vocalist for Little Joy) on an album of duets that hit the sweet spot between the off-kilter weirdness of Nancy Sinatra's work with Lee Hazlewood and the sexy swagger of Serge Gainsbourg's duets with his pick of ladies. Green and Shapiro's voices blend like a nostalgic dream -- hers smooth as silky stockings, his as rumbling and dry as a desert wind --- as they sing songs of broken hearts, messed up dreams, and sticky situations. The songs are bereft of any of the humor Green usually brings to his work; instead he and Shapiro sound deadly serious and thoroughly disillusioned with love. Despite the gloomy nature of the words, the melodies are always super catchy and the duo, along with producer Noah Georgeson, wrap the songs in warm arrangements that are built around a very '60s-influenced folk-rock sound, but expand into some gently orchestral territory at times. The songs would have worked fine as acoustic duets, but the care and feeding they give them really helps the record stick. So do the great vocal performances from Shapiro (especially on the doo wop-inspired ballad "Casanova"), the bouncy pop songs that sound like they could have been radio hits in 1968 ("Just to Make Me Feel Good," "I Never Found Out"), and the overall sense of satisfaction that comes from hearing the result of two writers at the height of their craft telling it like it is about love and life. Hopefully, Green and Shapiro realize the creative gold theyve struck here and make this more than just a one-off project. Even if they quit after this, the album will stand as one of the best duet records of the era.
(by Tim Sendra, All Music Guide)
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I Am Kloot: "Let It All In" (Play It Again Sam/Shepherd Moon, Jan. 2013) |
Völlig unspektakuär kommt das neue Album des Trios aus Manchester
um den Sänger und Songschreiber John Bramwell daher, aber
schnell ist klar, dass die drei mal wieder ein richtig gutes Album
hinbekommen haben. Vielleicht sogar eines ihrer bislang besten? Wir
werden sehen ...
(26.01.2013)
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Die beste Band Manchesters mit einem brillanten neuen Album!
Nachdem I Am Kloot einen ziemlichen Anlauf genommen haben, bevor sie auch in Deutschland von vielen mit ihrem letzten Album "Sky At Night" entdeckt wurden, legt das Trio aus Manchester nun wieder ein traumhaftes neues Album vor, das abermals von Guy Garvey (Elbow) produziert wurde. Die zehn Songs auf "Let It All In" knpfen nahtlos an den fr den Mercury Music Prize nominierten Vorgnger an und zementieren den Ausnahmestatus, den diese Band inne hat. I Am Kloot sind nicht eine dieser halbgaren UK Indie Bands - I Am Kloot sind wie ein guter Whiskey, der erst mit dem Alter das volle Aroma entfaltet. So verwundert es auch nicht, dass Pete Doherty I Am Kloots John Bramwell fr den besten (wenn auch meist unterschtztesten) Songwriter des Vereinigten Knigreich hlt. Gnsehautplatte!
13er. Beim letzten Album schrieb ich von ihrer intelligenten melodisch so reizvollen Art, Pop individuell und hochwertig zu gestalten, ohne Rcksicht auf Zeitgeist das ist immer noch so. Welch exquisites Songwriting! Aber die Arrangements haben sie wieder reduziert, die Stcke basieren auf Gitarren (z.T. incl. akustischer), hier und da kommen Orgel/Keyboards, Piano, Akkordeon, Blser oder Streicher hinzu, das Klangbild ist klar, transparent und direkt, die Stimme unangestrengt emotional, ausgesprochen angenehm eine runde organische Sache von unaufdringlicher Klasse und Tiefe! Edel-Pop im besten Sinne, einige Folkeinflsse, mal kurz jazzig-bluesig, gern relaxt (schwingend/federnd), dann wieder kontrastreich und uerst eindringlich/intensiv, schwelgerisch/melodramatisch oder wunderbar atmosphrisch. Melancholisch sowieso. Und das tolle These Days Are Mine klingt hypnotisch spannungsvoll, sehr eigen. Vergleiche sind schwierig, dennoch ein paar punktuelle Assoziationen: Beatles (2x), Steely Dan, beste Nits, Mike Scott, Don McLean. Dicker Tip!
(dvd, Glitterhouse)
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Widowspeak: "Almanac" (Captured Tracks, Jan. 2013) |
Ein Duo aus New York, bestehend aus Sängerin/Gitarristin Molly
Hamilton und Multiinstrumentalist Robert Earl Thomas mit
dem zweiten Album. Aufmerksam geworden bin ich ganz altmodisch im
Plattenladen (!) durch das schöne Cover im 70er-Stil, mitgenommen
habe ich diese Platte von meinem letzten Köln-Ausflug aber selbstverwerflich
wegen der Musik. Die Sängerin erinnert stimmlich etwas an Hope
Sandoval von Mazzy Star, ohne
diese aber zu kopieren. Die Musik auf "Almanac" ist aber
deutlich rockiger als bei Mazzy Star.
Ein Kritiker schreibt irgendwo was von "Fleetwood
Mac in der Stevie Nicks-Phase": nicht dass ich was
gegen Fleetwood Mac habe, das ist guter Mainstreamrock, aber
mir wollen solche Assoziationen nicht kommen. Auf jeden Fall klingt
Gitarrist Robert Earl Thomas für meine Ohren nicht nach
Lindsey Bucklingham. Allerdings bin ich da auch kein Fachmann.
Der Vergleich spielt aber letztendlich auch keine Rolle, denn "Almanac"
ist für sich gesehen und gehört ein gutes Album. Auf Vinyl
sogar im Klappcover (heutzutage leider selten geworden!) und mit MP3-Gutschein
(heutzutage zum Glück immer öfter anzutreffen!) erhältlich.
Zweiter Hördurchgang: die Fleetwood Mac-Vergleiche sind
vielleicht doch nicht so ganz abwegig. Einigen wir uns also folgendermaßen:
"Mazzy Star meets Fleetwood
Mac", in einer hübschen Indie-Verpackung und mit
gutem und eigenständigen Songwriting.
(30.01.2013)
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Widowspeak ist eine amerikanische Band bestehend aus Molly Hamilton und Robert Earl Thomas, die bekannt ist fr ihre trumerische, Western-angehauchte Version des Rock'n'Roll. Ihr selbstbetiteltes Debt wurde fr seine andchtige Weite gelobt, fr die eindringliche Stimme von Hamilton und die Gitarrenlinien von Thomas, die in ihrer Dsternis an Morricone erinnerten.
Auf ihrem zweiten Album "Almanac" erforscht das Duo die tieferen Arrangements und neues Soundterritorium, von Rhythmen aus der Sahara bis zu Melodien, die von den Appalachen inspiriert wurden, die allesamt mit einer stoischen Selbstbeherrschung vorgebracht werden. Benannt nach den jhrlichen Sammelbnden, die Landwirtschaftsweisheiten, Wetterdiagramme und astronomische Phnomene zusammenstellen, verfolgt "Almanac" exakt auf diese Art und Weise das Leben und den Tod der Jahreszeiten, Jugend, Liebe und das Zyklische in allen Dingen.
Das Album wurde von Kevin McMahon (Swans, Real Estate) in einer hundert Jahre alten Scheune im Tal des Hudson River aufgenommen. In der Produktion mit McMahon weitete Thomas die Demos der Band aus und erschuf Schichten von Gitarre, Piano, Orgel und Harmonium.
Instead of trying to re-create previous highs like "Harsh Realm," Widowspeak take the spooky allure of their debut album in a more traditional direction on Almanac. With a fuller, more polished sound courtesy of producer Kevin McMahon, Molly Hamilton and Robert Earl Thomas go beyond the Hope Sandoval and Mazzy Star influences of Widowspeak and instead draw inspiration from one of rock's original dark princesses, Stevie Nicks. There's a strong Fleetwood Mac influence throughout, whether it's the soft drama of "Dyed in the Wool," a song whose gauzy prettiness evokes Nicks' chiffon getups, or the steely guitar licks on "The Dark Age." The band embraces its classic rock leanings most winningly on "Ballad of the Golden Hour," a lament about the fleetingness of everything that finds Hamilton's whispers at their most urgent, a feeling echoed in the song's surprising, arena-size coda. Later, on "Sore Eyes," Hamilton sings "ashes to ashes to ashes," and while it's not entirely clear whether she dreads or accepts the end of things, she makes it sound entrancing. From its dreamy '70s-tinged album artwork on down, a smoky haze drifts over most of Almanac, particularly on "Thick as Thieves," which plays like a cross between an ancient sea shanty and West Coast hippie jazz. This misty quality serves most of the album well, particularly on "Storm King," which expands on the spare beauty of Widowspeak, and the nostalgic pop of "Spirit Is Willing." However, when Hamilton and Thomas venture into the mantra-rock of "Locusts" or the strutting "Devil Knows," it's hard not to want more bite from their sound. Still, Almanac proves that Widowspeak can embrace more traditional sounds without feeling stuffy, as well as make music that's much more eclectic than might have been expected.
(by Heather Phares, All Music Guide)
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Nick Cave & The Bad Seeds: "Push The Sky Away" (Bad Seed, Feb. 2013) |
In den letzten 10 Jahren habe ich mich kaum mit Nick Cave
beschäftigt. Obwohl mich der Mann mal wirklich begeistert hatte
(mein Einstieg in den Cave'schen Kosmos war das '88er-Meisterwerk
"Tender Prey"),
war spätestens mit dem angeblichen schwachen "Nocturama"
von 2003 und dem angeblich wieder genialen 2004er Doppelpack (die
Titel der beiden CDs fallen mir gerade nicht ein) meine Aufmerksamkeit
erloschen. Ein Freund hat dann vor ein paar Jahren noch erfolglos
versucht, mich für den Garagenrock von Grinderman zu
interessieren.
Wieso Cave jetzt wieder auf meinem Radar aufgetaucht ist - das kann
ich gar nicht so genau sagen. Vielleicht waren es ganz profan die
guten Kritiken? Aber die haben ja eigentlich (fast) alle Cave-Alben
bekommen. Auch die von mir ausgelassenen Werke, auch die beiden
Grinderman-CDs. Na ja - ich habe einfach mal online reingehört
- und die alte Begeisterung ist sofort zurückgekehrt!
(23.02.2013)
Nick Cave & The Bad Seeds in 2013 - eine Rückkehr mit
einem gutem Album? Ja. Ein Meisterwerk? Eher nicht. Die Platte ist
wirklich nicht schlecht - und gefällt mir sogar wirklich gut
und ist auch eine klangliche Wohltat nach Grinderman. Aber
keinesfalls mein Album des Jahres (so wie im Rolling Stone). Ich
werde nicht recht warm mit "Push The Sky Away", bzw. finde
viele andere Platten in 2013 einfach viel besser. Ausserdem gefallen
mir Caves Klassiker aus den frühen 80ern bis frühen 90ern,
vor allem "Tender Prey"
und "The Good Son", nach wie vor besser.
(24.12.2014)
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Nick Cave & the Bad Seeds release their fifteenth studio album
"Well, if I were to use that threadbare metaphor of albums being like children, then Push The Sky Away is the ghost-baby in the incubator and Warren?s loops are its tiny, trembling heart-beat." (Nick Cave)
At the heart of Push the Sky Away is a naturalism and warmth that makes it the most subtly beautiful of all the Bad Seeds albums. The contemporary settings of myths, and the cultural references that have time-stamped Nick?s songs of the twenty-first century mist lightly through details drawn from the life he observed around his seaside home, through the tall windows on the album?s mysterious and ambiguous cover.
The songs on this album took form in a modest notebook with shellac covers over the course of almost a year. The notebook is a treasured analogue artefact but the internet is equally important to Nick: Googling curiosities, being entranced by exotic Wikipedia entries "whether they're true or not". These songs convey how on the internet profoundly significant events, momentary fads and mystically-tinged absurdities sit side-by-side and question how we might recognise and assign weight to what?s genuinely important.
Push the Sky Away was produced by Nick Launay and recorded at La Fabrique, a recording studio based in a 19th Century mansion in the South of France, where the walls of the main studio are lined with an immense collection of classical vinyl.
"I enter the studio with a handful of ideas, unformed and pupal; it?s the Bad Seeds that transform them into things of wonder. Ask anyone who has seen them at work. They are unlike any other band on earth for pure, instinctive inventiveness." (Nick Cave)
On this album it?s not always apparent what instruments the band is playing: they may be traditional musical instruments but other sounds are clearly generated by objects unrelated to musical instruments. What?s being created is a collective musical language that?s rich and complex.
Push the Sky Away has a clarity and sweet strangeness that's built upon the refusal to accept limitations, whether they be the traditional uses and sounds of musical instruments, lyric styles, or diminished spiritual horizons.
"I don't know, this record just seems new, you know, but new in an old school kind of way" Nick Cave
(nickcave. com)
Ein ruhiges, beinahe meditatives Album voller Streicherzucker, zart gezupfter Gitarren und leicht grollendem Bass, das durch Caves faszinierenden Sprechgesang einen hypnotischen Sog entwickelt.
(stereoplay, Mrz 2013)
It's been nearly five years since Nick Cave & the Bad Seeds issued the manic, intense rock cabaret that was Dig, Lazarus, Dig!!! Since then, the formation and breakup of Grinderman yielded two studio offerings, and Cave and Warren Ellis have composed a few film scores. Push the Sky Away, produced by Nick Launay, is painted with a deliberately limited sonic palette by Ellis. The album's sequencing makes it feel like a long, moody suite. While most of these songs contain simple melodies and arrangements that offer the appearance of vulnerability and tenderness, it is inside this framework that they eventually reveal their sharp fangs and malcontent. Opener -- and first single -- "We No Who U R" is reminiscent of "Your Funeral, My Trial" in its intent, but musically Ellis' sparse loops, flute, and a backing vocal chorus lend it an elegiac feel that belies the threat in the lyric. "Water's Edge," with its rumbling bassline, eerie piano, and Ellis' droning violin loops, is more overt in its sinister menace. Its protagonist, full of rage at seeing the dance of romance among the young, warns: "It's the will of love/It's the thrill of love/It's the chill of love/Comin' on." "We Real Cool" uses that thrumming bassline too. Instantly taut, one awaits an explosion that never arrives -- musically. Here, and elsewhere on this recording, the listener is exhorted to walk an emotional tightrope between the human qualities in Cave's characters as speaking subjects and the more distasteful, disgusting traits that make them objects of repulsion. He doesn't judge. "Finishing Jubilee Street" features Ellis' electric guitar in bluesy resonance as it drones atop a strummed 12-string acoustic before layered strings begin marching toward a dramatic catharsis. "Higgs Boson Blues," the set's longest cut, uses the drum kit and electric guitars in a similarly long, formless blues that displays Cave in near rant mode; his black humor is evident inside sociological observations with Miley Cyrus and Hannah Montana as characters. "Mermaids" employs humor too; from the start nearly obscene, it moves beyond its joke and becomes both a love song and a romantic elegy about the disappearance of the place of myth in Western spiritual life. Cave's protagonist believes in them all and laments them like an abandoned lover. The title track rises from the ether, driven by guest (and former Bad Seed) Barry Adamson's bassline and Ellis' eerie organ, which takes the foreground. It's a paean of determination in the face of grievous loss. Push the Sky Away is the first Bad Seeds record without Mick Harvey; the inherent lyricism and relative lushness in his musical arrangements are missed here. Despite excellent songs, this album feels more like an extension of Cave and Ellis' cinematic work than a classic Bad Seeds record. The sonic sea change is deliberate; but historically, given their vastly musical nature, this more economical approach is jarring, though seductive.
(by Thom Jurek, All Music Guide)
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Lisa Germano: "No Elephants" (Badman, Feb. 2013) |
Alle paar Jahre gibt es ein neues, sprödes und doch bezauberndes
neue Album der amerikanischen Multiinstrumentalistin, die früher
mal ihr Geld als Geigerin bein John Mellencamp oder sogar Bob
Dylan (?) verdient hat.
(11.05.2013)
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Lisa Germano - dieser Name ist wohl unweigerlich mit dem 4AD Label in den 90ern verknpft - vom Debt -Happiness- angefangen bis hin zum Spin-Magazin Lieblingsalbum der 90er -Geek The Girl-. Doch auch als Begleitmusikerin machte sich Germano einen Namen - unter anderem spielte sie fr und mit Eels, David Bowie, Crowded House, Philip Selway (Radiohead), Indigo Girls, John Mellencamp und Giant Sand.
-No Elephants- heit Germanos neues Album. Komponiert und getextet von Lisa Germano, untersttzt von Bienen, Mobiltelefonen und diversen Tiergeruschen; Candiloro hat Drumloops entwickelt, Sebastian Steinberg den Akustikbass gezupft. Die Multiinstumentalistin Germano spielt auf ihren eigenen Alben den Groteil der Instrumente allesamt selbst und schafft es so, den Hrer noch mehr in ihren Bann zu ziehen - wie in einem Grimmschen Mrchen ist unter der Oberflche der Geschichte oftmals eine tiefere Bedeutung versteckt.
-No Elephants- zu hren, verlangt dem Hrer einiges ab, ist aber ebenso wie ein Buch von Beginn an zu lesen. Aber wer sich drauf einlsst wird belohnt werden. Das verspricht Lisa Germano: "Ich kann eine Platte einfach nicht anders angehen, umsetzen und dann verffentlichen als so, wie ich es mit dem neunten Album in Folge tue ..."
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Tim Neuhaus & The Cabinet: "Now" (Grand Hotel van Cleef, Feb. 2013) |
Vor zwei Jahren erschien "The
Cabinet", das Solodebüt des ehemaligen Tournee-Schlagzeugers
der Fanta 4 und anderer deutscher Schwergewichte der Popmusik,
das mir so gut gefallen hatte, dass ich es zu meiner Numero 3 in den
Jahresscharts 2011 erkoren hatte. Vor
einigen Monaten unterstützte Tim noch seinen Düsseldorfer
Kollegen Stefan Honig bei dessen
Debüt, jetzt liegt sein zweites Album mit dem Titel "Now"
vor und es gibt sogar eine feste Band mit dem naheliegenden Namen
"The Cabinet". Der erste Höreindruck: für meinen
Geschmack zu wenig akustische Instrumentierung und zuviel Elektronik,
aber immer perfekt und nie überproduziert. Da muss wohl ein zweiter
Höreindruck her ...
(15.04.2013)
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Das war knapp: Kurz nach Fertigstellung der Aufnahmen zu seinem Album "Now" setzte eine Muskelentzndung die Stimmbnder unseres Protagonisten matt. Der Snger hatte seine Stimme verloren, doch, um das Happy End vorwegzunehmen: Tim Neuhaus hat seine Stimme wieder und singt und klingt so schn wie eh und je.
2011 kam Neuhaus wie aus dem Nichts mit dem Song "As Life Found You". Es folgt ein Video mit Spielfilmregisseur Dietrich Brggemann, eine Einladung zu "Inas Nacht" und ein Duett mit der Gastgeberin Ina Mller, das zu einer gemeinsamen Neuaufnahme des Songs fhrte. Zwei Jahre spter erscheint das zweite Album des rothaarigen Sngers und seiner Band The Cabinet.
Eine knapp 50-mintige Werkschau, die zeigt, wie schn und schlau und doppelbdig Popmusik sein kann. Zu den schon bekannten Zutaten (angenehm international-skandinavische Vibes, Harmoniegesnge, einzigartiges Gitarrenspiel) mischen sich auf "Now" erstmals auch elektronische Elemente in den Sound, wie etwa auf der ersten Single "Now" oder auf dem wundervoll an Phoenix erinnernden "Crashing Through Roofs".
Anmutige, feine Lieder vom kaum bekannten Singer / Songwriter." (Rolling Stone, April 2013)
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Richard Thompson: "Electric" (Proper, Feb. 2013) |
"Wir haben es in unglaublich kurzer Zeit aufgenommen. Aber
es hört sich toll an. Es stellte sich als überraschend
funky heraus, wir haben wohl ein neues Genre kreiert: Folk-Funk.
Es ist ziemlich flott und schmissig, irgendwo zwischen Judy Collins
und Bootsy Collins."
Ich brauche eigentlich nicht mehr viel sagen zur neuen Platte meines
alten Helden. Nur soviel: das obige Zitat vom Meister höchstpersönlich
hat mit seinem Collins-Namechecking die Messlatte für Insider-Wortwitz
in Verbindung mit Tiefstapelei in bisher unerreichte Höhen
katapultiert - und vor allem zu einem heftigen Lachanfall bei mir
geführt. Mehr zur Platte, wenn ich sie öfter gehört
habe, aber hier doch noch ein kleiner Scherz meinerseits: das Cover
ist dieses mal nicht so schlimm geworden wie sonst.
Zwar bunt, aber nicht all zu sehr. Mutige
mögen trotzdem meine Galerie "Ugly
Cover" mit den schlimmsten Thompson-Plattenhüllen
geniessen.
(24.02.2013)
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Richard Thompson hat fr die Aufnahmen zu seinem neuen Album "Electric" Buddy Miller (Robert Plant Band Of Joy, Solomon Burke, Emmylou Harris, Patty Griffin) als Produzenten gewinnen knnen. Das Album wurde in Millers Studio in Nashville aufgenommen. Untersttzung erhielt er erneut vom Schlagzeuger Michael Jerome und vom Bassisten Taras Prodaniuk, die auch schon Teil der Band waren, die den Vorgnger "Dream Attic" (2010) eingespielt hat und mit ihm auf Tour war.
Zu den Gsten auf "Electric" gehrt Alison Krauss, die bei dem Song "The Snow Goose" dabei ist, whrend die englische Singer / Songwriterin Siobhan Maher Kennedy (ex-River City People und jetzt in Nashville wohnhaft) auf mehreren Songs singt. Auch der groartige Fiddler Stuart Duncan, einer der fhrenden Bluegrass Musiker Amerikas, spielt auf dem Album. Er ist sicherlich vielen Fans durch seine Zusammenarbeit mit Robert Plant, Alison Krauss und Elvis Costello bekannt.
Richard Thompson selbst kommentierte sein neues Werk: "Wir haben es in unglaublich kurzer Zeit aufgenommen. Aber es hrt sich toll an. Es stellte sich als berraschend funky heraus, wir haben wohl ein neues Genre kreiert: Folk-Funk. Es ist ziemlich flott und schmissig, irgendwo zwischen Judy Collins und Bootsy Collins."
The title is artless and blunt but it gets the job done: it makes it clear that after a decade or so of concentrating on his acoustic guitar, Richard Thompson has returned to his electric. Not that Electric is entirely recorded on a Stratocaster -- he plucks away at an acoustic for "The Snow Goose" and there are other songs where the Strat is tucked away in its case -- but Electric crackles with an amplified energy, even when the instrumentation is decidedly quieter. Much of this is due to Thompson's decision to record the album at Buddy Miller's intimate home studio in Nashville, as Miller favors a speedy solution to recording, favoring vibe over perfection. As such, there's atmosphere and air to spare on Electric -- it's music that breathes, never feeling suffocated -- and there's plenty of room for Thompson to spin out spiraling guitar leads, but the focus isn't on his peerless playing or even his sharply crafted songwriting, which is once again finely observed and richly detailed. No, the distinguishing character of Electric is its feel, how Miller creates a wide-open space for Thompson, a vista that showcases his crackling musicianship and sharp songs. And Thompson has yet another strong set of songs here, highlighted by the big-footed stomp of "Stony Ground," the lacerating wit of "Sally B," the sardonic resignation of "Good Things Happen to Bad People," and the gentle lilt on "Salford Sunday." As good as the songs are, the distinguishing characteristic of Electric is its atmosphere, how the music jumps and breathes, how Miller has given Thompson his liveliest album in years and, on just sheer sonic terms, his best in a while, too.
(by Stephen Thomas Erlewine, All Music Guide)
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Caetano Veloso: "Abraçaço" (Universal, 2012 * Feb. 2013) |
Der Meister der brasilianischen Musik hat es mit über 70 Lenzen
nicht mehr nötig, Erwartungen der Kundschaft zu erfüllen
(hatte er das je?). Auf "Abraçaço" wird sogar
richtig gerockt, nicht mit fetten Gitarrenwänden wie bei Hardrockern,
sondern eher mit frickeligen Sachen wie bei Indie-Rockern. Verantwortlich
dafür ist die junge (?) brasilianische Band Bandacê.
Meist hört man nur, fast schon spartanisch, die 4 Instrumente
der Beiteiligten (E-Gitarre, Bass, Schlagzeug und gelegentliche Keyboards
der drei "Jungspunde" und Caetanos Akustikgitarre). Selten
klingt's nach gewohntem Bossa Nova. (Und trotzdem?) Sehr gut.
(16.04.2013)
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Schon auf zwei vorangegangenen Alben hat Brasiliens Singer-Songwriter- Legende, zur berraschung aller Puristen, hervorragend mit der jungen Rockgruppe BandaCe harmoniert. Auf Abracaco setzen die vier Musiker jetzt ihre mal nostalgisch-melodische, mal Indie-rockige Mischung aus Samba, Bossa Nova, Funk und Rock fort. Gleich in der ersten Nummer mit dem doppeldeutigen Titel A Bossa Nova e foda (was sowohl fr Die Bossa Nova ist Scheie als auch Die Bossa Nova ist spitze stehen kann) stellt Caetano klar, dass brasilianische Musik nicht immer sanft und relaxed sein muss. In dem Song vergleicht er Bossa-Erfinder Joao Gilberto khn mit brasilianischen Martial-Arts-Kmpfern. Ich mchte nicht das Klischee bedienen, dass die Bossa Nova immer etwas Ses und Weiches ist, verrt Caetano. Zum Beweis seiner These hre man Abracaco, staune und geniee Velosos neue intelligent-sperrige Brasil-Perlen!
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"Don't Make Promises: The Songs Of Tim Hardin" (Full Time Hobby, Feb. 2013) |
Vor fast 10 Jahren gab es beim Londoner Label Full Time Hobby
schon die Vorbeugung vor dem anderen großen Tim und dessen Sohn:
und genauso wie "Dream
Brother: The Songs Of Tim + Jeff Buckey" ist auch "Don't
Make Promises" sehr schön geworden, was vor allem an den
beteiligten Künstlern liegt, die alle gute Arbeit abliefern (u.a.
Alela Diane, Mark
Lanegan, die Smoke Fairies
und Will Sheff von Okkervil
River). Einzige Frage, die sich für mich stellt: warum hat
die Verbeugung vor Tim Hardin
so lange gedauert? Die große Zeit der Tribute-Sampler (wenn
es denn so etwas je gegeben hat!) ist doch längst vorbei. Also
geht's wohl weniger um's Geldverdienen, sondern es ist eine echte
Herzensangelegenheit von Label und Musikern.
(02.03.2013)
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Tim Hardin gehrt zu den tragischen Musiklegenden der Popgeschichte. Er durchlebte eine langjhrige Rauschgiftabhngigkeit, die ihn oft im Wege stand. Und obwohl er viele geniale Songs wie "If I Were A Carpenter", "Red Balloon", "Misty Roses" oder "Reason To Believe" abgeliefert hat, wurde er nie vom Popmusik-Establishment als Star anerkannt. Dennoch ist sein Debtalbum von 1966 ein Meilenstein der modernen Popmusik. Hier verbinden sich Blues, Folk, Country und Soul.
Vor allem in den spten 1960er Jahren verffentlichte er eine beeindruckende Anzahl an Arbeiten in den Stilrichtungen Blues, Jazz und Folk, ohne jemals bei der breiten Masse groen Erfolg zu haben. Viele seiner Songs, oft langsam und sehr gefhlvoll, wurden spter jedoch von zahlreichen Stars wie Rod Stewart, Wilson Phillips, Cher, Lobo, Johnny Cash, Ian & Sylvia, Bobby Darin, Glen Campbell, Joan Baez, Bobby Darin, Robert Plant, Small Faces, Paul Weller, Schott Walker u. a. gecovert.
Mit seinem Vermchtnis beschftigt sich auf dieser Full Time Hobby Tribut-Compilation eine neue Generation von Musikern, dazu gehren u. a. Mark Lanegan, Diagrams, Alela Diane, Okkervil River, The Magnetic North u. a.
Schon verblffend, zu welcher Form sich fast alle aufrafften!"
(Stereo, Mrz 2013)
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Billy Bragg: "Tooth & Nail " (Cooking Vinyl, März 2013) |
Ich hab mir seit längerem mal wieder ein Billy Bragg-Album
gegönnt, den ich zwar immer schon mochte, aber nicht immer hören
konnte. Das neue Werk entstand innerhalb weniger Tage im Heimstudio
von Joe Henry mit dessen Stammbelegschaft (Drummer Jay Bellerose,
Bassist David Piltch, Steeler Greg Leisz und Keyboarder
Patrick Warren), hat schöne Songs und Billy nur mit Akustik-Klampfe
(früher war er berühmt und berüchtigt für seine
Sologigs mit der Elektrischen!). Unspektakulär, aber sehr schön.
(08.04.2013)
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Groartig gelungenes, rundes, reifes Balladenwerk des britischen Barden, eingespielt mit einem ehrfruchtgebietenden Quintett, einfhlsam naturnah produziert von Joe Henry. Einem Dutzend bleibender Balladen zwischen akustischem Folk-Feinwerk, karg-knarzendem Country, saftigem Roots- und sattem Heartland Rock hat der sanft-sonore Snger in wenigen Tagen in Henrys kalifornischem Studio gelassen-lssiges Leben eingehaucht, umringt und untersttzt von Jay Bellerose (Schlagwerk), David Piltch (E- und Kontra-Bass), Patrick Warren (Piano, Pump-Organ, Keyboards) und Greg Leisz (akustische & elektrische Gitarren, Mandoline & Mandola, Lap & Pedal Steel), die allein schon dieses reife Roots-Werk zu einem bleibenden Ereignis machen. Aber es ist die Seele dieses Albums, die zeitlos werten Songs um Bindungen und Trennungen, Abschied, Liebe und Schmerz, die es einzig werden lsst. Scheinbar mhelos reiht der Mann mit fast schon Lee Hazlewoodschem Charme eine Song-Perle an die andere, erfllt bewegende Melodien mit Wrme und Herz, knpft musikalisch an seine Mermaid Avenue-Americana-Erfahrungen an, und lsst ein zeitlos wertes Balladen-Werk entstehen, das einen ebenso tiefen wie bleibenden Eindruck hinterlsst. Dem Freund des wahren, werten Songs mit Nachdruck ans Herz gelegt.
(Glitterhouse)
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Crime & The City Solution: "American Twilight" (Mute, März 2013) |
Nach mehr als 20 Jahren hat der inzwischen in Chicago ansässige
australische Sänger Simon Bonney ein neues Album mit seiner
alten Band gemacht. Besser gesagt: nach der Zeit in Australien Ende
der 70er, den frühen 80ern in London (u.a. mit Mick Harvey
und Rowand S. Howard von der Birthday Party und
Epic Soundtracks von den Swell Maps) und den späten
80ern in Berlin (u.a. mit Mick Harvey, Bronwyn Adams
und Alexander Hacke von den Einstürzenden
Neubauten) hat Simon Bonney eine (fast) neue Besetzung
um sich versammelt, zu der neben den alten Kollegen Adams und
Hacke nun auch Ex-Dirty Three-Drummer Jim White
und Ex-16 Horsepower Sänger/Gitarrist Eugene Edwards
gehören.
Die Band stand zwar immer ein wenig im Schatten bzw. in Konkurrenz
zu Nick Cave und seinen Bad Seeds, was sicherlich
an der gemeinsamen Heimat Australien, dem gemeinsamen "Exil"
Berlin und der teilweise gemeinsamen Besetzung lag (Mick Harvey
spielte in beiden Bands, Rowland S. Howard und Harvey
waren zuvor mit Cave bei der Birthday Party),
aber irgendwie freue ich mich über dieses "Comeback"
mehr als über das von Nick Cave. Im Grunde
ist das aber total unwichtig. Schließlich ist das hier kein
Wettrennen, sondern es gibt viel gute & frische Musik von alten
Helden, die es immer noch drauf haben.
(24.03.2013)
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Die jngste Inkarnation von Crime & The City Solution besteht aus den Mitgliedern der klassischen "Berlin-ra-Band" Simon Bonney (vox.), Bronwyn Adams (Violine) und Alexander Hacke (Gitarre), sowie der bildenden Knstlerin Danielle de Picciotto, Jim White (Schlagzeug - Ex-Dirty Three, Cat Power), David Eugene Edwards (Gitarre - 16 Horsepower, Wovenhand), Troy Gregory (Bass - Witches) und Matthew Smith (Moog / Keyboards - Outrageous Cherry, Volebeats).
Ihre Strken spielt die achtkpfi ge Gruppe in den langen, getragenen Stcken wie The Colonel (Doesnt Call Anymore) oder Domina aus, wo Bonney durch die Abwechslung von laut und leise Raum bekommt, seine Texte im pathetischen Stile des spten Jim Morrison zu rezitieren. Es ist zu wnschen, dass es nicht wieder zu einer so langen Sendepause kommt. Eine Europatour ist fr Frhling/ Frhsommer angekndigt.
(Good Times, April / Mai 2013)
Irgendwie das richtige Comeback zur richtigen Zeit. Neulich noch die mehr als Appetit machende Retrospektive (An Introduction To A History Of Crime), dann die erfreuliche Meldung, dass neuerdings Glitterhouse-Held David Eugene Edwards (16 Horsepower, Woven Hand) als fester Gitarrist an Bord ist, und jetzt das erste Studioalbum der ehemaligen Australier und Berliner seit 23 Jahren, neuerdings sind sie in Chicago beheimatet. Von alten Besetzungen sind neben Mastermind Simon Bonney auch Bronwyn Adams (Violine) und Alexander Hacke (Gitarre, Ex-Einstrzende Neubauten) dabei, dazu kommen Danielle De Picciotto, Drummer Jim White (Ex-Dirty Three, Cat Power), Troy Gregory (Witches) und Matthew Smith (Volebeats). Auf den ersten neuen Songs klingt das dann auch ausgesprochen dicht und breitwandig, mit mehreren Instrumenten- und Gesangslagen bereinander geschichtet. Aber schnell schlt sich dann der brchig-postmoderne Blues heraus, wie ihn in einer parallelen Karriere ja auch Nick Cave mit den Bad Seeds inszenierte. Crime & The City Solution sind aber dreckiger, sumpfiger und expressiver. Der Vibe ist gewohnt dunkel und dramatisch, am schnsten fallen die melancholischen Balladen aus, die mich ein wenig an Nikki Sudden erinnern, der einst mit dem verstorbenen C&TCS-Gitarristen Rowland S. Howard ja ein wirklich epochales Album aufgenommen hat. Sie knnen aber auch Rumpel-Punk mit brachialem Motrhead-Bass, gar kein Problem. Comeback klar gelungen, was sind schon 23 Jahre.
(Joe Whirlypop, Glitterhouse)
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Daughter: "If You Leave" (4AD, März 2013) |
Nach zwei interessanten zehn-Zoll
EPs gibt es endlich das Vollzeit-Debüt beim englischen Kultlabel
4AD. Mehr zur Musik in Kürze - nur soviel für's Erste:
Label und Band passen gut zusammen.
(24.03.2013)
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Gegrndet wurde Daughter von Sngerin Elena Tonra und Igor Haefli 2010 whrend ihrer Zeit an der Musikhochschule. Dort trafen sie auch Remi Aguilella, der spter das Line-up komplettierte.
2011 verffentlichten sie in Eigenregie die EP "His Young Heart" und wenig spter "The Wild Youth" und in der Folge erspielten sich die drei eine groe Fanbase in England. Auch auf dem Kontinent konnten sie bereits berzeugen: Beim Hamburger Dockville-Festival spielten Daughter 2012 vor ber 5000 Zuschauern. Die im Herbst folgenden Konzerte in Hamburg und Berlin waren dann schon im Voraus ausverkauft - kein Wunder, betren Daughter das Publikum doch mit ihrer zauberhaften Musik.
Mit "If You Leave" ist der Band nun ein eindrucksvolles Debtalbum gelungen, dessen intime Atmosphre mitunter an das erste Album von The XX erinnert.
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Emmylou Harris & Rodney Crowell: "Old Yellow Moon" (Nonesuch, März 2013) |
Die Göttin der cowboyhutlosen Countrymusik (bzw.:
"Thinking Man's Queen Of Nashville"?) zusammen
mit ihren ehemaligen Gitarristen und Songlieferanten Rodney Crowell
mit einem ganz wunderbaren Album - dem ersten unter gemeinsamem Namen.
Wie zu Zeiten vom "Luxury Liner"
produziert von Brian Ahern und aufgenommen von Donivan Cowart
sind sogar viele der akten Weggefährten dabei, ohne dass das
hier eine Nostalgieveranstalung wird, z.B. Bill Payne von Little
Feat, Harmonikavirtuose Mickey Raphael aus der Willie Nelson
Band und Vince Gill. Sogar fast alle aus der legendären
Hot Band sind zu hören, die sich inzwischen (altersbedingt?)
zum größte Teil wohl aus dem Nashville-Tagesgeschäft
zurückgezogen haben: Gitarrist James Burton, Pianist Glen
D. Hardin, Bassist Emory Gordy und Drummer John Ware.
Es fehlenvon damals eigentlich nur Steeler Hank DeVito, der
aber stattdessen gleich drei der Songs geschrieben hat, und Albert
Lee.
Muß ich außerdem noch erwähnen, dass mir "Old
Yellow Moon" sehr viel besser gefällt als "All
The Roadrunning", Emmylous Zusammenarbeit mit Mark Knopfler
vor ein paar Jahren? Woran das wohl liegt ...
(02.03.2013)
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Purer Balsam für von Hektik und Wandel gebeutelte Seelen, wehmütiges Wiedertreffen alter Weggefährten, Objekt der reinen Freude für die Freunde des Guten, Wahren und Bleibenden. In Szene gesetzt vom Langzeitweggefährten Brian Ahern, der wohl ihre besten und bleibenden Alben produzierte, begibt sich die einzigartige Sängerin und Gralshüterin der amerikanischen Musik-Traditionen gemeinsam mit dem Gitarristen der ersten Hot Band-Stunden auf den klassischen Country-Pfad, begleitet von einer auserwählten Mannschaft aus gestandenen Roots-Recken und festen Freunden wie Stuart Duncan, Vince Gill und Bill Payne. Und so ahlen sich die beiden Reife und Erfahrung atmenden Stimmen - abwechselnd im Leadgesang, in gefühlvollen Duetten, in bewegenden Wechselgesängen, als harmonischer Hintergrund für den jeweils anderen - in einer abgeklärt gepflegten Melange aus allerlei Country-Spielarten, zwischen Ballade und Honky Tonk, wehmütigem Walzer und Swing, zwischen Appalachen-Folk und Swamp-Boogie-Groove, gebettet in ein perfekt gerichtetes Lager aus Fiddle, Klavier, Akkordeon, Bass, Schlagwerk und vor allem der ganzen Palette des Saitenklangs – voller Twang, Slide und Pedal Steel. Die Hommage an die reine Countrey-Kunst speist sich dabei song-seits aus neuen Originalen der Protagonisten, gewachsenen Standards und selteneren Perlen gleichermassen, wobei es diese beiden besonderen Stimmen sind, die bei aller umgebenden musikalischen Meisterschaft Songs wie Hanging Up My Heart, Invitation To The Blues, Spanish Dancer, Open Season On My Heart, Black Caffeine, Bluebird Wine, Back When We Were Beautiful, Bull Rider und Old Yellow Moon (erneut) zu Klassikern werden lassen. Keine Überraschungen, keine Neuerungen, keine Gratwanderungen – allein das, was die Vereinigung dieser beiden Namen verspricht.
(cpa, Glitterhouse)
Seit fast 40 Jahren sind sie bereits partner in music: Emmylou Harris und Rodney Crowell, der als Gitarrist und Duett-Partner neben James Burton, Glen Hardin, John Ware und Emory Gordy Jr. zur Erstbesetzung von Harris‘ legendärer Hot Band gehörte. Mit Old Yellow Moon gibt es nun endlich ein offizielles gemeinsames Album der beiden Songwriter, an dem sie zu gleichen Teilen beteiligt sind. Denn das 12 Songs starke Duett-Album Old Yellow Moon enthält gleich vier Kompositionen Crowells, der schon einen expliziten Ruf als eigenständiger Songwriter besaß, als er zur Hot Band stieß. Was lange währt, wird eben endlich gut, und so stellt Old Yellow Moon die besten Qualitäten beider Songwriter heraus, die - musikalisch gesehen - als wahres Traumpaar der Country-Duette gelten. Überdies fanden sich viele Hot Band-Mitglieder zu den Sessions zu Old Yellow Moon in Nashville ein, neben gewichtigen Gästen wie Violinist Stuart Duncan , Gitarrist und Sänger Vince Gill und Little Feat -Keyboarder Bill Payne . Old Yellow Moon wurde von Brian Ahern produziert.
Auch wenn der Titelsong des Albums, Old Yellow Moon, der letzte Song auf dieser ersten Full-Length Zusammenarbeit ist, bildete er den Startblock für das, was dann noch kommen sollte. „Wir saßen an Aherns Küchentisch, um ein paar Songs auszusuchen,“ erinnert sich Emmylou Harris. „Brian hatte seine außergewöhnlichen Mikrophone an den Computer angeschlossen, damit wir ein kleines Demo machen konnten. Wir sangen spontan drauflos, und irgendwie kam ich auf Old Yellow Moon von Hank DeVito und Lynn Langham.“ Ihre Stand-Up-Performance stellte sich als so berührend und natürlich heraus, dass Producer Ahern entschied, einen ganzen Track darum zu bilden. „Das ist eigentlich eine Küchentisch-Aufnahme“, lacht Harris. „Brian hat Lynn später eingeladen, um das Piano dazu zu spielen, denn sie hatte das Gefühl, nur sie selbst könne unserer Version gerecht werden. Wir fügten noch dies und das hinzu, und so wurde es zum Titelsong des Albums.“ Und nach einer kurzen Pause erklärt sie: „Ich liebe es, wie dieses Album geboren wurde!“
Old Yellow Moon ist Emmylou Harris‘ direkter Nachfolger zu ihrem Album Hard Bargain , das sich im vergangenen Jahr in die Top-20 der Billboard 200 spielte. Die Associated Press nannte es „hinreißend“ und bestätigte, dass Harris‘ „silberner Sopran in guter Form“ sei, während USA Today schrieb, es sei „exquisit… ihr unverwechselbarer Sopran, gleichzeitig körnig und ätherisch, legt sich immer noch wie die feinfühlige Wärme eines Engels um die Texte.“
Seit über 40 Jahren ist Emmylou Harris ein fester Bestandteil der amerikanischen Folkszene und gilt mit über 15 Millionen verkauften Alben als eine beständigsten Künstlerinnen ihres Genres. 12 Grammys kann die Grande Dame des US-Songwritings verbuchen, die am 2. April ihren 66. Geburtstag feiert. Als Interpretin und Songwriterin hat Emmylou Harris über 25 Alben veröffentlicht, zudem genießen Harris’ Kooperationen mit Gram Parsons, Neil Young, Roy Orbison, Linda Ronstadt und Dolly Parton den Status historischer Glanzleistungen. Wegweisend war auch ihre Arbeit mit Connor Oberst (Bright Eyes), Mark Knopfler und Daniel Lanois. Im Jahre 2008 wurde sie in die Country Music Hall Of Fame aufgenommen.
Auch Rodney Crowell ist ein mehrfacher Grammy-Gewinner. Einige seiner Songs fanden ihren Weg in das Repertoire von Johnny Cash, Norah Jones, Etta James, Grateful Dead und anderen. Sein 1988 veröffentlichtes Durchbruchs-Album Diamond and Dirt enthielt fünf US-No. 1-Singles und sorgte für einen Grammy für den Song After All This Time . Seinen hochgelobten Alben The Houston Kid , Fate’s Right Hand , The Outsider und Sex and Gasoline folgte im Jahr 2010 die Veröffentlichung seiner Memoiren mit dem Titel Chinaberry Sidewalks . In diesem Jahr erschien KIN: Songs By Mary Karr and Rodney Crowell . Das Album debütierte auf Position 1 der Americana and Country Rock Album-Charts und hielt sich drei Wochen auf Platz 1 der Americana Charts. Zu den Ehrungen, die ihm zuteil wurden, gehören u. a. der ASCAP Lifetime Achievement Award und die Mitgliedschaft in der Songwriters Hall Of Fame.
The 12-track duets album features four songs written by Crowell as well as interpretations of songs such as Hank DeVito’s “Hanging Up My Heart,” Roger Miller’s “Invitation to the Blues,” and Allen Reynolds’ “Dreaming My Dreams,” among others.
Produced by Brian Ahern (Johnny Cash, George Jones, Roy Orbison), Old Yellow Moon is the first official collaboration from the duo since Crowell joined Harris’ Hot Band as guitarist and harmony singer in 1975. In addition to Harris and Crowell, the album features world-renowned musicians including Stuart Duncan, Vince Gill, and Bill Payne, as well as members of the original Hot Band.
Harris says of the collaboration, “I first heard Rodney on a demo tape in 1974 and knew immediately from his voice and lyrics he had the right stuff. We met soon after, becoming band-mates in the Hot Band and starting a friendship that has continued and grown over the years. I always hoped we would someday do this record, and now I can finally cross it off my bucket list!”
Crowell adds, “The record’s overall tone calls to mind that Southern California blend of country music and rock and roll pioneered by Linda Ronstadt, The Flying Burrito Brothers, Gram Parsons and, of course, Emmylou and The Hot Band.” Old Yellow Moon is the follow up to Harris’ acclaimed 2011 release, Hard Bargain, which debuted in the top 20 on the Billboard 200 chart. Associated Press called it “gorgeous” and said Harris’ “silvery soprano is in fine form,” while USA Today called it “exquisite… her unmistakable soprano, at once grainy and ethereal, still wraps itself around a lyric with an angel’s delicate warmth.”
A 12-time Grammy winner and Billboard Century Award recipient, Harris’ contribution as a singer and songwriter spans 40 years. She has recorded more than 25 albums and has lent her talents to countless fellow artists’ recordings. In recognition of her remarkable career, Harris was inducted into the Country Music Hall of Fame in 2008.
Crowell is a multi-Grammy Award winner whose songs have been recorded by Johnny Cash, Norah Jones, Etta James and Grateful Dead among others. His 1988 breakthrough Diamonds and Dirt, generated five #1 singles and a Grammy Award for the song “After All This Time.” His critically acclaimed works The Houston Kid, Fate’s Right Hand, The Outsider and Sex and Gasoline were followed by the 2010 release of his memoir, Chinaberry Sidewalks. Earlier this year, Crowell released KIN: Songs by Mary Karr and Rodney Crowell. The album made its debut at #1 on the Americana and Country Rock album chart and spent 3 weeks at #1 on the Americana album chart. His honors also include an ASCAP Lifetime Achievement Award and membership of the Songwriters Hall of Fame.
(nonesuch. com)
„Es gibt legendäre Country-Sängerinnen - und es gibt Emmylou Harris : ein atemberaubender Höhepunkt an Ausgeglichenheit und Eleganz, eine Künstlerin, die mit jeder neuen Veröffentlichung wieder überrascht“
(Time Out New York)
„Crowell ist ein romantischer Auslöser für Jubelschreie, mit knapp rockenden, sich ungestüm entwickelnden Songs voller Sensibilität, die zu gleichen Teilen aus Rauheit und poetischer Perfektion bestehen.“
(Huffington Post)
"Ein souveränes, unprätentiöses Werk der beiden Country-Meister."
(Rolling Stone, März 2013)
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Ethan Johns: "If Not Now Then When?" (Three Crown, März 2013) |
Ganz genau! Wann sonst? Dies ist das späte Debüt des Produzenten
und Multiinstrumentalisten Ethan Johns als Singer/Songwriter,
den ich wegen seiner Arbeit für andere Künstler (u.a. für
Ryan Adams, Laura
Marling, Crowded House
oder zuletzt Tom Jones und die Staves-Mädelz)
schon seit längerem schätze. Zwar waren die Rezensionen,
die ich bislang lesen konnte, nicht wirklich begeisternd, aber ich
war trotzdem so neugierig, selber zu hören, wie denn nun die
eigene Musik dieses begabten Mannes aus dem Hintergrund klingt: "If
Not Now Then When?" bietet überraschend spartanische Singer/Songwriter-Musik,
nahe am Folk, mit gelegentlichen Exkursionen in rockigere und sogar
modernere Gefilde. Seine durchgängig selbstverfassten Lieder
sind alle erstklassig, seine Arbeit an den verschiedensten Instrumenten
ist immer songorientiert und geschmackssicher. Obwohl er wohl in erster
Linie Drummer ist, hat er sich hier aber in erster Linie auf das Singen
und Gitarrespielen konzentriert, wobei er meiner Meinung nach stimmlich
mit seinen bisherigen Kunden nicht ganz mitghalten kann. Aber eigentlich
stört das überhaupt nicht.
Vielleicht zum Schluß doch noch ein wenig Namedropping? Gemischt
hat das Album sein Vater, Produzentenlegende Glyn Johns, der
anscheinend auch ein paar gute, alte Freunde eingeladen hatte: z.B.
Ex-Stone Bill Wyman und Ex-Face Ian MacLagan. Auch Ex-Kundin
Laura Marling singt einmal
im Chor zusammen mit Ryan Adams,
letzterer versucht sich bei einer Nummer sogar an Bass und Schlagzeug.
Am überraschendsten ist für mich aber die Mitwirkung von
zwei legendären britischen Folkmusikern: Bassisten Danny Thompson
(Pentangle, John
Martyn, etc.) und Fairport
Geiger Dave Swarbrick. Insgesamt eine unspektakuläre,
aber schöne Platte.
(08.04.2013)
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Schon sein Vater war in den 60ern als Produzent u. a. fr die Eagles, Rolling Stones und die Beatles ttig! Also scheint es im Blut zu liegen, denn auch Ethan Johns ist bisher als Produzent bekannt und sehr, sehr erfolgreich. Er war fr Ryan Adams ttig, oder Kings Of Leon, Ray LaMontagne und Vaccines!
Und nun hat er sich an sein erstes eigenes Album gewagt und es sind 10 wunderschne Pop-Songs in grandioser Singer / Songwriter-Traditon geworden. Feat. Ryan Adams!
Mit allen Wurzel- & Wohlklang-Wassern gewaschenes Singer-Songwriterwerk-Debut, ein Erstling, der vor Erfahrungsreichtum nur so strotzt. Denn was der Mehrfachinstrumentalist, Snger und vor allem viel-berufene Produzent hier so entspannt-gelassen aus dem rmel schttelt, ist in seiner beeindruckend lssigen Leichtigkeit sicher ebenso seiner Herkunft wie seiner Profession geschuldet. Der Sohn von Glyn Johns (welcher bei Alben der Beatles, Stones und Eagles mit an den Reglern sa) hatte seine Produzenten-Finger in wundervollen Werken von Ryan Adams, Whiskeytown, Rufus Wainwright, Ray Lamontagne, Tift Merritt und den Jayhawks und so mag es nicht vllig verwundern, dass der gute Geist der Vorgenannten sprbar durch die 10 Johns-Originale fliet. Der Mehrfachinstrumentalist und Snger mit sonorer Stimme wei seine Songs pointiert und prgnant mit hufig nur wenigen Mitteln darzureichen, oft reicht die akustische Gitarre, das solitre Klavier oder die deftig-dreckig agierende Swamp-Blues-Combo, um seinen natrlichem Melodien das rechte Zuhause zu geben. Der Singer-Songwriter-Gedanke hlt die meisterliche Mischung aus Folk, Alternative Country, Roots-Rock, Garage Beat und Blues zusammen, und Stimme wie Songwriting lassen das Werk in der reifen Mitte zwischen Ryan Adams-Americana, Tom Petty-Highway und akustischem Springsteen spielen. Den finalen Segen erhlt das trotz zurckhaltender Arrangements verblffend vielfltige Werk durch die wohlgesetzte Beteiligung von Ian McLagan (Organ), Dave Swarbrick (Fiddle), Melvin Duffy (Pedal Steel), Laura Marling (Gesang), und drei ausgesuchter Gste am Bass: Ryan Adams (auch Gesang & Schlagwerk), Danny Thompson und Bill Wyman. Manchmal hilft das richtige Elternhaus eben doch
(Glitterhouse)
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"Quercus" (ECM, März 2013) |
Folk und Jazz der britischen Folk-"Ikone" June Tabor,
zusammen mit dem Pianisten Huw Warren und dem Saxophonisten
Iain Ballamy. Zwar wurde das Album bereits im März 2006
(!) live (!) aufgenommen und im März 2013 beim Jazz-Edel-Label
ECM mit dem gewohnt perfekten Klang veröffentlicht, aber erst
kürzlich von mir entdeckt.
(23.05.2014)
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"Quercus" bedeutet im Lateinischen "Eiche" - und die Wurzeln dieses speziellen Baums reichen tief in die britische Folkmusik hinab, seine Zweige und Bltter aber richten sich aufwrts, um jazz-inspiriertes lyrisches Improvisieren zu umfassen.
Das Trio featured die geachtete englische Sngerin June Tabor, die mit ihrer dunklen Stimme die emotionale Essenz einer Ballade auf fast schon unheimliche Art zu verstrken vermag: "Je lter ich werde, desto mehr verstehe ich die Tiefe der Sorgen und Freuden, die einen Song ausmachen", hat sie einmal gesagt. Tabor, die krzlich mit einem BBC Folk Award als Sngerin des Jahres ausgezeichnet wurde, arbeitet im Projekt Quercus mit dem walisischen Jazzpianisten und Komponisten Huw Warren und dem englischen Saxophonisten Iain Ballamy zusammen, die ECM-Hrern als Co-Leader der Band Food wohl vertraut sind. Dies ist das erste Quercus-Album, das Trio entwickelt seine einzigartige, idiomatische Musikmischung allerdings schon seit sieben Jahren.
Faszinierend, wie sich Ballamys weiches Tenorsaxofon an June Tabors Stimme schmiegt, wenn beide a cappella Shakespeare "singen", bis das Klavier einsteigt ("Come Away Death").
(Stereo, Juni 2013)
Frisch Komponiertes sumt den Weg, aber auch Klangkunst mit Jahrhunderte alten Wurzeln. ... die drei Feingeister aus Grobritannien haben die Harmonie nicht nur ganz oben auf ihre musikalische Werteskala gesetzt. Sie besitzen auch das Geschick, dieses Ziel mit Leben zu fllen. Ein Balladenprogramm von ungewhnlichem, zeitlosen Zauber ist das Resultat.
(stereoplay, Juni 2013)
Folklore, Sptrenaissance, Romantik, Jazz und Pop flieen auf spektakulr unspektakulre Weise zusammen. Diese Lieder sind einfach da und bedrfen keiner Erklrung. Sie sind einladend, hypnotisch und schn. Was will man mehr?
(Jazzthing, Juni - August 2013)
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Boz Scaggs: "Memphis" (429 Records, März 2013) |
Nach langer Pause mal wieder ein Album von einem der angeblich besten
weißen Soulsänger, wobei ich so eine Kategorisierung nicht sonderlich mag.
Neben zwei eigenen Liedern gibt es zehn Klassiker aus dem Rock- und
Soul-Bereich (von Al Green über Mink DeVille bis hin zu
Steely Dan), von denen mir hier (wenig überraschend und) besonders
gut Tony Joe Whites unkaputtbarer Klassiker "A Rainy Night In Georgia"
gefällt, daneben und etwas mehr überraschend "Pearl Of The Quarter"
von Steely Dan. Aufgenommen wurde stilecht in Memphis bei
Willie Mitchell, mit dabei legendäre Studiocracks aus Memphis
(z.B. Charles Hodges) und sogar von der Motown-Gang aus Detroit.
Der Mann im Glitterhaus schreibt etwas ignorant "Soll
leider eher smooth als erdig geworden sein". Dabei ist
"smooth" ja doch die große Stärke
von Boz. Obwohl er natürlich auch "erdig"
kann (siehe z.B. sein Mitwirken bei der Steve
Miller Band und dem Solodebüt). Egal.
Schöne Platte. Punkt.
(17.03.2013)
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Klasse Qualittsware eines Mannes, der schon so lange im Geschft ist, dass er genau wei, wie man solch hochwertige Vorlagen prsentieren muss.
(Good Times, April / Mai 2013)
Ganz schlicht, ganz altmodisch und ganz groartig interpretiert Boz Scaggs auf dem jngsten Longplay Eigenkompositionen und handverlesene Fremdtitel aus den Genres Soul, R&B und Blues.
(Stereo, April 2013)
Sein erstes Album nach zehnjhriger Pause zhlt zur Kategorie "gut abgehangenes Sptwerk".
(Audio, April 2013)
Mit 68 Jahren hat Boz Scaggs nun in Memphis gearbeitet. Die zwlf Songs atmen den Soul-Blues-Markensound der Stadt und wurden fein an die Crooner-Stimme angepasst.
(stereoplay, April 2013)
Aufgenommen in Willie Mitchell's Royal Studios in Memphis handelt es sich hier zum grossen Teil um Blues-Soulige Coverversionen von Songs wie Rainy Night In Georgia, Corinna Corinna oder Willie DeVille's Mixed Up Shook Up Girl. Mit dabei Charlie Musselwhite, Keb Mo, Spooner Oldham, Willie Weeks, die Memphis Horns und andere. Soll leider eher smooth als erdig geworden sein.
(Glitterhouse)
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Son Volt: "Honky Tonk" (Universal/Rounder, März 2013) |
Hier ist genau das drin, was drauf steht. Purer Honky Tonk von Jay
Farrar und seiner Band. Viel Pedal Steel, viel Twäng, viel
Gefiedel (meist sogar im Doppel) und viel Herz & Schmerz in
den Texten. Auf den ersten Blick (?) klingt das ganz anders als
Wilco, aber eigentlich genauso schön.
(17.03.2013)
Vielleicht doch ein wenig zuviel Honky Tonk?
(01.04.2013)
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Was lange whrt, wird immer besser. Oder: Wenn dies der Honky Tonk-Himmel ist, dann bin ich gerne reif frs Paradies. Dem einmal mit American Central Dust eingeschlagenen Pfad konsequent weiter folgend, in wehmtigen Walzern wiegend, wenig elektrische Gitarre auer der alles in sanft singendes Strahlen tauchende Pedal Steel gestattend, badet Farrars einzigartig herzwrmende Stimme in Melodien von zeitloser Natrlichkeit, whrend um ihn herum Weggefhrten wie Mark Spencer (die bereits erwhnte segnende Steel, Orgel, Klavier, Bass und Produktion) und Dave Bryson (Schlagwerk) ein edel-meisterliches Country-Gewand schneidern, zu dessen herausragenden Merkmalen die bewegenden Zwillings-Fiddle-Feinheiten zhlen. Die Rezensenten sind sich einig, dass Farrar hier den klassischen Bakersfield Honky Tonk pflegt, und werden nicht mde, auf die Nhe zu Country-Legenden wie Buck Owens und Merle Haggard hinzuweisen. Mit meiner in diesem Bereich eher durchschnittlichen Repertoire-Sicherheit leite ich diese Empfehlungen gern an den Kenner weiter, ich selber lehne mich derweil zurck und ergehe mich im Genuss dieser reinen, klaren, durch nichts getrbten Country-Puritten, irgendwo zwischen wahrhafter Wurzelpflege, Americana-Anleihen und Cosmic American Music, deren Tempo nur selten ber ein sanftes Wiegen hinaus gesteigert wird, dargereicht von begnadet erfahrenen Hnden, die in der bewundernswerten Lage sind, eine Elf-Bald-Klassiker-Kollektion innerhalb von nur zwei Wochen in Farrars Studio in St. Louis glanzvolle Gestalt annehmen zu lassen. Farrar selbst spendet seinen stimmlichen Segen, der sich mal schmeichelnd, mal sanft schneidend seinen Weg direkt ins Herz bahnt, um dort auf Dauer zu verweilen, und erfllt mit seinen Geschichten die sffig-sanfte Wehmut dieser Honky Tonk-Hymnen mit einem leisen, liebevoll lchelnden Leuchten, die auch den entrckten Puristen lcheln lsst. Walzer-Wohlklang, steel-beglnzte Shuffle-Schnheit und twangende Traditionspflege, Slow Food fr den Country Connaisseur, Balsam-Balladen und wehmtige Weisen fr die Ewigkeit. Das gut abgehangene, fast abgeklrte Werk eines wahren Meisters.
(cpa, Glitterhouse)
Das Album von Son Volt prsentiert elf Songs, die den klassischen Honky-Tonk aus Bakersfield atmen und dabei erstaunlich lebendig und frisch klingen. Nach dem von der Kritik gefeierten letzten Album "American Central Dust" erscheint mit "Honky Tonk" das erste Album von Son Volt seit vier Jahren. Bandleader und Songwriter Jay Farrar betont: "Honky-Tonk-Musik handelt von Herzschmerz, gebrochenen Herzen und der Strae. Ich wollte allerdings, dass die Songs zeitgemer klingen. Strenges Festhalten an Methoden aus der Vergangenheit gab es nicht."
Seit seinen frhesten Aufnahmen als Grndungsmitglied von Uncle Tupelo ist Jay Farrar ein scharfer Beobachter der amerikanischen Landschaft: ihre Schnheiten und Tragdien, ihr Seelenheil und ihre Vergiftungen. Zwei Jahrzehnte des Lebens auf Tour haben dieses Talent noch weiter vertieft und verschaffen sich auf Son Volts sechstem Studio-Album eindringlich Ausdruck. Das Album "Honky Tonk" ist ein bodenstndiges und zeitloses Dokument seiner andauernden Reise mit der erlsenden Kraft der Musik.
The album features eleven new Son Volt songs that are inspired by the classic honky tonk sound of Bakersfield. Bandleader Jay Farrar observes, Honky tonk music is about heartache, heartbreak, the road. Honky Tonk stays true to whats so appealing about honky tonk music, while stretching out its familiar contours into new shapes and spaces.
Farrar sees Honky Tonk as a record moving forward on the path toward a more acoustic-based music that Son Volt took on its last record, 2009s American Central Dust (also on Rounder). The record is a continuation of what was happening with American Central Dust, observes Farrar. Once again, I didnt play much if any electric guitar.
Like American Central Dust, Son Volt recorded Honky Tonk in Farrars studio in St. Louis, with Mark Spencer (who also plays bass guitar, pedal steel and keyboards) at the recording helm. Dave Bryson provided drums and other percussion. Most of the songs on Honky Tonk were written in a two-week burst, and many of its compositions mine a more thematic lyrical vein inspired by a traditional country music aesthetic, which Farrar first explored on the bands previous record.
I was always averse to using certain words in songs, recalls Farrar, including love and heart. But I started using them on [American Central Dust] and now I guess the floodgates have opened.
(sonvolt. net)
"Ich wollte, dass die Songs zeitgemer klingen. Strenges Festhalten an Methoden aus der Vergangenheit gab es nicht, erklrt Farrar weiter und berrascht darber hinaus mit Texten, wie man sie noch nie von ihm gehrt hat. Worte wie Herz, Schmerz oder gar Liebe zu verwenden, war ihm bisher zuwider, jetzt wurden Schleusen geffnet."
(Good Times, April / Mai 2013)
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Thalia Zedek Band: "Via" (Thrill Jockey, März 2013) |
5 Jahre nach "Liars And Prayers"
eine weiteres, gar nicht mehr so sperriges Album von Thalia Zedek,
der ehemaligen Sängerin von Live Skull und Come,
das ganz vorzüglich zwischen Folk und Krach herumschlingert,
aber immer "rockt".
(15.04.2013)
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Mit Live Skull und Come ging sie in die Indierock Geschichte ein und auch die Soloalben danach sorgten trotz eher bescheidener Verkufe fr viel Respekt im inneren Zirkel. Und nun ein neues Album, so wie es sich anfhlt mehr oder weniger improvisiert und live im Studio eingespielt. Dafr spricht auch die gerechte Aufteilung der Credits in Sachen Arrangements. Thalia Zedek spielt die Gitarren, der von Willard Grant bekannte David Michael Curry entlockt seiner Viola geradezu ekstatische Gerusche, dazu gibt es einen Pianisten und eine gut eingespielte Rhythmusgruppe. Vielleicht htte man die Vocals noch einmal overdubben sollen, denn die Stimme klingt doch sehr muffig und ist zudem oft im Mix begraben. Was meiner Meinung nach ein Fehler ist, denn das Organ von Frau Zedek ist ein Trumpf, mit dem man wuchern sollte. Via klingt oft wie eine frhe Velvet Underground Aufnahme (die Viola!), bei der Grace Slick fr die erkrankte Nico einsprang. Oder nach Horses, dem Debt von Patti Smith. Trotz einiger Mkeleien am Sound ist Via eine mchtige Lawine, die den Zedek Fan mitreisst, ob er nun will oder nicht.
(Glitterhouse)
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Charles Bradley: "Victim Of Love" (Daptone/Dunham, April 2013) |
Richtig schöner, altmodischer Soul, wie es ja schon der Labelname
Daptone vermuten lässt. Produziert von Tom Brenneck,
der auch bei Sharon Jones & The
Dap-Kings die Gitarre spielt.
(15.04.2013)
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Endlich. Zwei Jahre nach seinem sehr spten Debtalbum ist jetzt das zweite Album des grten lebenden Soul-Sngers da. Wieder auf Daptone, wieder mit Producer Thomas Brenneck und der famosen Menahan Street Band eingespielt. Nur zur Erinnerung: 2011 erschien mit No Time For Dreaming das tatschlich erste echte Album des damals schon 63-jhrigen vom Leben gebeutelten Soulshouters, der sich u.a. als James Brown-Imitator durchschlagen musste. Er lie sich aber nicht unterkriegen und schaffte via Daptone doch noch den spten Karrieresprung. Seither tourt er triumphal durch die Welt und jeder liebt Charles Bradley ein Mann mit riesigem Herz und ganz viel Seele. Ich durfte ihn letztes Jahr live erleben, ganz klar mein Konzert des Jahres. Jetzt also das neue Album. Stimmlich ist er tatschlich noch besser geworden. Was fr eine raue Deepness, Dramatik, rohe Kraft ganz unglaublich. Damit rettet er auch die ersten Nummern des Albums, die mich noch nicht so ganz packen wollen. Zur Albummitte kommt dann aber etwas Neues (Altes) ins Spiel, nmlich Psychedelic Soul im authentischen Curtis Mayfield- und Norman Whitfield-Stil, wie einst bei den Temptations oder Undisputed Truth. Wow, das klappt hervorragend! Bleibt aber auch nur eine Episode, bis dann in der zweiten Albumhlfte ein Highlight das andere jagt. Love Bug Blues mit Chormdels und Flte und im supertighten und ultratransparenten Menahan Street-Sound was fr eine sagenhafte Band! auch im feinen kleinen Dusty Blue-Instrumental. Noch besser sind dann Where Do We Go From Here: dunkel-druend, mit schwerer Acid-WahWah im Hintergrund, dann kommen zum Break diese verehrungswrdigen Blser und Mister Charles Bradley ins Spiel Gnsehaut pur. Und erst Hurricane im unwiderstehlichen unteren Midtempo-Groove, diesen magischen Gitarrenlicks namenloser James Brown-Gitarristen, inbrnstigem Gospel-Vibe und Handclaps. Victim Of Love ist das erhoffte wie erwartete Meisterwerk, an dem sich jedes Soulalbum in diesem Jahr messen lassen wird.
(Joe Whirlypop, Glitterhouse)
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Iron And Wine: "Ghost On Ghost" (4AD, April 2013) |
(25.12.2013)
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Zwei Jahre nach dem Meisterwerk "Kiss Each Other Clean", das auf Platz zwei der amerikanischen Billboard-Charts einstieg, erscheint mit "Ghost On Ghost" das fnfte Album von Sam Beam, besser bekannt als Iron And Wine.
Whrend die US-Ausgabe des "Rolling Stone" in Beams letztem Album etwas entdeckte, das "die Popmusik seit den besten Zeiten Cat Stevens nicht mehr gesehen" hatte, und Pitchfork es mit Alben wie "Astral Weeks" und "Goodbye Yellow Brick Road" verglich, spricht Beam von einer "unruhigen Anspannung" innerhalb der letzten beiden Alben. Sich davon zu lsen war einer der Antriebe bei der Entstehung von "Ghost On Ghost". Das Album wurde in New York aufgenommen und von Beams langjhrigem Mitstreiter Brian Deck (u. a. Modest Mouse) produziert. Als Gste waren Mitglieder des Tin Hat Trios, der Jazz Passengers, von Sex Mob sowie der Bands von Bob Dylan und Antony And The Johnsons mit dabei.
Mit "Ghost On Ghost" ist Beam einmal mehr ein Glanzstck gelungen: sanfter Gesang, exzellent orchestriertes Songwriting und Texte, die starke, symbolhafte Bilder heraufbeschwren.
Ghost on Ghost is the fifth release from singer-songwriter Sam Beam, using the pen name Iron and Wine. The album was produced by Beams longtime associate Brian Deck (Modest Mouse, Califone, Fruit Bats) and follows 2011s Kiss Each Other Clean, which debuted at #2 on the Billboard chart to critical acclaim. Listen to the album track "Lovers' Revolution" below. Iron and Wine will support the new release with tour dates throughout 2013, to be announced soon. A special pre-order at ironandwine. com also will be announced soon; see the album track list below.
Rolling Stone said of Kiss Each Other Clean that pop music hadnt seen anything like it since the heyday of Cat Stevens, while Pitchfork said it more closely resembles the lush, gold-toned singer songwriter records of the late 60s and early 70sAstral Weeks, Goodbye Yellow Brick Road.
For Ghost on Ghost, Beam sought to move from what he called the anxious tension of his two previous records. This record felt like a reward to myself after the way I went about making the last few, he says.
Helping achieve Beams vision was a group of stellar musicians including Rob Burger, Steve Bernstein, Brian Blade, Curtis Fowlkes, Tony Garnier, Marika Hughes, Briggan Kraus, Maxim Moston, Tony Scherr, Doug Wieselman, Kenny Wolleson, and Anja Wood. Burger (Tin Hat Trio) has worked with Beam intermittently through the years and handled arrangements for strings and horns on Ghost on Ghost. For the albums cover, Beam, who is also a visual artist, chose an image from the series Private Views by noted photographer Barbara Crane.
The first three Iron and Wine albums, released on Sub Pop, were The Creek Drank the Cradle (2002), Our Endless Numbered Days (2004), and The Shepherds Dog (2007).
(nonesuch. com)
Beam luft in diesen zwlf Songs zur Hochform auf, seine Musik besitzt heute die Ausgeschlafenheit der besten Steely-Dan-Songs, sie erinnert an die Verschwendungssucht eines Todd Rundgren in den frhen 70er-Jahren und findet mit schner Regelmigkeit wieder zu sich selbst zurck.
(musikexpress, Mai 2013)
Ein wunderschner, vielseitiger Grenzgang zwischen Folk, Pop, Jazz und Country, weich und entspannt im Klang - und mit mehr Sonne und Liebe getrnkt als ein kalifornischer Sommer.
(stereoplay, Juli 2013)
"Ghost On Ghost" ist sonnengefluteter Wohlklang (...). Jeder Blsersatz sitzt wie ein guter Anzug, die Streicher flirren dezent, aber wirkungsvoll (...). Ein Highlight.
(Audio, August 2013)
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Shannon McNally: "Small
Town Talk (The Songs Of Bobby Charles)" (Sacred Sumac Music,
April 2013) |
Der Untertitel der Platte sagt es natürlich: hier wird einem
Künstler Tribut gezollt. Zwar kennen nicht viele Bobby Charles,
von dem es nach meinem Wissensstand ganze drei Alben gibt ("Small
Town Talk" aus den 70ern, "Clean Water" aus den 80ern
und "Homemade Songs" von 2008), aber einige seiner Lieder
sind weltbekannt in den Versionen anderer Künstler. An erster
Stelle natürlich "See You Later Aligator", was mich
aber kaum interessiert. Dann gibt es von ihm noch die schöne
Nummer "Jealous Kind", die immerhin von Leuten wie Rita
Coolidge, Frankie Miller, Joe Cocker, Delbert
McClinton und Johnny Adams aufgenommen wurde. Um beide
Lieder macht Shannon McNally aber einen Bogen und konzentriert
sich auf Lieder der drei oben genannten Alben. Meine beiden Lieblinxlieder
von Bobby Charles sind zum Glück dabei: "Small Town Talk"
(geschrieben zusammen mit Rick Danko, von dem es auch eine
wunderbare Version auf seinem Solodebüt
gibt) und "I Must Be In A Good Place Now". Einmal singt
Vince Gill (O.K. - der Mann ist ein Country-Mucker aus Nashville,
aber er singt wirklich toll und spielt phantastisch Gitarre!), ein
anderes mal lässt Derek Trucks seine göttliche Slidegitarre
erklingen. Produziert bereits im Dezember 2007 von Shannon zusammen
mit dem ebenfalls göttlichen Dr. John. Für Fans von
The Band und Tony Joe White.
(14.07.2013)
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... nimmt sich McNally den ausgewhlten Liedern mit so viel Verve und Empathie an, dass auch die eine oder andere etwas holzschnittartige Instrumentation nur zu geringen Abzgen in der B-Note fhrt.
(Rolling Stone, Juli 2013)
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David LeMaitre: "Latitude" (Play It Again Sam, April 2013) |
Ein Tipp von meinem guten Freund Wulf aus dem schwarzen Wald,
der mir kürzlich mal wieder eine Coverversion des "River
Man" von Nick Drake zukommen liess, bekanntlich ja eines
meiner Lieblinxlieder. Aber auch das ganze Debütalbum des in
Berlin beheimateten Bolivianers ist durchaus gelungen. Sogar die zur
Unterstützung von Davids Akustikgitarre eingesetzte Elektronik
passt sehr gut- für mich alten Sack ist das sogar etwas überraschend
...
(30.05.2013)
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David Lemaitre wurde in Bolivien geboren, aber er lebt seit einigen Jahren in Berlin.
"Latitude" ist das wunderbare Debutalbum dieses hoch talentierten jungen Mannes, das sich musikalisch irgendwo zwischen Jose Gonzalez, Sufjan Stevens oder Nicolas Jaar bewegt. Dabei handelt es sich nicht um den x-ten Singer / Songwriter, sondern um brillantes Songwriting mit schwerem Pop Appeal - so wurde die erste Single "Megalomania" ad hoc bei u. a. 1Live geplaylisted.
David Lemaitre ist bereits bekannt ber seine fantastische TV Noir Session und war bereits als Support bei den letzten Tourneen von Get Well Soon und Jose Gonzalez mit dabei. Von diesem Knstler wird noch zu hren sein!
Rezensionen
Der Songwriter verzaubert mit zarten Melodien und Grooves.
(Rolling Stone, Mai 2013)
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Os Mutantes: "Fool Metal Jack" (Krian, April 2013) |
Bereits
das zweite Studioalbum der legendären brasilianischen Band nach
dem Live-Comeback von 2007. Sicherlich
ein blödes Wortspiel im Titel und gewöhnungsbedürftiges
Cover, aber mit toller Musik, irgendwo zwischen Progrock, Hardrock
und brasilianischer Leichtigkeit. Erstmalig (bis eine Ausnahme, dem
Gilberto Gil-Cover "Eu Descobri") wird auf Englisch
gesungen, was mir aber völlig egal ist. Sergio Dias ist
ein wahrer Meister an der Gitarre, der es hier auf intelligente Art
und Weise krachen lässt.
Leider ist aber nicht ganz klar, wem dieser Album gefallen wird bzw.
gefallen soll: traditionelle Bossa-Fans werden durch heftige Gitarrenatacken
und vielleicht auch durch die englischen Texte verschreckt. Den aufrechten
Hardrockfans ist das aber wohl insgesamt nicht krachig genug. Da bleiben
nur die Progrockfans. Und ich.
(09.06.2013) |
Eleventh Dream Day: "New Moodio" (Comedy Minus One, Mai 2013) |
Eleventh Dreams Days "Lost Record", aufgenommen im Herbst
1991 mit Brad Wood in Chicago, nachdem sie wegen kommerziellen
Misserfolges beim Majorlabel Atlantic rausgeflogen waren und
zu neuen Ufern aufbrechen wollten. Zur Veröffentlichung kam es
damals aber nicht bzw. es erschienen nur drei der Lieder als EP beim
Berliner Label City Slang unter dem Namen "Two Sweeties".
1992 trat Atlantic aber völlig überraschend wieder an die
Band heran und es kamdoch noch zum dritten Majoralbum "El Moodio"
von dem 6 Lieder der 91er-Session mit Brad Wood neu aufgenommen wurden.
"El Moodio" floppte natürlich ebenfalls und die Band
flog zum zweiten mal bei Atlantic raus.
Jetzt gibt es diese ursprünglich geplante Platte unter dem Titel
"New Moodio" als limitierte Vinyl-Only-Veröffentlichung,
von der ich mir doch tatsächlich ein Exemplar ganz regulär
bei meinem Online-Händler des Vertrauens besorgen konnte. Einerseits
schön, andererseits ist es aber auch irgendwie traurig, dass
eine fantastische Band wie 11DD auch nach einem Jahr offensichtlich
noch keine 500 Exmplare von dieser tollen Platte verkauft haben soll
...
(22.03.2014)
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In the fall of 1991 Eleventh Dream Day was at the crossroads.
Not the Robert Johnson meet-the-devil crossroads (although they may have been willing to negotiate if they could have found those crossroads), but a juncture where break-it seemed more inevitable than make-it in the dichotomy.
Eleventh Dream Day had a lot going for them. The "Lived To Tell" record had built on the success of their Atlantic Records debut "Beet," making many critical top ten lists including the New York Times and Chicago Tribune. The subsequent touring season found them at a crest, even after Wink O'Bannon replaced original guitarist Baird Figi following the initial East Coast leg. The band alternated headlining spots with Yo La Tengo in Europe during the spring of 1991 with both bands reaching their largest audiences to date.
The air, however, seemed to be escaping from the balloon. Just before the release of "Lived To Tell," the entire "Alternative" branch of Atlantic, including department head Peter Koepke and Bettina Richards (who was responsible for signing them), jumped to London Records. The band was left aboard the sinking ship, no one at the label was interested in forming a search party, and interest for the record from the Phil Collins/Debbie Gibson branch of the label was virtually nil. The band had to make their own video after being told that MTV wasn't going to show videos anymore. They asked the band to remix a single with a producer who had disco hits. The real drag was how things went down in Europe, where they had built an enthusiastic and large audience dating back to their independent years. "Lived To Tell" was released without any thought (or care) on how to market it. Fans at sold out shows complained that none of the independent record shops carried the record, only the big chains. The band wasn't even able to sell the album at shows! After getting back to the States and finishing off their most popular West Coast trip ever, Eleventh Dream Day felt they had done all they could do - ripping it up live, getting great reviews, and doing whatever the label asked. But "Lived to Tell" barely outsold "Beet."
During the early days of the fall of 1991, when things had died down and Eleventh Dream Day was in the first phase of the write/record/release/tour cycle, the band realized that things weren't just quiet, they were dead quiet. Atlantic, still in flux from the departure of Richards and company, had almost no communication with the band, and most importantly had not sent the required letter that legally bound them to release their contracted third record. Management contacted the label to point out that the band no longer was tied to their contract, which the label acknowledged.
Eleventh Dream Day was free.
The material that appears on "New Moodio" was recorded on their own dime, with the intent to find a new label to put it out. Recorded at Idful Studios in Chicago with Brad Wood at the dials (Liz Phair recorded "Exile In Guyville" with Wood there just months later), these songs were being shopped around when Danny Goldberg - who now was running Atlantic - came to Chicago and made his pitch to the group over lunch. The band was impressed by what he had to say, and made the inference that if he went to this effort to get the band back, he and the label must really care. He urged Eleventh Dream Day to start over with a new producer, and the band spent the better part of 1992 working on what would become "El Moodio," their third and final major label record.
It did not work out as planned. Promotion was pulled quickly for "El Moodio" after it failed out of the gates to light up the charts. In regard to the single "Making Like a Rug" featuring lead vocals by Janet Bean, the band heard the explanation, "Women were not big that month."
Eleventh Dream Day eventually returned to the independent ranks where they continue to make records including their most recent album, 2011's superb "Riot Now" on Thrill Jockey.
The songs on "New Moodio" have stayed in the vaults for twenty years, forgotten.
A comment on Facebook sparked the memory that set the gears in motion to dig them up. So what do we have on this LP? Three songs ("Thinking Out Loud," "Where is My Saint," "Everywhere Down Here") have never appeared anywhere previously, one ("Dakota"), found its way onto the compilation "Milk For Pussy," "Sunflower" was re-recorded as an "El Moodio" cd single extra, and the rest were re-recorded in 1992 with Jim Rondinelli in New York for the "El Moodio" cd - never released on vinyl in the U.S.
"New Moodio" is Eleventh Dream Day's "lost record," a parallel world version of "El Moodio." It is also the snapshot of a band at its peak. Recorded and mixed in just a few days, there is an urgency and excitement that courses through these songs played by a band empowered by freedom and possibility.
Comedy Minus One
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Georgia Ruth: "Week Of Pines" (Gwymon, Mai 2013) |
Nach der wunderschönen Zehn-Zoll-EP "In
Luna" vom letzten Jahr gibt es nun das Debütalbum der
Harfenspielerin aus Wales über die volle Distanz. Stimme, Songs
und Arrangements sind auch hier vom Feinsten und es gibt sogar das
eine oder andere Lied auf Walisisch. Vielleicht bin ich aus eigenem
Unwissen heraus jetzt ein wenig ignorant gegenüber der einen
oder anderen britischen Sängerin, aber mit Georgia Ruth Williams
gibt es endlich wieder eine Stimme mit eigenen Liedern, die sich ungestraft
mit Sandy Denny vergleichen lässt.
Okay - Kathryn Williams mag ich auch
sehr. Und Laura Marling erinnert mich
eher an Joni Mitchell.
(23.06.2013)
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Raised bilingually in Aberystwyth, West Wales, Georgias haunting voice has earned her favorable comparisons with the melancholy folk sirens of the late 60s. Her unusual fingerpicking style of playing the harp was inspired more by the guitar on Bert Jansch, Meic Stevens and old folk revivalist records than by the classical method she was taught as a child.
Yet Week of Pines is not just a tribute to these. Inspired by a recent return to Wales, following time living in Brighton and London, the album represents something of a homecoming trajectory for Georgia. From the motorik drive of the title track, to the darker Eno-like string arrangements, the stark joyfulness of a Welsh sea shanty accompanied by wheezing reed organ, or the more wistful folk ballads: this is a varied and intriguing collection of songs. Having grown up with dads Merchant Navy sea stories (he once met Jacques Cousteau onboard the Calypso), a sea shanty was somewhat inevitable This one, Codi Angor, was popular amongst the Welsh sailors in the Liverpool docks and if the album is a homecoming of sorts, this conveys the opposite: the excitement of leaving, of sailing out to sea. Dovecote with its clanging bells and mists maintains the theme, but on a more abstract level: this is the leaving of old love. Old Blue is the Appalachian song, included in Harry Smiths anthology, made popular by Joan Baez. Winter, with its slow-march rhythm and redemptive lyrics, brings the album to a fitting close.
Week of Pines is a record about joyfulness, and coming home. And reclaiming things presumed gone. And grace, after making mistakes, that element of forgiveness and calm has been integral to this record.
The album was recorded and produced by David Wrench over six days last August at Snowdonias Bryn Derwen studios. Her band features members of acclaimed country-folk outfit Cowbois Rhos Botwnnog and, for the album, includes a very special contribution from Lleuwen Steffan.
Georgia regularly plays in ex- Gorkys Zygotic Monkey member Richard James band and appears alongside him in his new project Pen Pastwn. She will also be appearing on the Guillemots forthcoming album, having recorded parts for it in the summer of 2012.
The album has received a grant for The Arts Council of Waless Music Industry Development Fund to assist with the marketing campaign.
(www.gwymon.net)
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The Handsome Family: "Wilderness" (Loose/Carrot Top, Mai 2013) |
Hinter dieser "hübschen Familie" stecken Brett und
Rennie Sparks. Brett Sparks singt, schreibt die Musik, spielt
die meisten Instrumente und ist der Toningenieur im Heimstudio. Seine
Frau Rennie Sparks schreibt die Texte, singt gelegentlich zweite
Stimme, spielt ab und zu Banjo und Bass. Seit fast 2o Jahren gibt
es schöne Platten von den beiden, die irgendwo zwischen Folk,
Country und Indie-Rock einzuordnen sind. Auch "Wilderness"
hat seine Momente ...
(13.10.2013)
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Wilderness, the tenth long-player from the New Mexico-based husband-and-wife team of Brett and Rennie Sparks (the Handsome Family) lives up to its ecological moniker with a 12-track set that invokes both nature and nurture, with an emphasis on the shady bits in between. Once again, Brett handles the melody side of things while Rennie conjures up the stories, and oh what diabolical tales they are. Each song is named for a beast, bird, amphibian, reptile, or insect, and like a Kafka short story or a Michael Sowa painting, they occupy that strange, ill-defined moment between a particularly vivid dream and the cruel bleat of the alarm clock. Standout cuts like the galloping, Beatlesque "Octopus," the funereal "Glow Worm," and the remarkably affecting "Wildebeest," the latter of which compares the death of Stephen Foster, the oft-cited father of American music, who bashed his head against a water basin in a fit of fever and later died from infection, to a crocodile-savaged "wildebeest gone crazy with thirst pulled down as he tried to drink," feel less like the warm, composed, bedroom country-folk hymns that they are and more like the vision quest-induced fever dreams of a modern day Carlos Castaneda chasing a particularly elusive spirit animal.
(by James Christopher Monger, All Music Guide)
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Jaga Jazzist: "Live With Britten Sinfonia" (Ninja Tunes, Mai 2013) |
Warnung: ein Live-Doppelalbum
von einer 10köpfigen Prog-Rock-Jazz-Rock-Band
aus Norwegen, zusammen mit einem Sinfonieorchester! Ist natürlich
(trotzdem) toll. Sonst würde ich die Platte hier auch wohl kaum
erwähnen.
(20.09.2013)
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Vor drei Jahren erschien mit "One-Armed Bandit" das letzte regulre Studioalbum des norwegischen Kollektivs Jaga Jazzist, die uns ein humorvolles episches Meisterwerk zwischen Prog-Rock, Jazz, Afrobeat und elektronisch angehauchtem Post-Rock servierten.
Mit "Live With Britten Sinfonia" erscheint jetzt ihr erstes und lngst berflliges Live-Album. Aber Jaga Jazzist berraschen uns nicht mit einem konventionellen Live-Album, sondern kollaborieren mit dem britischen Sinfonia Orchester und liefern uns einen astreinen psychedelischen Soundtrack irgendwo zwischen Bond und Lalo Schifrins "Black Widow", verfeinert mit Einflssen aus Afrobeat, Jazz, Prog und Elektronik. Mit fantastischen Live-Versionen von "One-Armed Bandit" und "Bananfluer Overalt"!
Neue E-Musik und Rock stehen hier gleichberechtigt neben improvisiertem Jazz. ... zwischen aufbrausenden Tutti und lyrischen Pausen wei der Hrer eigentlich nie, was im nchsten Takt auf ihn zukommt. Spannend!
(stereoplay, Juni 2013)
Given the depth of Jaga Jazzist's sophistication and their wide-ranging musical vision that encompasses everything from free jazz to hip-hop, from techno to funk, from rock to modern composition, this Norwegian ensemble is a natural partner for a collaboration with the internationally renowned Britten Sinfonia under the direction of Christian Eggen. The material was chosen from JJ's catalog (particularly from the One-Armed Bandit album, which they were touring in support of), and is beautifully arranged, performed, and recorded. While the lengthy treatment of "One-Armed Bandit" opens with strings, brass, and winds playing something that resembles a cadenza from one of the Sinfonia's namesake's symphonies, it quickly quiets down into the nearly pastoral for a few minutes before JJ enters with a persistent beat-head pulse, and the piece morphs into a symphonic, progressive jazz workout with a fantastic array of colors. The plucked strings and bass clarinet that introduce "Kitty Wu" set up a compelling juxtaposition that expands to include synths, loops, breaks, and a contrapuntal dialogue between electric guitars, brass, organic and synthetic rhythms, striding strings, and expansive winds. Not all of this gig works, however. At nearly 11 minutes, "Bananfluer Overalt" reveals surprisingly little in terms of contrast, dynamic, or adventure -- even with its killer rock guitar solo -- and "Toccata" says more about the Sinfonia than it does JJ; the winds shine brighter than the brass-heavy, Euro-big-band chart. Neither of these pieces is dull, it's just that the earlier part of the album creates great expectations. Thankfully, those are met on the set's last two pieces, the formidable rock and sonic effects fireworks that color the orchestra's pulsing energy on "Music! Dance! Drama!," and the beautifully articulated tonal and textural journey that transforms this reading of "Oslo Skyline." While Live with the Britten Sinfonia may be too formal to provide the wild, free-ranging ride that one might expect from this adventurous lot, it is dazzling in its own right and in almost all the right ways.
(by Thom Jurek, All Music Guide)
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Valerie June: "Pushin' Against A Stone" (Sunday Best, Mai 2013) |
Was für eine Auregung! Valerie June stammt aus dem dörflichen
Tennessee und macht so etwas wie Folk bzw. Country bzw. Singer/Songwriter-Musik
und begleitet sich auf Banjo, Gitarre oder Ukulele. Unterstützt
wird sie dabei teilweise von Indie-Rockern (z.B. ein gewisser Dan
Auerbach von den Black Keys), aber auch vom legendären Booker
T. Jones. Schöne Frau, interessante Stimme, schöne und
spröde Musik.
(14.07.2013)
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Valerie June spielt so etwas wie "Organic Moonshine Roots Music", den Soundtrack fr Partys, bei denen sie Gitarre spielt und derbe Delta-Blues- und Country-Verse singt, irgendwo zwischen Dolly Parton und Billie Holiday. Oder ist es doch eher Shirley Goodman, die 1974 so frappierend Disco-like "Shame Shame Shame" sang?
Die Selfmade-Musikerin aus der 8000-Seelen-Kleinstadt Humboldt, Tennessee, frnt einem erstaunlich variablen Sound, inspiriert von Gren wie Leadbelly, Whitney Houston, Van Morrison, Woody Guthrie, Nico, Nina Simone, Bob Dylan, Nick Drake, Leonard Cohen, Joni Mitchell, Tracy Chapman, Elmore James und Blind Willie McTell.
Zusammen mit den Produzenten Dan Auerbach (The Black Keys) und Kevin Augunas (Edward Sharpe & The Magnetic Zeros, Florence & The Machine) hat Valerie June in den Easy Eye Studio von The Black Keys in Nashville eine aufregende, authentische Mixtur aus Blues, Folk, Gospel, Bluegrass und Soul erschaffen.
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"Denison Witmer" (Asthmatic Kitten, Mai 2013) |
[Recovered |
Songwriter auf Abwegen]
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Witmer stammt aus einem Kreis sehr talentierter Zeitgenossen wie The innocence Mission, Sufjan Stevens, My Morning Jacket und Rosie Thomas, getourt ist er mit allen, und einige von ihnen schauen auf seinem neuen Album als Gast vorbei.
Alle die “Are You A Dreamer?” liebten werden “Denison Witmer” vergöttern und sich darüber freuen, dass Sufjan Stevens, William Fitzsimmons und Devin Greenwood mit auf diesem Album vertreten sind.
Fein arrangiert: Der Songwriter besinnt sich auf seine Stärken.
(Rolling Stone, Juni 2013)
13er, aus Pennsylvania, die Stimme eher sanft, einfühlsam, zugleich ausdrucksvoll, souverän, einige schöne Harmony Vocals. Ausnahmslos wunderbar laidback, vorzugsweise balladesk, z.T. strahlend vor innerer Wärme, manchmal melancholisch tropfend oder leicht verträumt, total atmosphärisch oder fast ein wenig entrückt. Die Stilistik ist hier eigentlich völlig egal, klar könnte man das phasenweise klassischen (balladesken) Songwriter-Pop nennen, sind diverse Stücke unbestimmt folkig, geht mal eines in Richtung zeitloser Americana, oder es taucht sogar mal eine Art (nur ein Hauch) blue eyed Soul auf – wichtig ist das Songwriting. Und das ist ganz ganz hervorragend! Nicht ein schwächerer Track! Reihenweise Höhepunkte! Getragen von sehr aparten tendenziell filigranen teils verwehten akust. und E-Gitarren sowie Piano und/oder (leiser) Orgel (und mehr). U.a. mit Sufjan Stevens, William Fitzsimmons, Devin Greenwood (Norah Jones, Joseph Parsons, Sufjan). Klare Empfehlung!
(dvd, Glitterhouse)
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Lloyd Cole: "Standards" (Tapete, Juni 2013) |
Das neue, hochlobte Album von Lloyd Cole gab es bei meinem
Lieblinx-Angeleint-Händler kürzlich als handsignierte Vinylausgabe
mit CD. Da gab es natürlich keinen Kauf-Widerstand meinerseits.
Mehr zur Platte, wenn ich mich besser eingehört habe.
(14.07.2013)
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Elektrisch! Rock n Roll! Sound! Der US-Songwriter lsst sich von Dylan motivieren.
Nicht weniger als das beste Album seit "Rattlesnakes" (1984), dem bahnbrechenden Debtalbum mit den Commotions, verspricht Lloyd Cole mit dem Album "Standards". Es entstand zusammen mit dem deutschen Produzenten Olaf Opal in Los Angeles, New York und in Coles Heimatort Easthampton in Massachusetts. Alle Songs stammen von Cole, auer "California Earthquake" vom US-Folksnger John Hartford.
Inspiriert wurde Cole durch Bob Dylans 2012er-Album "Tempest": "Fr mich war das wie ein Tritt in den Hintern." Das Ergebnis dieses Motivationsschubs ist ein elektrisches RocknRoll-Album, das u. a. mit Joan "As Police Woman" Wasser am Klavier und Backgroundgesang entstand. "Ich wollte eine Platte mit einer fest umrissenen Klangpalette, wie Van Gogh, wie ,Highway 61", sagt der Songwriter und Gitarrist, der in den vergangenen Jahren meist als akustischer Musiker in Erscheinung trat. Jetzt zeigt er sich von einer sehr elektrischen Seite: mit E-Gitarren und -Bssen, lautem Schlagzeug, Klavier, Synthesizer. Ein Album, "nicht monochrom, aber auch nicht im steten Wechsel: Es hat Sound".
Inspiriert und zielgerichtet wie schon lange nicht mehr gelingt ihm in brillanten Songdichtungen der Balanceakt zwischen knackigen Sounds und geschliffener Literatensprache. Rock und Poesie im Einklang.
(Stereo, Juli 2013)
"Standards" ist im Klang (...) direkt, geradeaus, druckvoll. Intelligente Texte, guter Rockpop, irgendwie zeitlos."
(stereoplay, Juli 2013)
Coles beste Alben sind (...) die, die er mit einer Band eingespielt hat. (...) STANDARDS ist wieder so ein Band-Album."
(musikexpress, Juli 2013)
... die Songs wirken geradlinig, und die Gitarren klingen grimmiger, je lnger das Album dauert.
(Rolling Stone, Juli 2013)
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Goran Kajfes/Subtropic Arkestra: "The Reason Why Vol.1" (Headspin Recordings, Juni
2013) |
Die schwedische Jazztruppe um den Trompeter Goran Kajfes betreibt
hier so etwas wie Forschungsarbeit auf dem Gebiet "Kraut-Jazz-Progressive-Rock
der frühen 70er" mit einem ziemlich guten und überraschendem
Ergebnis: Lieder aus dem genannten Spannungsbereich werden hier frisch,
d.h. modern und gleichzeitig zeitlos aufbereitet. Von den versammelten
Komponisten bzw. Originalinterpreten kannte ich gerade mal drei: die
britischen Jazzrockpioniere von Soft Machine, den schwedischen
Orgler Bo Hansson und die deutschen Synthie-Pioniere von Cluster.
Highlight für mich ist aber "Karina", das von dem brasilianischen
Gitarristen und Produzenten Artur Verocai stammt. Da Brasilien
zurzeit eines meiner Reflex-Stichworte ist habe ich sofort weiter
gegurgelt und dabei sein titelloses
Debütalbum von 1972 (meinem
Lieblinxjahr der Popmusik!) und meine momentane Lieblinxplatte entdeckt!
(18.08.2013)
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No Games with Names hie eine der eisernen Grundregeln im Stilbuch der Financial Times Deutschland und an die halten wir uns auch weiterhin. Und ersparen dem Leser damit all jene abgegriffenen klimatischen Musikbeschreibungen, die einem angesichts des Subtropic Arkestra so in den erhitzten Sinn kommen knnten. Schlielich bieten die Band und ihr fhrender Kopf Goran Kajfes gerade mit ihrem neuen Projekt The Reason why Ansatzpunkte genug fr Betrachtungen jenseits heier Musik: Unternehmen der schwedische Trompeter und sein Ensemble doch eine Reise in die Vergangenheit, als die Grenzen zwischen Jazz und Rock eingerissen wurden. Damals, Ende der 60er Jahre, als in solchen Begegnungen ein neues Terrain erobert und neue Sounds geboren wurden.
Wer nun in solch einer Zeitreise ein Revival reichlich alter Titel vermutet, liegt richtig und doch falsch: Denn wer kennt schon ein psychedelisches Rockstck wie Yakar Inceden Inceden von Edip Akbayram oder Afrofolklore aus der Feder des verstorbenen Celestine Ukwu? Dass solche Entdeckungen indes am Ende doch anders mal kompakter, mal spaciger als im Original klingen, ist das Verdienst der furiosen Blser und der nicht minder mitreienden beiden Schlagzeuger. Und beweist, dass elektronische und Welt Musik keineswegs unvershnbar sind.
Mag diese Befriedung auch keine neue Entdeckung sein, viel entscheidender ist am Ende das Ergebnis: Und hier gelingt dem virtuosen Trompeters mit den kroatischen Wurzeln, der schon vor mehr als einem Jahrzehnt auf seinem Debtalbum den instrumentalen Minimalismus der 80er oder auch die Wah-Wah-Sounds bemhte und an den Miles Davis der 70er anknpfte, einmal mehr der Brckenschlag in die Gegenwart. Was uns gespannt in die Zukunft schauen lsst: Denn dass eine Fortsetzung dieser Schatzausgrabungen folgen wird, ist mit dem Hinweis Volume 1 klar wir sind gespannt, was Kajfes Plattensammlung noch so alles an Schtzen hergeben wird.
(www.aboutjazz.de)
Von der zweiten Hlfte der 1960er bis zur Mitte der 1970er Jahre herrschte im Grenzbereich zwischen Jazz und Rock eine ansteckende Aufbruchsstimmung. Man experimentierte mit neuen Stilverbindungen, erkundete neugierig so noch nicht gehrte Ausdrucksformen.
Doch viele der Ausflge in unerforschtes Terrain wurden damals nicht zu Ende gefhrt, so manche khne Versuchsanordnung musste mangels finanzieller Mittel und fehlender Untersttzung seitens der Labels vorzeitig abgebrochen werden. Der schwedische Trompeter Goran Kajfe greift den Faden jetzt wieder auf, er fhrt die Klangmodelle von damals zeitgem ins 21. Jahrhundert. In der Planungsphase zum jngsten Album durchforstete der Schwede seine Plattensammlung, um am Ende des Sichtens acht Stcke auszuwhlen, die er mit seinem Subtropic Arkestra bearbeiten wollte.
Die handverlesenen Titel verknpfen seine breit gefcherten Vorlieben miteinander und verweisen zugleich auf zentrale Einflsse in seiner Knstlerbiographie. Kajfe hat hierfr fantastische Schtze ausgegraben, die wohl kaum ein Hrer von heute kennen wird. Hier gibt es zuhauf spannende Raritten zu entdecken, wie z. B. von Edip Akbayram, Bo Hansson, Soft Machine, Arthur Verocai, Cluster u. a.!
Der Tausendsassa der skandinavischen Musikszene
(Arte)
Die zehnkpfige Truppe mit gleich zwei Schlagwerkern, Orgel und Moog-Synthesizer serviert kraftvolle Sounds zwischen Jazz und psychedelischem Rock.
(Jazzthing, Juni - August 2013)
In solidem Sound fchern Kajfe & Co. das Genre in seiner mglichen Vielfalt auf: (...). Auf "Vol. 2" darf man gespannt sein.
(stereoplay, Juli 2013)
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Mark J. Mulcahy: "Dear Mark J. Mulcahy, I Love You." (Fire, Juni 2013) |
Mark Mulcahy hat mal vor äonen (d.h. in den ansonsten
blöden 80ern) bei der wunderbaren Band Miracle
Legion gesungen. Da ist der Kauf eines seiner seltenen Soloalben
natürlich Pflicht! Auch hier in Kürze mehr zur Musik.
(14.07.2013)
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Dear Mark J. Mulcahy, I Love You ist die erste Studioverffentlichung des gefeierten amerikanischen Singer / Songwriters seit In Pursuit Of Your Happiness von 2005. Bewaffnet mit seiner geliebten Epiphone und seinem wundervoll gefhlsgeladenen Gesang nahm Mark Mulcahy sein neues Album mit Henning Ohlenbusch in Northhampton auf. Dear Mark wurde vom Grammy-geschmckten Produzenten Paul Q. Kolderie gemischt, der in einige der wichtigsten Platten der letzten beiden Jahrzehnte von Radiohead, The Pixies, Hole, Morphine, Uncle Tupelo, Warren Zevon und Dinosaur Jr. involviert war.
Mulcahy ist der ehemalige Snger von Miracle Legion, einer amerikanischen Rockband der spten 80er Jahre. Nach dem Ende der Band begann die Solokarriere von Mark mit Fathering, einem Album, das von allen Seiten mit Lorbeeren behngt wurde. Darauf folgten Smilesunset und In Pursuit Of Your Happiness, einige Tourneen durch UK und Europa, zahllose Radiosessions und Berge von Lob fr sein Songwriting und seine bemerkenswerte Stimme. 2008 stellte er alles zurck, um sich nach dem tragischen Tod seiner Frau um die Kinder kmmern zu knnen.
Als Untersttzung nahmen Fans aus der Musikindustrie 2009 das Album Ciao My Shining Star auf - darunter Michael Stipe, Thom Yorke, Frank Black, Mercury Rev, Dinosaur Jr und The National.
Mark Mulcahy's truly extraordinary voice infuses these subtly crafted, jauntily off-kilter, mostly self-played songs with a spirit simultaneously life-affirming and ever so slightly heart-tearing.
(METRO)
... a singer songwriter to be filed alongside Tim Buckley, Neil Young or Jackson Browne.
(ESQUIRE)
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Tunng: "Turbines" (Full Time Hobby, Juni 2013) |
Nach wie vor tue ich mich mit dem Begriff "Folktronica"
(oder so ähnlich) schwer. Die Band setzt dabei zwar im Kern auf
akustische Instrumente, kombiniert das aber mit Computerbeats, was
ja eigentlich nicht mein Ding ist, aber es gefällt mir überraschenderweise
trotzdem. Vielleicht liegt es einfach daran, dass die "Folksongs"
der Band gut sind? Die Kritiker sind vom neuen Album zwar nicht sonderlich
begeistert, aber mir gefällt es.
(14.07.2013)
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Nach ihrem erfolgreichen Album "And Then We Saw Land" aus dem Jahr 2010 berrascht uns die britische Electro-Folkband Tunng wieder mit einem exzellenten Sci-Fi-Pop-Album!
"Turbines" ist eine warmes, mondnes Album. Bewegend und schtig machend, in seiner musikalischen Vielfalt stets besonders. Trotz der alltglichen, geographischen Trennung der Bandmitglieder strahlt es einen starken und berraschenden Zusammenhalt aus.
Zum ersten Mal waren alle sechs Mitglieder an allen Aufnahmeprozessen beteiligt, laut Mike Lindsay ein Grund fr den hinreienden Charme der neun Songs: "Wir sind eine Familie. Wir haben gemeinsam eine Menge durchgemacht, tolle und auch nicht so tolle Orte gesehen ... Jetzt ist es an der Zeit dies fortzufhren!". Oder um es mit Phil Winter zu sagen: "Es ist przise. Es sind die wesentlichen Element von Tunng auf den Punkt gebracht.".
"Bis hierhin war es ein aufregendes Abenteuer, dass uns einmal um die Welt gebracht hat. Ein fantastische Reise", sagt Mike Lindsay, Grndungsmitglied von Tunng, und ergnzt: "In den letzten Jahren ist in dieser Band so viel passiert, Kinder wurden geboren, die Mitglieder haben sich auf verschiedene Orte verteilt, sich verliebt, sind in andere Lnder gezogen, ihr Horizonte erweitert ... vielleicht ist dies unsere coming-of-age-Platte!".
Den Briten ist ein wunderbar flieendes Album mit Verbindungslinien zu Folk und Pop gelungen, so relaxed wie komplex."
(musikexpress, Juli 2013)
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Grant Hart: "The Argument" (Domino, Juli 2013) |
Ein neues Konzeptalbum des ehemaligen Hüsker-Dü-Drummers.
Das Doppelalbum basiert auf John Miltons epischem und mir als
literarischem Diletanten bislang unbekannten Gedicht "Paradise
Lost" - aber keine Sorge, eigentlich handelt es sich hier nicht
um "große Kunst", sondern um ein gutes Rockalbum,
das mich beim ersten Hören sogar an Grants fabelhaftes Debüt
"Intolerance" auf
dem SST-Label von 1989 erinnert.
(28.07.2013)
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Mit seiner einzigartigen Arbeit als Solo-Musiker, man denke nur an das aufrttelnde, hymnenartige Portrt einer Trennung in "2541", ebnete Grant Hart sich seinen Weg durch den Dschungel der letzten drei Jahrzehnte Musikgeschichte.
Mit seinem neuen Album, welches Mitte Juli auf Domino erscheint, hat Grant nun seine groartigsten Errungenschaften noch einmal bertroffen! Das Doppelalbum basiert auf John Miltons epischem Gedicht "Paradise Lost". Grant Hart destilliert daraus seine Essenz und trufelt sie auf das Rock- und Popgebru. "The Argument" setzt sich aus der Historie der Musik des 20. Jahrhunderts zusammen - von Irving Berlin und David Bowie bis zu Hsker D.
Der Ex-Schlagzeuger von Hsker D zeigt sich in Hchstform.
(musikexpress, August 2013)
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Tedeschi Trucks Band: "Made Up Mind" (Sony/Masterworks, Aug. 2013) |
Es hat ein bisschen gedauert, bis ich das neue Album der Band um das
Ehepaar Susan Tedeschi und Derek Trucks zu hause hatte:
die CD kam zwar bereits im August heraus, das Vinyl wurde aber erst
für den Oktober angekündigt - also habe ich erst einmal
gewartet. Leider war die Vinylausgabe dann mal locker 10 Oiro teurer
als die CD (eine Unsitte, vor allem bei den Major-Labels!), sodass
ich jetzt doch zum schnöden Silberling gegriffen habe. Der erste
Eindruck zur Musik: exzellent, wie gehabt. Mehr Details zur Musik
dann in Kürze.
(17.11.2013)
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Made Up Mind ist das lang ersehnte zweite Album der Tedeschi Trucks Band, die 2011 fr ihr Debtalbum mit einem Grammy ausgezeichnet wurden. Ihre beispiellose Musikalitt und der zeitlose, authentische Sound von Made Up Mind sind Zeuge einer einmaligen Entwicklung der 11-kpfigen Band. Es ist ein Album, in der alle instrumentalen, gesanglichen und kompositorischen Fhigkeiten des Musiker-Ehepaares und ihrer herausragenden Kollegen grandios ineinander greifen. Ein besonderes Highlight ist die Single-Auskopplung "Part of Me". Es erinnert an klassischen R&B, der in den 60ern und 70ern aus dem Soul von Memphis und Muscle Shoals hervorging. Der Titelsong "Made Up Mind" ist ein hochkartiger Soul-Rock. Wenn Tedeschi ihr ungeheures Stimmenvolumen in berragenden Tracks wie dem funkigen "Misunderstood" demonstriert oder sich in ergreifenden Balladen wie "Calling Out to You" und "Idle Wind" verliert, wird immer deutlicher, dass sie sich zu einer der fhrenden Sngerinnen der Musikszene entwickelt hat. Auf der andern Seite ist Derek Trucks zu einem der einflussreichsten Gitarristen von heute gereift, der in Songs wie "Made Up Mind" seine Licks mit meisterhaften slides und leads ausfhrt.
How can a band thats merely three years old sound so timeless? Thats a question you will undoubtedly ask yourself when listening to the Tedeschi Trucks Bands Made Up Mind, due from Sony Masterworks August 20th. Their third full-length release, Made Up Mind is the highly anticipated follow-up to 2011s Grammy-winning debut Revelator and last years scorching live collection, Everybodys Talkin.
But the answer to the above question is simple: When the dynamic vocalist and guitarist Susan Tedeschi and her guitar virtuoso husband Derek Trucks merged their talents and constructed a new, 11-piece juggernaut, they were pooling many years of experience and collective musical knowledge. Derekwho has also been a mainstay of the legendary Allman Brothers Band for more than a decade, and leader of The Derek Trucks Bandfirst slung a guitar over his shoulders at age 9 and is currently ranked number 16 on Rolling Stones 100 Greatest Guitarists of All Time list. Susan is a roots music powerhouse who was nominated for five Grammys on her own, including Best New Artist in 2000, before the formation of TTB (as their fans have come to know them). Made Up Mind is where all of the instrumental, vocal and songwriting prowess of musics greatest power coupleand that of their superb bandmatestruly meshes in a big way.
We knew we wanted to be a little bit bolder with this record, not be afraid to do whatever we felt was really great, says Tedeschi, who first met Derek in New Orleans in 1999 when her previous band was opening for an Allman Brothers Band tour. Were all friends and family. Now were finally making the music we want to make. Its really an exciting time.
Adds Trucks, What I noticed most while making this record was there was more confidence. On Revelator everyone was still feeling each other out. Then, after a few years on the road, with a live record along the way, everyone unleashed and played a little freer. We didnt want to force the sound and tell it what it was going to be. We wanted to see where it took us. Once we hit the studio for Made Up Mind, we didnt even have to think about it.
Made Up Mind is nothing less than a quantum leap forward for TTB. If Revelator and Everybodys Talkin were all about finding their way, the new effort is where they emerge as a fully formed band for the ages. Throughout the course of the album it becomes increasingly apparent that Susan Tedeschi has evolved into one of the most dauntingly commanding vocalists in contemporary music, her serious lung power exploding on standout tracks such as the ber-funky "Misunderstood" and just as convincingly digging into the core of poignant, tender acoustic ballads like "Calling Out to You" and "Idle Wind". Derek Trucks has indisputably matured into one of the monster guitarists of our time, tearing up barnburners like the title track Made Up Mind with his masterful slide and lead licks while showcasing his easier, more subtle touch on the bluesy Do I Look Worried.
Co-produced by Jim Scott (Johnny Cash, Red Hot Chili Peppers, Wilco) and TrucksMade Up Mind was recorded in the bands home base of Jacksonville at Derek and Susans Swamp Raga Studios. Working closely with Scott, who also engineered and mixed the albumand with whom Derek co-produced RevelatorTrucks ever-expanding expertise as a studio production whiz is displayed continually and definitively in the choices he made throughout the sessions. For Trucks, the studio has become another instrument to master, and Made Up Mind leaves no doubt that his skills as a producer now rank right alongside his expertise as a player and songwriter.
Although Tedeschi Trucks Band bears the names of its co-leaders, each of its componentsKofi Burbridge (keyboards, flute), Tyler Greenwell (drums, percussion), J. J. Johnson (drums, percussion), Kebbi Williams (saxophone), Maurice Brown (trumpet), Saunders Sermons (trombone & vocals), Mike Mattison (harmony vocals) and Mark Rivers (harmony vocals)is operating at full throttle on Made Up Mind. There are no weak linkseveryone here is contributing equally. Those keeping count will notice that that adds up to 10 musiciansthe new release marks the first time that TTB has recorded since the departure of its original bassist, Oteil Burbridge. Rather than replace him immediately, the group has utilized the services of several bass players on the album (Pino Palladino, Bakithi Kumalo, George Reiff and Dave Monsey), and has been rotating bassists at their gigs as well.
Most of the tracks on Made Up Mind were penned by Tedeschi and Trucks with various co-writersincluding Doyle Bramhall II, Eric Krasno, Gary Louris and John Leventhal, all of whom also contributed to TTB's debut Revelator. The maiden single from the album, Part of Me, a vocal duet between Susan and trombonist Sermons, stands out as a particular highlight, reminiscent of the classic R&B emanating from the Memphis and Muscle Shoals soul scenes of the 60s and 70s. The title track Made Up Mind, authored by Tedeschi, Trucks and Oliver Wood, is a balls-out soul-rocker in the tradition of early Bonnie Raitt and Delaney & Bonnie. This one, says Susan, is an empowerment song: I know you want to see me, you want to do this, but Im on my own and Ive branched out now. It could be anything from a child growing up and getting out to a woman moving on, or the kind of thing where this person has made a change. Its sort of a rebirth.
Or, as Derek adds, it could be about the current state of TTB: It makes a statement that this band knows what it wants to do and is here to stay. Take it or leave it, this is what it is, he says.
With their increasingly articulate and affecting songcraft, unparalleled musicianship and an honest, gutsy sound that incorporates multiple stylistic influences and can only result from hard work and openness to ideas, its a given that many more will make up their minds to take Made Up Mind than to leave it.
(SonyMasterworks. com
Ein wrdiger Nachfolger fr "Revelator", das 2011 verdient einen Grammy in der Kategorie "Bestes Blues Album" eingeheimst hatte.
(K. Reckert, Gaesteliste. de)
Energischer Blues und Soul ... vom US-Ehepaar.
(Rolling Stone, September 2013)
...dass man dieses Album ohne Einschrnkungen empfehlen kann.
(Good Times, Oktober / November 2013)
Ein famoser Nachfolger des 2011-Albums "Revelator" in authentisch-klarem Klang, echt und inspirierend.
(Audio, Oktober 2013)
Southern Soul in bester Stax-Tradition (,,Part Of Me") bietet die Platte genauso wie Balladen ("Idle Wind", "It's So Heavy"), fr die Ms. Tedeschi den Bonnie-Raitt-Gedchtnispreis verdient.
(Stereo, November 2013)
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Thees Uhlmann: "#2" (Grand Hotel Van Cleef, Aug. 2013) |
Ein bisschen kingt die Platte leider doch zu sehr, wie sie aussieht,
aber erstens war das zu erwarten und zweitens macht Thees Uhlmann
und auch dem Publikum diese charmante Version vom Stadionrock doch
großen Spaß - und ist allemal besser als Westernhagen,
Maffay, ärzte oder die Hosen. Faszinierend ist es irgendwie zu
hören, wie Thees es erneut schafft, mit einer Melodie
ein ganzes Album zu bestreiten. Ich kann mich nicht wehren - ich glaube,
ich mag das. Irgendwie.
(01.09.2013)
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Freunde, stellt euch vor, Daft Punk wren mit Danger Mouse, Tom Petty und Ingo Insterburg im Studio gewesen, um William Faulkners ,,The Sound and the Fury" zu vertonen. Keine Angst: Alles wird gut denn es gibt ein neues Album von Thees Uhlmann und das pfeift auf Vergleiche. Stattdessen reit es die Brooklyn-Bridge ein, begleitet die SPD-Basis beim Wahlkampf, fhrt Panzer an der Elbmndung auf, enthlt einen makellosen 18-Silben-Reim und eine Single, die nicht weniger als geballte westdeutsche Geschichte zum Kopfnicken und Mitsingen bietet. Will meinen: Es ist randvoll mit Dingen, die noch nie jemand auf Platte gemacht hat, Selbst Thees Uhlmann nicht.
Thees Uhlmann, das ist dieser in Jeans, T-Shirt und Lederjacke gespuckte Besessene, dieser aufrechte Maulheld mit den hngenden Schultern. Dieser norddeutsche Hooligan der Herzen, der seine Band Tomte ber eine Dekade lang mit der Peitsche ungezgelter Leidenschaft von Club zu Club und von Platte zu Platte gejagt hat, um dann 2011 mit seinem ersten, selbstbetitelten Solo-Album den ganz groen Wurf zu landen. Es stieg von Null auf vier in den Media Control Charts ein, hielt sich ganze neun Wochen in den Top-100, die Single ,,Zum Laichen und Sterben ziehen die Lachse den Fluss hinauf" lief im Radio rauf und runter und die Presse krte Uhlmann zum Bruce Springsteen von Niedersachsen. Das ist es wohl, was Plattenfirmen-Manager meinen, wenn sie die Floskel vom ,,groen Durchbruch" bemhen. Nicht, dass diese Menschen bei Uhlmann viel mitzureden reden htten: Thees verffentlicht seine Platten in gewohnter DIY-Manier weiterhin bei seinem eigenen Label Grand Hotel van Cleef.
Obwohl ununterbrochen auf Tour, hat Thees jede freie Minute genutzt, um Songs zu schreiben. Auf der Bhne und im Studio immer dabei: Gitarrist und Produzent Tobias Kuhn. "Wir sind eine Krude Mischung aus altem Ehepaar und junger, wilder Liebe. Im Studio schreibe ich in erster Linie fr ihn. Wenn Tobias zufrieden ist, dann wei ich, dass es gut ist", beschreibt Thees die gemeinsame Arbeit, die nun, gerade mal zwei fahre nach dem Debt, in #2, Thees' zweitem Solo-Album mndet. Und Kuhn hat die Messlatte fr das Album verdammt hoch gelegt. "Du darfst einen Song ber die Liebe und einen ber die Abwesenheit von Liebe singen. Beim Rest muss was Anderes her", lautete die harsche Prmisse, die Tobi ausgab. Dementsprechend ungewhnlich ist das Themenspektrum auf #2 geraten, das noch mehr als schon das Debt von seinen Kontrasten und Ambivalenzen lebt. Den Spannungsfeldern zwischen Stadt und Land, Nhe und Distanz, Krieg und Frieden, zwischen dem am Piano komponierenden Songwriter und der Gitarrensaiten schreddernden Rampensau, Und die eindringlichsten Nummern dieses Albums sind jene Hymnen, die sich aus den Tiefen der dazwischen klaffenden Abgrnde in den Himmel emporschwingen.
Ein Paradebeispiel dafr ist der Opener "Zugvgel", der mit klirrenden New-Wave-Gitarren und dster druenden Keyboard-Akkorden beginnt bevor Tribal-Drums den Startschuss fr eine mit der Sehnsucht des Zurckbleibenden intonierte Powerpop-Ode an die Freiheit geben. Beim zweiten Song, "Die Bomben meiner Stadt", wird dann noch einmal krftig an der Kontrastschraube gedreht. Mit dem Ergebnis, dass der verzerrte Bass der Gitarre ihre Vorherrschaft streitig macht und sich ein enervierendes Tauziehen mit den trunken swingenden Lufen des Bar-Pianos liefert, bevor die drei lautmalerischen Detonationen aus dem Chorus den Duktus fr einen in bester Clash-Manier agitierenden Big-City-Rocker setzen, der sich auch an der Kneipentheke oder im Fussballstadion prima machen wrde. Allerdings ohne auch nur fr ein einziges Oh-Ho-Ho-Hoh zum tumben Grhlrock zu mutieren. Denn obwohl Uhlmanns Songs gern mal die Faust recken, entbehrt selbst ein so gnadenloser Ohrwurm wie die erste Single-Auskopplung "Am 7. Mrz" - um die zu beschreiben man sich dringend eine angemessene deutsche bersetzung fr das britische Wrtchen "uplifting" ersehnt - schon rein inhaltlich nicht einer gewissen Sentimentalitt.
Thees bekennt sich auf weiten Strecken des Albums hingebungsvoll zur Kunst des Storytellings, klammert aber das Private niemals ganz aus: In Songs, wie dem pumpenden, Glamrock zitierenden "Es brennt" oder der wundervoll dmmrigen, Reverb-getrnkten Wien-Hommage "Zerschmettert in Stcke" ist immer wieder von gebrochenen Beziehungen und alten Freundschaften, von Abschied und Aufbruch die Rede. Dabei macht Thees es sich nie so leicht, das Erlebte auf launige Halbstarken-Anekdoten oder Tagebuchsentimentalitten herunter zu brechen um ihm die Schwere zu nehmen. In dem berhrenden,,lm Sommer nach dem Krieg" geht er gar so weit, es in eine rauchgeschwrzte Vision seiner geliebten norddeutschen Heimat zu verlegen, deren Setting genau so gut in einer siebzig Jahre zurckliegenden Vergangenheit wie einer gar nicht so fernen Zukunft angesiedelt sein knnte.
berhaupt ist Uhlmann lyrisch in absoluter Bestform. Er verwebt Realismus und Fantasie, Geschichtsbuch und Tagesschau zu Erzhlungen, die in ihrem Bilderreichtum so dicht und glaubwrdig sind, dass sie den Hrer mit gnadenlosem Griff an der Kehle packen, Wenn er zum Beispiel in "Weie Knchel" vom tristen Ringen und der gnadenlosen Determiniertheit im Alltag eines kleinen Wahlkampfhelfers singt dann hat das zweifellos einen gewissen Springsteen-Moment: Jemand, der so selbsverstndlich den weltumarmenden Gestus des US-Westcoast-Rock der klaustrophobischen deutschen Piefigkeit entgegensetzt, macht auch vor der letzten, allein von Blockfltenkreisen und Funpunk gehaltenen Bastion der Populrmusik nicht halt: dem Volkslied. Umso tiefer geht es unter die Haut, wenn Thees zum Schlusspunkt des Albums ein altes St.-Martins-Lied fleddert und der eigenen Laterne das Licht ausblst. Womit er zur Vollendung bringt was sich wie ein roter Faden durch die nebelbedeckten Felder, verwaisten Pensionen, Klinkerhuser und Minigolfpltze des Albums zieht, und sich augenzwinkernd als freewheelin' Thees Uhlmann, als am amerikanischen Vorbild geschulter, Gitarrenschwingender Volks- und Heimatdichter inszeniert. Einer, der nicht nur fr seine Tochter, seine Musik und seinen Fussballverein brennt.
Auf #2 ist entsprechend viel von Feuer, Licht und Explosionen die Rede. An allen Ecken und Enden wird gezndelt. Oder besser: an allen Anfngen und Enden - Thees hat seine Lunte immer schon gerne von zwei Seiten angezndet. Auch auf der Bhne. Und auch dort ist Tobias Kuhn derjenige, der sicherstellt, dass der Mann nicht sein ganzes Pulver auf einmal verschiet. Das dringend ntige Korrektiv. Wer Thees Uhlmann und seine Band - von der er sagt, sie, "sie fhlt sich so sehr nach einem homogenen, konzentrierten Mob an, dass ich mir zur Zeit einfach nichts vorstellen kann, was schner, natrlicher und befriedigender ist - je live erleben durfte, der kennt das: Diese Menschen brauchen keine Knalleffekte, sie sind ihre eigene Pyro-Show.
Von Bomben und Brnden: Mchtige Rockmusik von einem, der keine Angst davor hat, groe Worte in den Mund zu nehmen.
(Rolling Stone, September 2013)
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Volcano Choir: "Repave" (Jagjaguwar, Aug. 2013) |
Zwar schon über ein Jahr alt, aber erst kürzlich durch Zufall
entdeckt: Justin Vernon, A.K.A. Bon
Iver, zusammen mit der mir bislang unbekannten Band Collections
Of Colonies Of Bees. Gefällt mir richtig gut!
(20.09.2014)
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13er, 2. Album der Nebenband von Justin Vernon und diesmal Bon Iver viel hnlicher als das Debut fr mich in Teilen sogar reizvoller, spannender! Einfalls- und ideenreich, zudem recht originell. Die Stimme wechselt zwischen Normal- und Falsett-Lage (z.T. auch innerhalb der Songs), die Musik (allmhlich oder pltzlich/in stetem Hin und Her) zwischen ruhig/folkig und rockig/handfest, zwischen diffizil/leise/herrlich verspielt und vollmundigem Pop, behutsam/flieend (aber unter Spannung) und sffig-rockig, spartanisch und dramatisch, feinfhlig und hymnisch, oder sie verdichtet, intensiviert sich bestndig stets in Bewegung, ein regelrechtes Markenzeichen! In den besten Momenten entwickelt sich ein hypnotischer Sog. Toll: Das ganz langsam frei schwingend/druend anschwellende Keel, total faszinierend; und Alaskans, sachte, feingeistig, leicht schwebend wunderschner (Songwriter-) Folk. Meist akustisch/elektrisch gemischte Instrumentierung (Saiten/Tasten). Unerwartet gut!
(dvd, Glitterhouse)
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Califone: "Stitches" (Dead Oceans, Sept. 2013) |
Nach ihrem Glitterhousedebüt vor mehr als einem Jahrzehnt hatte
ich die Band um Singer/Songwriter Tim Rutili etwas aus den
Augen verloren. Folk mit Elektronik. Sperrig & schön.
(27.04.2014) |
"Jukka Eskola Orquesta Bossa" (Schema, Sept. 2013) |
Zwei
Zehn-Zoll-Eps vom letzten Jahr unter dem Namen "Jukka
Eskola Soul Trio" haben mich auf den ausgezeichneten finnischen
Trompeter aufmerksam gemacht. Auf dieses etwas äktere Album war
ich dann sehr neugierig: ein Jazzquintett (Trompete, Sax/Flöte,
Gitarre, Baß und Schlagzeug spielt (meist) neue Kompositionen im
jazzigen Boßa Nove-Stil, unterstützt von einem klaßischen Streichquartett.
Das klingt spannend und richtig gut.
(13.05.2017)
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Das Projekt "Orquesta Bossa" begann im Januar 2012 mit einem Live Gig, bei dem Jukka Eskola die Chance hatte, ein Konzert mit einem Quintett plus einem Streicher Quartett auf die Bühne zu bringen.
Das Material bestand aus Jazz und Bossa Standards, nichts ungewöhnliches. Der Sound der Combo setzte sich aber in seinem Kopf fest. Er liebte den traditionellen Bossa Sound der Rhythmus Sektion, kombiniert mit den Bläsern und dem Streicher Quartett, die einen etwas moderneren Blickwinkel mitbrachten. Die Musiker auf dem Album sind die Creme de la Creme der finnischen Jazzinstrumentalisten und der klassischen Musiker, wenn wir bei den Streichern ankommen.
Die Aufnahmen liefen sehr traditionell ab. Alle 9 Musiker spielen 100% der live Takes in dem selben kleinen Raum. Wir nutzen alte 50’s und 60’s Tube Mikrofone und nahmen auf einem analogen 8-Track Tape Recorder auf.
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Guru Guru: "Electric Cats" (Trance Music, Sept. 2013) |
Mani Neumeiers Truppe ist eine meiner Lieblinxband aus deutschen
Landen seit ewigen Zeiten. Da ihre Stärke aber eher die Improvisation
und nicht das komponierenen ausgefuchster Lieder ist, sind auch nicht
alle ihrer Platten wirklich toll. Das wilde Frühwerk liebe ich sehr,
das Spätwerk ist mal gut, mal nur "geht so". Die neue
CD hat zwar ein Cover, das mir nicht so richtig gefällt (irgendwie
zu sehr auf freakig gemacht oder einfach nur zuviel Gelb?) und wie
immer keine besonders relevanten Texte (meist wird gar nicht gesungen,
was meiner Meinung nach genau richtig ist!), und gerade die längeren Stücke
sind wirklich schön geworden. Beigetragen haben dazu neben der
seit 10 Jahren stabilen Stammbesetzung (neben Neumeier sind das Gitarrist/Saxofonist
Roland Schaeffer, Bassist Peter Kühmstedt und Gitarrist
Hans Reffert) zwei Gäste: Kraan-Bassist Helmut Hattler
und Ax Genrich, Guru-Gitarrist der ersten Stunde.
(29.09.2013)
Konzerthighlight: Blue NoteZ, Dortmund,
30.11.2013: Mal wieder ein Konzert mit Mani und seiner Band - sogar
eines der besten von den fünf oder sechs, die ich in den vergangenen
fast vier Jahrzehnten von ihnen besucht habe. Das erste muss 1978
in der Besetzung Neumeier/Kühmstedt/Bornschlegel/Schaeffer
im Dinslakener Burgtheater gewesen sein. Bis auf den damaligen,
nur kurz bei der Band weilenden Gitarristen Dieter Bornschlegel
(witzigerweise aus Dortmund stammend!) stand jetzt genau diese Besetzung
auf der Bühne des gemeinnützigen Clubs Blue NoteZ
im Keller einer Dortmunder Vorstadtgesamtschule. Auch die Räumlichkeiten
haben mich schwer an die 70er erinnert (Jugendheim ... Kellerdisko
...), wo die Band - eher untypisch für die 70er - anscheinend
pünktlich angefangen hatte und schon mitten im ersten Set war,
als ich gegen 20:30 dort eintraf. Auf jeden Fall ergab der "Rest",
inklusiver mehrerer Zugaben, ein tolles Konzert, die Band war bester
Laune und in Höchstform.
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45 Jahre Guru Guru - 50 Jahre Mani Neumeier auf der Bhne!
Als Guru Guru 1968 im Jahr der Studentenrevolte gegrndet wurden, htte jeder ein mdes Lcheln geerntet, der vorausgesagt htte, dass ausgerechnet Guru Guru nach 45 Jahren immer noch bestehen, bzw. die Musikszene in dieser Zeit ganz entscheidend mitgeprgt haben.
Heute zhlen Guru Guru neben den Rolling Stones zu den dienstltesten Bands unseres Planeten und Mani Neumeier und seine Gurus stehen fr eine Rockmusik, die alles Trends und Moden berlebt haben und die auch heute noch Grenzen berschreitet. Das klingt spannend und ist es auch, denn Guru Guru brgen fr Hrabenteuer, was sie nach 45 Jahren auch auf dem neuen Album wieder unter Beweis stellen.
Auch auf ihrem neuesten Werk (das 30. in der langen Bandgeschichte) ziehen Guru Guru wieder alle Register und lassen sich in keine Schublade stecken. Dabei sind 10 neue Songs entstanden und Mani hat dabei mit Hellmut Hattler und Ax Genrich 2 alte Weggefhrten ins Studio eingeladen.
Mit ihren Songs zeigen Guru Guru, dass sie immer noch zu den Urgesteinen der progressiven Rockmusik zhlen. Und wer geglaubt htte, dass Mani Neumeier (inzwischen 72 Jahre alt und seit 50 Jahren auf den Bhnen der Welt unterwegs), der Mitbegrnder des legendren Krautrock & Enfanterrible der deutschen Rockmusik die Fe im altgedienten Ruhesessel hochlegen wird, der hat sich gewaltig getuscht. Auch im nunmehr 45-zigsten Jahr ihrer Bandgeschichte gehen Guru Guru abseits vom Mainstream unbeirrbar ihren eigenen Weg, den sie aber schon immer gegangen sind.
Guru Guru sie waren nicht nur nein sie sind nach wie vor einmalig.
Getragen von World / Ethno-Beats, groovt ihre Musik immer noch ungemein, immer noch darf der Humor nicht zu kurz kommen, immer noch gelingt Guru Guru eine eigenstndige Soundmixtur, die sonst keiner im Programm hat!
(Good Times, Oktober / November 2013)
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Mazzy Star: "Seasons Of Your Day" (Rhymes Of An Hour, Sept. 2013) |
Das vierte Album von Hope Sandoval und David Roback
nach einer Pause von satten 17 Jahren - und die alte Magie ist sofort
wieder da! Wunderbare Musik, zu der mir gerade die Worte fehlen!
(13.10.2013)
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17 Jahre Warten haben sich gelohnt: das musikalisch wundervolle Jahr 2013 beschert uns auch ein neues Album der Kultband Mazzy Star!
Mazzy Star grndeten sich 1990 aus den noch rauchenden Trmmern der SST/Rough Trade-Helden Opal. Hope Sandoval trat in die Band ein und verffentlichte in den folgenden sechs Jahren zusammen mit ihrem Partner David Roback drei phnomenale Alben. Seit 1996 wurde es still um sie. Doch Hope gilt nach wie vor als das US-Indie-Darling schlechthin, Mazzy Star ist - vielleicht auch wegen dieser langen Pause - eine echte Indiefolk-Kultband. Seit Hopes 2009er US-Rolling-Stone-Interview gab es immer wieder Gerchte um eine Reunion und ein neues Album. 2011 erschien dann mit "Common Burn / Lay Myself Down" eine grossartig und mysterise Single. Und nun ist es soweit: das Comeback-Album "Seasons Of Your Day" erscheint.
Eingespielt wurde es von der Urbesetzung von Mazzy Star, als Gste dabei waren Colm O'Ciosoig (My Bloody Valentine) und Bert Jansch mit einer seiner letzten Aufnahmen.
Lsst man sich (...) auf dieses berraschend unverhangene Album ein, hrt man ein sehr einnehmendes, fast traditionalistisches Werk. Und natrlich ist Sandovals Stimme das noch immer groe Plus.
(Rolling Stone, Oktober 2013)
Das wunderbare kalifornische Duo lebt weiter in seiner eigenen Traumwelt.
(musikexpress, Oktober 2013)()
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Agnes Obel: "Aventine" (Play It Again Sam, Sept. 2013) |
Das zweite Album der dänischen Sängerin, Songschreiberin
und Pianistin mit Wohnsitz Berlin, von der ich bisher nur die 10-Zoll-EP
"Riverside" kannte. Ausser
der Stimme und dem Pianospiel von Agnes gibt es nur gelegentliche
Unterstützung von zwei Musikerinnen an Cello und Violine. Alles
sehr schön, aber auch etwas karg. Muss ich wohl noch öfter
hören.
(24.11.2013) |
The Wynntown Marshals: "The Long Haul" (Blue Rose, Sept. 2013) |
Ich hab mir lange schon nichts mehr vom Blue Rose-Label gegönnt
- das war mir in den letzten Jahren alles etwas zu normal, zu "rootsmäßig".
Die schottische (!) Band fällt mit ihrem sehr amerikanischen
"Rootss--Rock" (bzw. "Americana") auch in das
Raster der typischen Blue Rose Künstler. Dazu kommt der nach
meiner Meinung nicht gerade besonders tolle Bandname, der mich beim
ersten Mal natürlich an eine Verballhornung von Wynton Marsalis
denken ließ. Und wenn wir mit Songs To The Siren nicht
kürzlich deren Vorprogramm im Weseler Karo bestritten hätten,
so wäre auch dieser zugegebenermaßen wohlschmeckende Kelch
wohl an mir vorbeigegangen! Gute Songs, gute Band. Live
sehr, sehr gut und auf Studio-CD auch ganz ordentlich ...
(27.04.2014)
Konzerthighlight: JZ Karo, Wesel, 07.04.2014
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Eine der frischesten und stilistisch glaubwrdigsten No Depression / Alt. Country Rock-Scheiben der Saison kommt nicht aus Austin, Minneapolis, Portland, Raleigh oder Louisville, sondern aus...Edinburgh, Schottland! Diese 4 Typen mssen schon ihre Psse vorzeigen, damit man ihnen ihre Herkunft abnimmt so uramerikanisch klingen sie mit ihrem gut abgehangenen Gebru aus klassischem Country Rock der 70er, luftigem Gitarrenrock mit ein paar Popelementen aus den 80ern und jener Genreneuauflage, die in den 90ern mit dem Schlagwort No Depression belegt wurde und heute allgemein als Americana gehandelt wird.
Produziert von Andrew Taylor, der auch zustzlich Keyboards, Mandoline, Banjo und Percussion spielt, bedeutet das aktuelle Werk einen groen Schritt nach vorne. Der etwas verstaubte 90er Sound vom Debt ist einer zeitgemen (Alt.)Americana Rock-Produktion gewichen, die vor allem durch die sorgfltig angeordneten Gitarrenspuren von Iain Sloan und die erstklassigen, ausgefeilten, bis zu dreistimmigen Harmony Vocals besticht. Musikalisch baut man zwar grundstzlich auf den bewhrten Stil vergangener Jahre, konzentriert sich aber deutlich weniger auf den Countryanteil in Country Rock und verfolgt eine frische, dynamische DIY-sthetik, ausdrcklich auch auf einigen, vielleicht manche Fans berraschende Balladen: Das Eagles-hnliche, herrlich dahinschlurfende Whatever It Takes, das rein akustische, mit Klavier- und Streicherduobegleitung leise untermalte Curtain Call oder das abschlieende Change Of Heart, ein anspruchsvoller, fast epischer 6-Minuten-Slow Song, komplett mit Pedal Steel, Streichern und wunderschnem Duettgesang von Dolly Vardens Diane Christiansen, zugeschaltet aus Chicago. Hier trifft ein frher Neil Young nach Harvest-Art auf den Elton John von Tumbleweed Connection.
Ansonsten dominieren die schnelleren Sachen wie der geradezu enthusiastisch vorgetragene Opener Driveaway (mit dem Life In The Fast Lane-Verweis im Refrain), das von einer Byrds-typischen 12-String Rickenbacker Guitar geprgte Canada und das nicht nur formal im Zentrum stehende Tide mit seinen Wilco-haften Twin Guitars, dem schleppenden Crazy Horse-Beat und klasse Harmonien frei nach CSN! Nicht von ungefhr haben viele Songs der Wynntown Marshals mit Reisen und Fernweh im direkten und bertragenen Sinn zu tun, so auch Low Country Comedown im charmanten Jayhawks-Modus. Der Weg ist das Ziel, das Roll in Rockn Roll ist das was zhlt - The Long Haul!
Auf ihrer zweiten CD nach dem 2009er-Debt ,,Westerner" lassen Snger Keith Benzie & Co. mit luftigen Rickenbacker-Riffs, leuchtenden Harmonien und sehnschtigen Melodien erneut ihr Faible fr US-Musik Marke Jayhawks, Wilco, Uncle Tupelo und Son Volt aufflackern.
(Audio, Dezember 2013)
... eher lose, gebrochen romantisch, schwankend sehnschtig und bermdet glckstrunken. Sehr schn.
(Rolling Stone, Februar 2014)
Dazu ist The Long Haul ein Album, das mit jedem Hrdurchgang wchst, neue Feinheiten entdecken lsst und mit dem sich die Schotten auch mit den Kollegen jenseits des Atlantiks messen knnen. Wieder mal eine echte Perle aus dem Hause Blue Rose.
(Good Times, April / Mai 2014)
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Fink & The Royal Concertgebouw Orchestra: "Live In Concert" (Ninja Tune, Okt. 2013) |
Der Ex-Electronik-Tüftler Fin Greenall zusammen mit seiner
Band und dem renomierten Amsterdamer Klassik-Orchester mit einem Konzertmitschnitt
aus jenem Concertgebouw vom 29. Apil 2012. Es gibt mit wunderbarem
Klang das Fink-Trio mit und ohne Orchesterbegleitung, ja sogar bei
zwei (Klassik?-)Titeln das Orchester ohne die Band zu hören -
und es passt trotzdem alles gut zusammen. Die CD für knappe 15
Oiro kommt in edler Buchaufmachung daher, so wie schon bei "Wheels
Turn Beneath My Feet", der Live-CD der Band ohne Orchester
vom vergangenen Jahr.
(24.11.2013)
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Die Platten dieses Songwriters aus Grobritannien habe ich vom ersten Ton an geliebt und entsprechend besprochen nachzuverfolgen im Glitterhouse Webshop. Das erinnerte mich immer ein wenig an Nick Drake (den hatten wir ja lange nicht mehr zum Vergleich bemht, als darf der mal wieder ran), gerade wegen der hnlichen Stimmlage und der Art, wie Fink akustische Gitarre spielt. Auch die Stimmungen der Fink Platten sind nicht weit von Five Leaves Left oder Pink Moon entfernt. Und vielleicht htte Nick Drake, htte er nur lange genug gelebt, ebenfalls mal ein Album mit einem Orchester aufgenommen?!? Fr diese Aufnahme wurden die Songs von Fink von einem gewissen Jules Buckley fr das Amsterdamer Symphonieorchester arrangiert und der Bursche geht sehr ambitioniert an die Aufgabe heran. Da wird nicht nur begleitet, das Orchester fhrt ein Eigenleben. Und das muss man, gerade wenn man die reduzierten Songs von Fink favorisiert, schon mgen. Opulent, schn mit Laut und Leise spielend, ein echter Trip. Die CD kommt im hochwertigen (biegefesten?) Digipak mit 20 Seiten Fotobooklet.
(RH, Glitterhouse)
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Golden Kanine: "We Were Wrong, Right?" (Glitterhouse, Okt. 2013) |
Ein Nachzügler von meiner letzten Bestellung aus dem Glitzerhaus
- sowohl wegen des Erscheinungsdatums, als auch beim Hören zu
Hause. Aber zur Weihnachstzeit gab es Vinyl inklusive CD für
weniger als 13 schlappe Oiros.
Die Band stammt aus Schweden, hat als (härtere?) Gitarrenband
der Sparte "Indie-Rocker" begonnen, inzwischen aber den
Folk und vor allem Blasinstrumente für sich entdeckt. Wenn ich
das jetzt richtig beobachtet habe, dann gehören zwei Bläser
fest zur Gruppe, live kommen da teilweise noch mehr dazu, wenn die
Band ihre Musik spielt. Anscheinend nicht mehr ganz so hart wie früher,
aber immer noch sehr fetzig (darf man dieses Adjektiv
noch immer benutzen, wenn man loben will? Keine Ahnung!).
(05.01.2014)
Konzerthighlight: Orange Blossom Special,
Beverungen, 06.06.2014: Die Burschen, inklusive des Bläsersatzes
mit Trompete und Baritonsaxofon (live immer ein Genuss!), waren
beim diesjährigen OBS der Topact für den ersten Abend
- eine Rolle, die ihnen ausgezeichnet stand!
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"We Were Wrong, Right?" ist das dritte Album des schwedischen Sextetts aus Malm. Und es ist mehr als lediglich die Kombination aus schepperndem Indie-Rock, delikater und intimer Lo-Fi-Anmutung und dem tanzbaren Teil des Folk-Rocks. Ihre Songs und Melodien, die gleichzeitig Atem nehmen, Freude spenden und melancholische Grandezza verstrmen, haben eine Golden Kanine-typische Aura. Man mag dazu weinen. Oder tanzen. Oder kmpfen.
Sie starteten einst als eine laute, gitarrenbasierte Indie-Rock-Band. Ihre Musik hat sich seit ihrem ersten Album aus dem Jahr 2009 organisch verndert, ging und geht voran, experimentiert mit weitreichendem Instrumentarium und besinnt sich doch immer auf den Kern. Sie lassen stets Melancholie und Lebensfreude auf das Interessanteste kollidieren. Auf "We Were Wrong, Right?" rhren sie liedgesteuerten, opulenten Indie-Pop an, der indes stets nach vorne drngt, immer nervs aus der Spur zu springen bereit ist. Viele Instrumente, feine Songs - sich darin suhlend zwei angenehm brchige Stimmen. Mitreiend und taumelnd, tief und betrend, ist ihr Songwriting noch gewachsen. Nenn sie eine laute, intime Band. Oder nenn sie eine intime, laute Band.
Die Aufnahmen fr "We Were Wrong, Right?" zogen sich ber ein ganzes Jahr hin. Das Resultat ist... wunderschn. Die Welt steht Golden Kanine offen.
Golden Kanine vermgen es wie kaum eine andere Band, den Hrer, whrend sie ihn mit jubilierendem Crescendo mitnehmen, gleichzeitig positiv zu verwirren. In den mitreiendsten Passagen verstecken sich gerne die finstersten Botschaften, da droht Unglck und Seelenpein - und pltzlich, wenn der musikalische Aplomb in weniger nachdrckliche, ruhigere Gefilde bergeht, so dass man textlich auf jedwedes Trnental vorbereitet ist, pltzlich kommen da fast frhliche Silben aus ihren Mndern und Kehlen. Man fiebert mit ihnen, man folgt ihren Schlenkern zwischen lauthalsiger Dynamik und verzweifelter Nabelschau. Das Resultat ist eine einzige, mitreiende Versuchung. "We were wrong, right?" fasst in elf Titeln zusammen, was man sich von Musik nur wnschen kann. Ein bisschen Eskapismus sei erlaubt, aber gerne eingeholt von brodelnder Tiefe. Mit Blsern und Banjo, mit Mandoline, Tasten und Percussion verfeinert, ist ihr ehemals purer Indie-Folk-Rock nun derart umfassend, dass die Programmankndigungen ihrer Auftritte sie teils etwas hilflos als "Folkiger Post-Rock" (nunja...) kategorisieren. Was nicht weiter strt, denn sie gingen und gehen ihren Weg: Unzhlige Clubs und viele Festivals haben sie beehrt (darunter Haldern-Pop, Orange Blossom Special, Hurricane, Southside, Weinturm, Fusion), wurden einem greren Publikum im Vorprogramm der Tour ihrer Landsleute Mando Diao bekannt, der WDR lud sie zu ihrer legendren Fernseh-Sendereihe "Rockpalast" ein. Personelle Wechsel folgten, weitere Tourneen schlossen sich an, in deren Verlauf neue Songs dem Live-Test unterzogen werden. "No Fun" oder "Oh They Caught You, Too" werden, obwohl den Fans zuvor unbekannt, im Nu zu Live-Favoriten.
(Glitterhouse)
Eins vorweg: Zimmertemperatur ist okay. Sogar sehr okay, im Verhltnis zu klirrender Klte. Ein Bier von 22 Grad bei 40 Grad in der Sonne ist fast schon gigantisch. Aber so ganz ohne Relativierungen ist Zimmertemperatur eben nur lauwarm. So wie die neue Golden Kanine LP.
Eine Stimme a la Chris Martin in mitten eines Arcade Fire-Instrumenteninfernos das sind Golden Kanine live. Inbrnstig befeuerten sie im letzten Herbst ihr Publikum mit ihren schwermtig aber tanzbaren Indierock-/Folksongs von den letzten beiden Alben. Neben schwitzenden Achseln durften die Besuchenden auch zwei teasende Ohrwrmer vom damals noch unverffentlichten Neuling We Were Wrong, Right? mit nach Hause nehmen. Besagte Songs No Fun und Oh they cought you too berzeugen mit Dynamik, Gitarrenprsenz und Singalongtauglichen Passagen, die sich hinterhltig ins Trommelfell brennen. Der Song Plans fesselt in der Mitte des Langspielers mit einer verspielten Leichtigkeit und sanftem Gesang. Das wars dann aber auch schon.
We Were Wrong, Right? nimmt uns mit in dstere Gefhlswlder, in denen Mord und Totschlag wten (Steve Im sorry that we killed you, I really really am.) und die Gespenster Frustration und Resignation toben (take whatever and leave me nothing cause I need nothing in I know I had a heart once). Die vielversprechende Illusion von Glck und einem einfachen Leben wird zerfetzt, um der Realitt trber Alltagsgefechte, bitterer Abrechnungen und Melancholie galore Platz zu machen. Da wird nichts schngeredet. We call it Weltschmerz. Das Album punktet mit einer herrlichen Instrumentierung, mit Mandoline, Banjo, Blsern und Streichern. Aber der Leichtsinn und die Euphorie, mit denen Golden Kanine auf den letzten beiden Alben noch glnzten, kommen eindeutig zu kurz. Okay, der Song Jennifer geht einigermaen voran, Madeleine ist hbsch arrangiert und bietet ein nettes Konzept. Aber zu mchtig schweben der Trbsinn und die Gleichgltigkeit ber dem gesamten Album, die alle potentiell reizvollen Ecken und Kanten glatt bgeln. Dazu kommen absolut unspannende Songs, die textlich jede Emocore-Band erblassen lassen und das Endorphinlevel ordentlich drosseln. Ein tolles Album fr den geplanten Selbstmord. So gesehen ist das aber nichts, was man einem groen Live-Publikum zumuten sollte, liebe Schweden!
Auch wenn sie das traurig dahinpltschernde Album verpatzt haben, ist die kommende Tour sehr zu empfehlen. Mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit wird sie eher der Herrlichkeit eines 20-Grad-Biers in der Wste entsprechen - Golden Kanine sind eben eher eine Liveband. Was We Were Wrong, Right? angeht, bleibt zu sagen, dass sich das zauberhaft gestaltete Cover in jeder Plattensammlung gut macht. Und nach dem dreiigsten Hrdurchgang findet man mit Durchhaltevermgen und gutem Willen doch noch seine Freude an dem Album. Neben den drei Krachersongs, den drei okayen Songs, entdeckt man noch ein paar gut versteckte Reize in den anderen Liedern, sofern man sich nicht von den ersten Hrdurchgngen abschrecken lsst. Insgesamt nett, aber nichts Auergewhnliches. Der Golden Kanineschen Lethargie erlegen, knnte man sagen Die besten Songs sind halt schon geschrieben . Klar, ein gutes Folkalbum muss mehr leisten als Bierkrug-Pub-Lagerfeuer-Stimmung und Schwrmerei. Mehr als trauriges Dahingepltscher sollte aber schon drin sein.
(Julia Kindel, motor.de)
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of Montreal: "Lousy With Sylvianbriar" (Polyvinyl, Okt. 2013) |
Als Labelmates von Ida war
mir die Band um den Sänger, Songschreiber & Multiinstrumentalisten
Kevin Barnes zwar schon ein Begriff, hatte mich aber bisher
nicht wirklich interessiert. Letztens hörte ich aber die neue
Platte im bayrischen Zündfunk, dem ich ja schon die Bekanntschaft
mit Damien Jurado und den Temples
gemacht. Statt alles mit Gitarren und Computern selbst zu machen hat
Barnes diesesmal eine ganze Band angeheuert und das Album im Stil
der späten 60er/frühen 70er live im Studio eingespielt:
es hat sich unbedingt gelohnt - und vielleicht höre ich doch
mal in das eine oder andere seiner alten Alben rein!
(06.04.2014)
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Neues Album der Band um Kevin Barnes, aufgenommen quasi live im Studio, um einen hnlichen Vibe wie in den spten 60ern zu erreichen.
(Glitterhouse)
Though Kevin Barnes had always used Of Montreal to build a strange, often beautiful world of complex personal thoughts and visions, his albums grew increasingly manic (musically and psychologically) throughout the mid-2000s. Over the project's lengthy career, Barnes had taken his muse from sweetly lo-fi bedroom twee beginnings to bouncy disco-pop heights, landing in some bizarre, wounded state of indie R&B dementia by the time of albums like 2010's False Priest, with his lyrics growing increasingly raw and scattered. 2012's almost impenetrably dense Paralytic Stalks found Barnes' hyper-personal self-analysis and quickly changing psychedelic pop reaching a saturation point for many listeners, and reviews were mixed. Lousy with Sylvianbriar is a complete about-face from the cast of multiple personalities and sonic mood swings of Barnes' recent past, offering a refreshingly straightforward collection of songs under the unlikely influence of '60s and '70s FM radio roots rockers like Dylan, Neil Young and the Stones. Instead of the usual process of Barnes playing all the instruments himself and layering his own vocals with endless digital recording, the sessions for LwS took place in an almost entirely live analog studio setting, with session musicians quickly working on their parts and going direct to tape. The resultant recordings have the same loose yet lucid feeling as Dylan's Blonde on Blonde, or early albums by the Band; the songs deep in a classic rock vein while still touched with Barnes' ever-obtuse lyrical spirals. Beginning with the slide guitar twang of album-opener "Fugitive Air," almost all of the indie-electro postures that defined the band before vanish, replaced with a Mick Jagger sway circa "Jigsaw Puzzle," updated with Barnes' penchant for vivid lyrical imagery equal parts gorgeous and grotesque. This rootsy swaggering continues on the Dylanesque "Belle Glade Missionaries" and "Hegira migr," matching greasy Highway 61 Revisited boogie rock rhythms with glowing harmonies and deceptively dark lyrics. Vocalist Rebecca Cash shows up throughout the album, lending bright lead vocals to the Emmylou Harris/Gram Parsons-modeled country ballad "Raindrop in My Skull." Barnes taps into these unexpected influences without submitting to them completely, trying each one on like a flimsy costume not quite capable of covering the core elements of his songwriting personality. The unsettling imagery, buttery basslines, and meandering key changes that have been Of Montreal staples since the start, fit surprisingly well into the dusty traditional rock framework of LwS, offering a breath of fresh air from the pleasant but convoluted rush of the past several albums. Swapping out the sonic and mental clutter for a host of centered, unconfused rock tunes is a curveball move, for sure, but the end product is the most memorable, lasting, and relatable albums in Of Montreal's extensive catalog, and easily one of the best.
(by Fred Thomas, All Music Guide)
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Lee Ranaldo And The Dust: "Last Night On Earth" (Matador, Okt. 2013) |
Der schnelle Nachfolger zum gelungenen Einstand "Between
The Times And The Tides" des Ex(?)-Sonic Youth-Gitarristen
vom vergangenen Jahr, jetzt sogar mit fester Band. überraschend
eingängig (eingängig aus der Sonic Youth-Perspektive!),
rockend, mit guten Songs und guten Sounds. Mag ich sehr.
(27.10.2013)
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As Sonic Youth's members explored their individual careers during the band's hiatus, it was fascinating to hear their projects develop. Between the Times and the Tides allowed Lee Ranaldo's more pastoral, mystical side to flourish, and it's in even fuller flower on Last Night on Earth. This is also the debut of Ranaldo's group the Dust, and while two of the group's key players, Alan Licht and Steve Shelley, appeared on his previous album, these songs feel like the work of a full-fledged band. Ranaldo and company sound more confident; where he tried a little bit of everything on Between the Times and the Tides, here he and his band concentrate on expansive songs filled with shimmering melodies and epic solos. "Lecce, Leaving" begins the album by defining this approach, with quickly shifting tempos and subtly changing moods that flow over elaborate buildups and breakdowns before drifting to a close; "The Rising Tide"'s psychedelia is so expansive that it flirts with acid rock. It was always assumed that Thurston Moore was Sonic Youth's main classic rock fan, but Ranaldo's solo work also shows an affinity for the sounds of the '60s and '70s. "Key/Hole"'s sweet, breezy melody could be avant-garde soft rock as it moves from tender to tempestuous, while the lyrics' clever parallel rhyming structure is a reminder of what an accomplished songwriter Ranaldo is. Throughout Last Night on Earth, he and the Dust achieve an alchemy where experimental rock, classic rock, and even hints of prog sound made for each other. All of this is especially true of "Ambulancer," one of the album's more urgent tracks. While its searing guitar work has roots in Ranaldo's Sonic Youth days, its acoustic flourishes feel more modern as well as timeless. Last Night on Earth leaves room for a few tangents, such as the pretty chamber pop vignette "Late Descent #2," that end up heightening the album's rainy-day moodiness. If possible, these songs have even more of a feeling of moving on and letting go than Ranaldo's debut did; the 12-minute album closer "Blackt Out" is at once mournful and exhilarated as it ponders being freed from a longtime lover. An album in the old-school sense, with expansive tracks and detours that still add up to a cohesive whole, Last Night on Earth offers more proof that Ranaldo's music is just as satisfying, if not more so, on its own as it was as part of one of alternative rock's supergroups.
(by Heather Phares, All Music Guide)
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Tindersticks: "Across Six Leap Years" (City Slang/Lucky Dog, Okt. 2013) |
Wer hätte gedacht, dass Stuart Staples und seine Band
nach 20 Jahren noch immer so gut, vielleicht sogar noch besser sind
als in den schon grandiosen Anfangstagen? Und das gilt für Qualität
und für >Quantität! Dass das neue Album dabei
"nur" Neuinterpretationen bereits bekannter Lieder der Band
bietet spielt eigentlich überhaupt keine Rolle. Auch nicht, dass
in den legendären Abbey Road-Studios aufgenommen wurde.
(20.10.2013)
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tindersticks feiern ihr 20jhriges Bestehen. ber sechs Schaltjahre erstreckt sich bereits die Karriere der tindersticks.
Auf "across six leap years" vereint die Band verloren gegangene Songs aus diesen Jahren - Songs die bisher nicht zu dem wurden, was sie eigentlich htten sein knnen. Im Frhjahr 2013 nahmen die tindersticks diese Songs im legendren Studio 2 von Abbey Road erneut auf. Teils feierlich, teils reflektierend verliefen die Aufnahmen; immer erkennend, dass die live erneut aufgenommenen Songs mit so viel neuem Leben gespielt wurden, dass sie zusammengefasst einen gebhrenden Nachfolger zum 2012er Erfolgsalbum 'the something rain' bilden.
Eine Band und ihr Sound auf der Hhe der Zeit. Die Band tindersticks ist heute bei weitem aktiver, kreativer und facettenreicher, als sie sich das sicherlich 1993, im Jahr ihrer Debt-Verffentlichung, auszumalen gewagt htten - im Laufe des Jahres 2013 realisiert die Band mehr Projekte als so manch anderer Knstler im Zeitraum von 20 Jahren
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The Wood Brothers: "The Muse " (Southern Ground Artists, Okt. 2013) |
Mein persönliches Highlight vom OBS-Wochenende. Oliver Wood
(Gitarre, Gesang), sein jüngerer Bruder Chris Wood (jawohl,
das ist der Weltklassejazzbassist von Mesdeski, Martin &
Wood!) und Trommler Jano Rix spielen Musik im Spannungsfeld
von Folk, Country, Jazz und Rock auf allerhöchstem Niveau.
Produziert vom Meister Buddy Miller.
(07.06.2015)
Konzerthighlight: 19. Orange Blossom Special,
Beverungen, 23.05.2015: Wahrscheinlich hat nie ein besserer Bassist
auf der kleinen Bühne in Beverungen gestanden! Aber eigentlich
spielte das nicht die entscheidende Rolle, denn spätestens
beim Cover von "Ophelia" von The Band war mir klar:
die Urväter des Americana haben würdige Nachfolger gefunden.
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The Wood Brothers are hard to pin down -- they play a sort of Americana version of jazz, or country with an edge, or folk with some rhythmic bite, or maybe secular gospel with a touch of swing. At their best, they create the best blend of vernacular American roots music since the Band folded, and while there are a lot of neo-Americana bands out there who critics keep claiming sound like the Band, well, these guys actually do. The Buddy Miller-produced The Muse is their fourth album, and while the previous three releases were pretty darn great, this one is arguably even better, a step forward into a fuller, rounder, and more complete sound, anchored, as always, by Chris Wood's wonderful acoustic basslines (his day job is playing bass for Medeski, Martin & Wood) and Oliver Wood's backwoods vocal style and sharp, literate songwriting skills. This album is a gem, opening with the best song yet by the Band that wasn't written or recorded by the Band, "Wastin' My Mind," and continuing the feel with "Neon Tombstone," "Honey Jar," "Sweet Maria" (a bit of folk cabaret, really), the barroom ballad shuffle "I Got Loaded," and the set closer, "Firewater," which comes complete with a boozy horn section that makes it sound like an outtake from the Band's Rock of Ages. The Wood Brothers aren't the second coming of the Band, of course (such a thing will most likely never happen), but they draw on the same wellspring of blues, gospel, folk, country, and R&B to arrive in a similar place, suggesting a rural America where myths are born and made real with music, a place where current fashion is useless, a place where a trip to the local juke for some backwoods jazzy honky tonk gospel blues is nigh near a trip to Heaven.
(by Steve Leggett, All Music Guide)
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Howe Gelb: "The Coincidentalist" (New West, Nov. 2013) |
Giant Sand fand ich eigentlich
immer toll, auch wenn mir nie alle der zahlreichen Alben gefallen
haben - teilweise fand ich sie etwas unausgegoren bzw. waren sie sogar
mir zu schräg. Nach längerer
Abstinenz habe ich jetzt mal wieder reingehört, da ich mitbekommen
habe, dass das neue Soloalbum "etwas zugänglicher"
sein soll! Natürlich ist ein Gesangsduett von Howe Gelb
mit Will Oldham (A.K.A. Bonnie
"Prince" Billy) nach Mainstream-Maßstäben
nach wie vor als schräg zu bzeichnen, aber eben
nicht nach Howe-Gelb-Maßstäben. Insgesamt sind die Lieder
- wie immer - sehr spannend instrumentiert, aber diesesmal doch relativ
klar herausgearbeitet. Man sagt - glaube ich - auch fokussiert
zu so etwas.
(15.12.2013)
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Ein neuerlicher Howe-Hakenschlag, und wieder steht man zunchst verstrt vor dem Dargebotenen. Dabei ist dieser Solo-Spaziergang, diese radikale Reduzierung auf minimale Mittel streng genommen der schon fast notwendige Gelb-Schritt nach der Opulenz seiner gigantischen Gian Giant Sand-Oper. Lssig-leger kommt der Coincidentalist daher, vieles klingt scheinbar verspielt, mancher Song wirkt zunchst wie eine schiere Skizze, aber nach der anfnglichen Verunsicherung folgt fast beilufig das Verstndnis, erlaubt das wiederholte Abtauchen die Einsicht in Tiefen, die man zunchst nicht fr mglich hielt. Denn versteckt in den berschaubaren Arrangements, in den mal in Club-Besetzung, mal im Alleingang dargebotenen Stcken entfaltet sich fast nebenbei die Essenz des bislang Erreichten, sieht man mal im flammenden Vordergrund, mal in lapidaren Randbemerkungen, in leisen Nuancen die Glanzlichter der Gelb-Geschichte vorberziehen, roh twangender Alternative Country, Gospel-Untiefen, weher Wstenwind, Garage-Americana, mexikanisches Saitenspiel, lssiger Swing und verrauchter Bar-Jazz, ohne dass es den charmant croonenden Tonhhen-Ignoranten hrbare Mhe kostete. Zwischen anheimelnd verstimmtem Standklavier und perfekter Steel Guitar, zwischen tastend-tupfendem Bass, roh verzerrter E-Gitarre, sanft gebestem Schlagwerk und den perfekt passenden Gaststimmen von Bonnie Prince Billy und KT Tunstall entfaltet sich die Vision eines einzigartigen Karg-Country-Knstlers, der die roh-ursprngliche Kraft des Moments, die elementare Energie des Entwurfs einmal mehr der prallen Perfektion vorzieht. Und genauso, wie man beim wiederholten Abtauchen die Feinheiten der Gelb-Kunst entdeckt, die vershnlichen Klnge hinter der anfnglichen Verstrung, so gewinnen die elf Songs schlielich das Herz, bemerkt man das beifllige Beinwippen, die Rhrung der Seele, die der kratzig-knarzige Crooner einmal mehr zu erreichen wei. Konzentration auf den kargen Kern, Reichtum in der lssig-kunstvollen Verknappung, Reduktion als zwangslufige Reaktion auf den Tuscon-Bombast. Der Gelb-Jnger folgt offenen Auges, wohl dem, der sich einlassen kann.
(cpa, Glitterhouse)
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Terry Lee Hale: "The Long Draw" (Glitterhouse, Nov. 2013) |
Seit den frühen 90ern kenne ich diesen in Frankreich lebenden
und aus den USA stammenden Singer/Songwriter, von dem ich mir aber
lange nichts mehr angeschafft hatte. Seine Rückkehr zum Glitterhouse-Label
habe ich da als Anlass zum erneuten "Beschnüffeln"
gewählt, nicht zuletzt auch weil die ersten Kritiken von "The
Long Draw" ziemlich positiv ausgefallen sind (in den letzten
Jahren wurde Terry in der Rockjournallie doch eher nur "nebenher"
abgehandelt). Das Album ist karg geraten (mag ich), hat wie immer
gute Gitarrenarbeit vom Meister der "komischen Gitarrenstimmungen"
(die wie immer genannt werden!), gute Songs und gute Texte. Nur der
im Begleittext nicht erwähnte, sehr stoische Trommler
irritiert mich ein wenig: ich muss gestehen, dass ich nicht sicher
bin, ob das vielleicht sogar ein Computer oder Terry Lee Hale
höchstpersönlich ist! Verwirrend: In der Glitterhouse-Besprechung
wird eine baskische Rhythmusgruppe bestehend Frantxoa Errecarret
(Schlagzeug) und Nicholas Chelly (Kontrabass) erwähnt,
von der nur der Bassist bei drei von den acht Liedern als Begleiter
angegeben wird. Na ja - eigentlich ist es aber völlig unwichtig,
wer (oder was?) hier trommelt, denn es stört ja nicht wirklich.
(24.11.2013)
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In Zeiten, in denen Trends kurzlebiger und mannigfacher denn je sind, die digitale Revolution lngst Alltag, ja, Schnee von gestern ist und auch sonst das Faktum der immer krzer werdenden Aufmerksamkeitsspanne wohlfeil beklagt wird, tut dieses Album, diese Musik gut. Entschleunigung, in sich Ruhen, Zeitlosigkeit. Und auch: Tiefe. Charisma. Melancholie. Wut. Aber: dennoch Optimismus, der Glaube an Gefhle, vllig unprtentis, in herrlich entspannter Form, natrlich, als sei es das Selbstverstndlichste der Welt, auf knapp 45 Minuten in acht beeindruckende Songs gebannt.
Terry Lee Hale hat eine lange Reise hinter sich. Den gebrtigen Texaner (San Antonio) verschlug es nach Seattle zu Zeiten vor und whrend des Grunge-Hypes, sein erstes Lebenszeichen auf Tontrger kann man heute noch auf der legendren Sub Pop 200 Compilation von 1988 nach hren, zudem ihn Bruce Pavitt und Jonathan Poneman als einzigen Nicht-Grunge Act einluden. Mit Verffentlichung seines ersten Albums Oh What A World im Jahr 1993 wurde er zum Vorzeige-Knstler der damals hippen Singer/Songwriter/Americana Szene, in Frankreich (seiner heutigen Wahlheimat) rollte man ihm den roten Teppich aus, Le Monde krte sein Debut zum Album of the Year, Tlrama adelte ihn mit dem Satz, dass seine besten Songs die Qualitt eines Townes van Zandt erreichen, der legendre Pariser Plattenmogul Patrick Math (New Rose, Last Call) nahm ihn unter seine Fittiche und in Deutschland war zu der Zeit Glitterhouse schon einmal Heimat fr den Rastlosen.
Aufgenommen unter der Regie von Bob Coke (Ben Harper, Black Crowes) und in intimer, kleiner Besetzung eingespielt, faszinieren Gitarrenspiel und die wettergegerbte Stimme Terry Lee Hales ebenso, wie die exzellente (baskische) Rhythm Section Frantxoa Errecarret an den meist mit Besen gespielten Drums und Nicholas Chelly (Kontrabass). Dazu gesellen sich bei Bedarf Gastmusiker wie Jon Hyde (Laura Veirs, Jim White) an der Pedal Steel, Glenn Slater (The Walkabouts) an den Tasteninstrumenten oder sein alter Weggefhrte Jack Endino (Bass). Um aus dieser musikalischen Ausgangsposition etwas so besonderes zu machen, wie The Long Draw bedarf es allerdings einer weiteren wichtigen, elementaren Zutat: Herausragendem Songwriting. Und das findet sich auf diesem Album im berma. Terry Lee Hale hat sich lngst von seiner Alt.Country-Historie emanzipiert, sein musikalisches Universum permanent erweitert, einen ber mehr als vier Jahrzehnte organisch gewachsenen, eigenen Stil entwickelt, der sich jenseits von Kategorisierungen findet. Dazu ist er ein sehr genauer, einfhlsamer Beobachter des alltglichen Scheiterns in all seinen Facetten, voller Empathie fr seine Protagonisten, sein Blickwinkel ist speziell, platte Lebensweisheiten seine Sache nicht.
Terry Lee Hale ist ein Songpoet der Extraklasse, eine singulre Erscheinung in der Musikwelt, dessen Kraft und Ausdrucksstrke -bei aller Zurckgenommenheit- mit den Jahren gereift sind, wie ein 20 Jahre alter Single Malt der Insel Islay, mit allen Ecken und Kanten. Es ist Zeit, Terry Lee Hale neu zu entdecken.
(Glitterhouse)
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Die Hoechste Eisenbahn: "Schau In Den Lauf Hase" (Tapete, Nov. 2013) |
Auch diese Platte vom vergangenen Herbst dieser angeblichen deutschen
"Singer/Songwriter-Supergroup" ist mir bisher entgangen,
aber in einer Musikzeitschrift gab es kürzlich ein Blinddate
mit der Band, wo sich gleich drei der beteiligten Musiker als "gute
Bekannte" herausgestellt haben: Bassist/Keyboarder Felix Weigt
war auch schon bei Kid Kopphausen
dabei und gehört auch zur Mannschaft von Spaceman Spiff. Schlagzeuger/Multiinstrumentalist
Max Schröder ist vielleicht unter dem Namen Der Hund
Marie dem einen oder anderen bekannt und war auch mal bei Tomte
dabei. Sänger/Songschreiber Moritz
Krämers Solodebüt steht ja bereits in meinem Plattenschrank.
Nur Francesco Wilking, seines Zeichens Sänger und Verschmied
bei der Band Tele, war mir bisher unbekannt. Vielleicht ist
das Ergebnis dieser Kooperation nicht so toll wie bei Kid
Kopphausen, aber es ist auf jeden Fall sehr gelungen.
(06.04.2014)
Konzerthighlight: Orange Blossom Special,
Beverungen, 07.06.2014: 23 Bands in 3 Tagen - das ist eigentlich
zuviel für meinen gestressten Körper und vielleicht auch
für meine Seele, aber die Fahrt in's Weserbergland hat sich
wegen dieser Band schon gelohnt. Live noch besser als im Studio!
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Manchmal stimmt einfach alles.
Da setzt man sich nicht nur an den Frühstückstisch, sondern man setzt sich an den Frühstückstisch, auf dem die Teller zu den Tassen und die Servietten zur Tischdecke passen, auf dem Eier stehen, die weder zu hart noch zu weich sind und Brötchen, die beim Draufbeißen vor Frische knacken.
Genau so verhält es sich mit „Schau In Den Lauf Hase“, dem ersten Album von Die Höchste Eisenbahn. Da stimmt einfach alles. Da hört man nicht nur ein Album, sondern man hört ein Album, auf dem die Melodien zu den Texten und die Sänger zu den Instrumentalisten passen, auf dem die Message weder zu platt noch zu verkopft ist. Manchmal sind es kleine musikalische Momente, die beim Hören glitzern, manchmal verliebt man sich in ganze Strophen. Francesco Wilking textet mit Moritz Krämer um die Wette, und wer Francesco aus Tele- oder Moritz aus Solo-Zeiten kennt, der weiß, was das heißt. Beste deutschsprachige Songtextkunst. Sofort und ohne Abstriche als Gedichtband abdruckbar. Felix Weigt (u. a. Kid Kopphausen) und Max Schröder (u. a. Der Hund Marie, Tomte) bringen die episch-ehrlichen Geschichten zum Klingen, lassen sie sich in den Zuhörern ausbreiten. Die Bahn verpassen war immer schon doof – ist bei der Höchsten Eisenbahn nicht anders. Ganz im Gegenteil.
Schlüpfrige Protestsongs, zu denen man auch noch tanzen kann ..."
(musikexpress, Dezember 2013)
Endlich ist das Platte geworden, was seit langer Zeit als liebenswertes Gerücht in den hinteren Reihen von 'Ja, Panik'-Konzerten weitergeflüstert wurde. Mit Francesco Wilking, Moritz Krämer, Max Schröder und Felix Weigt hat sich tatsächlich eine Art Songwriter-Supergroup geformt und nach ein paar verheißungsvollen Häppchen jetzt was Großes gemacht. Der Tod von Nils Koppruch vor einem Jahr hatte dem Genre einen Dämpfer verpasst, obwohl das bittere Ende, das Aufgeben ja durchaus tonangebendes Sujet all dieser empfindsam musizierenden, schlaksigen Herren war. Da macht 'Schau in den Lauf, Hase' (Tapete Records) keine Ausnahme. Es ist ein bittersüßer Liederreigen geworden, den die schön nebensächliche Stimme von Francesco Wilking und das herzcrackende Wunderwesen Moritz Krämer angenehm stoffelig vortragen. Ihr Sound ist Landstreicher-Pop, warm wie ein Kuchen, der vor zehn Minuten aus dem Backofen kam und der liebevoll von Felix Weigt mit Keyboard-Rosinen und anderem Zuckerkram garniert wird. Der wave-ige Saxofon-Einstieg von 'Egal Wohin' ist nur wie ein Trommelwirbel, es folgen Light-Folk und viele dunkle Kammerpop-Arrangements, wie das herrliche 'Raus aufs Land'. Musik für alle, die am ersten Tag des Winters schon frösteln. Keine große Sache, aber viel kleines Glück.
(Max Scharnigg, Süddeutsche Zeitung)
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The Marble Man: "Haidhausen" (Autopilot/Redwine Tunes, Nov. 2013) |
The Marble Man ist wieder mal so ein Fall, wo man nicht klar
sagen kann: ist das jetzt ein Singer/Songwriter mit Pseudonym oder
eine Band? Wahrscheinlich hat Sänger, Gitarrist, und Songschreiber
Josef Wirnsteiner das Projekt alleine im Kämmerlein
in der oberbayrischen Provinz begonnen, woraus sich spätestens
hier bei "Haidhausen" ein echtes "Bandding"
entwickelt hat.
Entdeckt habe ich die Band mit dem bereits im November erschienen
neuen Album ganz banal, weil ich mal wieder ergoogeln wollte, was
eigentlich die Nürnberger Band Missouri
so treibt, falls es sie denn noch gibt. Zu diesem Thema konnte ich
zwar nichts herausfinden, aber in ihrem Nürnberger Lone-Star-Studio
hat deren Musiker Frank Mollena "Haidhausen" co-produziert
und aufgenommen, was bei Youtube in bewegten Bildern festgehalten
wurde. Ich wurde neugierig und bin dadurch bei einem wirklich schönen
Album gelandet, sogar bei einer limitierten Vinylausgabe (#230 von
250!).
(23.02.2014)
Das Album wird mit jedem Hören besser. Und hätte ich
es schon im November 2013 gekannt - es hätte durchaus seine
Chance in meinen Jahrescharts gehabt!
()28.03.2014)
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Mit ihrem dritten Album vereinen die Mannen um ihren Mastermind Josef Wirnsteiner aus Traunstein erneut Leichtigkeit und Souvernitt mit berzeugendem Songwriting, aber auch klangliche Opulenz, Tiefgang und Gewicht. Die Strophen sind gedrechselt, die Refrains sind geschnitzt! Musik, die ganz und gar dem Song verpflichtet ist.
Auf seinem dritten Album spielt Josef Wirnshofer stoisch-khle Lieder, in denen etwas Erhabenes, Schnes steckt.
(Rolling Stone, Dezember 2013)
Wir feiern einen neuen Pop-Souvern: Der Chiemgauer singt seine Lieder mit den Stillen und Verzagten in die Nacht.
(musikexpress, Dezember 2013)
Der Marble Man fesselt mit nachdenklichen Moritaten, deren raffinierte Sound-Details sich erst bei mehrmaligem Hren erschlieen. Dann allerdings will man sie nicht mehr missen.
(stereoplay, Januar 2014)
Wunderkind hrt sich jetzt ein bisschen bld an, aber dieser junge Mann war bei seinem erstaunlich reifen Debtalbum Sugar Rails vor sechs Jahren gerade mal volljhrig. Dass der noch immer junge Josef Wirnshofer aus Traunstein im Chiemgau jetzt noch erwachsener klingt, kann man sicher nicht behaupten das geht wohl auch kaum. Der Bursche ist ein ausgesprochen kunstsinniger Singer/Songwirter mit edlen, pianolastigen Arrangements aber auch mit kleiner Band, getragen von zumeist schwerbltiger Stimmung und gesungen mit einer angenehm knarzigen Stimme. Als Vergleichsgren fallen mir Maximilian Hecker oder Phantom Ghost ein, der Marble Man liefert aber gleich selbst seine Referenzen zu jedem einzelnen Song mit: die Einflsse reichen von Hochkultur (Bartok, Goethe) und Literatur (Rainald Goetz), ber Rockklassiker (Bowie, Beatles, Nick Cave, Leonard Cohen), eher abseitige Bands (Neubauten, Elliott Smith, Popol Vuh, Yo La Tengo, Missouri, Flowerpornoes) bis zu Kino (Sunset Boulevard, Achternbusch, Werner Herzog) und aktuellen TV-Serien (Game Of Thrones, The Closer). Macht insgesamt ein atmosphrisch dichtes und unanstrengend kunstinniges Album mit knstlerischem Eigensinn und hypnotischer Tiefe.
(Joe Whirlypop, Glitterhouse)
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Supergroup: "Vol. 3" (Micropal, Nov. 2013) |
Diese Platte ist natürlich nicht brandneu, aber eben gerade erst
von mir entdeckt - das dritte Werk der drei Labelbetreiber von Micropal
aus dem "Großraum" Nürnberg/Fürth, als da
sind: Sänger/Gitarrist Zattl, dessen andere Band When
Skipjack Tripped von mir schon gewürdigt wurde, Bassist Hubertus
Mohr, früher mal bei den wunderbaren B'shops,
sowie Trommler Alex Sticht, der schon für Missouri,
When Skipjack Tripped
und Throw That Beat In The Garbage Can tätig war und auch
ein schönes Soloalbum
herausgebracht hat. Schön-schlampig, krachiger Gitarrenrock mit
den allerbesten Songs.
(25.03.2016)
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In seiner 3-Sterne-Besprechung des letzten Supergroup-Albums Vol. 2 hatte sich der Musikexpress auf eine Fortsetzung im Jahr 2015 gefreut nun, die Franken unterbieten das locker und kommen bereits 2013 mit dem konsequenterweise Vol. 3 betitelten Nachfolger aus dem Kreuz. Der Bandname ist dabei natrlich augenzwinkernde Ironie, wenngleich die drei Bandmitglieder samt und sonders Urgesteine der sddeutschen Alternativrock-Szene sind und u. a. bei Throw That Beat In The Garbage Can oder The B-Shops ihren Dienst versahen.
Das Trio hat diesmal auf Gastmusiker verzichtet, musiziert ganz bei sich elf Mal feinste Gitarrenmusik amerikanischer Prgung, aber gelegentlich auch mit einem gewissen krautrockigen Fluss, anzusiedeln etwa zwischen Neil Young in seinen entfesselten Momenten und Yo La Tengo.
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Matthew Sweet & Susanna Hoffs: "Under The Covers - Vol. 3" (Floating World, Nov.
2013) |
Die dritte Folge von der (offensichtlich?) erfolgreichen Reihe beschäftigt
sich mit den 80ern, nachdem in Teil
1 die 60er und in Teil 2
die 70er behandelt wurden. Das Ergebnis ist ganz hübsch, aber
für meinen Geschmack leider nicht so gelungen, wie die ersten
beiden Folgen. Böse Zungen würden sagen: das liegt natürlich
am an diesem musikalisch eher uninteressanten Jahrzehnt - aber auch
dort gab es gute Songs, wie viele der gewählten Künstler
beweisen (The Smith, Echo
& The Bunnymen, R.E.M.).
Eher liegt es vielleicht daran, dass Sweet und Hoffs selber in dieser
Zeit musikalisch sozialisiert wurden bzw. ihre ersten eigenen Platten
veröffentlicht haben und es irgendwie verpassen, den Liedern
jeweils neue Aspekte abzugewinnen, weil ihnen vielleicht die Distanz
fehlt. Der Unterschied zwischen interessanter Neuinterpretation
und bloßem Nachspielen ist nicht immer klar zu
erkennen. Trotzdem höre ich natürlich Matthew Sweet
und Susanna Hoffs gerne zu, wenn sie ihre Lieblinxlieder spielen.
(21.12.2013)
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Matthew Sweet and Susanna Hoffs continue their parade through pop's past with Under the Covers, Vol. 3, a third volume that brings the duo into the '80s. This just so happens to be the decade when both singers began their professional careers. Hoffs went supernova with the Bangles in 1986, the same year Sweet released his debut Inside on Columbia, and while it'd be another half-decade before Matthew experienced his own flush of success, the two are steeped in the underground pop culture of the '80s, where the records of the '60s were celebrated and refracted through the Paisley Underground, R.E.M., and even the one-hit-wonders dotting the landscape of MTV. Under the Covers, Vol. 3 pays tribute to all these sounds and more, balancing MTV hits ("Save It for Later," "They Don't Know," "Our Lips Are Sealed," "Trouble") with songs that were staples on college radio in the '80s: R.E.M.'s "Sitting Still," the dB's "Big Brown Eyes," the Bongos' "The Bulrushes," XTC's "Towers of London," the Smiths' "How Soon Is Now," and Echo & the Bunnymen's "Killing Moon." Sweet and Hoffs remain true to the sweet, slightly wistful, guitar-heavy aesthetic they etched out on the earlier albums and it fits these robust melodies, placing an emphasis on the songcraft and the duo's harmonies. While they never reinterpret the songs -- sometimes the arrangements are stripped-down, as on Roxy Music's "More Than This," but the attitude remains the same -- Sweet & Hoffs identify why each of these tunes remains beloved, by audiences large or small, and the faithful, heartfelt nostalgia combined with the pair's participation in the scene makes Under the Covers, Vol. 3 the best trip down memory lane the duo has yet made.
(by Thom Jurek, All Music Guide)
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Chris Eckman: "Harney County" (Glitterhouse, Dez. 2013) |
Diese Kritik könnte ich fast genauso wie die zu Howe
Gelb beginnen - ich müsste nur Giant Sand gegen
Walkabouts austauschen und
nicht über die bisherige Skizzenhaftigkeit des Eckman'schen Werkes
klagen, sondern über dessen stilistische Breite, die teilweise
in Bereiche führt, für die ich mich eher wenig interessiere.
Tatsächlich war in den Kritiken auch nicht zu lesen, dass die
neue Eckman-Platte jetzt eingängiger wäre,
sondern dass sie stilistisch eher Folk als Elektronik oder Weltmusik
bieten würde. Auf jeden Fall ist ihm, genauso wie Howe
Gelb, ein wunderbares Singer/Songwriter-Soloalbum gelungen.
(22.12.2013)
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Vor etwas mehr als zwanzig Jahren war ich das erste Mal in Harney County, nachdem ich die Memoiren des Schriftstellers William Kittredge gelesen hatte. Das Buch heit "Owning It All" und es war fr mich ein sehr einflussreiches Werk. Whrend Kittredge die Breitwand-Landschaft dieses Wsten-Countys im sdstlichen Oregon feiert, kritisiert er gleichzeitig den rcksichtslosen Verbrauch der Landschaft durch mehrere Generationen Viehzucht seiner Familie. Es ist eine tragische und zur Vorsicht mahnende Geschichte, die uns daran erinnert, dass das Land, von dem wir denken dass es uns gehrt, sich gegen uns wenden kann. Wir alle sind den Krften der Natur ausgeliefert, mehr als wir zugeben wollen. Es ist ein Buch ber gescheiterte Trume an einem Ort rauer Schnheit. Als ich es zu Ende gelesen hatte, wusste ich, dass ich dieses Land mit eigenen Augen sehen musste, ber das Kittredge so schonungslos geschrieben hatte. Es wurde eine Art Zwang, und seitdem bin ich viele Male dorthin gereist.
Nach der Rckkehr von dieser ersten Reise schrieb ich einen Song namens "Death At Low Water", der auf dem Chris & Carla-Album "Life Full Of Holes landete. Der Song schien mir inspiriert durch die Landschaft und die staubigen Stdte, die ich gerade besucht hatte. Die Texte rufen Sehenswrdigkeiten in und um Harney County in Erinnerung, wie Steens Mountain und Denio, die sdliche Grenzstadt in Nevada. Es ist ein irgendwie brutaler Song, aber es ist auch ein Lied ber Glauben, Familie und das Festhalten an den wirklich wichtigen Dingen. Schon damals dachte ich, ich sollte eines Tages eine Sammlung von Harney County-Songs schreiben und singen. Mit diesem neuen Album bin ich endlich dazu gekommen, genau das zu tun. Die meisten der Songs auf diesem Album wurden lebendig, als ich an den Sounds und Texten des letzten Walkabouts-Albums Travels In The Dustland feilte. Sie haben in gewisser Weise dieselben Wurzeln wie die Dustland-Songs, gehrten aber in einen anderen Zusammenhang. Sie handeln weniger von musikalischen Gesten als davon, was tatschlich gesungen wird. Die Songs fr "Travels In The Dustland" waren ebenfalls Wsten-Songs, sie handelten aber von abstrakten und mythischen Landschaften. Hier sind die Ereignisse und Charaktere zwar erdacht, die Orte aber umso realer, ebenso wie die Straen, auf denen ich selbst gefahren bin. Ich habe die Anstiege und Biegungen dieser Straen in bester Erinnerung. Ich kann Steens Mountain in der Ferne hoch ber dem Alvord Desert sehen, wie auch die verstreuten Trailer-Parks und Ranches. Diese spezifischen Landschaftserinnerungen sind die Ursprnge dieser Musik und der Grund, warum ich das Album "Harney County" genannt habe.
Die groen Beifu-Steppen, die windigen Berge und sumpfigen Ebenen (wo manchmal riesige Vogelschwrme beobachtet werden knnen) des Countys sind Orte, wo Menschen klein und oft bedeutungslos wirken. Die Winter sind lang und das Land versinkt unter Massen von Schnee, whrend im restlichen Jahr die Sonne gnadenlos brennt. Diese erbarmungslosen Elemente werfen einen langen Schatten auf die Charaktere in den Songs. Sie kmpfen darum, ihr Bestes zu tun in einer Gegend, wo Schnheit und Mhsal einander begleiten.
Ich wollte bei den Aufnahmen zu diesem Album ein Gefhl von Rohheit und Zurckhaltung. Mir schienen diese Qualitten bereits in den Songs zu liegen, die Musik sollte dies reflektieren. Kontrabassist iga Golob und ich spielten die Songs zwei Tage lang live ein, in einem weitlufigen, verhallten Studio am Stadtrand von Prag. Der Aufnahmeraum bietet Platz fr ein 80-kpfiges Orchester, und da standen wir beide uns nun gegenber, winzig und von der Umgebung auch ein wenig eingeschchtert. Angesichts der Songinhalte fhlte sich das durchaus passend an. iga gab den wesentlichen Ansto zu diesen Aufnahmen, und ich htte das Album nicht ohne ihn machen knnen. Milan Cimfe stie als Toningenieur und auch als Gelegenheitsschlagzeuger zu uns. Meine Frau Anda sang Backing Vocals bei zwei Songs, Paul Austin spielte E-Gitarre bei "The Carnival Smoke", und mein alter Freund Terry Lee Hale spielte die verfremdete Mundharmonika von "Many Moons". Ursprnglich dachte ich, dieses Album sollte wie "Nebraska" als Dub-Album klingen. Das haben wir dann nicht ganz erreicht, ich mchte aber doch meinen, dass kleine Reste jener Idee bleiben. Was bei dieser Musik weggelassen wurde, ist wohl wichtiger, als das, was hinzugefgt wurde. Es gibt fr die Geschichten also reichlich Raum zum Atmen.
Und jetzt, wo das Album fertig ist, kann ich den nchsten Ort meiner Obsessionen finden.
(Chris Eckman/Ljubljana/Sept. 2013, Glitterhouse)
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The Flaming Lips: "Peace Sword" (Bella Union, Dez. 2013) |
Auch die wunderbare Band von Wayne Coyne ist inzwischen bei
Bella Union gelandet, das wohl auf bestem Wege ist, mein neues
Lieblinxlabel zu werden. Wenn auch nur mit einer EP mit nur 6 Liedern.
(15.02.2014)
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Knapp ein halbes Jahr nach dem Release von "The Terror" melden sich die sagenhaften Flaming Lips mit neuem Material zurck. Die EP "Peace Sword" wird am 13.12. auf Vinyl erscheinen und enthlt sechs neue Stcke. Der Titelsong "Peace Sword (Open Your Heart)" wurde exklusiv fr die Filmadaption von Orson Scott Cards Roman "Ender's Game" geschrieben und zusammen mit Thomas Fec von Black Moth Super Rainbow aufgenommen. Inspiriert von dem Buch, setzte die Band um Snger Wayne Coyne die Aufnahmen fort und verffentlicht nun insgesamt sechs neue Songs.
Nach dem fr diese Band doch sehr dsteren Album THE TERROR fhlt sich PEACE SWORD richtig gut an.
(musikexpress, Februar 2014)
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Klaus Paul: "Villa Berg" (naïv, Dez. 2013) |
GEHEIMTIPP!!! Das zweite Album nach fast 10 Jahren von Loretta-Gitarrist
Klaus Paul gibt es hier als Gratis-Download:
www.naiv.de/portraits/th.html.
Ich hatte schon aufgehört, darauf zu warten & zu hoffen.
(19.04.2015
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Wrde sich der Song Purple Birds auf dem jngsten Paul-McCartney-Album befinden, die Weltpresse wrde sich berschlagen: Endlich! Er kann es wieder! Brillantes Songwriting, exzellenter Vortrag, ein echter Hit! Danke, Paul!
Allein, der Verantwortliche heit nicht Paul McCartney, gleiender Stern ber dem gesamten Globus, sondern Klaus Paul, sanft schimmernder Komet ber Stuttgart, Germany. Und dabei ist Purple Birds nur eins von 14 Kunststcken auf VILLA BERG.
Lange hat sich der Loretta-Gitarrist, Bach-Exeget und Barfuwanderer Klaus Paul fr dieses, sein zweites Album, Zeit gelassen. Warum? Gegenfrage: Warum nicht? Wo keine Weltffentlichkeit wartet, darf Schnes in aller Ruhe wachsen, sich wandeln, reifen, werden: zu Wunderschnem.
Beweise? Der wolkenteilende Sonnenstrahl von Low/High. Das mandernde Mysterium von The Dawning. Der pastorale Trost von Judy Says. Wo man auch hinhrt, aus jedem der 14 Zimmer in der VILLA BERG erklingt eine andere, betrende Melodie. Fast ist es, als wre man zu Besuch in einer Wohngemeinschaft aus lauter guten Bekannten: Elliott Smith, Paul Simon, Burt Bacharach...
Dass die VILLA BERG trotz vieler Einflsse und mancher Gste (u. a. Musiker von Nena, Loretta, Tramontana, Miss Kenichi) als homogenes Ganzes erscheint, ist dem typischen Klaus-Paul-Sound zu verdanken: schlank, transparent, unprtentis, tiefenentspannt. Und, gar nicht zu vergessen: hochmusikalisch. Tja: Er kann es eben! Danke, Klaus Paul!
(Andrej Trelkovsky, 13/12/2013)
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(2020-12-07)